• Herzlich Willkommen!


    Der Name Doll stand bei 96 schon so oft angeblich auf der Liste, dass ich immer Angst hatte, der könne hier enden. Hielt ihn für einen Phrasomaten, der seine Zeit gehabt hat. Als Doll das letzte Mal in der BuLi trainiert hat, war Frank Pagelsdorf dort auch noch unterwegs...


    Gisdol wollte ich hier nicht sehen, Effe hätte hier zu gut hergepasst, und Magath hätte ich der Mannschaft irgendwie gegönnt (oder Kindmanns Geldbeuteln) :kopf: Alles in Allem, noch das kleinere Übel.


    Aber finde ihn trotzdem sympathisch, und Motivator kann er - erinnert mich da irgendwie an Labbadia (der auch oft unterschätzt wurde). Und Katzen mag ich sowieso. :)
    Erwartungen habe ich keine großen, aber der Abstieg ist noch längst nicht eingetütet: Gegen Stuggi hat selbst Schaaf gewonnen, das wird das 6-Punkte-Spiel.

  • hab den Ausschnitt heute irgendwo im Netz nochmal mit Bild und Ton gesehen und auch da kam nichts in irgendeiner Form sexistisches bei Doll rüber. Im Gegenteil. Dieser Journalist kam rüber wie ein respektloser, frecher Rotzlöffel, der noch dazu inhaltichen Blödsinn verzapft.

  • Wir hatten mal kurzzeitig ein Manager, der vorher jahrelang in Afrika unterwegs war, aber hatten wir mal einen Weltenbummler als Trainer?

  • Danke Wuerfel.


    Ist das alles? "Ich denke, er wird ihr zu Hause schon gesagt haben: Halt dich zurück." Das ist schon "sexistischer Kackscheiß"? Dolls Satz paßt genauso gut, wenn Müllers Vater sowas gepostet hätte. Oder steht in dem Einzeiler etwas zwischen den Zeilen, was ich nicht erkenne? Sieht eher so aus, als wolle der Moderator das boulevardeske Thema verteidigen. Wenn Spieler und deren Angehörige (Familie, Partner, Agenten) keinen Blödsinn mehr posten, ist die Sendezeit schwerer zu füllen.


    Die Botschaft zwischen den Zeilen ist, daß sie als Frau eines Spielers qua ehelicher Gemeinschaft auf die Veröffentlichung ihrer Meinung zu verzichten hat.

  • Zitat

    Danke Wuerfel.


    Ist das alles? "Ich denke, er wird ihr zu Hause schon gesagt haben: Halt dich zurück." Das ist schon "sexistischer Kackscheiß"? Dolls Satz paßt genauso gut, wenn Müllers Vater sowas gepostet hätte. Oder steht in dem Einzeiler etwas zwischen den Zeilen, was ich nicht erkenne? Sieht eher so aus, als wolle der Moderator das boulevardeske Thema verteidigen. Wenn Spieler und deren Angehörige (Familie, Partner, Agenten) keinen Blödsinn mehr posten, ist die Sendezeit schwerer zu füllen.


    Die Botschaft zwischen den Zeilen ist, daß sie als Frau eines Spielers qua ehelicher Gemeinschaft auf die Veröffentlichung ihrer Meinung zu verzichten hat.

    Er sagt doch auch nur "ich denke er wird das gesagt haben". Und ich denke auch das der Müller ihr das gesagt haben wird, bei den Wellen die das geschlagen hat. Ist jetzt auch alles nix wildes. Schon gar nicht ist er deswegen ein sexischter Prolet.

  • Ich denke das auch nicht, Mettbrötchen.
    Das hat meines Erachtens eher damit zu tun, dass man als Frau/ Mann/ Freund/ Elternteil/ x eines Bundesligaspielers grundsätzlich sehr zurückhaltend mit öffentlichen Kommentaren sein sollte, weil man häufig nicht überblicken kann - ohne jeden Bezug auf das Geschlecht -, was sich daraus alles entwickeln kann. Siehe Stefan Kretzschmar.
    Und natürlich hat Müller das seiner Frau auch nicht in der Öffentlichkeit gesagt, sondern, in Ruhe und ungestört, also (wohl) zuhause. Das wäre vermutlich auch die statistisch wahrscheinlichste Art, als Spieler damit umzugehen.
    Sensibilität im Hinblick auf latenten Sexismus ist sicherlich gut, hier würde ich für meinen Fall aber "Entwarnung" geben. Der Journalist wirkt allerdings, als würde er sich freuen, im Schutze der political correctness mal einen Promi Maß nehmen zu können.

  • Doll war in dem Interview insgesamt nicht sympathisch....wenn der Chef spricht und so...war Spaß...klar...
    aber Sympathie ist mir auch erst einmal egal, der soll seine Arbeit machen, wird schwer genug...
    für mich hatte Breitenreiter in der Außenwirkung mehr Klasse...was hat es ihm genutzt? nichts....

  • Danke Pokalheld, danke Hedemann !
    (Ich war aufgrund der Härte der Klassifizierung "sexistisch" immer davon ausgegangen, dass der verlinkte Schnipsel nicht vollständig wäre und Doll vorher oder nachher noch etwas gesagt haben muss, um in die Nähe von Sexismus zu kommen.)


    Aber: Es mag ja durchaus sein, dass Doll ein Sexist ist. Ich kann das nicht ausschließen. Aber dieser Video-Schnipsel reicht dazu nicht aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Kai ()

  • Ich denke das auch nicht, Mettbrötchen.
    Das hat meines Erachtens eher damit zu tun, dass man als Frau/ Mann/ Freund/ Elternteil/ x eines Bundesligaspielers grundsätzlich sehr zurückhaltend mit öffentlichen Kommentaren sein sollte, weil man häufig nicht überblicken kann - ohne jeden Bezug auf das Geschlecht -, was sich daraus alles entwickeln kann. Siehe Stefan Kretzschmar.
    Und natürlich hat Müller das seiner Frau auch nicht in der Öffentlichkeit gesagt, sondern, in Ruhe und ungestört, also (wohl) zuhause. Das wäre vermutlich auch die statistisch wahrscheinlichste Art, als Spieler damit umzugehen.
    Sensibilität im Hinblick auf latenten Sexismus ist sicherlich gut, hier würde ich für meinen Fall aber "Entwarnung" geben. Der Journalist wirkt allerdings, als würde er sich freuen, im Schutze der political correctness mal einen Promi Maß nehmen zu können.


    Schau dir die Sendung ab der 50. Minute an. Doll argumentiert aus der Perspektive eines Trainers. Ab ca. 56. Minute "....wenn du da noch eine Spielerfrau gegen dich hast.....ein no go".


    Da heißt: er fordert für den Trainer Respekt ein und zwar nicht nur von seinen Spielern (um die ging es davor) sondern auch von der Ehefrau eines Spielers. Das bedeutet, daß sie mit ihrer Rolle als Ehefrau die Regeln seines Arbeitgebers zu übernehmen und sich diesen zu unterwerfen hat. Dann hat "er (Thomas Müller) wird ihr schon gesagt haben..." die Bedeutung: als Trainer, erwarte ich, daß der Spieler seine Frau zur Räson ruft.


    Dahinter steht eindeutig ein konservatives Rollenbild, daß sich eine Partnerin in der Ausgestaltung ihrer Rolle, den Interessen ihres Ehemannes unterwirft und eigene hinten anstellt, sofern sie mit diesen in Konflikt stehen.
    Das Sportmilieu im gesamten und der Bundesliga-Fussball im besonderen ist erstens konservativ und zweitens auch männlichkeits geprägt. Dolls Position wird von allen Anwesenden bis auf Buschmann so vertreten.

  • Nur zum Verständnis:
    Wer ein konservatives, ja überholtes Frauenbild hat, ist ein "Sexist" ?
    Ist das die/deine Definition von "Sexist" ?

  • Mir ging diese Diskussion vor Tagen schon auf die Nerven. Wie kann man jemanden wegen so einem Mist als einen sexistischen Proleten bezeichnen? Man kann manche Sachen auch so auseinander nehmen, bis sie einem passen. Ich danke Pokalheld für seine Ausführungen, die ich genau so unterschreibe.

  • Nur zum Verständnis:
    Wer ein konservatives, ja überholtes Frauenbild hat, ist ein "Sexist" ?
    Ist das die/deine Definition von "Sexist" ?


    Sexistische Haltung ist geschlechtsunabhängig. Zuschreibungen aufgrund des Geschlechts und in diesem Zusammenhang in Verbindung mit der Rolle ist sexistisch.


    Der Lakmustest wäre: gibt es diese Konstellation auch im umgekehrten Geschlechterverhältnis? Gibt es eine öffentliche Debatte bei einen männlichen Partner oder ist es vorstellbar das es sie gäbe, bei einer erfolgreichen Sportlerin?

  • Übrigens ist mir nicht bekannt, dass er sich mal kritisch zu Orban geäußert hätte. Würde ich von einem Deutschen, der in Ungarn an prominenter Stelle arbeitet, eigentlich erwarten.
    Aber er hatte ja auch keine Probleme damit gehabt, für den Mielke-Club Dynamo Berlin zu spielen. "Ich hatte die Wahl zwischen dem BFC und Dynamo Dresden. Doch ich wollte nach Berlin, um nicht so weit weg von der Familie zu sein."


    https://www.welt.de/sport/fuss…llte-Doll-du-Schwein.html

  • Hm, das wird ja hier immer "interessanter".
    Jetzt wird also untersucht, ob er ein verkappter Faschist ist, also in summa ein faschistoider, sexistischer Prolet. :nein:


    Ich kann mich nicht erinnern, dass jemals ein neuer Trainer, Spieler oder Manager (davon gab es in all den Jahren ja genug) so "begrüßt" wurde.

    Einmal editiert, zuletzt von Kai ()

  • Na ja, man darf das alles sehen - und insbesondere kritisch.


    Lässt man das „sexistischer Prolet“ weg, ist alles richtig, was gegen ihn eingewandt wird: er deutet die Rechte zur freien Meinungsäußerung von Frau Müller und möchte diese entziehen oder durch Thomas Müller kontrolliert wissen. Dies tut er auf eine ziemlich stupide und keineswegs interessante oder lustige Art und Weise, sein Einwurf von „nur Spaß“ kam ja nur, weil er gemerkt hat, dass er sich verrannt und auch blamiert hatte.


    Zum Rest kann ich nichts sagen, der hier reingeworfen wird - außer zur PK gestern. Da kam er mir vor wie ein sehr einfach strukturierter Mensch, der für keine einzige Spielidee stehen will und absolut keinen Plan hat, wie die Rettung gelingen soll. Sprachlich jedenfalls war das gestern und vieles davor allerunterstes Niveau, aber das wird sicher damit entschuldigt, dass wir hier beim Fußball sind. Ich sehe das anders: ein Trainer sollte ein Mindestmaß an Intelligenz mitbringen. Das sehe ich bei Doll nicht.


    Dennoch: Er könnte der Retter sein, deshalb „herzlich Willkommen“.

  • Krank .


    Was für Diskussionen hier. Bin bei Kai und wundere mich einfach nur noch die nächsten 10 Seiten.
    Einige hier haben sich echt dem Niveau unseres Vereins angepasst .

    2 Mal editiert, zuletzt von martin ()

  • Ab ca. 56. Minute "....wenn du da noch eine Spielerfrau gegen dich hast.....ein no go".

    Ich würde ihm tatsächlich zugute halten, dass er damit meint, dass nicht nur unmittelbare, sondern auch recht mittelbare Dinge Einfluss auf seine - möglichst erfolgreiche - Arbeit haben, und zwar nicht nur zu seinem Leidwesen, sondern zum Leidwesen aller, die unmittelbar mit einer Profifussballmannschaft arbeiten. Da stört eigentlich so gut wie alles aus der zweiten Reihe, zu laut klingelnde Telefone, Paparazzi, ein schlechter Rasen, Lolek & Bolek. Man kann darüber streiten, ob ein Arbeitgeber oder Vorgesetzter sich so über den Partner eines Angestellten zu äußern hat, aber ich sehe das hier eigentlich nicht geschlechtsspezifisch. Ich denke im übrigen, dass er im Fall eines homosexuellen Fussballers in gleicher Weise sprechen würde (und vermutlich auch Spielerfrau sagen würde... :D :ichmussweg: ).


    Da heißt: er fordert für den Trainer Respekt ein und zwar nicht nur von seinen Spielern (um die ging es davor) sondern auch von der Ehefrau eines Spielers. Das bedeutet, daß sie mit ihrer Rolle als Ehefrau die Regeln seines Arbeitgebers zu übernehmen und sich diesen zu unterwerfen hat. Dann hat "er (Thomas Müller) wird ihr schon gesagt haben..." die Bedeutung: als Trainer, erwarte ich, daß der Spieler seine Frau zur Räson ruft.

    Siehe oben. Ich sehe hier primär keine geschlechtsspezifische Problematik, die etwas damit zu tun hat, dass frau Müller eine Frau ist. Sondern mir erscheint es so, dass es um den Partner des Spielers geht. Wir haben das "Problem", dass wir aufgrund des Umstands, dass in einem Herrenteam eben nur Männer spielen, von Frauen/ Spielerfrauen als Partner des Fussballers reden. Es kommt praktisch nicht vor, dass Spielermänner oder Gatten stören.
    Wir können daher nicht beurteilen, wie es wäre, würden Männer und Frauen in einem Team spielen/ in einem Betrieb arbeiten.


    Dahinter steht eindeutig ein konservatives Rollenbild, daß sich eine Partnerin in der Ausgestaltung ihrer Rolle, den Interessen ihres Ehemannes unterwirft und eigene hinten anstellt, sofern sie mit diesen in Konflikt stehen.

    Das Rollenbild ist konservativ im Fussball, das denke ich auch. Und dass eine Frau ihre Interessen hinter denen des Ehemannes zurückstellt, ist ebenfalls konservativ. Ich finde aber nicht, dass das dann automatisch dazu führen darf, dass jede Verwendung einer Gattungsbezeichnung "Ehefrau" oder "Ehemann" den Vorwurf von Sexismus beim Verwender begründet. Vor allem, wenn es im Arbeitsumfeld des Profitrainers praktisch keine "Spielermänner" gibt.


    Sexistische Haltung ist geschlechtsunabhängig. Zuschreibungen aufgrund des Geschlechts und in diesem Zusammenhang in Verbindung mit der Rolle ist sexistisch.

    Ja. Aber was willst Du denn machen, wenn nun einmal die Arbeitnehmer ausschließlich männlich sind und die Partner quasi ausschließlich Frauen? Und was wird Frau Müller denn von Doll zugeschrieben? Wir können uns natürlich darauf verständigen, dass man eben nicht "Spielerfrau", sondern "Partner" zu sagen hätte, okay, das wäre neutral. Aber wenn das jemand nowadays (noch) nicht tut, stemple ich ihn dadurch nicht zum sexistischen Arschloch, wiewenig ich ältere Menschen undifferenziert als Rassisten bezeichnen möchte, wenn sie einen Negerkuss essen oder ein Zigeunerschnitzel bestellen. (Können Rassisten sein, müssen es aber nicht.)


    Das Sportmilieu im gesamten und der Bundesliga-Fussball im besonderen ist erstens konservativ und zweitens auch männlichkeits geprägt.

    Spannend, warum das so ist. Aber meines Erachtens hat das nicht unbedingt - für mich jedenfalls bei oberflächlicher Betrachtung - etwas mit Sexismus zu tun.


    Der Lakmustest wäre: gibt es diese Konstellation auch im umgekehrten Geschlechterverhältnis? Gibt es eine öffentliche Debatte bei einen männlichen Partner oder ist es vorstellbar das es sie gäbe, bei einer erfolgreichen Sportlerin?

    Puh, ich würde tatsächlich sagen: Ja. Es gibt nur nicht - siehe Zitat zuvor - so viele in gleicher Weise in der Öffentlichkeit stehende erfolgreiche Sportlerinnen, denke ich. Also auch hier die Frage, warum das Sportmilieu - oder nur die öffentliche Sportberichterstattung? - so von Männersport dominiert wird.
    Ich kann für mich persönlich ein Beispiel nennen: Wenn der Mann einer Mitarbeiterin schon 20 Minuten vor ihrem Feierabend bei mir in der Warteecke sitzt, geht er mir auf die Nüsse, weil er meine Angestellte (wohlmöglich) davon abhält, konzentriert ihre Arbeitsleistung zu erbringen. Immerhin lässt sie sich mit zunehmender Dauer der Beziehung immer weniger von ihm ablenken...*stammspielersmilie*