• Uff! Sehr spannend und informativ!
    Vielen Dank Euch allen für diese teilweise intimen Schilderungen!
    Ich finde es mutig, dass ihr so offen seid!
    Für mich sehr erhellend! Das "Kopfhochstelldichnichtsoan" werde ich aus meinem Vokabular streichen!

  • Hier wurde ja in letzter Zeit viel über das Miteinander und ähnliches geklagt. Wenn ich mir diese letzten Seiten hier durchlese, weiß ich wieder, warum ich dieses Forum für etwas Besonderes halte! Ich bewundere jeden, der den Mut hat, sich hier entsprechend mitzuteilen und hoffe, dass das Öffnen ein Stück weit hilft.

  • Also ich muss erstmal sagen: Meinen tiefen, ehrlichen Respekt an alle, die sich hier so offen äußern über ihre Situation. Auch wenn man immer noch "geschützt ist durch den Nick", finde ich es wirklich sehr, sehr mutig von jedem Einzelnen!!


    Ich persönlich habe jetzt nicht direkt mit jemanden zu tun, der depressiv ist oder in solch einer Lage ist, bzw ich glaube, dass es so ist. Komplett ausschließen sollte man es ja nie! Ich selber bin es auch nicht, trotz allem muss ich sagen, dass ich mich in einigen Sachen doch wiederfinde. Ob es Antriebslosigkeit ist oder auch mal das "Sich selbst stressen", wenn man irgend etwas erledigen muss...Bei mir ist sowas jedoch immer nur vorhanden bei Sachen, die mir persönlich keinen Spaß bereiten. Daher (denke ich mal) hat sowas nichts mit einer Depression zu tun, sondern einfach die "normale" Antriebslosigkeit, die man dann und wann verspürt.


    Denn bei anderen Sachen ist es definitiv nicht so, wie manche hier geschrieben haben. Einkaufen gehen, mit Freunden treffen, alle Sachen, die mir Spaß bereiten, z.B. zum Fußball gehen...da hatte ich noch nie Probleme und mache diese auch sehr gerne und regelmäßig.


    Was bei mir aber immer mal wieder zwischendurch auftritt, ich kann es gar nicht so direkt beschreiben. Ein Gefühl, dass ich mal wieder traurig sein muss...also sozusagen der Wunsch danach. Vorweg: Ich bin glücklich vergeben und meine Beziehung ist toll, doch manchmal überkommt mich das Gefühl, dass ich ja doch mal wieder traurig sein möchte, um die (dann nicht mehr vorhandene) Beziehung trauern etc...einfach allein und in Ruhe gelassen zu werden, nichts machen zu müssen, keine Erwartungen erfüllen zu müssen...solche Gedanken geistern mir dann durch den Kopf. Ich frage mich dann immer selbst, warum das so ist, eine Antwort konnte ich mir noch nicht geben^^


    Irgendwie ist dieses Gefühl bzw diese Denkweise auch ein Stück weit ein Teil von mir, genau so wie der glückliche und fröhliche Part ein Teil von mir ist. So vor circa 2 Jahren, kurz bevor das mit Robert war, ging eine durch mich verschuldete Beziehung zu Ende und dies traf mich sehr. Ich habe mich schlecht verhalten, das machte das Ganze für mich noch schlimmer...damals musste ich mich echt immer wieder aufraffen und zur Arbeit "schleppen". Als dann der besagte Tag mit Robert kam, war alles noch schlimmer, denn das traf mich auch ziemlich. Das ganze ging bis kurz nach Jahresbeginn. Durch eine neue Partnerin ging es wieder steil bergauf und seitdem habe ich auch keine solche Phase gehabt.


    Schlussendlich bleibt zu sagen, dass ich mein Leben und mich gut finde, der Job ist in Ordnung (irgendwie muss man ja Geld verdienen ;) ) und tolle Freunde habe ich auch. Doch trotzdem ist tief im Innern manchmal der Wunsch nach Traurigkeit...verrückt, wie die menschliche Psyche manchmal spielt.



    Allen Betroffenen wünsche ich ganz viel Kraft! Ich wünsche Euch, dass ihr einen Weg aus der Depression findet, egal auf welchem Weg. Und ich muss sagen, ich bin tief beeindruckt, dass man an "so einem Ort" wie einem Fußball-Forum solche Themen ernsthaft besprechen kann!

  • Eine der größten Sternstunden dieses Forums. Die Offenheit und überhaupt die Art des Austausches spricht für Euch alle. Möchte ich einfach mal loswerden.

    Ich bin ebenfalls zutiefst beeindruckt - großartige Menschen!

  • Ich wäre dafür, dass ein Admin/Mod diesen Bereich in einen eigenen Thread verwandelt, da dieses Thema und vor allem der Austausch darüber, doch einige interessiert... hätte ich niemals für möglich gehalten. :lookaround:

  • Daran hatte ich auch gedacht.


    Eventuell macht es Sinn, diesen neuen Bereich nur "auf Anfrage" beim Mod betreten zu können?


    Einerseits ist dies immer noch das Fanmag und kein "Hilfe-Forum", doch gibt es vielleicht unter Betroffenen viel zu erzählen, was nicht unbedingt die breite Masse bzw. sonstige Besucher etwas angeht.


    Alternativ lagert man das Ganze eben komplett aus..

  • Uff! Das fällt mir spontan ein, wenn ich die Erzählungen hier lese. Da wird mir erst bewusst, welch ein Glück ich gehabt habe, da meine Diagnose "nur" depressive Phase lautete und ich das meiste hier Erzählte zwar phasenweise nachvollziehen kann, sich die Symptome aber insgesamt in Grenzen hielten und mittlerweile zum Glück der Vergangenheit angehören.


    Wenn man das Ganze hier etwas "auslagern" würde, wäre vielleicht einigen geholfen. Vielleicht bekommt man einen anderen Ort des Austauschs zustande.


    Ich wäre dabei!


    Sehr gute Idee. Man könnte beispielsweise bei einem der Anbieter ein separates Forum einrichten, wo man sich austauschen kann. Vielleicht hat aber auch jemand einen anderen Vorschlag. Vielleicht ist die Resonanz aber auch so gering, dass sich sowas nicht lohnt. Mal schauen.

  • Ich kann ja nun nicht gerade behaupten, besonders wertvolle Beiträge zur Diskussion geleistet zu haben, und will natürlich niemandem sagen, was er tun soll. Aber einen Aspekt solltet Ihr vielleicht bedenken.


    Es hat sich ja der eine oder andere dahingehend geäußert, daß ihm dieser Thread geholfen hat, sich selbst zu öffnen und über seine Situation zu schreiben. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, hätten wohl nur die wenigsten damit gerechnet, ausgerechnet in einem Fußballforum auf eine solche Diskussion zu stoßen. Ich finde, daß gerade diese "Zufallstreffer" die Diskussion so wertvoll machen.


    Wenn man sich eine separate Plattform sucht, wird man dort wohl nur noch diejenigen finden, die sowieso schon da sind oder die zumindest gezielt nach einem solchen Austauch gesucht haben. Das fände ich schade - für die Diskussion selbst (die ich dann wohl auch nicht mehr verfolgen würde) und für diejenigen, denen vielleicht eine unerwartete Gelegenheit entgeht, sich zu einem eigenen Beitrag ermutigen zu lassen.

  • Ich bin da ziemlich bei musketeer. Es gibt ja für so ziemlich alles schon entsprechende Foren. Ich denke der besondere Reiz ist ja (zumindest für mich), dass hier größtenteils Leute sind, mit denen man sich durch etwas, nämlich die Liebe zum Verein, verbunden fühlt. Auch die Tatsache, dass hier Leute sind, die nichts mit der Krankheit zu tun haben finde ich sehr gut. So können Interessierte Fragen stellen oder eventuelle Berührungsängste abbauen. Von daher fände ich es einen Verlust, wenn man das ganze auslagern würde.


    Was ich allerdings anmerken möchte: Es ist ja immer so eine Sache sich zu "outen", sei es bei einer psychischen Krankheit, der sexuellen Ausrichtung oder was auch immer. Von daher fände ich es nicht schlecht, wenn man denn einen gesonderten Depressionen/psychische Erkrankungen-Thread öffnet diesen rein intern zu gestalten.
    So lässt man zumindest nicht vor der ganzen Welt die Hosen runter, sondern nur vor den Usern hier...

  • Das ist so eine Sache.
    Der eine möchte lieber nicht über sich selber und sein Problem schreiben was alle lesen können.
    Derjenige möchte es halt nur den Leuten zugänglich machen denen es genauso geht.
    Anderen ist dies nicht so wichtig.
    Ich selbst habe meinen Beitrag geschrieben gehabt und zig mal überlegt ob ich auf absenden klicke.
    Zum anderen könnte man sich in einer ausgegliederten Form auch über Dinge unterhalten was z.B. die Therapie oder Medikation betrifft.
    Da kann man dann schon etwas über Erfahrungswerte dieser austauschen.
    Das sind dann Dinge die wohl nicht für andere relevant sind.
    Es würde wohl auch schwer sein dieses parallel laufen zu lassen.
    Was ich gut finden würde wäre wenn man das Thema Depressionen aus dem Thema Krankheiten ausgliedern würde.
    Also ein eigenes Thema daraus machen würde.
    Nils hat hier damals ein Forum eingerichtet für 96 Fans.
    Das wir aufgrund der jüngeren Vergangenheit mit dem Thema Depression anders umgehen als andere Fanforen ist somit legitim.
    Ohne den Vorfall Enke würde sich jeder Betroffene in anderen Foren oder Kreisen bewegen.
    Von daher fände ich ein eigenes Thema angebracht.
    Es gibt Betroffene die sich austauschen möchten und es gibt Interessierte die sich mit der Materie beschäftigen wollen.
    Es gibt hier auch Leute die betroffen sind aber sich zu dem Thema nicht äußern wollen aus verschiedenen Gründen.
    Es gibt hier auch Leute die wollen die Betroffenen und das Thema besser verstehen können.
    Ich persönlich fände es gut wenn ein Admin oder Mod sich dazu bereit erklären würde das Thema in einen separaten Faden zu kopieren.


    Mir hat der Austausch mit anderen sehr geholfen.
    Sei es durch das lesen hier im Thread oder per PN.
    Die letzten beiden Tage hier waren einfach nur gut.
    Da äußern sich User zu dem Thema und schildern ihre Erlebnisse.
    Mir hat es sehr geholfen und wenn auch nur "ein " anderer dazu kommt ist es für mich einen eigenen Thread wert.


    Edit:
    Da sieht man mal wie schwer es ist sich bei so einem Thema in Worte zu fassen.
    Ich habe nun fast eine Stunde an meinem Beitrag geschrieben.

    Einmal editiert, zuletzt von Steini ()

  • Vielen Dank an alle, die sich hier so öffnen und sich einbringen.
    Das gibt mir das Gefühl, mit meinen Problemen, um es verniedlichend darzustellen, nicht allein zu sein.
    Leider fehlen mir der Mut und die Worte, mich so zu öffnen, wie das einige hier taten.


    Dem möchte ich mich vorbehaltlos anschließen.
    Wirklich eine Sternstunde des Forums.
    Es hilft ungemein, manche Gedanken und Verhaltensweisen, die ich in bestimmten Situationen an den Tag lege, irgendwie einzuordnen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich hoffe, dass der Titel richtig gewählt ist. Durch die Lektüre hier habe ich inzwischen gelernt, dass "Depressionen" ein weites Feld sind und der Begriff trotzdem nicht alles erfasst, was man als Laie (wie ich einer bin) landläufig darunter einordnet.
    Eure Beiträge beeindrucken mich jedenfalls sehr und sie sind auch für mich als nicht persönlich betroffenen hilfreich; kann man doch zumindest ein wenig mehr verstehen, was die Betroffenen da eigentlich durchmachen.
    Ein wenig, wie gesagt.

  • Dieses Thema in einem anderen Forum zu besprechen, wäre nicht in meinem Sinn. Es gibt genug Foren, in denen es um die Krankheit geht, da kann man ja auch mal reinschauen, wenn man ganz detailierte Hilfe braucht. Ich empfehle es sogar Leuten, die sich vielleicht auf keinem anderen Wege trauen. Tipps dazu gern per PN. (Stichwort Depressionsforen).


    Außerdem soll das Thema ja auch den allgemeinen Menschen, in diesem Fall die Fussballfans, ansprechen, der vielleicht kaum Erfahrungen diesbezüglich hat. Aber möglicher Weise mit Interesse die Beiträge liest. Das spiegelt sich doch auch an den super positiven Kommentaren von Usern wieder, die selber nicht direkt davon berichten können.


    Also danke an Stephan535!


    Im übrigen denke ich das man hier auch über Medikamentation und Therapieverfahren sprechen kann. Ich möchte den Oberen hier nicht rein reden, aber es gibt doch seitenlange Diskussionen über Festplattenrecorder, Telefonanbieter usw. Da müsste doch ein so wichtiges Thema auch noch Platz finden.


    Ich möchte das was die Stiftung auch versucht, nämlich aufklären, diese Krankheit normal werden zu lassen. Und da passt es wie gesagt recht gut, hier mal in ein Fussballforum reinzuplatzen. Ich bin übrigens nicht verwundert aber sehr erfreut über das Verständis, die aufbauenden Worte usw. Ich hätte viele hier auch so eingeschätzt. Gibt doch wirklich gute Seelen hier, soweit ich das beurteilen kann. Und es gibt natürlich auch welche die darüber lachen oder genervt sind. Auch das gehört zum Leben dazu. Wie ich schon mal geschrieben habe, das ist auch für die Außenstehenden ganz wichtig: Ein psychisch kranker Mensch sollte nie in Watte gepackt werden. Er ist zwar krank, aber deswegen nicht minder intelligent o.ä. Möchte das nicht weiter ausführen, da ich weiß das das verstanden wurde, aber natürlich gibt es auch Phasen, wo man auch einfach mal in den Arm genommen werden muss...


    Ich habe das schon per PN gesagt, aber hier auch nochmal: Ich werde auf alle PN's antworten und dieses auch gern ausführlich. Nur fehlt mir dazu im Moment ein wenig die Zeit. Auch zu dem hier geschriebenen würde ich gern hier und da nochmal was schreiben...Vorallem Steinis Statements haben mich richtig berührt, vielleicht auch weil man von Dir hier schon relativ viel weiß und Du Dich bisher echt zu 100 % positiv und auf mich gelassen wirkend gezeigt hast.


    Abschließend rate ich doch jedem Betroffenen, mal in sich zu gehen und möglicher Weise doch irgendwann mal ein paar Worte über sich und seine Krankheit aufzuschreiben. Jeder kleine Schritt ist wichtig und wird helfen. Die Länge und Intensität des Inhaltes macht die Bewertung des Beitrages nicht aus. Jeder befindet sich in einer anderen Phase der Krankheit. Und auch der kleinste Schritt kann für die Person ein ganz großer sein.


    Kopf hoch an alle!

  • Erst mal ein Danke an Stephan535 für das Auslagern als eigenen Thread.


    Depression ist für mich schon eine in sofern treffende Bezeichnung, da damit wenigstens ansatzweise jeder weiß, was damit gemeint ist. Trotz mehr oder weniger langen und intensiven Erfahrungen, sind die meisten doch auch von den Betroffenden eben keine Psychologen oder Psychotherapeuten (wobei schon allein dieser Unterschied erst mal einer verstehen will) und auch die lernen mit jedem Patienten etwas dazu. Ich habe auch einige kennengelernt, zwei Klinikaufenhalte hinter mir, verschiedene Therapiemethoden erfahren, Medikamte durchprobiert etc. Dann gibt es den Punkt wo man sich fragt: "Wenn die damit sich schon nicht einig sind, wie soll ich selbst damit umgehen?". Durch die schlechten Erfahrungen habe ich mich dann zurückgezogen und wollte schon wieder aufgeben, doch vor ca. gefühlten drei oder vier Monaten habe ich wieder mit einer ambulanten Therapie angefangen und bin endlich sehr zufrieden. Denn wie schon beschrieben... wenn man nicht unbedingt Privatpatient ist, kann man froh sein, wenn man überhaupt einen Termin bekommt. Aber wenn man dann auch noch zu seinem(r) Therapeut(in) keinen Zugang findet, bringt das für sich selbst auch nicht viel.


    Einen Klinkaufenthalt finde ich aber gerade zu Anfang, besonders beim Burnout-Syndrom, sehr enpfehlenswert. Hier möchte ich gerne die Habichtswaldklinik in Kassel empfehlen (zum Thema Burn Out).

  • Kleine Ergänzung zum Thema Therapeuten finden:


    Ich habe jetzt den dritten. Und bei allen habe ich kaum Wartezeit gehabt. Man muss systematisch suchen, sich Notizen machen und immer wieder anrufen. Denn viele Psychologen sind allein und haben keine Sprechstundenhilfen. Die haben teilweise nur 1-2 Stunden Sprechzeit pro Woche. Oftmals hat man den Anrufbeantworter dran.


    Also: Gelbe Seiten raus und ALLE abtelefonieren. Auch außerhalb des Wohnortes! Das manche ein bischen weiter weg sind, darf keine Ausrede sein. So kann man z.B. das Zug fahren "lernen" gleich mit der Therapiestunde verbinden. Ich hab aber immer eine gute Ausrede gefunden, um mein Auto fahren zu verteidigen. ;)