Lokale Presseberichterstattung

  • Klar, kritisieren können die, soviel sie wollen. Von mir aus auch in einer Sonderausgabe und auf Seite 1. Ich finde es aufgrund der eigenen Preispolitik und Kundenfeindlichkeit aber einfach nur scheinheilig.

  • Der eigentliche Skandal ist doch, dass die Anhebung nicht 60 Cent höher ausfällt.


    Diesen Differenzbetrag zahlt* Martin Kind, lässt sich das erhebliche Förderung anrechnen und in 20 Jahren übernimmt er dann ARD, ZDF & Co.


    *natürlich als Darlehen.

  • Warum kaufen die teure Sportrechte?

    Warum kaufen andere denn teure Sportrechte?


    Meinst du, die ARD nimmt mit Werbung während der Sportschau so viel weniger ein, als Sat1 mit "ran" oder RTL mit "Anpfiff" einnehmen würden? Die paar Spiele, die zu Saison- und Rückrundenauftakt abends bei den ÖR laufen, mal außen vor, kann ich mir nicht vorstellen, dass z. B. die Bundesligarechte so ein großes Zuschussgeschäft sein sollen. Vielleicht kommt da sogar ein kleines Plus raus, durch das die Gebühren letztlich geringer ausfallen? Die ÖR können ja mit einer geringeren Rendite zufrieden sein als die Privaten und sie womöglich deshalb überbieten.

  • Ich zahle gerne für den ÖRR, halte aber die Beiträge für viel zu hoch, weil sich das gesamte Konzept nach wie vor noch stark an der Zeit orientiert, als die ÖR-Sender einen alleinigen Versorgungsauftrag hatten.


    Aus meiner Sicht müssen die Sender heute nicht mehr Unmengen von Krimis, Spielfilmen oder Spielshows produzieren und schon gar nicht teure Fussballrechte kaufen. Alles, was dem Allgemeinwissen dient, wie zB Nachrichten, Dokus, Reportagen oder auch Übertragung von Sport außerhalb des Mainstream fände ich ok. Gerne in diesem Kontext auch mit unterhaltenden Formaten wie Quizshows oder auch ein Spielfilm. So etwas müsste ja auch nicht zwingend komplett durchfinanziert sein, sondern kann auch als Förderung oder Kooperation mit privaten Firmen laufen.

  • Als ich gestern einen Bericht über die Gebührenanpassung im ZDF gesehen habe, war mein erster Gedanke: wer springt zuerst auf den Zug? Die AFD oder die HAZ? Heute morgen war klar, die HAZ hat gewonnen!


    Ich zahle meine Gebühren gerne! Und Volksmusik und Fernsehgarten und und und kann mir gestohlen bleiben. Aber auch dafür gibt es Zuschauer. Vielleicht auch irgendwann mich.

  • Aus meiner Sicht müssen die Sender heute nicht mehr Unmengen von Krimis, Spielfilmen oder Spielshows produzieren und schon gar nicht teure Fussballrechte kaufen. Alles, was dem Allgemeinwissen dient, wie zB Nachrichten, Dokus, Reportagen oder auch Übertragung von Sport außerhalb des Mainstream fände ich ok. Gerne in diesem Kontext auch mit unterhaltenden Formaten wie Quizshows oder auch ein Spielfilm. So etwas müsste ja auch nicht zwingend komplett durchfinanziert sein, sondern kann auch als Förderung oder Kooperation mit privaten Firmen laufen.

    Das ist eben deine Sicht. Andere wollen gerne Krimis sehen und keine dafür Dokus. Ich denke, der Mix muss stimmen und ausgewogen sein. Und bitte möglichst ohne (finanziellen) Einfluss von Firmen. Den haben wir woanders schon genug. Von daher zahle ich gerne Rundfunkgebühren, auch wenn ich wahrscheinlich gar nicht soviel dafür konsumiere.

  • Von Imre Grimm war ich echt enttäuscht ob des Artikels.

    Eindeutig pro Rundfunkgebühren. Wir zumindest holen da auch allein durch die vielen Krimis, die wir gucken, genug Benefit raus. (Das wäre aber auch ohne diese hohe Seh-Quote meine Meinung. )


    Eigentlich läuft bei uns fast nur öffentlich-rechtlich einschl. Mediatheken oder Sky... :lookaround:

  • ich will fürs öffentlich-rechtliche einfach nicht weiter pauschal bezahlen,ich nutze es auch kaum.

    Ich zahle aber an sich gern für das was ich auch nutze,das heißt pay per view fände ich besser.

    Genau das will Johnson in GB auch gerade anstellen. Man rechnet jetzt schon damit, dass das einer Zerschlagung der BBC gleichkomme. Und gerade wegen des Populisten Johnson halte ich das dann auch für keine gute Idee. Und das ist es hier bestimmt auch nicht.

  • ich will fürs öffentlich-rechtliche einfach nicht weiter pauschal bezahlen,ich nutze es auch kaum.

    Ich zahle aber an sich gern für das was ich auch nutze,das heißt pay per view fände ich besser.

    Ich will für Bildung einfach nicht weiter pauschal bezahlen. Ich zahle lieber Schulgebühren.

    Ich will für Straßen einfach nicht weiter pauschal bezahlen. Ich zahle lieber jeden Tag nutzungsabhängige Maut.

    Ich will für Feuerwehr und Polizei einfach nicht weiter pauschal bezahlen. Ich regle das dann individuell, wenn ich Bedarf habe.

    Das ist sicher der richtige Weg.

  • Dafür hat der ÖRR für alle Sender heute auch frei und von überall in Deutschland zugängliche Livestreams und eine riesige Mediathek mit den meisten ausgestrahlten Sendungen und zusätzlichen Dokus etc. Und das ist ein kostenloses Angebot.


    Ich habe daheim deshalb auch keinen TV-Anschluss mehr und gucke nur noch via Internetstream. Und das passt. Die Privaten haben dafür bei Weitem kein so umfangreiches freies Angebot, bestenfalls den Livestream. Manchmal, z.B. RTL-Gruppe, Eurosport nicht mal das.


    Ich finde das Angebot des ÖRR damit sehr wohl zeitgemäß. Dass man als Einzelperson nicht das komplette Angebot auch nutzen will und kann, das ist doch klar. Aber es gibt genug Leute, die das jeweilige Programm interessiert, sonst würde es wohl nicht mehr produziert werden.

  • Ich gucke kein TV mehr (Ausser sky und netflix usw) . Höre so gut wie nie Radio. So geht es bestimmt auch anderen. Warum müssen diese Leute dafür zahlen?

  • Hier würden sich einige aber umgucken, wenn z.B. Autobahnen (oder Straßen generell) nur noch von denen finanziert würden, die sie auch nutzen. Das wollt ihr nicht zahlen. Viele könnten es gar nicht zahlen.

    Zum Glück ist es nicht so (Stichwort Daseinsvorsorge). Über die jeweilige Ausführung der Daseinsvorsorge kann man diskutieren (Um beim Beispiel Straßen zu bleiben: Ist jede Ortsumgehung sinnvoll/notwenig, braucht es ein so großes Straßennetz, ...), nicht aber über die generelle Notwendigkeit.

    Gleiches gilt auch für den ÖRR. Dieser ist grundsätzlich gut, gerechtfertigt und vor allem notwendig. Nur die aktuelle Umsetzung bedarf meiner Meinung nach einer Reform. theMenace hat einige Punkte angesprochen, z.B. die Unterhaltung. Diese ist übrigens auch Teil des Rundfunkauftrages, aber über die Ausgestaltung kann/muss man natürlich diskutieren:


    "Entsprechend dieser Bedeutung beschränkt sich sein Auftrag nicht auf eine Mindestversorgung oder auf ein Ausfüllen von Lücken und Nischen, die von privaten Anbietern nicht abgedeckt werden, sondern erfasst die volle Breite des klassischen Rundfunkauftrags, der neben seiner Rolle für die Meinungs- und Willensbildung, neben Unterhaltung und Information eine kulturelle Verantwortung umfasst (vgl. BVerfGE 73, 118 <158>; 119, 181 <218>) " Quelle: Bundesverfassungsgericht

  • Ricklinger Kurve liefert im Übrigen ein perfektes Beispiel dafür, was Jammern auf hohem Niveau ist.


    Ich zahle meine Krankenkassenbeiträge übrigens gerne, auch wenn ich im Augenblick vermutlich mehr hineinzahle als herausbekomme. Denn mit hoher Wahrscheinlichkeit wird sich das mal irgendwann umkehren.


    Nennt sich übrigens "Solidargemeinschaft". Ich profitiere bereits jetzt indirekt davon, weil es -- bei allen Macken im Detail -- dafür sorgt, dass soziale Sicherheit und sozialer Frieden herrschen.


    Genauso ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk bei allen Macken im Detail ein fundamentaler Aspekt einer freiheitlich-demokratisch verfassten Solidargemeinschaft. Wenn der ÖRR weg ist, muss man das glauben, was einem irgendwelche Privatsender vorsetzen. Den Marktregeln entsprechend wäre RTL II dann in Zukunft im relativen Vergleich das, was heute Phoenix, Arte und 3sat sind. Die langfristigen Folgen für die Gesellschaft kann man sich denken: Noch mehr gesellschaftliche Spaltung, noch weniger kritische Betrachtung von Auswüchsen der Marktwirtschaft. Siehe USA.


    Ergo profitiere ich auch davon indirekt. Bei Pay-per-view profitieren im Wesentlichen andere, direkt und indirekt. Wirtschaftlich und politisch. Und diese anderen vertreten dabei ganz sicher nicht meine Interessen. Wem das nicht den Spottpreis von knapp 20 Euro im Monat wert ist, dem ist eigentlich nicht mehr zu helfen.

  • Mr. Mo : ich hatte mich ja schon gar nicht getraut, auf die "Höhe " der Beiträge hinzuweisen. Einfach mal überlegen, für was man sonst knapp 19 € im Monat ausgibt...

    Wenn man das im Kontext mit der Höhe anderer "Zwangsabgaben" sieht, könnte man ja auch als Nicht- oder Wenignutzende des ÖRR mal nachdenken, was dessen Abschaffung oder deutliche Reduzierung für die Medienlandschaft und die Meinungsbildung zur Folge haben würde.

    Vielleicht hilft es den Wenig-/ Nichtnutzenden ja, das einfach als eine andere Art von allgemeiner Abgabe zu sehen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe den ÖR lieber so unperfekt wie er jetzt ist, als gar keinen.

    Natürlich denke ich mir oft, warum denn bitte jetzt diese oder jene Sendung zum Grundauftrag gehören soll. Aber das ist halt meist von meinem persönlichen Geschmack abhängig. ;)

    ÖR darf aber meiner Meinung nach in der Tat nicht Nische, sondern muss Vollprogramm sein.

    Schön wäre es nur, wenn ich Sender wie den Deutschlandfunk auch hier auf dem Land unterwegs empfangen könnte. ;)