Was geht Euch auf die Nerven? Der ultimative Beschwerdefaden.....

  • Wo wir wieder ganz schnell beim Thema wären, wann dieser zweigleisige Quatsch mit all seinen Spitzfindigkeiten aus privater und gesetzlicher KV endlich mal grundlegend überarbeitet bzw. eingemottet wird.

  • Der letzte Tropfen war als ich als damaliger Firmengründer von der GKV gefragt wurde wieviel ich denn im nächsten Jahr verdienen werde. Das sollte ich schätzen. Hätte ich zu niedrig geschätzt, hätte ich eine dicke Nachzahlungsrechnung erhalten. Wenn ich zuviel geschätzt hätte aber kein Rückerstattung. Das nächste Jahr wäre dann anhand des abgelaufenen Jahres geschätzt worden, wäre das nicht so gut gelaufen wie das Vorjahr, hätte ich ebenfalls zuviel bezahlt und keine Chance auf Erstattung gehabt. Gerade in einer Gründerphase wo man sich überhaupt nicht sicher ist ob so eine Firma überhaupt laufen wird entfand ich das als unnötigen Balast, der jährliche Papierkram kommt da noch oben drauf .... Als man dann sah, dass die PKV auch nicht teurer ist und man sogar noch 400 Euro spart wenn es später mit der Firma gut läuft ....


    ... und ja, ich empfinde das trotzdem auch schon so, dass man sich ein Stück der Solidargemeinschaft entzieht. Kann ja aber jeder mal selbst ehrlich für sich beantworten ob man freiwillig auf 5000 Euro im Jahr verzichten würde oder nicht (man macht ja nichts Verbotenes).


    Fies ist da aber vor allem noch ein anderer Aspekt. Das der Weg zurück in die GKV bis zum 50. Lebensjahr für Selbständige nicht so wirklich zu ist. So besteht aktuell weiterhin die Möglichkeit sein (hoffentlich) gesundes Leben bis zum 48-49 Lebensjahr von niedrigen Beiträgen in einer PKV zu profitieren und dann wenn es tendenziell mit den Wehwehchen im Alter schlimmer wird z.B. über kurze Arbeitslosigkeit in die GKV zurück zu wechseln. Dort liegt man dann wieder allen auf der Tasche obwohl man Jahrzehnte nichts eingezahlt hat. Das ist wirklich eine Sauerei ...

  • ... und ja, ich empfinde das trotzdem auch schon so, dass man sich ein Stück der Solidargemeinschaft entzieht. Kann ja aber jeder mal selbst ehrlich für sich beantworten ob man freiwillig auf 5000 Euro im Jahr verzichten würde oder nicht (man macht ja nichts Verbotenes).

    Das Problem sind nicht die Privatversicherten, sondern das System.

  • In der GKV würde ich weit mehr als doppelt so viel zahlen müssen.
    Hier hatte mir vor Jahren schon mal jemand vorgeworfen, mich der Solidargemeinschaft zu entziehen (was ja eh Quatsch ist). Aber solange es für Beamte keinen AG-Anteil in der GKV gibt, ist das höchstens für Familien mit Kindern attraktiv.

    Darüber hinaus: wer 1x die Unterschiede im Krankenhaus zwischen (richtiger) PKV und GKV erlebt hat, der sieht manche differenzierter.


    Im übrigen habe ich diese Woche gerade mal wieder einen schönen Prozess gegen eine GKV gehabt: bisher bei einem Diabetiker 2x Strassenschuhe + 1x Hausschuhe, dann plötzlich keine Hausschuhe mehr (Begründung: man könne ja die Strassenschuhe auch drinnen tragen und wer braucht schon in Deutschland bei dem Wetter Wechselschuhe...); Prozess über 3 Jahre (mindestens 1 Versorgung ausgelassen), jetzt habe man "seine Praxis" geändert und versorgt wider wie vorher... Ersparnis 600 Euro! Und gerade diesen Fall haben wir derzeit im Dutzend billiger, nur die wenigsten Versicherer klagen dagegen.


    Merke: die Einen erhöhen die Prämien, die Anderen kürzen die Leistungen.

  • Einfache Lösung wäre es ja, es gibt nur noch die gesetzliche Krankenversicherung, in die alle X% vom Lohn einzahlen ohne Beitragsbemessungsgrenze.


    Keine Ausnahme mehr wie die PKV in die sich Leute flüchten können, oder wenn man diese beibehalten will muss das eine endgültige Entscheidung sein ohne Chance später nochmal in die GKV zurückzukommen.

  • Einfache Lösung wäre es ja, es gibt nur noch die gesetzliche Krankenversicherung, in die alle X% vom Lohn einzahlen ohne Beitragsbemessungsgrenze.

    100x das!

    Warum jemand, der 7700€ (oder so auch immer die Grenze jetzt liegt) die gleiche Summe zahlen soll, wie jemand, der 50.000€ verdient, habe ich nie verstanden!

  • Na ja. Nee. Nicht wirklich: Oder glaubst Du, dass Privatversicherte seltener zum Arzt gehen und weniger krank sind?


    Nee, das nicht. Aber gerade diejenigen die in die PKV flüchten sind Gutverdiener, Jung&Fit etc. die von den niedrigen Beiträgen angelockt werden aka "Warum soll ich denn in der GKV mehr als doppelt so viel zahlen!!11!"


    Wer bleibt dann noch für die GKV übrig?


    Die vielleicht nicht so gut verdienenden, die dann zusätzlich verstärkt durch soziodemographische Faktoren öfter krank sind und die GKV immer teurer werden lassen weil die Beiträge derjenigen die einzahlen aber gesund sind fehlen.

    Da kann man sich schon die Frage stellen wie es um die Solidarität derjenigen in der PKV mit dem Pöbel in der GKV steht.


    Ein bisschen Zuspitzung ist in diesem Text enthalten.

  • Wie gesagt Stephan535 , das sollte kein Angriff auf dich sein, fand die überspitzte Darstellung deiner Aussage sei ein guter Aufhänger.


    Grundsätzlich finde ich es halt schwierig wenn immer wieder auf die Solidargmeinschaft verwiesen wird, das diese für gewissen Sachen einstehen muss etc. und auch gerade jetzt wird wieder die Soliarität von allen gefordert. Und gleichzeitig ist es rechtlich möglich sich dieser Solidargemeinschaft in bestimmten Punkten zu entziehen und das untergräbt mMn. fundamental die Solidarität in einer Gesellschaft wenn einige gleicher sind als andere.

  • Stephan535

    Das ist eine Sache, wo mich mal jemand aufklären kann (eventuell z.B. Bronco ). Die Menge der tatsächlichen Coronabehandlungen ist doch bisher meines Wissens noch relativ "lächerlich". Dem gegenüber wurden doch viele schwere und teure Operationen verschoben und als Coronareserve Betten leerstehen gelassen. Aus obiger Betrachtung würden für mich erstmal Einsparungen rauskommen. Ist denn der Anteil, den die Kassen für Tests bezahlen müssen wirklich so groß? Ich vermute, für eine Hüft-OP oder sowas kann man ganz schön viele Tests machen. Wo ist mein Denkfehler?

    Keine Ahnung wie die Ausgabenseite aussieht aber ich könnte mir vorstellen, dass die Einnahmenseite leidet, wegen Kurzarbeit etc.

  • Bombenräumung. Ich habe mich in eine Kneipe evakuiert. 63 Corona-Infizierte müssen einzeln abtransportiert werden.Nach jedem Transport wird der Wagen desinfiziert.

    Das kann dann doch noch ein bisschen dauern.