Segelsport

  • Ich verfolge gerade das "Sevenstar Round Britain and Ireland Race 2022" mit der "YB Races" App. Es sind immerhin rund 1800NM. Derzeit werden die Zieleinläufe ab dem 15.08. erwartet.


    http://www.rorc.org/news/news-…race-a-race-like-no-other


    Derzeit liefern sich in der IRC1 die Haspa Hamburg und die Bank von Bremen ein enges Rennen, auch vom Platz liegen beide sehr gut. Mein Herz schlägt natürlich inzwischen eindeutig für die Yacht aus Bremen...

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  • Ich bin am überlegen Segeln zu lernen. Vorkenntnisse sind bei Null. Mit welchen Kursen/Scheinen fange ich an, wenn ich in 10 Jahren den Atlantik überqueren will? Gibt es bei der Segelschule irgendwas zu beachten? Ich würde sonst die erstbeste am Maschsee aufsuchen.

  • Zeitdieb


    SBF See, SRC (Funk) und FKN (Pyro) brauchst Du zwingend, alleine zum Chartern.


    Mit dem SBF See lernst/kannst Du nicht segeln! Den kannst Du aber irgendwo machen,. Die Praxisprüfung findet dann auf dem Mittellandkanal stattt :)


    Aufbauend auf dem SBF See, kannst Du dann den SKS machen (musst aber nicht) oder den relativ neuen Yachtsegelschein.,

    Edit; http://www.segelschein-yacht.de/yachtsegeln/


    Letzterer hat den Vorteil deutlich paraxisorientierter zu sein und Dich wirklich ans Yachtsegeln heranzuführen. Es gibt auch Aufbaumdodule (Nachtfahrtm Tidengewässer etc.)


    Am besten viel irgendwo mitsegeln (Freunde/Hand gegen Koje) und schonmal lernen


    Zum Chartern brauchst Du nur den SBF See (der ist amtlich vorgeschrieben für Maschinen über 15PS). Meistens wollen vercharterer dann einen Nachweis, dass Du "Erfahrung" hast. Die kannst Du mit dem SKS (300 Meilen) "nachweisen" wobei die einwöchigen SKS Törns meistens keine 300nm beinhalten du kriegst sie aber trotzdem bescheinigt. Besorg Dir ein Meilenbuch und lass DIr alle Törns wo Du mitsegelst und mitmachst dort quittieren, das ist ein guter Anfang.


    Je nachdem wie und wo Du Erfahrung sammelst, könnte 10 Jahre Atlantik schon ein Brett sein. Insofern überleg Dir, ob Du direkt in der Nordsee lernst/fährst, weil die wenigstens ein Tidengewässer ist. Hier gibt es sehr viel mehr zu lernen und zu beachten als auf der verghleichsweise harmlosen Ostsee.

  • Ui, das war ausführlich, vielen Dank schonmal. Ich möchte allerdings wirklich klein anfangen. Grundidee (keine Ahnung ob das so überhaupt was bringt) ist, erstmal etwas auf dem Maschsee rumzuschippern. Also tatsächlich erstmal segeln lernen, die Basics. Im zweiten Jahr vielleicht auch auf dem Steinhuder Meer, um mich danach an andere Binnengewässer zu trauen. Wenn es mir dann noch Spaß macht und nach mehr dürstet, dann dachte ich so langsam an die Ostsee.


    Ob es wirklich irgendwann auf den Atlantik geht ist nicht wirklich konkret geplant, nur so eine spinnerte Idee.

  • Wenn Dein Ziel (ob mit oder ohne Atlantikquerung) Yachtsegeln ist, dann würde ich (!) mir das Jollensegeln sparen. Andere sehen das anders. Dann guck eher beim Steinhuder Meer nach Segelschulen, die SBF See /+Binnen) unter Segeln anbieten und ggf. dann auch den Yachtsegelschein. Da kannst Du zumindest auf einem kleinen Kielboot lernen.

  • Ergänzend: wir waren für unseren Sohn sehr zufrieden mit der Segelschule Maschsee Nord: https://www.maschseenord-segelschulehannover.de/


    Ich selbst habe vor vielen Jahren noch bei Bondesen in Mitte den ersten Schein gemacht uns später die Theorie SKS/SSS. Würde ich heute eher nicht mehr machen.


    Wenn Du Urlaub und fundierte Ausbildung verbinden willst: Hanseatische Yachtschule Glücksburg (DHH): https://www.dhh.de/ueber-den-d…ule-in-gluecksburg-ostsee


    Ansonsten halt, was RedSentinel schreibt, wobei ich eher ein Freund der SKS/SSS/SHS bin. Für wirkliche Langfahrt (Atlantiküberquerung) als Skipper sollte es dann schon der SHS sein, denn damit weisst du wirklich Erfahrung nach. Aber es gibt alternativ gute Angebote, über den Atlantik zu kommen, ohne gleich selbst zu skippern. Das ist ja auch einer der Gründe, weswegen ich so froh bin, meinen Sohn bei einem Hochseesegelverein untergebracht zu haben.


    PS: SBF Binnen und See auf dem Maschsee und dann Dickschiff. Spar Dir die Jollen, wenn Du eigentlich in die Yachtsegelei willst. Der "Erkenntnisgewinn" auf der Jolle ist für das Dickschiff nur sehr gering. Das Wichtige ist Meilen, Meilen, Meilen, die Scheine bis SKS sind nur die Voraussetzung, damit man die notwendigen Erfahrungen machen kann.


    Ein Beispiel dafür: in der SKS-Praxisausbildung hat mein Sohn genau ein MOB-Manöver und ein Anlegemanöver gelernt. Letzteres war rückwärts anlegen am Steg, was zwar für den Prüfungshafen Breege durchaus sinnvoll ist, ansonsten aber in der Praxis nahezu nie angewandt werden kann auf der Ostsee. Wir haben jetzt in der letzten Woche daraus mal "praxistaugliche" Anlegemanöver gemacht (wobei eher ich da der Lernende war als mein Sohn): rückwärts in die Box mit Achterspring, Eindampfen in die Achterspring in die Box usw. Ohne die Stunden Training "nach dem Schein" wäre das Wissen und die Übung aus dem Törn für die Katz.

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  • Das ist schonmal was. Wahrscheinlich hast du recht und das passt so besser für mich. Ich gucke mich da mal um, danke. :)

  • Sollte man, wenn man auf Binnengewässern rumschippert (Motor/Segel) nicht den Sportbootführerschein Binnen Motor / Segel besitzen, um der Führerscheinpflicht genüge zu tun?

    Der SBF See gilt auf Binnengewässern nicht.

    Ich habe seinerzeit in Mardorf meine Scheine gemacht. Den 300 Seemeilenteil haben wir vor den Kanarischen Inseln abgelegt... war ein schöner Törn!

  • Ja, wenn Binnen und Steinhuder Meer ein Plan ist, dann definitiv Binnen (unter Segeln!) + See in eins. Wird auch oft als Kombipaket angeboten.


    Wenn Du auf dem Steinhuder Meer ein (Kiel)Boot leihen willst, verlangen die den SBF unter Segel (mein) SBF Binnen unter Motor reicht denen nicht. Trotz nachweisbarer Meilen im oberen 4stelligen Bereich

  • Ja, isso. Vergleicht man das damit, was für Kawenzmänner man auf See fahren (und zerstören) darf mit dem relativ lächerlichen SBF See, bleibt man kopfschüttelnd zurück ;)

  • Rein Theoretisch darfst du mit dem SBF See einen Flugzeugträger übern Teich schippern.

    Praktisch ginge das nur mit Mannschaft... dafür brauchts dann andere Scheine (habe ich leider leider nicht...),

  • Ich sehe das tatsächlich etwas anders. Meiner Meinung nach solltest du aufm Maschsee einen Schein machen, dir anschließend eine kleine Jolle kaufen (oder mit Vereinsbooten) und so viel wie möglich segeln. Diese Basics brauchst du auch auf dem Meer.

    Als nächsten Schritt dann ein kleineres Kielboot und damit ab auf die Ostsee. Einen Schein brauchst du dafür nicht. Wichtiger ist das Machen.

    Möglichst viel Mitsegeln ist ein weiterer wichtiger Baustein.

    Es gibt viele Wege und du wirst den für dich passenden suchen und finden.

  • Ohne Schein mit einem Kielboot auf Seeschifffahrtsstrassen? Das ist natürlich möglich bei geringer Motorisierung, aber hälst du das wirklich für eine gute Idee?


    Der Rest ist Ansichtssache. Ich bin verhältnismässig viel Jolle (insbesondere 4200/470 und kleine Kats) gesegelt, und mein Erkenntnisgewinn für das Yachtsegeln war eher unterdurchschnittlich - dort habe ich die Art des Segelns noch einmal nahezu neu gelernt.


    Möglichst viel Erfahrung durch (Mit-) Segeln ist natürlich alternativlos.

  • Ohne Schein mit einem Kielboot auf Seeschifffahrtsstrassen? Das ist natürlich möglich bei geringer Motorisierung, aber hälst du das wirklich für eine gute Idee?

    In den skandinavischen Ländern funktioniert das soweit ja ganz gut.

    In Dänemark haben meiner Meinung nach die wenigsten Dickschiffsegler irgendwelche Lizenzen, segeln mich aber regelmässig in Grund und Boden. Die haben halt segeln gelernt.


    "In Dänemark wird für niedrig motorisierte Boote keinen Bootsführerschein benötigt. Für schnelle Boote wird eine Speedboat-Lizenz benötigt, diese entspricht dem Sportbootführerschein See."

    Revierführer Dänemark › ADAC Skipper-Portal
    Der ADAC Revierführer für Dänemark informiert kurz und prägnant über alles wissenswerte im Revier.
    skipper.adac.de

  • Ich sehe das tatsächlich etwas anders. Meiner Meinung nach solltest du aufm Maschsee einen Schein machen, dir anschließend eine kleine Jolle kaufen (oder mit Vereinsbooten) und so viel wie möglich segeln. Diese Basics brauchst du auch auf dem Meer.

    Als nächsten Schritt dann ein kleineres Kielboot und damit ab auf die Ostsee. Einen Schein brauchst du dafür nicht. Wichtiger ist das Machen.

    Möglichst viel Mitsegeln ist ein weiterer wichtiger Baustein.

    Es gibt viele Wege und du wirst den für dich passenden suchen und finden.

    Ich schließe mich Wurner aus eigener Erfahrung an. Mit der Jolle - und das müssen keine Wettkampfboote sein - lernt man in Ruhe die Basics. Die braucht einem dann keiner mehr zu erklären, wenn man mit der Yacht anfängt.


    Hilfreich für die Entscheidungsfindung ist vielleicht auch, überhaupt mal auf einer Yacht mitzusegeln, entweder als Bezahl-Törn oder mit Freunden, wenn die eine haben. Manche stellen dann nämlich fest, dass beispielsweise der Seegang oder die Enge an Bord nicht ihr Ding sind.


    Mit einem Binnen-Segelschein - ich empfehle ausdrücklich den SBF Binnen plus See, weil überall anerkannt - als Start ist es auch billiger und stellst Du fest, dass Dir das Segeln doch nicht so viel Spaß macht, hast Du weniger Geld ausgegeben. Klar ist es dann teurer, anschließend noch den SKS draufzusatteln, dafür hast Du auch speziell Jolle gelernt und kannst mit der entsprechenden Sicherheit einfach mal auf den Maschsee oder das Steinhuder Meer, wenn Du Bock hast.


    Mein Tipp ist übrigens Maschsee-Nord, weil die SBF Binnen plus Segel anbieten. Das geht auch gleich in Kombi mit SBF See (spart wieder Geld und viele Inhalte überschneiden sich).

  • Zitat

    Hilfreich für die Entscheidungsfindung ist vielleicht auch, überhaupt mal auf einer Yacht mitzusegeln

    Zeitdieb:

    Das biete ich dir auch gerne an; für einen Nachmittagstörn ab Fehmarnsund. Hab zwar nur ein 23 Fuss Boot, aber einen ersten Einblick bekommst du so schon.

  • Heute düst mein Bengel wieder ab zur Regatta auf der Flensburger Förde. Ich bin tatsächlich ein bisschen neidisch.


    Letzte Woche war es wohl aufregend in Kiel: Start versaut, dann bei 25kn mit dem Gennaker im Feld "wilde Sau" gespielt und sich am Ende auf der Party einen Ruf wie Donnerhall verschafft (also er war insoweit wohl nur dabei, da er keinen Alkohol trinkt) ... :rofl:


    Ich bin richtig froh, dass für ihn jetzt wieder ein "normales Leben nach Corona" beginnt.


    Und nach den Erzählungen von der letzten Woche war der Kommentar meiner Frau zu seiner Abreise: "Na, fährst Du wieder Schiffe versenken..." :D

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  • Es wird Zeig diesen Thread nach oben zu holen, denn zurzeit findet die Route de Rhum statt. Dieses Rennen über den Atlantik erzählt mal wieder viele schöne und unschöne Geschichten.

    Boris ist mal wieder gut dabei, wenngleich er doch einige Problemchen mit dem Boot hat und das Wetterrouting ihm scheinbar auch nicht so gelingt. Letztlich ist diese Regatta aber wohl nur eine Testfahrt für ihn zur Vorbereitung auf die Vendee Globe.

    Wahnsinn ist die Geschichte des Skippers Amedeo, wie dessen Boot abbrannte und er sich in höchster Not in die Rettungsinsel rettete.

    Route du Rhum: Amedeo nach der Rettung: “Der Tod wollte mich heute nicht”
    Route du Rhum: Imoca-Skipper Fabrice Amedeo berichtet selbst von seinem Drama auf See. Nach einer Explosion an Bord brannte seine Imoca, bevor sie sank.
    www.yacht.de


    Hier die HP mit Karte, außerdem Boris' Dashboard:

    Route du Rhum - Destination Guadeloupe

    Grafana