Radfahren in Hannover

  • Och ne, verzichte auf die Innenstadt; fahre ich nur zur bult zur hundwiese.
    Ich hab in Hamburg in der Innenstadt seit 2 Jahren 0,00 Euro ausgegeben. Man kann auch im Umland einkaufen. Stirbt die Innenstadt/die Innenstädte halt (weiter). Übrigens, auch ein Grund warum die kleinen/mittleren Läden aussterben z.B. Schmorl und seefeld


    Fahre ich zum Phoenix-Center in Harburg...ist genauso weit wie zur Binnenalster. Verringerung des co2 Ausstoßes = 0,0. Parkgebühren in der 1. Stunde 0,00 Euro.


    Oder um in Hannover zu bleiben, in AWB oder in garbsen oder im LEZ gibts es auch alles.


    Aber ich bin sicher, so stirbt die Innenstadt weiter, solange im Speckgürtel die Alternativen auch interessant sind.


    BTW: solange die Unternehmen die Spitkosten/Parkgebühren etc. der Vertreter Kombi und SUV übernehmen und nicht die üstra Fahrkarten ändert sich wiederum nicht viel


    BTW 2: manchmal fährt man ja nich nach dem Einkauf zurück nach hause, sondern noch zu/nach..... ist blöd, wenn das Auto am AdW steht.

  • Ach, jetzt geht alles durcheinander. Prioritäten werden mit Verboten verwechselt. Die Innenstädte veröden wegen der Parole "Fahrrad oder Konsum!".


    Ja nee, is klar *seufz*


    Da Wuerfel1896 offensichtlich ironisch argumentiert, argumentiere ich ironisch zurück. Ich hatte ja gar keine Vorstellung davon, wie schlimm die Versorgungssituation in Hamburg ist. Ich werde mich deshalb dafür einsetzen, daß Du 170 Kilometer fahren kannst, um bei Saturn am Bahnhof ein USB-Kabel kaufen zu können. Hat Hamburg eigentlich auch einen Bahnhof? Vielleicht könnte man die beiden miteinander verbinden? Egal. Das kann eine Ausnahmeregelung natürlich nur für Dich sein. Du bekommst sowas wie den Fanmag-Backstage-Pass für Hannover, einlaminiert mit Name, Paßbild und Fußabdruck.


    Leider ist es so, daß die Innenstädte längst autofrei gemacht wurden. Man nennt diese gewollte Verödung "Fußgängerzone". Um zu Karstadt in der Georgstraße zu kommen, muß man sein Auto ja bereits sonstwo abstellen und den Rest zu Fuß gehen. Aber die Geschäftebetreiber haben damals vergeblich gewarnt!

    Zitat

    Das zunehmende Gedrängel von Autos und Fußgängern auf den schmalen Einkaufsstraßen mit Lärm, Abgasen und Unfallgefahren beeinträchtigten in wachsendem Maße den Einkaufsspaß. Mehr Platz für Fußgänger zu schaffen könnte also ein Weg sein, der City neue Attraktivität und Anziehungskraft zu geben. Das zumindest dachten die Planer und mussten diesen Gedanken doch erst gegen den heftigen Widerstand gerade der Einzelhändler in den Innenstädten populär machen. (Stadtgeschichte Wuppertal)

    Zitat

    Trotz solcher Vorteile sind bislang in den meisten Citys nur wenige der großen Einkaufsstraßen für den Verkehr gesperrt worden. Denn wie die Geschäftswelt überall dort, wo sie sich Umsatzsteigerungen verspricht, Fußgängerzonen protegiert, leistet sie Widerstand, wann immer durch Fußgängerzonen Umsatzeinbußen drohen. (Der Spiegel 1971)


    Alle anderen ohne den Backstage-Pass müssen hingegen in solch schlimmen Umständen dahinvegetieren: Shopping by bicycle in The Netherlands versus Australia (YT, 15 Minuten)


    ;)


    Wer ohne Ironie über Fahrräder und Wirtschaft lernen möchte, wird z.B. hier fündig:
    An alternate Portland study also found that while bikers tend to spend less per visit than drivers, they spend more over a month.
    The Massive Potential of Shifting Trips from Car to Bike
    Save The Street With Bicycles!
    Cyclists Are Better Shoppers Than Motorists
    Increasing car use has had a negative effect on the accessibility and appeal of city centres. It has been found that cycling, walking and public transport improve the quality of life of city centres and therefore attract more activities and people, as a result of which consumers spend more. Cyclists are often underestimated as consumers and motorists are often overestimated. Moreover, the bicycle can contribute to a good climate for new businesses and can also attract new employment.
    How Bicycles Bring Business
    Closing Streets to Cars - for Good

  • Nein, pokalheld, du missverstehst mich.
    Wenn wir nach Hannover fahren, dann erledigen wir so einiges. Unser Hotel liegt am Aegi, ein Freund wohnt in Laatzen, einer in Garbsen. d.h. Das Hotel liegt bestimmt bald in der no Drive area, d.h. Auto abstellen irgendwo. Ein/zwei trolleys dabei. Einen Hund dabei und dann in die straba.


    Ein bissl umständlich.


    Edit: natürlich kann man man die Bahnhöfe verbinden. Kostet für 3 Personen ca. 150 Euro, die zahle ich. Den Pkw und alle Kosten dbzgl. zahlt die Firma und nun ?

  • Nun zeige ich Dir nochmal, warum mit "Priorität" kein Verbot gemeint ist:


    Zitat

    50% of all trips in Groningen are done by bike; and reach as high as 60% within the city itself. The city has 190,000 inhabitants, 75,000 cars and around 300,000 bicycles. That's pretty extraordinary, but not car-free by any means.


    How can bike mode shares possibly go that high? Well wherever you go in The Netherlands great care is taken to make your bicycle trip safe, swift, and convenient. You prefer to ride a bike no matter the distance because it will be faster, healthier, and cheaper! Here's a good example in this graphic from the still-uncompleted Streetfilm, comparing car & bike travel times from my hotel to shoot my first interview in Groningen.


    http://www.streetfilms.org/wp-…es/8/2013/09/gronigen.jpg


    edit PS: Außerdem habe ich gestern geschrieben, daß man Autofahren fördern kann. Da wurden viele Ideen entwickelt. Wie in Deinem Beispiel dadurch, daß die Firma das Auto stellt.


    Muß das für alle Zeit und alle Menschen so bleiben? Natürlich nicht. Man kann Ideen auch in eine andere Richtung lenken, weißt Du?

    Einmal editiert, zuletzt von Pokalheld ()

  • Hier ist nochmal das Zitat, das ich auf der letzten Seite schon gebracht habe.


    Zitat

    Er stellt sich eine „Privatwagen-freie City“ vor, in der Fußgänger und Fahrradfahrer Vorrang haben. In der Innenstadt würden dann nur noch Taxen, Busse und der Wirtschaftsverkehr fahren. „Leute, die mit ihrem Privatwagen zum Bäcker fahren, haben keine Priorität“, sagt Thiele, der das ganze nicht als Verbot bezeichnen will. „Unser Ansatz ist es, die Attraktivität der anderen Transportmittel zu erhöhen.“


    Eine "Privatwagen-freie City", in der "nur noch Taxen, Busse und der Wirtschaftsverkehr fahren", lässt sich alleine durch Priorisierung der anderen Verkehrsteilnehmer nicht erreichen - und wenn es nur daran liegt, dass Du und ich endlich in Ruhe autofahren können, wenn der Rest aufs Fahrrad umgestiegen ist ;) Es kann also nur ein Verbot gemeint sein, egal wie man das dann nennt.

  • Zitat

    Er stellt sich eine „Privatwagen-freie City“ vor, in der Fußgänger und Fahrradfahrer Vorrang haben. In der Innenstadt würden dann nur noch Taxen, Busse und der Wirtschaftsverkehr fahren. „Leute, die mit ihrem Privatwagen zum Bäcker fahren, haben keine Priorität“, sagt Thiele, der das ganze nicht als Verbot bezeichnen will. „Unser Ansatz ist es, die Attraktivität der anderen Transportmittel zu erhöhen.

    Ich habe das durchaus gelesen ;) Ich verstehe diesen Absatz so, daß die Privatwagen-freie City das Fernziel ist. Dafür muß es unnötig werden, mit dem Privatwagen zu fahren. Dafür muß man Alternativen zum Auto schaffen, etwa durch Fahrrad-Infrastruktur. Um Fahrrad-Infrastruktur zu beschnacken, wird dieses Treffen veranstaltet.


    Alle Radinfrastrukturbefürworter, die ich gelesen habe, wollen nur, daß Radfahrer und Fußgänger nicht mehr Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse sind. Manche wollen auf Augenhöhe mit dem Autoverkehr behandelt werden, manche wollen Priorität gegenüber dem Autoverkehr. Sie wollen nichts wegnehmen, sondern bereichern. Und sie begründen das gut.


    Ein Verbot um des Verbots Willen bringt ja nichts. Vielleicht werden in der Zukunft tatsächlich Auto-Verbote kommen. Aber ich vermute, die würden eher mit EU-Luftqualitätsvorgaben begründet werden, nicht mit Fahrradwegen, Busspuren oder Straßenbahntrassen. Und ohne Alternative zur Karre würde es nicht gehen.


    Man kann es drehen und wenden wie man will, es steht und fällt mit der Infrastruktur. Die Gesetzgebung kann dabei assistieren (wie in NL, siehe Exils Video-Link), sie kann auch bremsen (wie in AUS, ich hatte neulich einen Bußgeldkatalog gepostet). Aber ohne Radwege geht nichts. Wer will seine achtjährige Tochter oder achzigjährige Omma zwischen geparkten Autos und der fahrenden Blechlawine (zu schnell, zu nah) auf dem schmalen gestrichelten Schutzstreifen fahren lassen? Aha. Und warum nicht, zu gefährlich? Dann ändert die Verkehrsführung!


    Und wenn die immer noch nicht wissen, ob Radfahrer auf den Bürgersteig oder auf die Straße gehören, dann haben sie sich nicht informiert! Leider dann auch Teile des ADFC. Sorry! Die Frage ist längst beantwortet. Kann sein, daß sie aufgegeben haben, weil die Stadt nie die Gelder haben wird. Vielleicht haben sogar inzwischen ihre Planungsabteilung weggespart, so daß Fördergelder von Bund/Land nicht abgerufen werden können. Würde mich nicht wundern. Dennoch bleiben drittklassige Lösungen drittklassig, die braucht man nicht als tolle Errungenschaft hinstellen.

  • Bei all der Diskussion ist mir immer rätselhaft, was so schwierig daran zu verstehen ist, dass der individuelle Autoverkehr in der Stadt zwangsläufig an seine Grenzen stoßen muss, da weder mehr Straßen, noch mehr Parkplätze entstehen, aber immer mehr Autos in der Stadt unterwegs sind.
    Dem Argument, dass der massive Autoverkehr die Luft in der Stadt verpestet, kann man ja mit dem Gegenargument 'Elektromobil' kommen, dem jetzt schon herrschenden Chaos zu Stoßzeiten dagegen einfach nicht.


    Es kann nur sinnvoll sein, den bestehenden alternativen Fortbewegungsmitteln mindestens dieselbe Priorität einzuräumen, die das Auto genießt.
    Was nimmt man denn den Autofahrern weg? Den schicken Stau um 17:00 auf jeder 2. Kreuzung?

  • Der öffentliche dienst, Beamte, Verkäufer/-in arbeiten in der Stadt. Die harcht arbeitende Bevölkerung arbeitet in den Industriegebieten außerhalb, die sind vom Stau nach draußen nicht betroffen. :ichmussweg:

  • Kann ich machen. Bahnsteigkarten brauchen wir nicht, besorg' lieber das Seil. Wir brauchen alles, was wir kriegen können.

    • Offizieller Beitrag

    Inwiefern schützt so ein Schutzstreifen dann überhaupt? Meines Erachtens gar nicht. Eher würde es sich für mich als Radfahrer noch gefährlicher anfühlen, wenn ich ihn dann zum Umfahren eines Autos verlassen muss, da evtl. auch manch ein Autofahrer weniger damit rechnet, da er mich nur auf dem Schutzstreifen vermutet.


    Darf ich mit dem Fahrrad eigentlich genau so parken wie ein Auto oder gibt es da an einem normalen Straßenrand Unterschiede?

  • Die Autofahrer sehen das Hindernis ja auch und passen dann ihre Geschwindigkeit an, so dass Du vor ihnen daran vorbeifahren kannst.

  • Unter "den Autofahrern" ist immer mal wieder einer, der eine rote Ampel oder ein Kind auf einem Zebrastreifen übersieht.


    Die meisten Autofahrer hingegen passen natürlich auf wie der Luchs, weil überall ein Blitzer stehen könnte.


    Viel Glück!

  • Die Information von TheMenace ist übrigens nicht korrekt:


    "Die manchmal gestellte Frage, ob Kfz auf dem Angebotsstreifen parken
    dürfen, ist rein akademischer Natur, da bei Einrichtung eines
    Radfahrerschutzstreifens stets die gleichzeitige Anordnung eines
    absoluten Haltverbots zwingend vorzunehmen ist, vgl. insoweit auch Nr.
    4.2 der Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA 1995/2010):


    Zitat


    "Ruhender Verkehr auf der Fahrbahn widerspricht den Zweckbestimmungen
    des Angebotsstreifens. Straßen mit Parkdruck und Liefer- und Ladeverkehr
    sind deshalb für die Einrichtung von Angebotsstreifen nicht geeignet.
    Parken ist außerhalb der Fahrbahn, z. B. in Parkbuchten, vorzusehen, erforderlichenfalls sind Haltverbote (Zeichen 283 StVO) anzuordnen und durchzusetzen."

    http://www.verkehrslexikon.de/…dfahrerschutzstreifen.php


    Und:
    Verordnung über die Erteilung einer Verwarnung, Regelsätze für
    Geldbußen und die Anordnung eines Fahrverbotes wegen
    Ordnungswidrigkeiten im Straßenverkehr (Bußgeldkatalog-Verordnung -
    BKatV)
    Anlage (zu § 1 Absatz 1)
    Bußgeldkatalog (BKat)

    Punkt 54 a: Mit entsprechenden Bußgeldern.


    http://www.gesetze-im-internet.de/bkatv_2013/anlage.html

  • Da,wo ich fahre,finde ich Rad fahrenin Hannover
    voll okay. Wenn ich einmal in zwei Tagen die Situation habe,dass ich mich mit einem Autofahrer verständigen muss ,isses viel. Ich kann ja mal ne Strichliste machen. 8)
    Das grösste Hindernis sind andere Radfahrer. Es scheint beliebt zu sein sich zum quatschen bei unverhofftem Treffen mit den Rädern quer zur Bahn zu stellen. So breit kann die Raumplanung gar nicht bauen. :grübel:
    Und auf dem Land ist dann ja eh alles besser

  • Inwiefern schützt so ein Schutzstreifen dann überhaupt? Meines Erachtens gar nicht.

    Ja. Ich wollte gestern noch das Bonmot bringen, ein aufgemalter Radweg ist gut wie ein aufgemaltes Handschuhfach aus nachgemachtem Linoleum-Imitat. Aber dann hatte ich das Kalkofe-Trabi-Video nicht finden können.

    Zum Käffchen empfehle ich ein 8 Minuten langes Video: Vision Zero von Bicycle Dutch
    https://www.youtube.com/watch?v=5aNtsWvNYKE

    Ab 6:45 Min. Wobei Autos nicht nur nicht auf einem seperat abgetrennten Radweg parken können. Sie können auch nicht drauf- oder drüberfahren.


    Einer hat's mal auf den Punkt gebracht.


    Ein anderer hat mal ein kleines Experiment gestartet. Aufgemalter Radweg irgendwo mit durchgezogener Linie. Jeder Hinz und Kunz im Auto ist drüber gefahren. Da hat er morgens Wasserbecher auf die Linie gestellt. Nach der Arbeit hat er nachgekuckt: Die standen noch alle unversehrt da. Räumliche Trennung olé.