Wer käme nach Martin Kind?

  • Also ruhig Blut und erst einmal abwarten.


    Es spricht doch aber nix dagegen, die Nachfolge des Schweizers hier trotzdem schon mal zu regeln, oder? :kichern:


    Es spricht sogar Alles dafür, dass in Bezug auf den Verein zu tun - und zwar schon allein deswegen, weil erst dann so etwas wie eine Befriedung innerhalb des Vereins möglich ist. Man macht es den Kind-Befürwortern derzeit mit dem Argument der Alternativlosigkeit sehr einfach.

  • Gerade in Bezug auf den Verein sehe ich das anders. Einerseits ist es nun wirklich kein Hexenwerk, adäquate Leute für den Vorstand zu finden. Andererseits ist nach allen Gepflogenheiten, die diesbezüglich herrschen, jetzt der falsche Zeitpunkt, personelle Alternativen zu benennen. Insofern ist natürlich der Vorwurf der Alternativlosigkeit scheinheilig; denn jeder, der nun seinen Hut in den Ring werfen würde, darf davon ausgehen, bis zu einer möglichen Wahl mehrfach verbrannt zu sein. (Von den dann aufkommenden Vorwürfen von "schlechter Stil" bis "Dolchstoß" mal ganz zu schweigen.)


  • Selbst an dem Punkt wäre eines gewonnen: Transparenz und Rechtmäßigkeit. Fundierte Begründung statt wir machen das jetzt einfach mal mit nem Dreizeiler und nem dicken Teppich unter den man alles kehren kann. Damit wäre Hannover 96 schon ein bedeutendes Stück professionalisierter und es scheint so, dass man dieses Hannover 96 einfach zur zwar selbst propagandierten aber vollkommen konträr gelebten (siehe diesen Pitbull Krause) Professionalisierung zwingen muss. Ich habe es schonmal geschrieben, lieber unterliege ich in einer fairen Abstimmung, als wie hier permanent verarscht zu werden.

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  • Absolut. Liegen die Fakten auf dem Tisch und die Mitglieder wollen dennoch so weitermachen, dann ist das halt so. Im Moment sieht es doch aber so aus, dass denjenigen, die Fakten fordern oder sogar auf Basis von Fakten gewisse Dinge bemängeln, Hetze, Vereinsschädigung, Unwillen, die Dinge hinter verschlossenen Türen zu klären, etc. vorgeworfen wird. Ist das vom Tisch und es herrscht Transparenz und alle wollen weiterhin das Hannover-Modell. Ok. Fair enough. Nicht mein Weg, aber ich kann mit Demokratie leben.

  • Gerade in Bezug auf den Verein sehe ich das anders. Einerseits ist es nun wirklich kein Hexenwerk, adäquate Leute für den Vorstand zu finden. Andererseits ist nach allen Gepflogenheiten, die diesbezüglich herrschen, jetzt der falsche Zeitpunkt, personelle Alternativen zu benennen. Insofern ist natürlich der Vorwurf der Alternativlosigkeit scheinheilig; denn jeder, der nun seinen Hut in den Ring werfen würde, darf davon ausgehen, bis zu einer möglichen Wahl mehrfach verbrannt zu sein. (Von den dann aufkommenden Vorwürfen von "schlechter Stil" bis "Dolchstoß" mal ganz zu schweigen.)


    Also ich kann nur sagen, dass ich in diversen Diskussionen immer wieder genau auf diesen Punkt der Nachfolge angesprochen worden bin - von Leuten, die dem Verein zugerechnet werden können und nicht der aktiven Fanszene; und da sind die "Präsidentenkrönungen" bei H96 mit Eintritt eine Stunde vor der Wahl und "Verhaftung" vor dem Pinkelbecken schon noch präsent. Was ich nicht erlebe ist das Bedienen einer "Dolchstoßlegende" - jedenfalls bei denjenigen, mit denen man in einen Dialog kommt... die haben nämlich schon so viel verstanden, als dass Kind ja selbst seinen Abgang im Verein für 2018, spätestens 2019 angekündigt hast. Lieber Johannes23, Du argumentierst sehr aus der Sicht der Opposition, aber damit öffnest Du keinen Weg zu den übrigen Vereinsmitgliedern - und dann könnte es wieder knapp werden bei Abstimmungen.


    Ich finde es jedenfalls sehr schwierig, nur mit der Option "KMW im eV und danach sehen wir weiter" in eine JHV zu gehen - ich möchte eigentlich von potentiellen neuen AR-Mitgliedern schon wissen, wie und mit wem sie sich die Zukunft des eV und die Zusammenarbeit mit dem Konstrukt vorstellen.

  • Möglicherweise tritt Martin Kind ja auch in Kürze mit großem Bohei vom Vereinsvorsitzenden zurück. Dann stände die Inthronisierung eines Nachfolgers unter ganz anderem Stern.

  • Ich finde es jedenfalls sehr schwierig, nur mit der Option "KMW im eV und danach sehen wir weiter" in eine JHV zu gehen - ich möchte eigentlich von potentiellen neuen AR-Mitgliedern schon wissen, wie und mit wem sie sich die Zukunft des eV und die Zusammenarbeit mit dem Konstrukt vorstellen.

    Absolut; aber ich gehe davon aus, dass das geschehen wird, wenn eine neue Wahl ansteht.


    Im übrigen ist die ganze Nachfolgesache sowohl auf e.V.- als auch auf Gesellschaftsseite doch wiederum ein Kritikpunkt, den man mindestens ebenso an Kind zu richten hat. Er hat seinen Rückzug bereits angekündigt - wie stellt er sich also eine geordnete Übergabe vor; sachlich wie personell? In Bezug auf seine Gesellschafterrolle ist das natürlich weitaus gravierender. Diesbezüglich hat er, als das Thema aufkam, drei Wochen lang unterschiedliche Pläne herbeiassoziiert (Sohn übernimmt, Sohn übernimmt nicht, Sohn übernimmt jedenfalls Anteile, vinkulierte Namensaktien), seitdem ist Ruhe.


    Kurzum: Wer argumentiert, die Kind-Nachfolge müsse gesichert sein, hat den Vorwurf vernünftigerweise zuvörderst an Martin Kind zu richten. Auf Vereinsebene gehe ich davon aus, dass Pro Verein zu einem angemessenen Zeitpunkt sehr gute personelle Vorschläge präsentieren wird. Die Anforderungen an künftige AR- und Vorstandsmitglieder hängen aber nun auch sehr davon ab, wie sich die Dynamik in den nächsten Wochen weiterentwickelt. Auch unter diesem Aspekt fänd ich es geradezu unvernünftig, jetzt personelle Alternativen zu benennen.

  • Kurzum: Wer argumentiert, die Kind-Nachfolge müsse gesichert sein, hat den Vorwurf vernünftigerweise zuvörderst an Martin Kind zu richten. Auf Vereinsebene gehe ich davon aus, dass Pro Verein zu einem angemessenen Zeitpunkt sehr gute personelle Vorschläge präsentieren wird. Die Anforderungen an künftige AR- und Vorstandsmitglieder hängen aber nun auch sehr davon ab, wie sich die Dynamik in den nächsten Wochen weiterentwickelt. Auch unter diesem Aspekt fänd ich es geradezu unvernünftig, jetzt personelle Alternativen zu benennen.


    So sehe ich das auch.

  • Mit Dir würde also Not dem Elend folgen, sachste? :rofl:



    Wäre doch eine Verbesserung :ja:


    Im ernst, so wichtig ist der Vorstand nicht. Das Tagesgeschäft läuft so in den Abteilungen. Und wenn 96 nicht viel anders ist als jeder Karnickelzüchterverein dürfte es schon fast reichen wenn wir hier jemanden bestimmen und genug Leute mitbringen :)


    Die Nachfolge in der KGaA dürfte schwieriger werden und ist für uns wohl auch nicht zu beeinflussen. Wäre aber auch letztlich egal WENN es einen in unserem Sinne funktionierenden Aufsichtsrat und Vorstand gäbe.

  • Gerade in Bezug auf den Verein sehe ich das anders. Einerseits ist es nun wirklich kein Hexenwerk, adäquate Leute für den Vorstand zu finden. Andererseits ist nach allen Gepflogenheiten, die diesbezüglich herrschen, jetzt der falsche Zeitpunkt, personelle Alternativen zu benennen. Insofern ist natürlich der Vorwurf der Alternativlosigkeit scheinheilig; denn jeder, der nun seinen Hut in den Ring werfen würde, darf davon ausgehen, bis zu einer möglichen Wahl mehrfach verbrannt zu sein. (Von den dann aufkommenden Vorwürfen von "schlechter Stil" bis "Dolchstoß" mal ganz zu schweigen.)


    Also ich kann nur sagen, dass ich in diversen Diskussionen immer wieder genau auf diesen Punkt der Nachfolge angesprochen worden bin - von Leuten, die dem Verein zugerechnet werden können und nicht der aktiven Fanszene; und da sind die "Präsidentenkrönungen" bei H96 mit Eintritt eine Stunde vor der Wahl und "Verhaftung" vor dem Pinkelbecken schon noch präsent. Was ich nicht erlebe ist das Bedienen einer "Dolchstoßlegende" - jedenfalls bei denjenigen, mit denen man in einen Dialog kommt... die haben nämlich schon so viel verstanden, als dass Kind ja selbst seinen Abgang im Verein für 2018, spätestens 2019 angekündigt hast. Lieber Johannes23, Du argumentierst sehr aus der Sicht der Opposition, aber damit öffnest Du keinen Weg zu den übrigen Vereinsmitgliedern - und dann könnte es wieder knapp werden bei Abstimmungen.


    Ich finde es jedenfalls sehr schwierig, nur mit der Option "KMW im eV und danach sehen wir weiter" in eine JHV zu gehen - ich möchte eigentlich von potentiellen neuen AR-Mitgliedern schon wissen, wie und mit wem sie sich die Zukunft des eV und die Zusammenarbeit mit dem Konstrukt vorstellen.


    Um es kurz klarzustellen:


    Mir ging es in meinem Beitrag durchaus nicht darum, eine - auch aus meiner Sicht - notwendige Nachfolgediskussion zu unterdrücken. Gedanken hierzu sind sicherlich sinnvoll und sogar geboten, denn die nächste ordentliche JHV ist nicht mehr weit entfernt und die Chance, die willigen Unterstützer von Martin Kind aus dem Gremien abzuwählen, sind aktuell auch nach meinem Eindruck besser denn je zuvor. Ich warne nur vor Illusionen, die offenbar der eine oder andere hier hat.


    Was meine ich damit? Nun, spielen wir das mögliche positive Szenario doch mal durch:


    Die Nestler-Klage hat erfolgt und das Landgericht Hannover verbietet per einstweiliger Verfügung wegen möglicher Unsittlichkeit den Verkauf der Geschäftsanteile der Komplementärgesellschaft an Martin Kind.


    Jubel bei der gesamten Opposition, welche nunmehr das Momentum für sich nutzen möchte und eine sofortige Neuwahl des Aufsichtsrates anstrebt.


    Um es nicht zu kompliziert zu machen, stellen wir mal die nicht ganz unwichtige Frage in den Hintergrund, ob es überhaupt möglich ist, außerhalb der satzungsgemäßen 3-Jahres-Periode den Aufsichtsrat abzuwählen und anschließend neu zu wählen. Wir sagen einfach mal, dass das irgendwie geht, der bisherige Aufsichtsrat per Misstrauensabstimmung auf der JHV abgewählt und anschließend ein neuer Aufsichtsrat aus den Reihen der Mitglieder gewählt wird. Dieser tritt kurzfristig zusammen und beschließt den aktuellen Vorstand abzuberufen. Zudem bestimmt der neue AR danach nach den Regeln der Vereinssatzung eine neue Vorstandsriege, welche schnellstmöglich ihre Arbeit aufnimmt.


    Tja und dann? Der neue Vorstand wird schnell feststellen, dass seine Möglichkeiten zu agieren, recht enge Grenzen gesetzt sind. Er wird nach anfänglicher Euphorie schnell feststellen müssen, dass Geschäftsanteile an der KGaA weiterhin der S&S gehören und deren Mehrheitsgesellschafter weiterhin Martin Kind heißt. Ja, genau der Martin Kind, welcher gerade eben vom neuen Aufsichtsrat seines Vorstandsvorsitzes enthoben worden ist. Er wird weiter feststellen, dass die wichtigsten Güter des Vereins - nämlich die Namens- und Markenrechte - sich im Besitz der S&S befinden und diese von sich aus keine Anstalten macht, diese freiwillig zurückzuveräußern. Zudem müssen die Vorstände mit der Bürde umgehen, ein neues bereits im Bau befindliches Großprojekt - nämlich das neue Vereinssportzentrum Stammestraße - erfolgreich zu Ende zu bringen, was dummerweise den Großteil der liquiden Mittel des Vereins bindet.


    Und was hat dieser neue Vorstand überhaupt an echten Assets zur Verfügung, welche er als Verhandlungsmasse in die zwangsläufig notwendigen Verhandlungen mit Martin Kind einbringen kann? Jetzt folgt die Ironie: Nur die Geschäftsanteile der Hannover 96 Management GmbH, welche - nunmehr sogar gerichtsfest bestätigt - 10 Mio. Euro + X im hypothetischen Verkaufsfall wert sind. Aber wären diese Anteile denn überhaupt frei handelbar? Die Antwort darauf ist: Theoretisch ja, aber praktisch wohl eher nein. Warum? Weil erstens der Verkauf ohne eine vorherige Ausnahmegenehmigung der DFL den sofortigen Lizenzentzug der Profimannschaft zur Folge hätte und zweitens auch nur eine Person ein echtes Interesse haben könnte, im Zweifel auch einen zigfachen Millionenbetrag für die Mehrheit dieser Geschäftsanteile zu bezahlen. Und diese Person heißt - oops - Martin Kind.


    Fazit: Wer auch immer bereit sein wird, Martin Kind als neuer Vereinsvorstand nachfolgen, wird vor allem über folgende Qualitäten verfügen müssen: Mut und Courage, einen gewissen Weitblick gepaart mit Geduld und zudem unheimlich gutes Verhandlungsgeschick. Diese Position wird in jedem Fall eines sein, nämlich vergnügungssteuerfrei.


    Ich hoffe, das voraussichtliche Dilemma für alle einigermaßen klar erläutert zu haben.

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  • Dass Kind nicht nur im Rahmen des Grundlagenvertrages dem Verein für alle Zukunft Fesseln angelegt hat ist aber auch keine neue Erkenntnis. So oder so muss da jemand ran, wenn Hannover 96 eV sich nicht in den kommenden drei bis vier Jahrzehnten darauf verlassen will, dass ihn der Fußballboom weiterhin mit ausreichenden Rabattmitgliedern nährt.

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  • Dass Kind nicht nur im Rahmen des Grundlagenvertrages dem Verein für alle Zukunft Fesseln angelegt hat ist aber auch keine neue Erkenntnis. So oder so muss da jemand ran, wenn Hannover 96 eV sich nicht in den kommenden drei bis vier Jahrzehnten darauf verlassen will, dass ihn der Fußballboom weiterhin mit ausreichenden Rabattmitgliedern nährt.


    Natürlich ist das so, aber die Idee eines möglichen Rollback so mancher Protagonisten von Pro Verein, welche ernsthaft erklären, dass Deals mit Martin Kind grundsätzlich ausgeschlossen sind, gehören schlicht ins Reich der Phantasie.


    Ja, es ist ziemlich betrüblich, aber am Ende wird der neue Vorstand gar keine andere Wahl haben, als einen möglichst fairen Deal zugunsten des Vereins mit Martin Kind auszuhandeln.


    Das ist die fraglos unschöne Realität. Und wer ernsthaft anderes erwartet, glaubt auch an den Weihnachtsmann.


    Positiv ist aber: Wie immer dieser Deal im Endresultat auch lautet, er wird mit Sicherheit um Dimensionen besser sein als dieses schändliche Pamphlet von aktueller Vereinbarung, dass sich Grundlagenvertrag schimpft.


    Und abgesehen davon muss sich der Verein endlich von diesen willfährigen Vorständen und Aufsichtsräten befreien, die vorgeben, die Interessen der Mitglieder zu vertreten und in Wahrheit schon seit langer Zeit jegliche kritische Distanz zu Martin Kind verloren haben und heute nur noch seine Handlanger sind.

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  • Und was hat dieser neue Vorstand überhaupt an echten Assets zur Verfügung, welche er als Verhandlungsmasse in die zwangsläufig notwendigen Verhandlungen mit Martin Kind einsetzen kann?

    Die Kündigung der Kommanditgesellschaft auf Aktien durch die Management-GmbH.

    Interessante Idee, allerdings faktisch kaum umsetzbar. Die BL-Lizenz gehört zwar bis jetzt immer noch dem Verein, aber eben nicht die Spieler, das Stadion und die gesamte sonstige notwendige Infrastruktur. Nicht einmal das Nachwuchsleistungszentrum. Der e.V. besitzt nicht einmal mehr eine richtige Fußballabteilung.


    Das klingt irgendwie wie Kim Jong Ils Drohung eines Atombombenangriffs auf die USA. Theoretisch wohl möglich, praktisch aber kaum umsetzbar.

  • Was schwer genug wird, Leute zu finden, die nicht der Versuchung erliegen, in den Kreisen des Businessbereichs sehr viele Geschäftsp...Freunde finden zu können. Vor allem muss da aber jemand ran, der neben Ruhe, Professionalität, notwendiger Distanz und wie du schon richtig schreibst, Verhandlungsgeschick auch Eifer reinbringt, viele verschwommene Vorgänge der jüngeren Vergangenheit aufzuarbeiten (insbesondere das Thema plötzlich "unwiderbringlich" outgesourctes Rückkaufsrecht der Wort- und Bildmarke).

  • Winsley555  Johannes23


    Fangen wir mal damit an, dass die Satzung für die Stimmberechtigung von Mitgliedern nun einmal Fristen vorsieht, und es gibt nicht wenige, die wenigstens eine Ahnung haben wollen, was denn in der nächsten JHV so geplant ist und erreicht werden kann, um zu entscheiden, ob sie eintreten und teilnehmen. Kann man ihnen nicht so wirklich übel nehmen. Und da sind eben Inhalte und Personalien gefragt. Und zum Sammeln seiner Truppen braucht man nun einmal einen bestimmten Vorlauf. Anscheinend beurteile ich den zeitlichen Rahmen allerdings ein wenig anders.


    Ich sehe im übrigen noch ein anderes Szenario: die einstweilige Verfügung geht durch und der Vorstand und der überwiegende Teil des Aufsichtsrates treten zurück. Martin Kind würde damit maximale Aufmerksamkeit und maximale Unterstützung seiner Anhänger bei minimalem Risiko erreichen, denn tatsächlich sind ja selbst bei der Installation eines ihm kritisch gegenüber stehenden Vorstandes dessen Möglichkeiten relativ eigeschränkt. Dann stellt er auf einer ausserordentlichen JHV ihm wohlgesonnene AR-Mitglieder zur Wahl, die am Ende einem von ihm gesteuerten Vorstand installieren.... Jurgeit, ick höre Dir trapsen! Und dann?


    Ich würde mir wünschen, wir hätten eine personelle Alternative, die dem Verein die Sicherheit gibt, weiter einvernehmlich mit dem Konstrukt zusammen zu arbeiten - aber den Antrag bei der DFL zurücknimmt und den unseligen Anteileverkauf nicht mehr durchzieht. Dann wäre man wieder auf dem alten Stand und könnte in Verhandlungen auf Augenhöhe eintreten.

    Einmal editiert, zuletzt von stscherer ()

  • Was schwer genug wird, Leute zu finden, die nicht der Versuchung erliegen, in den Kreisen des Businessbereichs sehr viele Geschäftsp...Freunde finden zu können. Vor allem muss da aber jemand ran, der neben Ruhe, Professionalität, notwendiger Distanz und wie du schon richtig schreibst, Verhandlungsgeschick auch Eifer reinbringt, viele verschwommene Vorgänge der jüngeren Vergangenheit aufzuarbeiten (insbesondere das Thema plötzlich "unwiderbringlich" outgesourctes Rückkaufsrecht der Wort- und Bildmarke).


    Nun, die Fakten hierzu sind uns ja mittlerweile zumindest in groben Umrissen bereits bekannt.


    Das Problem ist, dass in dieser enorm wichtigen Sache bald Verjährung droht.


    Sollte es ernsthaft gelingen, hier noch einen echten juristischen Ansatzpunkt für treuwidriges Verhalten herausarbeiten zu können, würde die Verhandlungsbasis mit Martin Kind möglicherweise viel besser aussehen.


    Im Unterschied zu dem Verkauf der Managementanteile ist der Verkauf der letzten KGaA-Anteile aber bereits längst vollzogen und kann daher nicht mehr einfach angefochten werden.


    Eine Schadensersatzklage wäre wohl bestenfalls denkbar, was bis zu einer entgültigen Gerichtsentscheidung wohl Jahre des Prozesses in Anspruch nehmen würde.


    Kurz gesagt also kein Pfund, mit dem der neue Vorstand ernsthaft wuchern könnte. Unter anderen Umständen wäre es eine durchaus gute Drohkulisse. Jedoch nicht, wenn der Verhandlungspartner auf der anderen Seite Martin Kind heißt. Den beeindruckt so etwas nicht .

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  • Das klingt irgendwie wie Kim Jong Ils Drohung eines Atombombenangriffs auf die USA. Theoretisch wohl möglich, praktisch aber kaum umsetzbar.

    Naja, nun ist die Lizenz ohne Stadion, Spieler, NLZ, Markenrechte und so weiter tatsächlich recht wenig wert. Umgekehrt ist es aber genauso. Das ist - deswegen ist Dein Vergleich durchaus passend - im Ernstfall möglicherweise "verbrannte Erde" (wobei nicht mal das sein muss, wenn es einen alternativen Investor gäbe, der eine neue Spielbetriebsgesellschaft mit ausreichend Kapital ausstatten würde, um den Krempel von Kind zu kaufen).


    Ich sage nicht, dass man es darauf anlegen soll. Du hast nach den Karten auf der Hand gefragt. Das ist die Karte, die 50+1 (in der Kommanditgesellschaftsvariante) vorsieht. Falls man an den Punkt kommt, hat MK die Wahl, ob er als der Klügere, der nachgegeben und eine faire Lösung gefunden hat, in die Annalen eingehen möchte, oder als derjenige, der sich bereichern wollte und es dann gegen die Wand gefahren hat.


    Kündigt man als Lizenzinhaber die KGaA, dürfte damit auch ein quasi automatischer Lizenzentzug die wohl unausweichliche Folge sein.


    Wer allen Ernstes eine solche Doomsdayoption zu ziehen bereit ist und
    damit unseren Verein zwar von seinen dominierenden Investoren befreit, aber nicht gleichzeitig einen funktionierden Plan B in der Tasche hat,
    könnte unseren Bundesligaklub in Windeseile in die Kreisklasse Hannover
    katapultieren.


    Von wegen Bezirksliga. Noch einmal zur deutlichen Erinnerung: Der e.V. verfügt über gar keine eigene Fußballmannschaft mehr. Ein Fußballverein, der eine Mannschaft komplett wieder neu zum Spielbetrieb anmeldet, startet in der untersten Spielklasse und nicht irgendwo mittendrin.


    Das eigentliche Problem ist doch, dass in einem solchen Szenario die Person(en), welche Martin
    Kind - gesetzt den Fall, es gelingt - von seinem Thron stürzt, ihre persönliche Reputation, ja sogar private Existenz in Hannover riskieren.


    Und wer - frage ich Dich - hätte bitte die Legitimation, den mehr als 30.000 96-Fans, die alle zwei Wochen regelmäßig in die Arena strömen, denen unser Verein als e.V. vielleicht eher wenig bedeutet und die einfach nur Bundesligafußball lieben, die Profimannschaft ihres Herzens zu rauben?


    Und am Ende würde es auch noch Martin Kind sein, der in der Öffentlichkeit sein Klagelied singt, wonach völlig abgedrehte Fußballromantiker genau das getan hätten, was er mit der Abschaffung der 50+1 Regel unbedingt verhindern wollte, nämlich den hannoverschen Profifußball in den Abgrund zu treiben.


    Das kann niemand ernsthaft wollen.

  • Ich verstehe das Szenario nicht. Es müssen doch ohnehin Strukturen geschaffen werden, weil Kind nächstes (eigentlich schon dieses) Jahr zurücktreten will. Außerdem wird er doch eh nicht mehr lange machen, er ist - hoffentlich gesund - aber auch 73 Jahre alt. Und zu guter letzt haben wir mit Feldmann und Pollmann 2 Geschäftsführer.
    Insofern braucht man auch nicht den großen starken Mann. Ein Team mit Sachverstand, das sich die Bereiche aufteilt, würde doch schon reichen.