Immer wieder ein Erlebnis wenn Menschen mit ihrer Platzsuche völlig überfordert sind, weil sie Anzeigen nicht beachten, ihre Tickets nicht lesen oder nicht auf Beschriftungen achten.
Das geht mir mit meinen Studenten auch immer mehr so. Die lesen einfach nicht mehr in der Anleitung nach, was sie tun sollen im Praktikum. Da kommt so viel Mist mittlerweile raus in den Protokollen.
Ich bin das letzte Mal vor 13 Jahren mit einem ICE gefahren und vor bald 20 Jahren das zweite und letzte mal geflogen.
Ich hätte vermutlich auch, speziell am Flughafen, erheblichen Orientierungsbedarf.
Manchmal reicht es schon, lesen zu können und dies auch zu tun.
Gilt in den meisten Alltagsbereichen, da braucht man nicht mal Urlaub für haben.
Alles anzeigenSeit dem Wochenende wird mal wieder ein neues Stellwerk zwischen Köln und Bonn ans Netz gebracht. An sich super und notwendig, bedeutet aber eben auch, dass die kommenden zwei Wochen linksrheinisch keine Züge fahren. Da ich gestern trotzdem nach Bonn musste, habe ich mich dem Abenteuer Schienenersatzverkehr (SEV, nicht zu verwechseln mit SAV auch wenn emotional ähnlich belegt) gestellt. Normalerweise fährt man von Deutz nach Bonn 35 bis 40 Minuten. Das heißt: so lange sollte es im Idealfall dauern. Durch die Dreifachbelegung (Nah-, Fern- und Güterverkehr) auf einem Schienenstrang auf der Nord-Süd-Achse ist man aber meist eher im Bereich von einer Stunde unterwegs.
Da gestern kein Zug fuhr, wurden Busse eingesetzt. Ich hätte auch mit der Straßenbahn fahren können, da zwei Linien zwischen beiden Städten verkehren. Oder rechtsrheinisch mit großer Schleife oder kleiner Wandereinheit und Umsteigen irgendwie ans Ziel kommen können. Das habe ich früher schon ab und zu mal gemacht, aber da das bei Baustellen/Ausfällen immer sehr viele andere auch so machen, entschied ich mich für den offiziellen Ersatz in der Hoffnung, dass der Andrang überschaubar sein würde. So war es dann auch. Planmäßig hätte ich Fahrt dann 1:20h dauern sollen und damit immerhin ziemlich genau doppelt so lange wie die reguläre Bahnverbindung. Die Alternativen sind zeitlich aber ähnlich taxiert und waren insofern vergleichbar.
In Bonn angekommen bin ich dann allerdings erst nach 2:20h. Der Bus, der die Tour aus Koblenz nach Köln gemacht hat, kam anscheinend zu spät in Köln an, aber zeitlich eigentlich noch quasi pünktlich für die Abfahrt Richtung Bonn. Leider musste der Busfahrer noch seine Pause machen und kam dann in die Rush Hour. Ich konnte die Wartezeit am Bussteig aber mit einem Radiointerview vom WDR überbrücken. War vermutlich eine gute Entscheidung die Umfrage direkt am ersten Tag zu machen. Vielleicht komplettiert der Reporter das Stimmungsbild ja noch am letzten Tag der Baumaßnahme, wenn er sich traut...
Zurück war es das ähnliche Spiel - nur ohne Radio. Mein SEV-Bus kam über 20 Minuten lang nicht. Anders als bei den Zügen gibt es aber auch keine Anzeigen oder Live-Verfolgungen. Ich habe dann den nächsten Bus genommen, der nach Köln fuhr. Allerdings über die
böhmischenrheinischen Dörfer Roisdorf, Wesseling, Sechtem und das phantastische Königsland Brühl.Die Rückfahrt schlug mit ziemlich genau 3:00h zu Buche. Apropos: Ich hatte mich natürlich gewappnet und ein solches dabei - den aktuellen Reacher auf Englisch (In too deep). Wie immer gut und spannend wegulesen. Grundsolide mit Tendenz nach oben. Die Serie scheint buchtechnisch ihr kleines Formtief zwischendrin überwunden zu haben bzw. hat der Bruder des Autors, der die Serie übernommen hat, sich langsam eingegroovt.
Kleiner ungefährlicher Buch-Spoiler: Der typische Greyhound-Bus wird hier nur erwähnt. Dennoch konnte ich mich den Rest der Fahrt ein wenig wie Reacher fühlen, wie er im Überlandbus scheinbar ziellos durch die Gegend kutschiert wird. Einziger Unterschied ist, dass ich keine Klappzahnbürste dabei hatte...
Und eine kleine 96-Anekdote zum Schluss: Ich habe in Bonn zweimal aus dem Fenster geschaut: Beim ersten Mal sah ich ein kleines Theater, das an den Fenstern mit "Drama im Abo" warb. Beim zweiten Mal erblickte ich eine Kind-Filiale und musste ein wenig grinsen.
Ich hatte in der Gegenrichtung von Bonn nach Köln am Mittwochnachmittag ein ähnliches Spiel. Es gibt drei SEV-Busse: RB26, RE5 und RE5X. Das X bei RE5X heißt "Express". Der Bus fährt durch und braucht je nach Verkehr zwischen 20 und 45 Minuten. So weit, so klar.
Kein Auswärtiger kommt aber auf die Idee, dass der Ersatzverkehr RE5 (also ohne X) mit vier Halten 90 Minuten braucht (und das war außerhalb der Rushhour). Der Busfahrer hätte unmittelbar vor der Abfahrt nur eine Durchsage machen müssen, mindestens die Hälfte (!) der Insassen wäre wieder ausgestiegen und hätte auf den nachfolgenden Bus gewartet. Das wurde deutlich sicht- und hörbar, als der Bus immer länger unterwegs war. (Und war immerhin die Bestätigung, dass ich nicht zu doof gewesen bin.) Abgesehen von RE5X wäre auch RB26 eine Option gewesen, der hält zwischendurch einmal und braucht maximal 45 Minuten. Aber komm mal drauf, dass eine RB schneller ist als ein RE.
Mein geplanter ICE war jedenfalls weg. Der nachfolgende fuhr aber zum Glück pünktlich, kam nur 20 Minuten später als der ursprünglich gebuchte Zug in Hannover an und genug Sitzplätze gab es auch noch. Trotzdem hätte ich mir den zwischenzeitlichen Stress gerne erspart, und nicht nur ich - einige hatten wohl Zugbindungen und nicht wie ich ein Flex-Ticket. Wer auch immer das geplant hat, hat den unwissenden/auswärtigen Kunden einfach vergessen. Wahrscheinlich fallen aber auch nicht wenige Ortskundige darauf rein.
Ich bin das letzte Mal vor 13 Jahren mit einem ICE gefahren und vor bald 20 Jahren das zweite und letzte mal geflogen.
Ich hätte vermutlich auch, speziell am Flughafen, erheblichen Orientierungsbedarf.
Ich bin noch nie geflogen (also so normal und äh zivil halt zumindest).
Eigentlich müsste ich mal ausprobieren, ob das alles wirklich so einfach und nachvollziehbar ist, wenn man so gar keine Ahnung hat.
Ich fürchte, ich hätte Probleme. 
Zugfahren klappt aber. Inklusive "richtiger Platz, richtiger Wagen auch!"
Straßenbahn meinste?
😁
Morgen früh nach Köln, mit 4 Minuten Umsteigzeit in Dortmund.
Ich hab da bei der Buchung nicht drauf geachtet, aber eigentlich sollte der DB Navigator sowas unrealistisches doch erst gar nicht rausschmeißen.
Naja, bin gespannt.
Mein Zug nach Hameln ist heute mal wieder spontan 1 Stunde vor Abfahrt ausgefallen. Bei Reiseantritt in Duisburg noch nicht. Also in Hamm spontan auf ne andere Verbindung umgeswitcht und nur 50 Minuten später als geplant angekommen.
Ich fahre gerade mit dem ICE von Hannover nach Berlin. Aktuell stehen wir in Uelzen. 
Dachte immer Uelzen ist Richtung Hamburg.
Ja, schon, aber in Uelzen haben wir die Fahrtrichtung geändert und fahren jetzt über Salzwedel... der Fahrer kennt da ne Abkürzung.
Hauptsache WOB großräumig umfahren...
ICE Hannover-Wien direkt. Vor drei Wochen kam zwar ne Mail, dass die Fahrt ungefähr eine Stunde länger dauert als ursprünglich geplant, dafür wurde dieser Zeitplan dann minutengenau eingehalten. Den Kindern hat es auch Spaß gemacht.
