Stimmung und Drumherum bei den 96-Pflichtspielen


  • Und ist das denn schon vorgekommen? Wenn ich aufs Spielfeld schaue, die Mannschaft recht gut kickt, aber selbst Wolfsburgs Anhang im Niedersachsenstadion mehr Krach macht, kann mich das doch kaum kalt lassen. Ganz egal, ob Herr Kind auf der VIP-Tribüne nach Investoren sucht oder nicht.

  • Danke Kai, mal wieder sehr guter Beitrag.



    Im Übrigen empfinde ich es als sehr störend, wie sich hier an Gerrem in gefühlt 100 Beiträgen in den letzten 2 h abgearbeitet wird. Was hat er denn Schlimmes gesagt?
    Überspitzt formuliert kritisiert er nicht den Protest als Solches, sondern die Art und Weise (Thema Negativsupport). Kein neues Thema und hier auch schon seit Monaten diskutiert. Die Diskussion in Fankreisen führte ja sogar zu der Entscheidung, zwischenzeitlich auf Kmw-Rufe zu verzichten. Also wo ist das Problem? Jedem, auch Gerrem seine Meinung, oder?


    Für mich gibt es da auch Nuancen und bin, wie schon mehrfach geschrieben, eher für die Variante Stimmungsboykott OHNE Schmähgesänge gegen wen oder was auch immer. Denkbar wäre ja auch mal ein Spielboykott.



  • Das Glaube ich nicht, denn jeder Normalo Fan ist an einer Streitschlichtung interssiert, damit endlich wieder normale Zustände herschen.
    Es ist immernoch enorm wichtig, sagen wir mal "Aufklärung" zu betreiben ( hat mit Blümchen und Bienchen nichts zu tun :kichern: ) um Klarheit zu schaffen um was es geht.


    Mir fehlt jemand der den Pöblern (auch bei Facebook) mal sachlich Paroli geben kann.
    Meiner Meinung nach gibt es hier im Forum jede Menge die dazu im Stande wären, da diese sich mit diesem komplexen Thema sehr gut auskennen.
    Lass es 40% sein die einfach weiter Pöbeln und nicht mehr im Kopf haben, aber sollten die anderen 60 % nur einigermaßen Verstehen um was es geht kann es für die aktive Fanzene überaus Hilfreich sein.

  • Das von der Vereinsführung angestrebte Hannover-Modell ist aus meiner Sicht geeignet,

    ... und damit habe ich so meine Probleme. Dieser "Bezug zu Hannover" ist der zum Beispiel für Rosneft erfüllt, wenn der Aufsichtsratsvorsitzende Gerhard Schröder heißt? Oder wie ist das gemeint?

  • Das von der Vereinsführung angestrebte Hannover-Modell ist aus meiner Sicht geeignet, dieser Grundsituation angemessen und auf die regionalen Verhältnisse zugeschnitten zu begegnen.


    Ich werde meinen Einwurf vielleicht bereuen, aber ich möchte mal nachfragen: Was spräche denn dagegen, dass Herr Kind und seine geheimnisvollen Regionalinvestoren, die gemäß seinem öffentlichen Gebaren quasi ganz heiß darauf sind, Hannover 96 mit Investorenmillionen "zuzuscheissen" (danke Kir Royal) einfach mal in Vorleistung gehen.
    a) Ross und Reiter benennen - wer will denn wirklich wieviel investieren?
    b) was hindert sie derzeit daran, das zu tun?


    Solange Kind nicht das Gegenteil beweisen kann, bezichtige ich ihn hinsichtlich der Verfügbarkeit von und Bereitschaft zu hohen Millioneninvestitionen durch noch unbekannte dritte schlicht und einfach, wissentlich die Unwahrheit zu sagen.
    An anderen Bundesligaklubs, die nicht auf 50+1 scheißen, ist zu sehen, dass auch dort, wo ein Verein noch das ihm zustehende "Veto-Recht" nutzen kann, Investitionen erfolgen (können) ohne dass sofort der Spielbetrieb eingestellt werden muss, weil die Laubenpieper und Kaninchenzüchter Macht-trunken komplett durchdrehen...

    • Offizieller Beitrag

    Lattenkracher
    50%+1 fällt. Und dann? Dann werden viele Mannschaften um uns herum viel Geld erhalten. Wieso sollte ausgerechnet das Hannover-Modell das zukunftsträchtigste sein? Da die Großinvestoren gerade Schlange stehen und nud auf den Wegfall von 50%+1 warten?
    Zumal auch der Vergleich mot sen Werksvereinen hinkt. Wolfsburg, Leverkusen und Hoffenheim sind nun nicht gerade die Überflieger. Nur die Vollretorte aus Leipzig ist aktuell durchweg erfolgreich.


    Und zum Thema Wettbewerbsfähigkeit der Liga: Wem mützt das etwas? Klar, man kann sich die Topstars leisten (wir dann auch nicht). Aber ein Füllkrug kostet dann halt auch schnell 20 Mio. Ablöse und 5 Mio. p.a.
    Wo macht das 96 wettbewerbsfähiger? Der Faktor zu den Topvereinen ändert sich nicht, nir die absoluten Zahlen.

  • @ hdm


    Genau das ist der Punkt. Selbst ohne die paar hundert Boykotteure und ohne die Gästefans hast du noch weit über 30.000 Zuschauer, die das Stadion in einen Hexenkessel verwandeln könnten...

    Aber sie können es - offensichtlich und leider - nicht

  • Das von der Vereinsführung angestrebte Hannover-Modell ist aus meiner Sicht geeignet,

    ... und damit habe ich so meine Probleme. Dieser "Bezug zu Hannover" ist der zum Beispiel für Rosneft erfüllt, wenn der Aufsichtsratsvorsitzende Gerhard Schröder heißt? Oder wie ist das gemeint?


    Bei der ganzen Diskussion darf man nicht vergessen, dass die (aktuellen) Investoren nicht als Privatperson mit Ihrem Vermögen beteiligt sind, sondern über, zum Teil extra gegründete, Gesellschaften. Was passiert denn, wenn sich dort die Mehrheitsverhältnisse ändern.
    Die aktuelle 50+1 wurde erst 2014 angepasst, mit der Zustimmung aller 36 Vereine (also auch von Hannover). Ich sehe keine Grund, die Regel nun zu ändern, außer sie vielleicht wieder zu stärken.

  • Nur mal angenommen, 50+1 fiele und Investoren würden Geld in den Markt pumpen ... Wie will man das refinanzieren? Mit höheren Einnahmen? Wie werden die generiert? Mitunter durch Zuschauer und Pay TV? Wäre das nicht für alle Fußballkunden ein deutliches Verlustgeschäft? Um dann am Ende dieselben Graupen auf dem Platz zu sehen, die nur mehr verdienen? Wer sollte sowaswollen?

  • Man muss aber auch mal festhalten, dass das "Stimmung-zerstören-wollen" Samstag gefühlt größtenteils von der Zahnlos-Fraktion ausging. Hauptsache pöbeln und "geil, ich hab was angestimmt".


    Ich kann zwar verstehen, dass bei vielen die Wut raus muss, finde es aber auch eher kontraproduktiv, da das Schweigen viel mehr weh getan hat, da sie da niemand an den Pranger stellen konnten, da ja jeder das Recht hat zu schweigen.
    Anderen den Spaß zu verderben, dafür wird von keinem "Normalo" je Verständnis kommen.

  • Das von der Vereinsführung angestrebte Hannover-Modell ist aus meiner Sicht geeignet,

    ... und damit habe ich so meine Probleme. Dieser "Bezug zu Hannover" ist der zum Beispiel für Rosneft erfüllt, wenn der Aufsichtsratsvorsitzende Gerhard Schröder heißt? Oder wie ist das gemeint?[/quote]


    Ich hoffe eigentlich nur noch, dass es gelingt, MK mit maximalem Druck Von Mitgliedern, DFL und DFB zu zwingen, dass der Verein besser gestellt wird als in den aktuellen Überlegungen. So würde ich u. a. wollen, dass die Markenrechte zu 100 % beim Verein bleiben und zu jeweils aktuellen Marktpreisen von der KGaA genutzt werden können. Ferner muss es eine klare personelle Trennung zwischen Verein und KGaA geben, um Interessenkonflikten entgegen zu wirken. Dann soll meinetwegen die Kommerzialisierung des Fußballs weitergehen und 50+1 fallen. Der Verein muss nur dafür sorgen, dass es so viel Geld wie möglich aus dem Wirtschaftsbetrieb Fußball rausholt. Die Finanzblase Fußball wird platzen, aber nicht in absehbarer Zeit.

  • Da jedes 2. Statement bei Fratzenbuch mit "Ich war zwar nicht im Stadion, aber die Ultras sind Arschlöcher" beginnt, halte ich die Relevanz der dortigen Hasstiraden in Bezug auf die JHV für eher gering.


    Also ich war letzte Woche auch nicht im Stadion, sondern lieber im Harz Skilaufen und habe auch mich ausser durch den die gesamte Problematik völlig ausblendenden Bericht in der ARD nicht weiter tv-technisch informiert. Aber da ich jetzt nicht über die Arschlöcher auf der Nord schreibe, hier meine Meinung:


    Die Diskussionen zu "KMW" und "Hurensohn" finde ich übertrieben: in der nationalen Wahrnehmung (hier ja an mehreren Stellen dokumentiert) hat H96 den Dialog aufgekündigt und damit die Eskalation ausgelöst. Dass die Fans dies emotional aufgebracht hat, ist durchaus verständlich, aufgrund der Zeit war eine vorhergehende gemeinsame Absprache (Fantreffen) nicht möglich. Für diese Situation waren die hierzuforum beschriebenen Grenzüberschreitungen (Boykottabsprachen als Grenze definiert) doch eher marginal.


    Sollten die Fans wieder zu ihrem bisherigen Muster zurückkehren, so wird das Konstrukt es eher nicht schaffen, zum alten, schon sehr, sehr niedrigeren Level zurück zu kehren - die Stimmung wird noch schlimmer sein als vor dem Freiburg-Spiel. Und damit erhöht sich der Druck auf das Konstrukt weiter. Kommt dann noch eine sportliche Abwärtsspirale dazu, die aufgrund der nächsten Gegner durchaus denkbar ist, dann werden die Grenzüberschreitungen weit in den Hintergrund treten, hängen bleibt allerdings, dass der Verein einen konstruktiven Dialog mit den Fans verweigert hat.


    Die Drohungen des Herrn Kind sind das berühmte Pfeifen des ängstlich-verzweifelten Kindes (...) im Walde: die DFL wird ihm schon erklären, was es bedeutet, wenn er feste Fanbereiche sperrt und dadurch die wirksame Trennung von eigenen und fremden Fans verhindert - insbesondere im Licht der Gerichtsentscheidung in Bremen


    Vielleicht sollten wir die Diskussion über die Rufe insoweit einfach ruhen lassen und das nächste Fantreffen bzw. das nächste Spiel abwarten - und bis dahin ein wenig ruhiger und sachlicher mit Meinungen umgehen, die der gesamten Opposition kritisch gegenüber stehen und/oder den Boykott schwächen wollen.


    Lattenkracher:


    Duie Liga muss sich nicht für Investoren öffnen, sondern für Sponsoren. Und der erste Schritt dazu ist es, ein Produkt anzubieten, dass über Alleinstellungsmerkmal national und international verfügt. Ein Alleinstellungsmerkmal dabei ist im europäischen Vergleich die Fankultur - Alleinstellungsmerkmal von H96 ist ein machtgeiler Vortänzer.


    Warum sollte ein Geldgeber eine Inhaberschaft anstreben? Und warum eine Minderheitsbeteiligung unter Herrn Kind? Ein Sponsor verfolgt eigene Ziele, und die erreicht er durch zeitlich befristete Zielvereinbarungen wesentlich einfacher als durch Inhaberschaft, zumal er bei Fehlentwicklungen wesentlich einfacher die Unterstützung beenden kann.Die gebetsmühelnhaft vorgetragene Behauptung de Herrn Kind, derjenige, der das Geld gibt, wolle auch entscheiden, ist so falsch.


    Freddy Gärtner


    Der 12. Mann und auch ich haben es schon sehr häufig versucht, bei Fratzenbuch jemanden sachlich zu überzeugen (und wenn ich sachlich meine, dann wirklich sachlich, ehrlich!) Es ist vergebliche Liebesmühe...

    3 Mal editiert, zuletzt von stscherer ()

  • @ Tobias,
    der Zuschnitt des sog. Hannover-Modells auf regionale Investoren macht doch aber nur dann Sinn, wenn sich solche voraussichtlich verstärkt engagieren würden.
    Die Begrenzung auf die Region werte ich sogar als Zugeständnis an die Öffentlichkeit, wirtschaftlich macht sie nicht unbedingt Sinn.


    Stellt Euch mal folgendes Szenario vor:
    Rosneft stellt einen hohen dreistelligen Millionenbetrag zur Verfügung und übernimmt die Mehrheit der Anteile.
    Dafür bestimmt Rosneft den Geschäftsführer, der wiederum einen Sportdirektor und die Trainer einstellt.
    Für 10 Millionen Euro im Jahr heißt die HDI-Arena künftig Rosneft-Arena, für weitere 10 Millionen im Jahr übernimmt Rosneft das Trikotsponsoring.
    Name, Vereinswappen und Heimtrikotfarbe bleiben erhalten, die Ausweichtrikots sind künftig gelb-schwarz.


    Wäre das alles so schlimm?


    @ RedSentinel,
    Hauptsponsoren wollen heutzutage Mitbestimmungsrechte. Selbstverständlich wollen sie den sportlichen Erfolg sicherstellen, denn sonst lohnt sich ja das Sponsoring nicht. Es sind ja Wirtschaftsunternehmen und keine gemeinnützigen Vereinigungen. Die Mitbestimmungsrechte nicht zu haben, schreckt sie natürlich ab.
    Kein Sponsor würde sein Engagement in der Öffentlichkeit ankündigen, ohne dass die Mitbestimmung geregelt ist.


    @ stscherer,
    Fankultur? Das ist ja nun schon ein paar Jahre her und sicher kein Alleinstellungsmerkmal der Roten.

  • Was ich immer noch nicht verstehe, wieso stört es die Mannschaft wenn man KMW brüllt?

    Dein Ernst?


    Mein voller Ernst. Ich stelle mir das mal vor, ich will gerade eine Ecke treten und ein paar hundert rufen KMW...Du meinst das tangiert einen Fußballprofi? Das hätte mich damals als Amteur nicht mal gejuckt.

  • @ stscherer,
    Fankultur? Das ist ja nun schon ein paar Jahre her und sicher kein Alleinstellungsmerkmal der Roten.


    Aber der Bundesliga...


    Und ja, Dein Szenario in Bezug auf Rosneft ist der schlimmste anzunehmend Fall!


    In Bezug auf die Sponsoren kommst Du jetzt nach meiner Einschätzung langsam auf das richtige Gleis: ein Sponsor, also jemand, der regelmässig grössere Beträge in den Verein investiert und sich dafür eine andere Wertschöpfung als die Verzinsung seines Investment erwartet, verlangt Mitbestimmung; aber die erreicht er eben nicht über eine Beteiligung, sondern über eine Zielvereinbarung. Und die Einhaltung dieser Zielvereinbarung setzt einen verlässlichen Partner voraus, der sich an getroffene Vereinbarungen hält. Findest Du den Fehler? Ansonsten frag mal den katholischen Pfarrer und den Fanbeirat...

    2 Mal editiert, zuletzt von stscherer ()


  • Wirtschaftlich macht die Begrenzung auf die Region natürlich keinen Sinn, da damit die wohl finanzstärksten Investoren ausgeschlossen werden. Zu deinem Szenario. Was passiert, wenn Rosneft sagt, wir wollen auch eine anderen Namen, unser Logo im Wappen, und auch die Farben der Trikots verändern. Achja, manche spiele sollen in Russland/ China / etc. ausgetragen werden, um unsere Marken bekannter zu machen. Kannst du das ausschließen oder fändest du das nicht schlimm?


    Mein Szenario: Hannover holt sich regionale Investoren ins Boot, die 96 Mio. investieren. Alle anderen Bundesligisten haben Investoren aus China, dem Nahen Osten oder sonstwo. Diese investieren aber allesamt mehr, sodass diese Vereine die besseren Spieler kaufen können, 96 aber nicht und fällt im sportlichen Wettbewerb zurück und steigt ab. Unser Investor springt dann womöglich ab etc. Der Wegfall von 50+1 hat sich somit zu einem Schuss nach hinten entwickelt.