• Dass über einen so weitreichenden Vertrag die Vereinsmitgliederversammlung mitentscheiden muss, müsste doch wohl öffentlich vermittelbar sein. Unabhängig von der juristischen Situation. Letztere kann ich nicht beurteilen,


    die juristische Situation hat das OLG Celle schon beurteilt. Mit Beschluß vom 28 August 2017 hat das OLG festgestellt das die Befugnisse der Geschäftsführung ihr erlauben den Vertrag abzuschließen. Und an den Vertrag muss sich auch eine zukünftige GF dran halten.

  • Danke für den Hinweis! Dennoch bin ich der Meinung, dass hier tatsächlich rechtsgeprüft werden sollte, ausführlichst und in alle Richtungen.

  • Ja und, es gibt einen gemeinsamen Antrag der KGaA, des e.V. und der Privatperson Martin Kind an die DFL.


    Der Kaufvertrag über die Anteile geht zwischen dem e.V. und der Privatperson Martin Kind einher.


    Die Begründung musste die Privatperson MK liefern.


    Damit wären alle Anteilseigner der S&S sowie an der KGaA außen vor, weil Herr Kind 51 % der Management GmbH hätte und somit uneingeschränkt den Geschäftsführer machen und alle Entscheidungen alleine Treffen könnte.
    Der AR in der KGaA wäre nur eine Marionettengarde um Gerd S.
    Wenn sich Kind dann in seinen AR zurückzieht und einen GF nach seinem Geschmack ohne Kompetenzen hinstellt, dann ist seine Macht in der KGaA für die Profis zementiert.

  • Dennoch bin ich der Meinung, dass hier tatsächlich rechtsgeprüft werden sollte, ausführlichst und in alle Richtungen.


    meine vollumfängliche Zustimmung. Inhaltlich gibt es vielleicht Möglichkeiten den Vertrag sowie den Ausnahmeantrag anzufechten. (Vorteilnahme, Sittenwidrigkeit, ... - da bin ich zuwenig Jurist) Klar ist nach Samstag die Euphorie groß, aber solange die Inhalte des Kaufvertrags und des Ausnahmeantrags nicht im Detail bekannt sind bewegen wir uns im Bereich der Spekulation. Da muss jetzt die neue GF und der AR des Vereins erstmal die Arbeit aufnehmen, die Unterlagen sichten und juristisch bewerten. Ich bin sicher sie werden alles versuchen um die Übernahme noch zu stoppen. Allerdings bin ich mir auch sicher das Kind die Vertragsklauseln so gestaltet hat, das es sehr schwer werden wird.
    Und auch für mich jetzt schwer sich da noch in Geduld zu üben.

  • https://amp.tagesspiegel.de/sp…-96-die-dfl/24147376.html


    Der Verein könnte also die Option prüfen, dass „gestellte Anträge grundsätzlich zurückgezogen werden können“, wie ein Sprecher der DFL dem Tagesspiegel mitteilt. Auf die Frage, was passieren würde, falls der e.V. den Ausnahmeantrag zurückzöge oder die Klage vor dem Schiedsgericht, will Richter Steiner nicht eingehen. „Die prozessuale Situation ist im Moment offen, das Schiedsgericht berät zurzeit noch über Folgerungen aus dem Ergebnis der Mitgliederversammlung von Hannover 96. Ich kann bestätigen, dass wir uns damit derzeit befassen.“ Das Ergebnis auch hier – offen. „Man muss sehen, ob es möglicherweise eine Art Moratorium gibt. Auch der e.V. bei Hannover 96 wird Zeit brauchen, um die Dinge zu ordnen“, sagt Steiner. Das gilt möglicherweise für die gesamte Führung der Deutschen Fußball-Liga.


    Hoffnungsschimmer:)

  • Ich verstehe nicht, wieso man irgendwelche Hoffnungen an die DFL hängt. Nicht, weil ich denke, dass sie gegen uns entscheidet. Sondern weil ich das nicht nur für Ablenkung vom eigentlichen Kern halte, nämlich den Verkauf der Profisparte von Martin Kind (als Vereinspräsident) an Martin Kind (als... äh, Martin Kind), sondern auch für zu ängstlich, zu defensiv halte.

    Wenn man hier auf die DFL hofft, heißt das nicht, man hat eigentlich schon aufgegeben und dieses Geschäft akzeptiert?

    Sieht es nicht genau andersrum aus? Was ist die Investition von Kind wert, wenn der Verein nicht mitspielt? Hat man nicht die Möglichkeit, Kind als Geschäftsführer der KGaA abzusetzen? Warum offensiv denken, wenn wir ihn - um es mal umgangssprachlich unmissverständlich, wenn auch vulgär, auszusprechen - bei den Eiern haben?

    Klarstellung: Ich bin nicht dafür, ihn rauszuwerfen. Es geht darum, mit welcher Einstellung man an die Situation rangeht. Bescheidenheit, Sachlichkeit, Realismus, Gesprächsbereitschaft, Geduld -- sind alles feine Sachen. Aber Angst ist ein schlechter Ratgeber. Sich hilfloser zu machen, als man ist, auch.

  • Es gibt neues vom Schiedsgericht.


    Richter Udo Steiner wird in der NP wie folgt zitiert:

    Das Schiedsgericht habe beraten, seine Entscheidung über den Ausnahmeantrag der Kläger aber nicht bekanntgegeben, um jeden Einfluss auf die Mitgliederversammlung zu vermeiden."


    Das Schiedsgericht warte nun "aus Signale aus Hannover", wie es weitergehen solle. Nach der MV gab es vom eV den Wunsch einen Aufschub zu erhalten. Diesem Wunsch habe die DFL zugestimmt. Nun sollen Gespräche in Hannover abgewartet werden.


  • An sich interpretiere ich das erst mal positiv. Die DFL entscheidet anscheinend nicht über den e.V. hinweg, sondern hat die Wahlen abgewartet und ist gesprächsbereit. Ich hoffe, daß der designierte Vorstand(svorsitzende) hier bald verhandeln und den Ausnahmeantrag bis auf weiteres auf Eis legen wird.

  • Eigentlich riecht das alles stark danach, dass man pro Kind entschieden hätte, wenn die JHV über das Vorstandsvorum quasi indirekt seinen Antrag nachträglich legitimiert hätte. Und dass man jetzt eben abwartet, ob das Vorstandsvotum gegen Kind auch ein indirektes Votum gegen den Antrag war. Dann wird abschlägig entschieden.

  • Alles Spekulationen. Man könnte auch meinen, die DFL hat kein Interesse daran, den Antrag abzulehnen, da sie eine Klage fürchten, würde den Antrag aber gerne ablehnen. Da passt es doch ganz gut, wenn der Verein den Antrag zurücknimmt oder ruhend stellt.

    Im NP bzw. Sportbuzzer Artikel ist ja von Akzeptanz des Antrags unter möglichen Auflagen die Rede. Vielleicht ist eine Auflage ja eine Abstimmung im Verein über 50+1.


    Aber wie gesagt, es sind alles Spekulationen. Da die DFL aber auf den Verein wartet, stimmt mich das ganze deutlich optimistischer als noch kurz vor der JHV.

    Ansonsten abwarten und Tee Herri trinken.

  • Da bin ich mir nicht so sicher.

    Es mag sein, dass das Schiedsgericht die Frage nach der "erheblichen Förderung" anders bewertet als die DFL. Letztendlich war die spätere Auslegung der DFL, eine erhebliche Förderung müsse sich an der Höhe der Sponsoren orientieren, auch völlig willkürlich. Zudem ist die Frage, ob man erheblich gefördert hat, auch mit einer subjektiven Komponente verbunden:

    Man könnte ja auch annehmen, eine erhebliche Förderung läge vor, wenn eine (Vereins-)Struktur geschaffen worden wäre, die es dem Verein ermöglicht, zukünftig (finanziell) zu überleben - rein hypothetisch natürlich, H96 e.V. ist ja dank der Stammestr. und den fehlenden 1.400 zahlenden Mitglieder eher Pleite als vermögend.


    So richtig überzeugend fand ich die Auslegung der DFL jedenfalls nicht.


    Andere hatten schon auf ein anderes Problem hingewiesen: Kläger sind e.V., Kind und die KGaA (als Inhaberin der Lizenz).

    Das Schiedsgericht ist aber nur zuständig für die KGaA - was Kind und der Verein dort wollen, erschließt sich mir nicht. Wenn aber nur die KGaA klagen kann, ist wiederum nicht klar, warum ein Schiedsgericht über die Anteile der Management GmbH, die ja dem eV gehört, urteilen soll. Oder anders: Ein Urteil wirkt ja nicht gegen den Verein, der hat die Schiedsordnung ja nie anerkannt. Offensichtlich wurde die Satzung (…. alle drei müssen den Antrag stellen...) und die Schiedsordnung nicht auf einander abgestimmt. Steiner wiederholt auch ständig, dass alle drei Kläger sind. Offensichtlich hält er dieses für wichtig.


    Prof Orth geht davon aus, dass die Klage von Kind und eV nicht zulässig sind. Ob die KGaA klageberechtigt ist über das Vereinseigentum (Gesellschaftsanteile) ist nun auch nicht ohne Weiteres klar.


    Bei Hopp hatte die DFL übrigens die Auflage gemacht, dass die Mitglieder zustimmen müssen. Wenn das die Auflage wäre, von der der Sportbuzzer schreibt, müsste Kind schon einen wahnsinnig hohen Betrag zahlen um die aktiven Sportler zur Wahlurne zu bewegen. Eine neue MV würde auch von dem neuen Vorstand ausgerichtet, da gibt es (bekanntermaßen) Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen.


    Nachtrag: bezog mich auf den Beitrag von sasa

  • Ich glaube, wir sind inhaltlich gar nicht so weit auseinander, ich kann das nur nicht so schlau ausdrücken.

    Was ich meinte: Entweder der e.V. hat eine rechtliche Handhabe gegen den Antrag und kann diese nun ausspielen (wird von dir bezweifelt, ich habe da einfach keine Ahnung von), oder man wird den Ausgang der MV als Indiz dafür nehmen, dass ein Mitgliedervotum zur Bedingung für die Annahme des Antrags gemacht wird.

  • Ist es nicht so, dass der Antrag von den Drei Parteien (KGAA, Kind, e.V.) gestellt werden musste/wurde und sich die Klage nun auf die Ablehnung bezieht. Wenn der e.V. jetzt den Antrag (sein "Drittel") zurückzieht, entzieht er gleichzeitig der nachgefolgten Klage die Grundlage?

  • Der Artikel in der NP stammt von A. Willeke, dem persönlichen Tennisopfer und der grössten Hofschranze des kindischen Kaisers. Gegen den schreibe ich höchst unabhängig. Dazu hat der sich bisher über weniger Investigativwissen ausgezeichnet als das hannoversche Telefonbuch. Und selbst dieser "Premium-Journalist" schreibt am Ende:

    Zitat


    Aufgrund der Verhandlungsführung des Gerichts ist jedoch kaum noch vorstellbar, dass Kind die Übernahme genehmigt bekommt.

    Ich würde jetzt mal gepflegt die Akten anfordern und dann den Opa fragen, für welchen Preis er den Abflug macht.



  • Ist es nicht so, dass der Antrag von den Drei Parteien (KGAA, Kind, e.V.) gestellt werden musste/wurde und sich die Klage nun auf die Ablehnung bezieht. Wenn der e.V. jetzt den Antrag (sein "Drittel") zurückzieht, entzieht er gleichzeitig der nachgefolgten Klage die Grundlage?


    Genau so würde ich Laie das auch verstehen.


    Warum sonst hätte sich Kind seinerzeit dem Risiko ausgesetzt, den e.V. mit ins Boot zu holen? Er musste ja gemusst haben. Oder wie?!


    Und wenn er den Ausnahmeantrag mit dem e.V. zusammenstellen musste, dieser nun die Klage gegen die Ablehnung zurückzieht - dann ist doch der Fisch geputzt. Oder nicht?


    Vielleicht stelle ich mir das auch zu einfach vor. Aber nur so ergibt das für mich Sinn.


    Ich weiß, wir sollen nicht ungeduldig sein und so... Bin ich aber ;)

  • Ich hatte mich auch kurz gefreut. Aber solange das alles nicht passiert ist, bleibe ich da mal verhalten.