• Hier wirkt gerade jedes kleine Lächeln bemüht und ein wenig erzwungen.

    Der alte Silberrücken ist schwer gezeichnet, und es wird auch nicht wieder werden. Wenn irgendwas mit "Best care" auf den Arztbrief steht, ist das nicht nur das nett umschriebene Todesurteil, sondern wohl auch ein Zeichen für sämtliche Ärzte, diese "heiße Kartoffel" nicht mehr anzufassen.

    4x war er die Woche über 112 in die Notaufnahme, für ein paar Handgriffe die drei Minuten dauern, war er jeweils über fünf Stunden unterwegs. Das ist zu viel für ihn, raus aus seiner Umgebung, stundenlang alleine im Gang warten, wie als wenn er vergessen wurde.


    Dann zurück brabbelt er unverständlich, führt sich wieder und wieder die Hand zum Mund, macht ihn auf, versucht zu schlucken - nur der Löffel liegt halt noch neben dem Teller. Trinken soll er viel, aber seine 6 kleinen Tabletten runterzusplülen dauert schon eine Stunde, und das Glas ist immernoch halb voll.


    Das ging jetzt alles schnell, hat uns kalt erwischt, und macht sehr hilflos.



    Montag geht's weiter am Telefon, vielleicht findet nach über 2 Wochen die Hausärztin, welche mit Hausbesuche wirbt, ja mal einen freien Termin. Pflegekasse, Plegedienste,.., dies und das - viel mehr kann ich auch nicht. Einkaufen, Staubsaugen, Fenster putzen - das entlastet ein bißchen, aber der Schmerz bleibt.

  • musti. Es tut mir sehr leid. Sehr schade das der Tipp meines Cousins im Endeffekt keiner war. Ich wollte wirklich helfen.

  • Vielleicht.

    Ich wollte erst mehr über Trauer, Weinen, Hilflosigkeit, die Ohnmacht schreiben - bin dann mehr ins unpersönliche abgebogen, und hab das Leid der Nächststehenden weniger ausgeführt.


    Dann macht mal weiter im Thema.

  • Wünsche dir viel Kraft für diese schwere Zeit, Musti!


    Und noch ein ganz wohwollend gemeinter Rat: Such dir ganz unbedingt einen Platz, wo du mit deinem Gefühlspotpurrie hin kannst.


    Mein Vater ist vor 15 Jahren mit gerade mal 50 Jahren nach schwerer Krankheit gestorben.


    Die nicht aufgearbeitete Scheisse holt mich gerade von hinten ein, wie ein Rudel hungriger Hyänen.

  • was mabuse mit seinem medikament erlebt hat, so ergings mir heut mit meinem lieblingsthema rücken. nachdem ich heut vormittag noch meine vorerst letzte prt spritze bekommen habe und die letzten tage auch ganz gut schmerzfrei wahren, hat sich heut nachmittag schon wieder so ein stechen hinten eingeschlichen. ich hoffe, es lag eher daran, die letzten tage etwas zuviel übungen gemacht zu haben.

    wenn nicht, könnte auch mir vorstellen, hier schneller als gedacht öfter als betroffener zu schreiben.

    und das nach wirklich guten ergebnissen der letzten 2 wochen . ich schreib dazu die tage was im richtigen faden....

  • Vielleicht.

    Ich wollte erst mehr über Trauer, Weinen, Hilflosigkeit, die Ohnmacht schreiben - bin dann mehr ins unpersönliche abgebogen, und hab das Leid der Nächststehenden weniger ausgeführt.


    Dann macht mal weiter im Thema.

    Das ist eine schwierige Situation für Euch alle. Es gibt nichts, was Euch darauf vorbereitet.

    Ihr zusammen müsst diese Situation bewältigen.

    Wenn es Dir hilft, darüber zu schreiben dann mach es.

  • Da hast du aber was völlig falsch verstanden.

    Ich wollte nur darauf hinweisen, das beim Thema Rente viel Falschinformationen existieren.

    Ich bin seit 16 Jahren EU (volle Erwerbsunfähigkeit/ weil es Berufsunfähigkeit in den Systemen der RV nicht mehr gibt).

    Alle 3-4 Jahre muss ich das verlängern lassen. Die erste Zeit immer zu Gutachtern, danach war das recht formlos.


    Und generell bin ich jetzt am letzten Punkt angekommen, mir hilft nur noch ein Nerostimulator, den man mir letzte Woche eingepflanzt hat.


    Ich wollte weder dir noch einem anderen ans Bein pinkeln!

  • Alte_Liebe Hab ich auch nicht als ans Bein pinkeln verstanden.

    Ich glaube, die Falschinformationen kommen eben genau daher, weil es unterschiedliche Arten der Berentung gibt, und weil bei der einen dann was gilt, was bei der anderen nicht gilt...eben ein sehr komplexes Feld.


    Um zurück zum Thema zu kommen: Ich habe bombig geschlafen, richtig lange und fest und die Sonnne scheint, im Kühlschrank lagert das Grillgut für heute Abend, das reicht schon, um mir ein Lächeln hinzuzaubern.

  • Ohje, ich war mit meinem vorherigen Posting im falschen Faden.Das ist mir leider passiert, weil "fremde" Depressionen" (Mutter) und das Thema "Durchkämpfen ihrer Berentung" seit 2007 ein Thema für mich sein mussten.

    Und ich mich dann aber persönlich über meine eigenen kleinen Erfolge gefreut habe, obwohl dieses Thema in meinem Leben schon sehr dominant war. "Das kleine Lächeln im Gesicht genossen habe."

    Das zur Erklärung und Entschuldigung für das "Verlaufen" in den falschen Faden, für mich ist das sehr dicht beeinander und der Todestag meines Vaters (16.07.), der meine Mutter über 23 Jahre durch ihre depressiven Phasen begleitet hat, hat mich wohl in diese Unsortiertheit geführt. Aber bevor ich jetzt hier wild rumedithiere, mache ich einen Erklärungsversuch und sage Entschuldigung.


  • Andererseits: Ich sehe sowieso keinen Raum für großen Ärger. Der größte Knochen dürfte das Dienstunfähigkeitsverfahren sein. Das andere ist mMn nicht zu ahnden. Nach Kreta durftest Du wohl, mitteilen, wo Du bist musst Du nicht und die Lässlichkeit Dich nicht zu melden ist sowieso schon kein Grund für ein Disziplinarverfahren. Du bist krank. Mehr geht die erst mal nicht an. Wichtig sind nur die Krankmeldungen/Gelben Scheine. da würde ich mir keine Sorgen machen. Wenn die dann trotzdem ein Disziplinarverfahren einleiten, kannste auch immer noch arbeitsrechtlich Hilfe holen.

    Der Vollständigkeit halber nochmal ein kurzes Update:


    Heute den Gesetzestext von meiner Geschäftsstelle vorgelegt bekommen, aus der Sicht ergibt, dass ich der Geschäftsstelle anzeigen muss, wenn ich beabsichtige, meinen Wohnort zu verlassen. Auch unter Angabe des Ortes wo ich mich aufhalte.

    Mein Personalrat hat sich an höherer Stelle nochmal schlau gemacht - gleiches Ergebnis. Im Endeffekt bin ich nun auf die Gutmütigkeit und das Ermessen meines Chefs angewiesen (der mir nach meinem Empfinden eh alles zum Nachteil auslegt), da er jetzt definitiv einen Grund hat, ein Disziplinarverfahren gegen mich einzuleiten.


    Seit zwei Wochen gehts bei mir sowieso schon bergab, Schlafstörungen werden immer mehr, nachts stopfe ich mich wie in Trance mit Essen zu, schlafe nur mit viel Melatonintabletten ein, aber keinesfalls durch und habe fast jede Nacht Alpträume.


    Seit Monaten mache ich mir viel zu viel Gedanken über die Arbeit und versuche nichts falsch zu machen, nichts was meiner Genesung schadet und tu alles in meiner Macht stehende dafür, wieder voll Arbeitsfähig zu sein. Im Endeffekt mache ich trotzdem alles falsch. Jeder Gedanke an und jeder Kontakt mit der Arbeit zieht mich nur noch mehr runter.


    Es ist so zum Kotzen. Aber hey, ich hab n Dach überm Kopf, was zu Essen und bekomme monatlich Geld. Mir kanns ja also so schlecht gar nicht gehen.

  • Ich zitiere selten Teiltexte, wenn ich jetzt was falsch gemacht habe, war es meine Pc-Unfähigkeit, da ich nur auf auf zwei Absätze direkt eingehen wollte.

    Ich möchte dir da danz dolle den Rücken stärken. Wenn man versucht, nichts falsch zu machen, hat man eigentlich schon verloren. Allein aus dieser Unsicherheit erwachsen neue, unbeabsichtigte Fehler. Das nächste was passiert, ist ein Mitarbeitergespräch. Man/Du/wer auch immer erwartet Tadel, aber geht auch rein mit einer Würdigung dessen, was gut und erfolgreich gelaufen ist. Und wenn das nicht kommt, fühlt man sich noch schlechter. Vielleicht macht du doch was anderes?


    Ja. Satt , sauber, trocken, Existenzminimum.. Aber das ist nicht das, was du dir in deinem Alter vom Leben wünschst. Ich habe dich anders kennengelernt. Ich weiss nicht, ob du noch weisst, wer ich bin. Ich finde es gut, dass du drüber redest, und offen bist für die Meinung anderer.

  • .oO( hat nicht geklappt) Entschuldigung. vielleicht kann das, da kein anderer gestört hat, so stehenbleiben,oder es kümmert sich ein Admin darum. *ins betttschleich*