Finanzthread: KGaA , Stadionkosten, Kaderkosten, Erfolgsprämien und TV-Gelder

  • Als ganz grobe Faustregel beträgt der Spieleretat immer etwa die Hälfte des Gesamtetats.


    Ist der Gesamtetat besonders groß, etwa bei Bayern oder Dortmund, kann der Spieleretat auch etwas weniger ausmachen. Vielleicht so 40-45% des Gesamtetats.


    Ist der Gesamtetat eher klein, wie bei Zweitligisten, kann der Spieleretat auch etwas mehr ausmachen. Vielleicht so 55-60% des Gesamtetats.


    Was die andere Hälfte des Gesamtetats ausmacht, weiß ich auswendig auch nicht so genau. Transfers, Stadion, Geschäftsführung, die 100-300 Mitarbeiter, Trainingslager, NLZ, Rasentausch, Fanartikeleinkauf wären vielleicht Kandidaten. Wobei man idealerweise dann noch schaut, ob jeder Klub die Jugendarbeit aus dem Spieleretat raushält oder nicht. Oder wie die gesamte Konzernbilanz aussieht und nicht nur die eines Konzernteils. Das wird dann im Einzelfall ein bißchen mühselig.

  • Aber es kann doch nicht sein, dass wir aus den Einnahmen durch Sponsoren, Marketing und evtl. Zuschauer nichtmal die sonstigen Kosten für die Geschäftsstelle bezahlen können. Da läuft doch etwas gewaltig schief.


    Mannschaften wie Karlsruhe haben 14 Mio Euro weniger Fernsehgelder, wenn man die bei uns noch vom Spieleretat abziehen würde, blieben 4 Mio übrig.

  • Der KSC hat als Aufsteiger mit einem Spieleretat von 8 Mio kalkuliert. https://bnn.de/nachrichten/spo…ieg-muehsam-aber-verdient


    In der Kasse war schon vor Corona Ebbe, es drohte im Mai die Insolvenz. Geldgeber koppelten ihre möglichen Zahlungen an den Rücktritt des Präsidenten. https://www.sueddeutsche.de/sp…a-millionen-ksc-1.4902662


    Kalkuliert haben sie mit einem Gesamtetat von rund 23 Mio und einem Minus von 4 Mio. Während der Drittligasaison hatten sie schon 5,5 Mio Miese gemacht. Der Aufstieg kam kein Jahr zu früh. https://www.ksc.de/verein/info…praesidium-bleibt-im-amt/


    8 / 22,7 = 35%. Das ist wenig.


    Osnabrück hatte mit 20 Mio Gesamtumsatz geplant und einem Gewinn von rund 900.000. Dazu hatten sie die Auflage, ihr Flutlicht auszubauen. Corona hat das Umsatzziel sicherlich kaputt gemacht, und die DFL hat die Ausnahmegenehmigung fürs Stadion verlängert. https://www.liga3-online.de/vf…stet-zwei-millionen-euro/


    Für den Spielertat waren rund 8,3 Mio eingeplant. In der Aufstiegssaison in der dritten Liga hat der VfL 11 Mio Gesamtumsatz gehabt, bei 4 Mio Spieleretat. 4 / 11 = 36%. Das war sehr günstig. 8,3 / 20 = 41,5%. Auch recht günstig. https://www.vfl.de/2019/11/17/…ital-und-operatives-plus/

  • Aber es kann doch nicht sein, dass wir aus den Einnahmen durch Sponsoren, Marketing und evtl. Zuschauer nichtmal die sonstigen Kosten für die Geschäftsstelle bezahlen können. Da läuft doch etwas gewaltig schief.


    Mannschaften wie Karlsruhe haben 14 Mio Euro weniger Fernsehgelder, wenn man die bei uns noch vom Spieleretat abziehen würde, blieben 4 Mio übrig.

    das ist die deutliche Attraktivität der nationalen Marke 96.

    Ich meine, zu 1. Ligazeiten waren wir wachstumsschwächster Profiverein. Während quasi alle Clubs Ihre Umsätze gut steigern konnten war hier Stagnation.

    Die Gründe kennen wir wohl alle.

  • Wenn ich diese Zahlen sehe, glaube ich nicht daran, dass wir ohne die GEsellschafter den laufenden Spielbetrieb schlechter finanzieren könnten. Das Schreckensgespenst, dass hier ohne MK demnächst der Pleitegeier kreist, liegt vermutlich nur daran, dass er uns mit seinen Krediten von sich abhängig gemacht hat.

    Das laufende Geschäft wäre in dieser Form ganz sicher ohne ihn genauso gut finanzierbar.

  • Strafzahlungen für Pyrotechnik machen noch einen großen Posten aus und in einzelnen Fällen ist der Lizenzspieleretat deutlich größer, da man auch mal drei Trainergenerationen, mehrere Sportdirektoren und Vermittler zu zahlen hat. Wer es dann clever macht, dem fehlen auch noch Ablösezahlungen von klammen Vertragspartnern sind und schon braucht man wieder Darlehen von freundlichen Gesellschaftern oder noch freundlicheren speziellen Banken.

  • Normale Kalkulation ca. 100k bis 150k pro Saison – gab doch mal nen Deal wo das öffentlich wurde. Würde aber vermuten, unter normalden Bedingungen mit dem Erzrivalen in einer Liga kann man auch mal mit 250k kalkulieren.

  • Wenn ich diese Zahlen sehe, glaube ich nicht daran, dass wir ohne die GEsellschafter den laufenden Spielbetrieb schlechter finanzieren könnten. Das Schreckensgespenst, dass hier ohne MK demnächst der Pleitegeier kreist, liegt vermutlich nur daran, dass er uns mit seinen Krediten von sich abhängig gemacht hat.

    Das laufende Geschäft wäre in dieser Form ganz sicher ohne ihn genauso gut finanzierbar.

    Da gebe ich Dir vollumfänglich Recht. Klassischer Martin Kind Move.

  • Wie passt das eigentlich zusammen, dass wir gefühlt nur noch Ü30-Spieler haben, von der DFL aber die zweithöchsten Fernsehgelder im Bereich Einsatz junger Spieler kassieren?! :grübel:

  • Aber die Gelder fließen meines Wissens nach im Wesentlichen für Einsätze in der abgelaufenen Saison. Die paar Minuten von Hansson, Muslija, Hübers, Soto, Horn können also kaum das viele Geld erklären. Anton fällt glaube ich schon nicht mehr in die Kategorie "Junger Spieler". Und sonst waren da doch nur erfahrene Spieler...