Diskussionskultur im Forum

  • Es geht kein Weg vorbei an der inhaltlichen Auseinandersetzung. Zumindest sehe ich keinen.


    Im Posting davor redest Du von menschenfeindlichen Positionen, aber andere ausschließlich als Propagandisten oder Bots darzustellen ist zumindest nicht weit davon entfernt.


    Ich sehe das Problem wie folgt: Wenn der politische Diskurs und die politische Kultur in diesem Land von Rechts angegriffen wird, müssen wir sie verteidigen. Dies gilt auch dann, wenn wir - als Linke - diese früher selber als Lüge entlarvt haben. Was wir ansonsten haben, ist ein Politikstil à la Carl Schmitt, legitimiertes Freund-Feind-Denken.


    In der Schule habe ich von meinem Politik-LK-Lehrer, europaorientierter SPDler, gelernt: Hart in der Sache, verbindlich im Ton. Halte ich für einen guten Leitsatz.

  • Alter Ego:


    noch mal zur erklärung: die politische rechte ist seitjeher teil des demokratischen spektrums. und da sehe ich kiebitz. das kann einem gefallen oder nicht . er ist aber keinesfalls rechtsextrem oder nationalsozialist, auch kein rassist. wäre gut wenn dieser gravierende unterschied mal anerkannt wird. einführungswoche politikwissenschaft.

    Du hast die Einführungswoche Politikwissenschaft besucht? Respekt!

  • Losgelöst vom Inhalt empfinde ich es als nicht nötig, eigene Meinung auch immer als solche zu kennzeichnen. Nicht hier in einem Diskussionsforum.

    So kategorisch würde nicht mal ich mir das wünschen. Aber bei Aussagen dieser Tragweite wäre ein Stück weit Sensibilität eventuell schon hilfreich.

  • Uah, wichtige Klarstellung:


    Es geht kein Weg vorbei an der inhaltlichen Auseinandersetzung. Zumindest sehe ich keinen.


    Damit meine ich Konservative und auch Rechtskonservative.


    Die AfD hingegen sind Rechtsextreme. Hier wäre ich für ein Verbot. War mir wichtig, das noch nachzuschieben, weil sich das oben verdächtig nach der Formel anhört, nachdem viele in der Politik mit der AfD umgehen wollen.


    Aber ich denke, Demokraten untereinander sollten um so mehr auch bei sehr unterschiedlichen Standpunkt auf einer sachlichen Basis bleiben.


    Danke für Eure Aufmerksamkeit.

  • ExilRoter


    Defätismus steht unter anderem für Mutlosigkeit

    Und Schwarzseherei. Wenn das kein Vorwurf ist. Das Wort steht auch dafür, dass man keine Überzeugung für einen Sieg im kriegerischen Sinne hat.


    Wenn du also so gern einen Fachbegriff benutzt, solltest du auch wissen, dass das nicht nur den einen, sondern auch den anderen Anteil besitzt. Wenn du hättest sauber sein wollen, hättest du mir entgegen können, dass ich keine Überzeugung habe, dass die Ukraine den Krieg gewinnt. Damit gehe ich sofort konform und wir hätten kein Thema.


    Mich lässt das dennoch ruhig schlafen, dennoch möchte ich mich erklären. #diskussionsforum

  • "Keine Überzeugung haben, dass die Ukraine gewinnt", oder besser vielleicht: Sich das nicht vorstellen können, ist das, was ich meinte.


    Ist nur als Begriff nicht knackig. ;)


    Ich fürchte, es gibt dafür keinen neutralen Begriff. Chatgpt schlägt unter anderem "nüchternen Realismus" vor, aber ich denke eben nicht, dass die Vorwegnahme, dass die Ukraine den Krieg nicht gewinnen kann, realistisch ist. Ich denke, der Kriegsverlauf, in dem die Ukraine alle Skeptiker widerlegt hat, zeigt das.


    "Skeptisch" kommt dem vielleicht am nächsten, aber ist zu unspezifisch.


    Ich würde am liebsten bei "Defätismus" bleiben und glaube nicht, dass es Mutlosigkeit impliziert, wenn wir als Beobachter sprechen, nicht als Teilnehmende, aber ich sehe ein, dass das negativ konnotiert ist.


    EDIT: Vielleicht "Pessimismus"?

  • aber ich sehe ein, dass das negativ konnotiert ist

    Dann ist doch alles super. Haken hinter.


    Könnte jetzt wieder in den Kriegsthread... irgendwie hab ich das Gefühl, dass das Problem ist, ich nehme meine Worte nicht wichtig, weil ich einfach zu wenig Ahnung habe. Dennoch nehme ich mir raus, zu dem Thema was zu schreiben. Für komplett unplatziert halte ich den Inhalt jedenfalls nicht. ;)

  • Ich bin generell froh über jede Diskussion über die Ukraine hier, auch wenn es manchmal für mich anstrengend ist. ;)


    Aber wer wie Du das Thema verfolgt, guckt nicht weg. Und gleichgültig oder zynisch -- da hast Du auch nichts mit zu tun.