ProFans, Unsere Kurve und andere überregionale Fanverbände

  • Ich pack es mal hier rein, da es weder in "Hooligans sind out,...." noch in "Gewalttäter Sport" passt.


  • Ich finde ja ProFans macht, soweit ich das beurteilen kann, gute Arbeit. Ich weiß ja nicht, wie es bei so einem Mitgliedertreffen zugeht. Zumindest sind die Äußerungen, die per PM oder per Interviews und Fernsehauftritten gelegentlich Verbreitung finden, meist sehr treffend auch wenn sie im allgemeinen Medienwirrwarr meist wenig Beachtung finden.


    Was ich mich jedoch Frage ist, warum sich immer nur Phillipp Markhardt äußert? Natürlich sind schriftliche Äußerungen bestimmt von der Gruppe legitimiert aber bei Fernsehauftritten ist es auch immer er. Zumindest fällt mir außer Jannis im Zusammenhang mit der Initiative Pyrotechnik niemand ein, der mal größer und regelmäßig und mit Klarnamen in Erscheinung getreten ist. Will man sich auf eine Person konzentrieren, damit diese größere Aufmerksamkeit und ihr Wort mehr Gewicht erlangt? Oder will einfach niemand sich derart exponieren? Oder gibt es einfach nicht so viele, die für solch eine Arbeit objektiv geeignet sind und sich dann auch noch subjektiv dazu in der Lage fühlen?


    Nicht falsch verstehen! Er macht das schon gut. Über die Zeit, die ich das jetzt verfolge ist er deutlich souveräner geworden. Übung macht halt auch den Meister. Frage mich halt nur, was/ob da was dahinter steckt!?

  • Einmal editiert, zuletzt von 1998er ()

  • Tragisch, daß den Kongress an diesem Wochenende dann wieder keiner so wahrnehmen wird, wie es der Veranstaltung gebührt und jeder Verweis auf Bürgerrechte, Unverhältnismäßigkeiten und Maßnahmen der Polizei (insbesondere diese, den interessierten Zuschauer aber vor allem auch die breite Öffentlichkeit) nicht interessieren wird.


    Deswegen: http://www.spiegel.de/sport/fu…ch-verletzt-a-944272.html


    Fragen und Statements wird es in der überwiegenden Mehrzahl zu diesem Ereignis geben, die eigentlich notwendige Diskussion daher wieder einmal nicht bzw. nur im Kreise der aktiven Fans und nicht weit (genug) darüberhinaus stattfinden.


    Tatsächlich besteht die einfache Erwartung, daß hier von Seiten der Fans aktiv gehandelt und das Problem so unter eigener Beteiligung beseitigt werden kann. Aber diese Fans sind ja noch nicht einmal bereit, ihre zugewiesenen Plätze einzunehmen und den Typen mit der Pyrofackel auszuliefern ...


    ... womit sie dann wiederum ihr eigenes Schicksal sozusagen selbst besiegeln (<- nicht meine Sichtweise!).


    Die Welt ist in dieser Hinsicht verrückt geworden, was den Fussball angeht.


    Das Gewaltproblem ist allerdings immanent und es nützt auch nichts mehr, Oktoberfestvergleiche anzustellen oder darauf zu verweisen, daß man diese Leute nicht erreichen würde bzw. seitens der aktiven Fans nichts damit zu tun habe.


    Auch aus einem eigenem Interesse heraus muss man sich auf der Fanseite diesem Problem offen und tatsächlich auch selbstkritisch stellen, vielleicht sogar noch, bevor man vornehmlich die Gegenseite kritisiert.

  • Mettbrötchen, ich habe den Artikel wohl gelesen. Ich halte ihn nur für bestenfalls dahingerotzt.


    Den hat ein Schüler in der großen Toilettenpause besser schreiben können:


    - keine belastbaren Fakten


    - nur Vermutungen


    - Vergleiche die offensichtlich hinken (Was bitte haben abnehmende Zahlen bei den Kirchen mit (steigenden?) Zahlen bei Ultras zu tun?)


    - man nehme die Wörter Ultras Fussball Gewalt Polizei würfelt zwei mal und beschließt dann einen Artikel (ohne Inhalt) zu schreiben.

  • Zu welchem Aspekt fehlen dir denn belastbare Fakten?


    Der Artikel beschreibt den derzeitigen Stand der medialen Darstellung. Ich nehme sie genau so wahr.


    Zum Engagement der Jugendlichen:


    Selbstverständlich ist es interessant hinzuschauen, in welchen Bereichen sich Jugendliche engagieren, und beim Thema Fussball ist es interessant, welche Erfahrungen sie damit machen. Und die Erfahrung ist derzeit, daß ihr Engagement pauschal mit Gewalt und Kriminalität gleichgesetzt wird.
    Ich finde das sehr bedenklich.

  • Insgesamt war der zweite Fankongress wohl wieder als ein Beweis zu werten, wie gut organisiert und lösungsorientiert die meisten Fanszenen sich Herausforderungen stellen möchten.
    Auch ohne den Vorfall in Köln muss man aber realistisch sein und einfach feststellen, dass derzeit kein Weg um den kompletten Abbruch aller Gespräche mit den Verbänden vorbeiführt, da der Wert der Gesprächsbereitschaft der Fanorganisationen absolut nicht erkannt wird. Zieht man einen Strich unter den Ergebnissen der Fanarbeit der letzten ~10 Jahre zum 01.01.2014, so ist kein einziger Wunsch der Fanorganisationen auch nur in einer Kompromisslösung umgesetzt worden. Sei es die Anstoßzeiten, die Spieltagszerstückelung, die Entfernung bei den Sonntagsspielen, Stehplätze, Fahnenplätze, Kartenpreise, Stadionverbote und die groß angekündigte Ombudsstelle. Von den ganzen anderen Themengebieten ganz zu schweigen. Es ist eigentlich ein Wunder, dass es immer noch Optimisten gibt, die 5-10 Tage Urlaub pro Jahr, ihre Freizeit und sogar noch Spesen investieren, in der Hoffnung, es würde sich etwas bewegen. Ein Schlag in die Fresse für das Ehrenamt und jeden, der ernsthaft versucht etwas zu verbessern. Ich wünsche mir, dass in den kommenden Monaten mal eine Pause für eine längere Zeit zwischen Vereinen/Verbänden und den großen Fanorganisationen eintritt, woraus eine gewisse Wertschätzung der Arbeit der Fanorganisationen in den kommenden Jahren generiert werden kann.

  • 1998er: Im Grunde ist es doch ganz simpel: Solange die Bundesliga derart boomt und die Leute den Vereinen die Stadien vollmachen, wird sich kein einziger Millimeter auf die Fans zubewegt. Wozu? Für die Vereine läuft doch alles. Ich denke nicht, dass ein Abbruch sämtlicher Gespräche etwas bringt. Will man was erreichen, benötigt man eine Lobby. Die kann es wenn überhaupt nur bei den Medien geben. Da ist es aber nun mal so, dass sich Meldungen über randalierende Fans ergänzt um Bilder mit Bengalos viel besser verkaufen lassen als ein Bericht über die tolle Arbeit der organisierten Fans beim Fankongress. Ich sehe insgesamt recht schwarz für uns Fans. Ändern wird sich maximal dann etwas, wenn die Zuschauerzahlen zurückgehen. Bis dahin werden sich die Vereine in ihrer Selbstzufriedenheit genau wie Martin Kind geben, wenn es um den Umgang mit den Fans geht.

  • Exakt. Wobei natürlich ein Zeichen (in Form eines abgebrochenen Dialoges) nicht verkehrt wäre, um ein Signal zu geben, dass man sich dessen bewusst ist. Ich habe am Samstag das Gefühl gehabt, dass sich dem nicht alle Fanvertreter bewusst sind und auf der anderen Seite die Offiziellen ernstahft noch denken, sie können die Leute für dumm verkaufen und nach außen heile Welt machen.
    Trotz all den Maßnahmen bzw. negativen Veränderungen von den Verbänden sehe ich aber nicht schwarz für die Fans. Die letzten 5-6 Jahre haben mir eigentlich recht deutlich gezeigt, dass die aktiven Fanszenen vielfach belastbarer, flexibler und kreativer sind, als ich es mir jemals erhofft hatte. Im Gegenteil, es wird sich damit abgefunden, dass manche Umständen mittlerweile 'Normalität' sind und sucht sich seine Wege. Ob das im Sinne des Erfinders der Maßnahmen war, wage ich zu bezweifeln, ebenso, wie es Probleme löst. Stattdessen radikalisiert professionalisiert sich die aktive Szene vielerorts zunehmend und identifiziert sich bei fehlendem Rückhalt des eigenen Vereins halt notfalls einfach etwas mehr mit sich selbst, als mit dem eigenen Vereinskonstrukt, welches ohnehin vor Bullenhörigkeit und Geldgeilheit wenig Rückhalt bietet in den meisten Fällen.

  • Ich finde das spitze. Endlich misst mal eine Fanorganisation den Erfolg( :kichern: ) ihrer Arbeit und kommt hoffentlich auch zu dem Entschluss, dass drei bis vier Jahre 'Party' ohne irgendwelche Dialoge in den Fanblöcken steigen müssen, damit der Gegenpart sich vielleicht mal dem Wert der Gespräche bewusst wird.


    Schon stark, wenn man sich die Protokolle und Gespräche von damals anguckt und dann sieht, wo wir heute gelandet sind.


    http://www.passanten.de/pdf/16-RTLigaverband.pdf
    http://www.passanten.de/pdf/15-KirchMedia.pdf
    http://www.digitv.at/meldungen/989520073,842,.shtml
    http://www.passanten.de/pdf/17-RTPro1530.pdf
    http://www.rp-online.de/sport/…die-fans-zu-aid-1.1671209

  • Ha, richtigen Faden gefunden :)


    Zitat

    Die Fanhilfen von insgesamt 20 Fußball-Klubs haben sich zu einem bundesweiten Dachverband zusammengeschlossen.


    Hannover ist der Sitz des Vereins.


    Vorstandsmitglieder sind nach SPIEGEL-Informationen die »Fanhilfe Hannover«, die »Schwarz-Gelbe Hilfe« aus Dresden, die »Blau-Weiß-Rote Hilfe« aus Rostock, der »Fanhilfe Förderkreis Ostkurve« aus Berlin sowie die »Fanhilfe Magdeburg«.

    20 Fanhilfen gründen Dachverband»Fußballfans stehen seit jeher unter Dauerbeobachtung der Sicherheitsbehörden«


    Spiegel


    PS


    Die Webseite:


    https://www.dachverband-fanhilfen.de/

    Einmal editiert, zuletzt von andro96 ()