Mitgliederversammlung des Hannoverschen Sportvereins von 1896 e.V (27.04.2015)

  • Zum einen wird nächstes Jahr der Aufsichtsrat neu gewählt, zum anderen hält der eV nach wie vor Anteile an der Management Gmbh. Durch diese Verbindung bleibt zur Zeit auch die 50+1 Regel gewahrt. (man möge mich korrigieren wenn ich das falschen verstanden habe.) Die Anteile an der Management Gmbh sollen allerdings ebenfalls verkauft werden, das hat Maddin deutlich auf Nachfrage bejaht.

  • Und dennoch bin ich nicht enttäuscht. Ich habe ohnehin nicht wirklich damit gerechnet, dass es trotz der Neueintritte in den letzten zwei Wochen reichen wird. Denkt bitte immer daran! Der eigentliche Krieg findet erst im kommenden Jahr statt. Etwa 50 weitere Neueintritte von unserer Seite und wir dominieren die Abstimmungen.



    Oh. Ich dachte, jetzt wäre die Sache gegessen, der Bundesligafußball sei weg vom Verein. Was soll denn im kommenden Jahr passieren?

    Ich glaube es sind die Aufsichtsratswahlen gemeint. Oder geht es noch um Satzungsänderungen? Mal sehen was in dem Grundlagenvertrag steht...

  • Es gibt auch die Zusage, eine Rückkaufmöglichkeit in den Grundlagenvertrag aufzunehmen. Bei perspektivisch einer Million jährlich durch Fördermitgliedschaften entstehen Möglichkeiten. Kleine - aber es wäre eine Form der theoretischen Handlungsfähigkeit. Auch wenn ich einige öffentlich auftretende KGaA-Mitglieder menschlich skeptisch betrachte ... aber die Erben kann ich gar nicht einschätzen. Da sollte sich der Verein Optionen erhalten.

    Auch für eine Wiedereinführung einer Fußballsparte im Breitensport scheinen die Wahlen 2016 interessant. Vielleicht gibt es an der Stammestraße auch Möglichkeiten für die Fanliga. Aber nur mit Druck von außen.

  • Ganz ehrlich... nach dem was ich das gestern Abend erlebt habe sollte man sich wirklich überlegen wenn die Anträge fristgerecht waren diese ganze Veranstaltung anzufechten ...
    Ich denke das auch noch ein paar mehr Leute Ihre Stimme nach den ganze Eindrücken und einer Nacht drüber schlafen überlegter verteilen würden.

  • Ich spreche mich auch ganz klar für eine Anfechtung aus. Sollte das gestrige Trara wiederholt werden müssen, gehe ich zudem davon aus, dass einige der Genervten von gestern nicht wieder auftauchen. Das dürfte zusätzlich unsere Stimmeanteile erhöhen.

  • Dass Kind versucht, möglichst viel formal abzufrühstücken, überrascht mich nicht. Sollte es nächstes Jahr wirklich um die Wurst gehen, muss m.E. auch der Versammlungsleiter abgelehnt werden. Ich kann Winsleys Skepsis gegenüber dem Rechtsweg verstehen. Vielleicht ist es erfolgversprechender, erneut mediale Aufmerksamkeit zu generieren. Dass 96 unbemerkt zum reinen Investorenclub geworden ist, ist sicher einigen Blättern einen längeren Bericht wert - in dem dann ebenso das Verhalten rund um die JHV thematisiert werden könnte.


    Die für mich nicht nachvollziehbare Ablehnung aus formalen Gründen widerspricht in meinen Augen klar dem ausgedrückten Willen nach Kooperation. Wie mit den Anträgen insgesamt umgegangen wurde, widerspricht außerdem der immer wieder beschworenen Transparenz.


    Für die Gesellschafter geht es um Kohle. Die haben nicht die geringste Lust, sich da von ein paar Dutzend Traditionalisten auf den letzten Metern reingrätschen zu lassen. Mir fehlt der Glaube, dass sich daran etwas ändern soll.


    Ich bin überhaupt nicht damit einverstanden, dass Hüttl mit seinen Unterstützern (welche Rote Kurve ist eigentlich gemeint? Der e.V. in Liquidation oder die IG?) wie ein Bittsteller auftritt. Das ist mir in dieser Phase entschieden zu viel Pragmatismus. Man wird aber wohl konstatieren müssen, dass es ohne Unterstützung von Seiten der UH und der Roten Kurve sehr schwierig werden wird, die nötigen Mehrheiten zu erreichen. Die fehlende Medienberichterstattung macht es nicht einfacher. Und auch der Hüttl-Verein erweist der Sache m.E. einen Bärendienst.

  • Hallo Leute,


    ich möchte mal ganz kurz was zum ermittelten Unternehmenswert sagen:


    Der Wert eines Unternehmens wird aus dem Ertrag errechnet, der den Gesellschaftern voraussichtlich in Zukunft zufließen wird. Indikativ und überschlägig gibt es hier ein sog. Multiplikatorverfahren, bei dem i. d. R. der aktuelle Gewinn mit einem (aus einer Vergleichsgruppe ermittelten) Faktor multipliziert wird. Wenn ich hier den beim Bundesanzeiger veröffentlichten Jahresüberschuss von 2012/2013 (Saison in der 96 in der Europa-League gespielt hat: T€ 2.772) zugrunde lege und diesen auf einen (nicht weiter geprüften aber in der Praxis genutzten) Multiplikator von 10 anwende, komme ich auf einen Wert in Höhe von T€ 27.720. Da nun zu berücksichtigen ist, dass das Jahr 2013 ein besonders gutes Jahr war und dieser Jahresüberschuss in den folgenden Jahren nicht erreicht werden konnte, erscheint mir der von Kind vorgestellte Wert nicht vollkommen unplausibel.


    Grüße

  • Wie lange ist es her, dass Kind den Umsatz von 50-70 Mio erreichen wollte? Jetzt will er zumindest schon 100-120 Mio, um wettbewerbsfähig zu sein.


    Man sollte berücksichtigen, dass der Fußballmarkt überproportional expandiert. Der Faktor 10 reicht hier nicht aus.

  • Das wäre dann der Schluss den man ziehen könnte. Lt. Bundesanzeiger hat die Hertha BSC GmbH & Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) im Jahr 2011/2012 einen JÜ von T€ 12.710 erwirtschaftet und in 2012/2013 einen Jahresfehlbetrag von T€ -7.803. In dem Jahresabschluss 2011/2012 sind allerdings außerordentliche Erträge von T€ 20.000 enthalten, wodurch die Vergleichbarkeit nicht gegeben ist.


    Kurz: Zum Kaufpreis im Sachverhalt der Hertha kann ich nicht viel sagen, interessant wären hier nur Zahlen zur Plaungsrechnung bzw. aktuelle Unternehmenszahlen.

  • ehrlich gesagt, habe ich für nächstes jahr auch keine hoffnung. notfalls bekommen alle kind-mitarbeiter in hannover als weihnachtsgeschenk/sonderleistung eine 96 mitgliedschaften und den auftrag im sinne von martin kind abzustimmen! ihr glaubt doch nicht wirklich, dass der sich die butter vom brot nehmen lassen wird, oder?

  • Ich spreche mich auch ganz klar für eine Anfechtung aus. Sollte das gestrige Trara wiederholt werden müssen, gehe ich zudem davon aus, dass einige der Genervten von gestern nicht wieder auftauchen. Das dürfte zusätzlich unsere Stimmeanteile erhöhen.

    Yeah ... wir stimmen einfach so oft ab, bis uns das Ergebnis passt. Das muss diese Basisdemokratie sein, von der alle immer reden. Bei aller Liebe, hier wird sogar von Krieg im Zusammenhang mit der (nächsten) Mitgliederversammlung geredet? Wer das ernst meint, hat sie nicht mehr alle. Ich habe gestern Abend auch die rote Karte hochgehalten, aber ich habe zunächst mal kein Problem damit, den offensichtlich mehrheitlichen Willen der anwesenden Mitglieder im Verein anzuerkennen.


    Auch wenn die Auszählung so gehandhabt wird, wie im Kaninchenzüchterverein aus Wanne-Eickel konnte man schon vor dem ersten Verzählen sofort erkennen, daß die Mehrheit der Mitglieder den Weg von Kind genau so mitgehen möchte.


    Das ist erstmal zu respektieren.


    Auch für mich persönlich sind dennoch einige Fragen offen geblieben und ich mag es auch nicht, wenn offenbar versucht wird, die Aussprache bei einer Mitgliederversammlung mit dem simplen Hinweis auf die Zeit oder eine zukünftige Informationsveranstaltung begrenzen zu wollen. Das ist schlechter Stil und hat nichts mit einer verbesserten Kommunikation zu tun, die erst wenige Minuten zuvor noch versprochen worden war. Ich mag es auch nicht, wenn Mitglieder unterschwellig bis offen diskreditiert werden, weil sie Neumitglieder sind. Das und noch viele andere Begebenheiten schaffen schlicht Misstrauen.


    Was mich jetzt dennoch wirklich sehr interessiert und auch ein Stück weit positiv stimmt, ist der Grundlagenvertrag. Ist dieser Vertrag im Sinne des Vereines richtig ausgestaltet, könnte ich persönlich ggf. gut damit leben.

  • Der Grundlagenvertrag interessiert mich auch sehr. Warum wird es fast als Teufelswerk dargestgestellt, wenn der Vertrag veröffentlicht wird.

  • Eine Frage an die BGB-Experten: Es wurde mehrfach betont, dass der Grundlagenvertrag "unkündbar" sei. Was ist darunter zu verstehen? Ich fürchte, dass es eben nicht heißt, dass der Vertrag unter gar keinen Umständen gekündigt werden kann?


    "unkündbar" ist natürlich nicht korrekt. Bei einem Dauerschuldverhältnis ist eine Kündigung stets aus wichtigem Grund möglich.


    Das Rückkaufsrecht ist auch in meinen Augen ein BigPoint. Ich habe hatte den Eindruck, dass kam aus der Emotion heraus aufgrund der Zwischenrufe. Mal sehen, ob da nicht "plötzlich" seine Mitgesellschafter in der S&S eine andere Auffassung haben.


    Die Steuerproblematik ist noch mal zu durchleuchten, aber ein paar Prozentpunkte KGaA Anteile sollten zurück.

    Inwieweit man sogar noch vor den Erben ein Vorkaufsrecht bekommt ist zu verhandeln. Hinsichtlich der Nachfolgeregelungen soll es nach den Gesprächen mit dem Vorstand jedenfalls noch Handlungsbedarf geben. Das kam etwas anders rüber gestern.


    Ob z.B. die Markenrechte, wie behauptet, wirklich insolvenzfest gestaltet sind ist auch eine interessante Frage. Die Regelung müsste so sein, dass insoweit kein Dauerschuldverhältnis mehr besteht sondern eine endgültige Regelung d.h. der Vertrag bereits erfüllt ist und somit einem Insolvenzverwalter kein Wahlrecht mehr zusteht.


    DIe Entlastungswahl war eine "Ohrfeige" für den Vorstand und wichtig für weitere Verhandlungen. Hier gilt es jetzt dranzubleiben.


    Letzes Jahr 120 stimmberechtigte Mitglieder bei ca. 10% Zustimmung. Dieses Jahr dreimal soviele Stimmberechtigte (ganz herzlichen Dank an alle, die gekommen sind) und zumindest, wenn auch nicht ganz repräsentativ, nur noch etwa 54,8% Zustimmung (198 Ja Stimmen für Entlastung).


    Es dürfte wohl einiges dafür sprechen, dass im Falle der Abstimmung über Anträge und zudem bei geheimer Abstimmung es nicht mehr für 50% Ja Stimmen gereicht hätte.
    In der Tat aber sieht die Satzung für die Frage der Entlastung keine geheime Abstimmung vor. Aber schon letztes, aber auch dieses Jahr, gab es im Anschluss an die Versammlung Bekundungen, wonach aus persönlichen Gründen öffentlich nicht anders gestimmt werden konnte. Man bedenke auch die "Mobilmachung" unter den Aktiven (vielen Dank dafür), wonach Fußballanhänger den Breitensport, wie er jetzt gestaltet wird, angreifen würden und deshalb die Stimmen gegen diese gefragt seien, um den Breitensport weiter ausüben zu können.


    Noch etwas zur Frage der Anfechtung. Den Weg bin ich ja letztes Jahr beschritten, zunächst im Ehrenratsverfahren. Dieses endete mit einer saftlosen Beschwerdeentscheidung, hatte aber auch weitere Gründe es durchzuführen.
    Ein derartiges kann man sich auch sparen, weil die Satzung es nicht als echtes Schiedsverfahren ausgestaltet hat. Über den Instanzenweg kann aber die gerichtliche Anfechtung Jahre dauern, ganz unabhängig, ob man damit durchkommt oder nicht. Zumindest die MV 2016 dürfte vor Rechtskraft stattfinden. Der Vorstand würde jedenfalls im Falle einer Verurteilung den Rechtsweg ausschöpfen.

  • Ob z.B. die Markenrechte, wie behauptet, wirklich insolvenzfest gestaltet sind ist auch eine interessante Frage. Die Regelung müsste so sein, dass insoweit kein Dauerschuldverhältnis mehr besteht sondern eine endgültige Regelung d.h. der Vertrag bereits erfüllt ist und somit einem Insolvenzverwalter kein Wahlrecht mehr zusteht.

    An diesem Punkt habe ich auch gestutzt und mich gefragt, wie das rechtlich konstrutiert werden soll, da bei einer Insolvenz grds. das gesamte Vermögen des Unternehmens zur Insolvenzmasse gehört. Eine Regelung, dass das Vermögen bei einer Insolvenz auf einen Dritten überspringt ist mir nicht bekannt.


  • 1. Die Erfolgsaussichten bei der Anfechtung von JHV bei Vereinen ist nach meiner Erfahrung sehr hoch. Die Gerichte sind da sehr, sehr streng. Tatsächlich dürfte das der einzige erfolgversprechende Weg sein, genau aus Deinen obigen Überlegungen bzgl. der Investoren heraus. Schliesslich haben die den Sturm gestern ohne nennenswerte Verluste abgewettert - und die unverbindlichen Zusagen Aussagen eines Herrn Kind und seiner Vasallen sind nicht die Spucke wert, die bei ihrem Ausspruch produziert wurde.


    2. Der juristische goldene Ritter der Fanszene outet sich (jedenfalls für mich war die Info völlig neu) als Mitglied des "Fanclubs Rote Reihe"... der Treppenwitz des gestrigen Abends für mich, der mir im übrigen auch den plötzlich ausbrechenden Kuschelkurs verständlicher macht. Aber sicherlich wird mir gleich jemand erklären, dass das Alles ganz anders ist; für mich allerdings scheint es bei H96 ohne Akteure, die Aktien auf mehreren und gern auch völlig gegensätzlichen Seiten halten, nicht zu gehen.

    Einmal editiert, zuletzt von stscherer ()


  • Das ist ja mal totaler Quatsch. Es gibt ungefähr einen Million Wege um den Wert eines Unternehmens zu ermitteln.


    Neben dem Ertragswert beispielsweise über die Assets (Vermögensgegenstände). Oder eben über Vergleichspreise.


    Und neben dem realisierten Ist über das Potenzial. Könnte ja beispielsweise sein, dass in der Vergangenheit nicht optimal gewirtschaftet wurde.

  • Zitat

    2. Der juristische goldene Ritter der Fanszene outet sich (jedenfalls für mich war die Info völlig neu) als Mitglied des "Fanclubs Rote Reihe"... der Treppenwitz des gestrigen Abends für mich, der mir im übrigen auch den plötzlich ausbrechenden Kuschelkurs verständlicher macht. Aber sicherlich wird mir gleich jemand erklären, dass das Alles ganz anders ist; für mich allerdings scheint es bei H96 ohne Akteure, die Aktien auf mehreren und gern auch völlig gegensätzlichen Seiten halten, nicht zu gehen.
    Der Jurist hat nie ein Geheimnis um die Mitgliedschaft gemacht.


    stscherer:
    Ich zumindest wusste es und ich behaupte, dass es 96% seiner Twitter-Follower ebenso geht. Da muss man keine Verschwörung sehen, meiner Meinung nach.