Stimmung und Drumherum bei den 96-Pflichtspielen

  • Erst einmal ein Dank an die, die Zeit und Mühe (und sicherlich auch einige Nerven) aufgewendet haben, um mit 96 einen Kompromiss zu erzielen. Ob man sich in diesem Kompromiss genug wiederfindet, sollte jedem selbst überlassen bleiben. Und selbstverständlich darf auch jeder sagen, was ihm am erreichten Ergebnis stört.


    Aber ich kann die Leute gut verstehen, die diesen Kompromiss ausgehandelt haben und sich jetzt - m.E. zu recht - angepisst fühlen, wenn sie jetzt dafür niedergemacht werden. Gerade weil es keine abgeschlossene aktive Fanszene gibt, konnten die Verhandlungsführer doch von vorneherein nur die vertreten, deren Wünsche ihnen konkret bekannt waren. Und ja, ich kann in der veröffentlichten Erklärung auch keine Entschuldigung finden. Aber auch wenn eine solche öffentliche Entschuldigung 1896 mal als Grundbedingung genannt worden sein sollte, daraus kann doch niemand einen Anspruch ableiten, dass es ohne eine solche öffentliche Entschuldigung kein Abkommen gibt.


    Ich persönlich freue mich erst einmal, dass es überhaupt möglich war, dieses Abkommen zu schließen. Ich bin durchaus skeptisch, was die Umsetzung gerade von Vereinsseite angeht, aber da warte ich jetzt einfach erst mal ab. Ansonsten wird für mich ein wesentlicher Punkt, ob es zu einer Neubewertung der Verantwortlichen kommen kann, die JHV sein.
    Man kann aber jedenfalls durchaus für KMW sein und trotzdem mit ihm ein Abkommen schließen. Die SPD z.B. will auch MMW und koaliert sogar mit ihr.

  • Mir persönlich ist eine Entschuldigung sch...egal, denn: Gesagt ist gesagt und wird durch eine Entschuldigung nicht besser. Oder soll ich mich hinstellen, mit dem Finger auf den Abwrackpräsidenten zeigen, ihn auseseln und sagen: "Guck mal, jetzt hatter sich entschuldigt".... Was soll son Mist, bringt keinen weiter.


    Wichtiger ist, wie man in Zunkunft miteinander umgeht. Und da sehe ich erste Schritte, wenn ich das Verhalten in Bezug auf Neumitglieder wegen der JHV sehe.

    • Offizieller Beitrag

    Herrje! Das ist nun mal Wesen von Kompromissen, dass beide Seiten nicht alles bekommen, was sie wollen.


    Mehr wäre schöner gewesen. Aber so ist es ein - zumindest mit Zähneknirschen - akzeptables Dingens. Ob aus Kalkül, ob nachhaltig... das wird sich alles zeigen.
    Ich finde es gut, dass man (also beide Seiten (oder von mir aus auch: zwei von vielen Seiten)) es jetzt erst mal wieder versuchen.

  • Aber auch wenn eine solche öffentliche Entschuldigung 1896 mal als Grundbedingung genannt worden sein sollte, daraus kann doch niemand einen Anspruch ableiten, dass es ohne eine solche öffentliche Entschuldigung kein Abkommen gibt.


    Nein, aber es rechtfertigt die Nachfrage, warum der kurze Text von 96 als Entschuldigung verstanden und publiziert wird. Man kann auch sagen: Wir haben uns beraten und im Sinne des Beginns von Gesprächen auf eine ausdrückliche Entschuldigung verzichtet. Dann ist es wieder jedem überlassen, ob er sich darin wiederfindet, dann aber tatsächlich das Problem derjenigen, die in diesen Beratungen nicht dabei waren und sich dagegen ausgesprochen haben.

  • Ich halte gewisse Kritikpunkte hier für angebracht, finde mich in vielen sogar wieder.


    Nur kann ich mich nicht an dieser der Begrifflichkeit der "aktiven Szene" stören. Ich sehe nicht, dass die Akteure einen Alleinvertreteranspruch vertreten. In den mir bekannten Schreiben heißt es "Vertreter" dieser Szene haben sich mit Hannover 96 getroffen. Das sind sie nun mal faktisch und ich habe nicht den Eindruck, als würden sie ihren eloquenten Kreisel gegenüber Dritten abschotten. Wer verbietet denn den Roten Mädels, nicht auch mit 96 zu sprechen? Oder mit diesen Vertretern? Wer verbietet mir, meine Skepsis gegenüber der Vereinsführung aufrecht zu erhalten? Wer zwingt mich oder die Roten Mädels, Samstag in den Block zu gehen und so zu tun, als wäre nichts passiert? Niemand. Hier wurde meines Erachtens eine -hoffentlich langfristige und verbindliche- Grundlage für diejenigen geschaffen, die Ihre Zukunft Samstagsnachmittags im Niedersachsenstadion sehen und -auf welche Weise auch immer- ihre Art von Fankultur ausleben wollen. Diese Möglichkeit sah und sehe ich derzeit beschnitten, ist doch schön, dass sich etwas ändern könnte. Edit: Gut, vielleicht etwas zu "groß" formuliert, aber die erste Basis für ein solches Klima ist geschaffen.


    Jeder muss für sich persönlich klären, ob ihm diese erste Annäherung genügt und kann darüber hinaus entscheiden, ob er den weitern Prozess mit beeinflussen will. Zudem kann er entscheiden, ob er zu Hause bleibt, mitzieht oder einen ganz eigenen Ansatz verfolgt. Das kann doch Unabhängig irgendwelcher Erklärungen der IG, der UH oder von 96 geschehen.


    :daumen: Sehr guter Beitrag, Besco!

  • Natürlich kann Mann sich darüber ärgern, dass Martin an die Fans herantritt, weil so langsam Torschlusspanik herrscht. Eigentlich total hinterfotzig.


    Aber er könnte es eben auch sein lassen und darauf hoffen, dass alles gut wird.


    Eigentlich bietet sich doch nun eine Chance, dass der Klassenerhalt mit Hilfe des Supports geschafft wird.


    Eine Win-Win-Situation sozusagen. :D

  • Zitat

    Prickel, ist ja schön für dich und forte, svennypenny, dass ihr im Stadion wieder bespasst und unterhalten werdet. War bestimmt kein Spaß sich diese miese Scheisse die ganze Saison anzutun. Weil man halt nicht anders kann, die Liebe und so...


    Weshalb du hier seitenlang Torpedos durch interessante Diskussionen ballerst verstehe ich aber nicht. Auch wenn das jetzt nicht so dein Thema ist, bist du doch sonst nicht so unpolitisch.


    Gut. Haarmann ist beendet.
    Der Rest Deines Postings ist alberne Scheiße, geschätzter Mustermann.
    Bist Du bekloppt, mir durch die Blume zu unterstellen, ich ginge für eine Bespassung ins Stadion?
    Alter...


    Ach Prickel,
    Keine Blume, das hat einfach genervt, und ich wollte dich ablenken, bevor du beim Wiener Opernball ankommst.


    Und du, wie auch ich, gehst ins Stadion um Spass zu haben, und nicht wegen der Bratwurst.
    Also wegen der Stimmung, und dem Treffen mit Gleichgesinnten, die für diese kurze Zeit einen gemeinsamen Nenner finden. Das war diese Saison nicht möglich, Vertraute mutierten zu engstirnigen Pressegläubigen und Allesfressern, aus Gemeinschaft wurde Auseinandersetzung und Krampf.


    Nun fühl ich mich aber verraten von dir.
    Da kommt der größte Kosmopit seit Jesu, und schwallert seitenlang belangloses, wo sich gerade deine Kumpels massiv verraten fühlen.Verstehe ich nicht!


    Du bist in der Beziehung auch einfach ein Symbol für mich. "Jeder" weiss, dass das einzige Machtmittel heut zutage der Konsum ist - du zahlst weiter, und wackelst da hin. Du bist im besten Sinne eine treue Seele.


    Ich kann so nicht. Vor meiner Liebe steht jetzt ein Lude und kassiert. Mit jedem Eintritt stütze ich das übele Geschehen. Und ja, die war mal hübsch, und lockt auch immer noch...


    Vor den "Ultras" zolle ich meinen Hut, mit den Mächtigen am Tisch, und einen Mengen Rabatt erstritten - nun reitet die Alte bis sie tot umfällt.

  • Aus den Diskussionen in unserem Fanclub und mit Bekannten, Kollegen, etc. habe ich eine Grundforderung heraus gehört.
    Ic h versuche mal diese ohne Wertung zusammenzufassen.


    Es darf nicht dazu kommen, dass die Ultras zukünftig die einzigen Vertreter aller Fans sind (manche unterscheiden nach wie vor nicht zwischen aktiver Fanszene, Ultras und RK).
    Die mangelnde Differenzierung lasse ich mal außen vor.


    Ich verstehe das insgesamt so, dass eine Faninteressenvertretung für Alle gewünscht wird.
    Also so etwas wie ein Plenum oder Parlament.
    Wie ist Eure Einschätzung? Kann das funktionieren?
    Und welche Möglichkeiten der Einflussnahme muss man sich gegenüber der Gesellschaft erstreiten, die den Spielbetrieb der Profifußballer verantwortet.


    Falls es den Faden noch nicht gibt, müsste man einen eröffnen.


    Ach ja, was wird eigentlich aus dem ehemaligen Fußballverein?
    Ein Tischfußballverein?

  • Die Ultras sind keine Vertreter alle Fans. Das haben sie - so weit ich es beurteilen kann - auch nicht postuliert.
    Rote Kurve e.V. war bisher (in meiner Wahrnehmung) die Vertretung der aktiven Fans und organisierten Fanclubs. Der Status der Roten Kurve ist mir gerade nicht so klar, der e.V. befindet sich in der Auflösung , die IG verhandelt mit 96, wie die Perspektive in der Zukunft aussieht keine Ahnung.


    Wie und wo war denn Euer Fanclub organisiert? Würde Euch als Fanclub die Rückkehr der Roten Kurve als Sammelbecken der aktiven Fans helfen? Habt ihr Kontakt zu den Fanbeauftragten aufgenommen? Für mich klingt das so, als solltet ihr euch mal selbst darüber klarwerden, was ihr als Fanclub eigentlich wollt und was ihr bereit seit zu investieren. Bronco hat schon mehrmals auf das Treffen im Härtekrug hingewiesen. Geht doch einfach mal dahin.
    Ohne eine Aktivität eurerseits wird es so oder so nicht gehen. Auch ein Fanparlamet funktioniert nur mit Teilnahme.

  • Auf der fehlenden Entschuldigung möchte ich auch nicht rumreiten. Wobei ich es bezeichnend finde, dass man zwar Fehler eingesteht, aber mit diesem simplen Wort 'Entschuldigung' nach wie vor ein Problem hat. Das nährt den Verdacht vieler Fans, dass Martin Kind tatsächlich nur so handelt, weil ihm angesichts der sportlichen Situation der Arsch auf Grundeis geht... und es sich jederzeit wieder anders überlegen könnte.


    Und genau da wären wir beim Kern. Das ganze Gefasel von der Vergangenheit, die man hinter sich lassen sollte, unterstütze ich in einem Punkt: es sollte primär darum gehen, dass sich das Geschehene nicht wiederholt. Denn sonst würde auch die tollste Entschuldigung nix bringen. Und den Weg zurück zur Normalität und zu selbstverständlichen Fan-'Privilegien' schafft man nur, wenn sich möglichst viele konstruktiv einbringen.


    Dass viele hier persönliche Erfahrungen mit der Führungsetage von 96 gemacht haben, die jede Form der Zusammenarbeit mit Kind, Meier & Co. verhindern, kann ich sehr gut verstehen. Dass man dann gleich diejenigen, die es trotzdem versuchen, als Verräter brandmarkt, jedoch nicht. Der Zoff zwischen aktiver Fanszene und kindgläubigen Normalos ist schon schlimm genug... wenn jetzt auch noch ein Riss mitten durch die Reihen der Kind-Kritiker geht, gewinnt eigentlich nur der alte Mann.

  • wenn jetzt auch noch ein Riss mitten durch die Reihen der Kind-Kritiker geht, gewinnt eigentlich nur der alte Mann.


    Auch wenn ich mit ihm nicht immer konform gegangen bin - diese Aussage sollte man nach kurzem Überlegen beherzigen.


  • Ich bleibe mal hier im Faden für die Antwort, weil sie im Grunde passt.
    Du weißt, wieso ich ins Stadion gehe? Wegen Spaß sagste...., soso. Und wegen der Leute und der Stimmung (sic! Wir sind wieder im Thema!) . Nicht aber wegen der Wurst.


    Meine Kumpels fühlen sich verraten, und ich drifte ins Belanglose?
    Meine Kumpels stehen neben mir im Block, oder bleiben weg. Wenn die sich verraten fühlen, weiß ich das vor Dir. Die, die Du meinst, fühlen sich verraten und verkauft, weil sie den Kompromiss für unzureichend und faul halten.
    Zwischen all meinen belanglosen Schwallereien habe ich eine Menge Dinge exakt dazu geschrieben. Nämlich, dass ich den Kompromiss für den kleinsten gemeinsamen Nenner halte, also für geraaaade so ausreichend; aber vor allem bin ich für den Kompromiss, weil er anstelle von Schweigen Dialog bedeutet.
    Ich muss also nicht ins Horn der Verratenen stoßen, denn ich bin nicht ihrer Meinung.
    In meinen Augen muss man die Aussagen der KGaA im Kontext begreifen und anerkennen, dass mehr nicht zu erwarten war, dass dieser kleine Finger Kinds quasi sein ganzer Arm ist.


    Nochmal zu mir und dem von Dir locker erkannten Konsumverhalten:
    Du kannst das nicht mehr, weil der Lude da jetzt steht. Ich kann das noch aus 2 Gründen! Erstens freue ich mich über meine Leute und zweitens ist das Zeit, die ich mit meiner Tochter verbringen kann, die schön pubertiert und mit ihrem Alten sonst nicht mehr allzuviel unternimmt.
    DAS ist der entscheidende Grund. Die Kröten drumherum schlucke ich vor allem deshalb, und weil mein Herz immer noch an 96 hängt.
    Wusstest Du so nicht? Ach?


    Du fühlst Dich verraten von mir..... Was ein Schwachsinn. :kichern:

  • Ich habe den "Schulterschluss" jetzt nicht so interpretiert, dass die UH und IG nun mega happy sind und direkt alles Friede Freude Einhauchen ist.
    Man hat sich zusammengesetzt, dass ist schon mal ein positiver Anfang. Es wurden dieses Mal wohl schriftliche Spielregeln fixiert, auch gut.


    Jetzt hat man sich dazu entschlossen, diese scheiß Saison irgendwie noch zu retten, gemeinsam! Beide Seiten können hier gewinnen und verlieren:


    96 steigt ab:
    - Kind sagt, dass die UH bringen doch keine Punkte und das war's dann wieder
    - Die UH haben es versucht, waren für 3-5 Spiele ein Spielball von MK und sind evtl. nächste Saison doch wieder weggeekelt


    96 bleibt drin:
    - Kind ist happy das sein Unternehmen weiterhin in der 1. Liga spielt und verhandelt zähneknirschend weiter mit den Fans
    - Die UH werden als "Retter" auserkoren und gewinnen an Ansehen und können ihre Position in H deutlich stärken



    Ich persönlich versuche alle Vorkommnisse der letzten Jahren etwas auszuklammern und sehe eine gemeinsame Fokussierung auf die letzten Spiele als wichtig an. Nach der Saison wird weiter gesprochen, verhandelt und man kann schauen wie es weiter geht. Vorübergehende Waffenruhe mit dem einen Ziel - Klassenerhalt.


    (Mit ausklammern und hinten an stellen will ich nichts beschönigen oder vergessen, aber einige Themen können in meinen Augen auch erst in 5 Wochen wieder zur Diskussion aufgenommen werden - meine Meinung!)

  • Ich hätte halt gewünscht, dass da keine 30.000 mehr hingehen, nach allem was vorgefallen ist. Frage der Ehre, oder so.


    Sind aber viel mehr weiterhin ins Stadion gepilgert, und jetzt kommen wieder welche zurück, die kurz weg waren. Ist zwar nicht alles wieder gut, ich schwöre, aber Stimmung ist wieder da.


    Ist vielleicht so, wie als die Grünen das Rotationsprinzip abgeschafft haben, und plötzlich doch an ihren Sesseln klebten. Als sie so die Basisdemokratie abgeschafft haben, waren die für mich nicht mehr ernst zunehmen.
    Dieses kleinere Übel wählen, komische Kompromisse, ich bekommen das nicht hin.
    "Dialog ist besser als schweigen" - kann sein.ich wende mich voller Ekel ab. Und das finanziell unterstützen schon gar nicht.