Energiewende/Erneuerbare Energien

  • Also um das klar zu machen: ich verstehe diese Sehnsüchte nach einer kleinen überschaubaren Auenlandidylle vollkommen.
    Ich hab sie nämlich selber. ;)
    und je mehr und je öfter ich mich damit beschäftige , plane und rechne, komme ich dazu , dass es aus mehreren Gründen (persönliche Beanspruchung, Übereinstimmung von Erzeugung und verbrauch, Kosten) Illusion bleiben wird. Also Insellösungen erscheinen mir vollkommen ausgeschlossen, kleinere Verbünde mögen für Überzeugstäter ohne Grossverbraucher mit viel Idealismus und Bereitschaft zur vernachlässigung der Kosten machbar sein.

  • Welcher Schrumpfkopf genehmigt eine Demo just zu dem Zeitpunkt, wenn die Anreise zu einem ausverkauften Fußballspiel läuft? :sauer:


    Die meiste Zeit war es mehr eine Standkundgebung am Opernplatz. Kurz nach 12 Uhr führte dann die Demoroute über den Kröpcke. Um die Zeit dürfte da aber noch nicht allzuviel Fußballvolk unterwegs sein. Zudem waren aus Sicht der Veranstalter eher die politischen Rahmenbedingungen (=anstehende Entscheidungen) ausschlaggebend, als der BL-Spielplan.

  • Wenn das
    http://green.wiwo.de/biotreibs…nsprit-kommt-aus-italien/
    mal wirtschaftlich würde, wär doch toll.Ein echter fortschritt gegenüber Sondermülldächern und Vogelschreddern.

    Und; wieviel Anlagen hast Du über Deine Ländereien verstreut oder auf den Dächern Deiner Wirtschaftsgebäude? ;)
    Oder woanders investiert?


    Die Algenproduktion klingt erstmal interessant, sollte man im Blick behalten.


    Das mit dem Sondermüll und zerlegten Vögeln war jetzt aber kein Argument zur Sache, oder?
    Falls doch: Auf Sondermüll tippst Du gerade auch herum, deshalb sind ja nicht alle elektronischen Geräte per se schlecht. Strom wird mit PV-Anlagen immer noch sehr viel umweltfreundlicher produziert, als über Kohle-, Gas- oder Atomkraftwerke.
    Und ja, es kommen hier und da Vögel zu Tode. Was besagt das? Auf Straßen gibt es auch tote Tiere, zumal im Süden von Hannover (da kenne ich mich aus). Bei der Planung von Windkraftanlagen sind zahlreiche Auflagen in Sachen Artenschutz, Naturschutz, Kompensationsmaßnahmen etc. zu befolgen. (Warum nun gerade der Rotmilan gehäuft in WKAs fliegt, ist nicht erforscht.) Und unterhalb von Anlagen sind schon mehrfach gehäufte Populationen von Bodenbrütern beobachtet worden; in Folge dessen auch vermehrt Füchse. So schlecht geht es der Fauna also nicht mit den Anlagen.

    Einmal editiert, zuletzt von flo71 ()

  • Ich halte die Forschheit und Intensität mit der in sehr junge Technologien am Anfang ihrer Entwicklung investiert wird für falsch, also falsch im Sinne von unüberlegt und voreilig. Darum hatte ich am Anfang des strangs u.a. auch die Frage gestellt was denn wohl mal alles unter den Begriff "regenerative Energien" fallen sollte oder könnte. Das hat ja dann nciht nur rhetorische Bedeutung. Es geht um viel Geld und lange wirksame Investitionen in Infrastruktur.


    Also angenommenes Szenario: in 15 Jahren hätten wir zig Trillionen in die Subventionierung der PV -Anlagen und den durch die Windkraft nötigen Trassenbau gesteckt........... und dann (wie gesagt Theorie ) wäre sowas wie dieser Algendiesel (oder etwas vergleichbares) praxisreif. So praxisreif, dass es auch preisgünstig ist. Und dann könnte man so ein Algendingens neben den block in Mehrum oder Stöcken stellen, alle vorteile der bewährten Technik (vor allem Synchronisierung von Verbrauch und ERzeugung ) nutzen, das ganze dann klima neutral und preisgünstig.


    Und der ganze Aufwand den wir jetzt betreiben war für die hohle Hand.
    Bzw was noch viel schlimmer, aber leider zu erwarten ist: diese jetzt aufgewendeten Subventionen werden fortschrittshindernd und zementierend wirken. Das, was wir jetzt den AKW -Betreibern vorwerfen, nämlich ihre Anlagen amortisiert sehen zu wollen und deswegen den Wandel zu blockieren, werden dann die PV-Anlagenbetreiber machen.
    Wir stehen ganz am Anfang einer Entwicklung und zementieren schon sehr viel(gerade mit dem inzwischen notwendigen Trassenausbau werden unwiderrufliche Festlegungen getroffen, z.B weitere Massierung von offshoreparks).


    und meine polemisierenden Begriffe sind platt und kein rhetorischer Kunstgriff für den Kleinkunstpreis, ich weiss.
    Aber PV-Anlagen.......... ehrlich mal. Das Gesamtpaket aus Preis, Ineffizienz(ist das jetzt das richtige Wort :D ), Zufallsenergie und ja die Entsorgungskosten für den Sondermüll sind meiner Meinung nach inakzeptabel.Bis mich da jemand davon überzeugt hat, dass wir nicht aufs falsche Pferd gesetzt haben, müssen noch eine Menge Argumente ausgetauscht werden.


    Und ich selbst habe bisher noch gar nix gemacht in der Hinsicht...... :D
    Wenn noch was kommt mit regenerativen Energien, dann irgendwas mit diesem hier schon besprochenen slurry krams. Btl der dritten generation, Pyrolyse, BHKW.
    Bisschen abwarten noch , ich bin nciht so der Pionier. ;)

  • Deine Überlegungen verstehe ich soweit; aber wie stellst Du Dir denn dann Forschung & Entwicklung vor? Alle neuen Technologien jahrelang zwangsweise auf Sparflamme halten, falls doch nochmal etwas Besseres erfunden wird? Außerdem wird an den Erneuerbaren Energien ja nun schon seit Jahrzehnten intensiv geforscht. Und die starken Produktions-Kostensenkungen der letzten Jahre sind wahrscheinlich ohne Beispiel in der jüngeren Industriegeschichte.


    Deine "zig Trillionen" sind bis heute eher Milliarden im höheren zweistelligen Bereich - und damit immer noch deutlich weniger als die Dauersubventionen für Kohle und Atomkraft. Und noch sehr viel weniger als die Option "gar keine Energiewende" uns kosten würde.

  • Aber PV-Anlagen.......... ehrlich mal. Das Gesamtpaket aus Preis, Ineffizienz(ist das jetzt das richtige Wort :D ), Zufallsenergie und ja die Entsorgungskosten für den Sondermüll sind meiner Meinung nach inakzeptabel.Bis mich da jemand davon überzeugt hat, dass wir nicht aufs falsche Pferd gesetzt haben, müssen noch eine Menge Argumente ausgetauscht werden.

    Ich versuche es in aller Kürze :besserwisser:
    Preis: Strom aus Erneuerbaren ist jetzt schon billiger als Dein Haushaltsstrom
    Ineffizienz: Was meinst Du - Wirkungsgrad oder energetische Amortisation? Kohlekraftwerke haben Wirkungsgrade von ca. 30-40%, moderne Gaskraftwerke 50% (und gerade die werden durch die aktuelle Politik sinnigerweise ins Abseits gedrängt!). Wirkungsgrad = entstehende Energie zu eingesetzter Energie (oder so ähnlich). Da finde ich die 10-20% bei Photovoltaik doch gerade zu irre: 40% aus dreckiger Kohle gegen 20% aus ...Nichts (Sonnenstrahlen)?
    Energetische Amortisation: Ca. 0,5 - 1,5 Jahre bei Wind, 2-4 Jahre bei PV.
    Zufallsenergie: Weil Sonne und Wind nicht 24 Stunden durchlaufen? Wir müssen uns verabschieden vom Denken in großen, schwerfälligen, kaum regelbaren Erzeugungseinheiten (Atom- und Kohlekraftwerke). Sonne scheint meistens dann, wenn der meiste Strom gebraucht wird (tagsüber, insbesondere mittags). Wind weht stärker im Winterhalbjahr. Den Rest können (Bio-)Gas und Wasserkraft regeln. Es muss nur intelligent geregelt werden. Bis 2040/50 sind 100% Energieversorgung aus Erneuerbaren machbar.
    Inakzeptable Entsorgungskosten? Hmmm; wie nennst Du denn dann die Entsorgungskosten für Atomkraft? Oder die Folgeschäden der Kohleverstromung?



    Und ich selbst habe bisher noch gar nix gemacht in der Hinsicht...... :D
    Wenn noch was kommt mit regenerativen Energien, dann irgendwas mit diesem hier schon besprochenen slurry krams. Btl der dritten generation, Pyrolyse, BHKW.
    Bisschen abwarten noch , ich bin nciht so der Pionier. ;)

    Bis Du abgewartet hast, sind wir doch hoffentlich schon bei 100 % 8)
    Einfache Rechnung für Deine Wirtschaftsgebäude: Photovoltaikstrom vom eigenen Dach ist bereits seit 2012 günstiger als konventioneller Netzstrom. Auf Deinen Dächern erzeugst Du Solarstrom für aktuelle ca. 10 Cent pro kw/h. Konventioneller Haushaltsstrommix kostet Dich ca. 25 Cent. Pro selbst verbrauchter Kilowattstunde sparst Du also kräftig (ca. 60%). Da kommt einiges zusammen im Jahr, auch ganz ohne Einspeisevergütung. Die Stromkosten für andere erhöhen sich dadurch nicht, es tut nur den großen Energiekonzernen etwas weh, weshalb diese ja auch so wettern gegen alles, was ihr Geschäftsmodell (atomare Gelddruckmaschinen für Aktionäre, ohne GAU-Versicherung und ohne Verantwortung für entstehenden Müll) bedroht.
    Oder? :lookaround:

  • Nach den Zeugen Jehovas kommen jetzt die "Energieberater" zum Klingeln. Heute schon der zweite innerhalb einer Woche.

  • Je nachdem, was für ein Haus Du hast, kann das eine gute Sache sein. Gut bei denen die an Tür klingeln wohl eher weniger.
    ich hab vor Jahren mal auf einer Messe ein Paket von enercity - Thermografieaufnahmen, Auswertungsgespräch + Beratung- gekauft, das war als Einstieg ins Thema sehr okay.

  • Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus, da lässt sich energetisch dementsprechend von meiner Seite nicht viel ändern.
    Er hatte auch eher irgendwas von Naturstrom geredet, ob ich daran Interesse hätte. Weil ich ja die EEG zahlen würde, müsste ich das ja nehmen, sonst lohne sich das ja überhaupt nicht für mich.

  • "Gabriel setzt in Form der Eigenverbrauchsabgabe Maßnahmen durch, die laut Verbraucherschützer Holger Krawinkel einen Durchschnittshaushalt um rund 50 CENT IM JAHR (!!!!) entlasten, aber gleichzeitig der Bürgerenergiewende den Sargnagel einschlägt.


    Es war SIGMAR GABRIEL selbst, der im Mai 2009 als damaliger SPD-Umweltminister der großen Koalition zusammen mit seinem Kollegen Guttenberg im Bundeskabinett die "Verordnung zur Weiterentwicklung des bundesweiten Ausgleichsmechanismus" dem Parlament zur Abstimmung vorlegte. Und er sorgte dafür, dass diese im Juli 2009 diskussionslos im Bundestag durchgewunken wurde und seitdem für eine Verfünffachung der EEG-Umlage sorgte. Absurder und deutlich konzerngesteuerter kann eine Politik kaum noch sein"
    http://www.pv-magazine.de/mein…sigmar-gabriel_100015840/



    Jede Wette, dass Gabriel sich ein einigen Jahren in die Reihe der Schröders, Fischers, Pofallas, Niebels etc. einreihen und seine "Belohnung" für gute Lobbydienste in Form eines bestbezahlten Beraterpostens in der Energiewirtschaft empfangen wird.


    Der Energiewende-Zug wurde kräftig ausgebremst. Alles, was jetzt erstmal kommt, wird erstens deutlich teurer und zweitens uns viel länger belasten, als gewollt (ökonomisch und ökologisch). Und der einzige standhafte Gegen-Strom-Schwimmer in der SPD lässt erklären, sich ersteinmal nicht mehr für Umweltschutz und Energiewende einsetzen zu wollen, da die entsprechende Industrielobby zu stark sei. Prost!

  • Ja, für die alten Energieversorger ist das neue EEG echt ein großer Wurf: Alternative Geschäftsmodelle ausserhalb des EEGs rechnen sich nicht mehr und ab 2017 werden neue Erzeugungskapazitäten nur noch über Ausschreibungen vergeben. Spätestens dann ist für alle kleinen und mittleren Betreiber Feierabend, zumindest was neue Erzeugungskapazitäten angeht. Der Ausbau der Erneuerbaren wird zweifellos weitergehen (da alternativlos), aber RWE & Co müssen nicht mehr fürchten, dass er, so wie bisher, weitestgehend an ihnen vorbeiläuft. Für die ist das neue EEG eine goldene Brücke ins Zeitalter der Erneuerbaren.


    Wenigstens Röttgen scheint ja noch ein bischen Anstand zu haben...

  • 96-Megawatt-Solarkraftwerk in Südafrika fertiggestellt
    Und Google steuerte 9,6 Mio EURO dazu bei. 8)
    Was für schöne Zahlen...


    Tja; weltweit sind die Erneuerbaren kräftig auf dem Vormarsch. Schließlich stellen sie in vielen Teilen der Welt schon jetzt die günstigste Form der Energieversorgung, insbesondere, wenn alle milliardenschweren externen Effekte miteinberechnet werden (Umweltfolgeschäden, Gesundheitsfolgeschäden, Schäden an der Bausubstanz etc.). Nur in Deutschland werden sie, politisch gewollt, ausgebremst. Zukunftsgestaltung mit Gabriel.