Unser neuer Vereinsvorstand - #VorwärtsnachWeit

  • stscherer: Klar, ein solcher GF wird abberufen. Aber was ist mit seinen vorherigen Handlungen? Die bleiben doch gültig, oder? Wenn er also bei der DFL in seinem Sinn abstimmt, fliegt er hinterher raus, aber seine Stimme bei der DFL würde zählen?

  • Gibt es (hier) zwei Meinungen, dass ein Geschäftsführer, der rechtmäßige Weisungen der Gesellschafter missachtet, völlig zu Recht des Amtes enthoben wird?


    Juristisch gibt es dazu keine zwei Meinungen.

    Beinhaltet der offene Brief den eine konkrete Weisung, die auch eindeutig als solche zu erkennen ist?

  • stscherer: Klar, ein solcher GF wird abberufen. Aber was ist mit seinen vorherigen Handlungen? Die bleiben doch gültig, oder? Wenn er also bei der DFL in seinem Sinn abstimmt, fliegt er hinterher raus, aber seine Stimme bei der DFL würde zählen?

    Die Frage ist, ob sie DFL nach dem offenen Brief eine Stimme Kinds gegen 50+1 überhaupt guten Glaubens akzeptieren könnte. Das bezweifle ich.

    Beispiel: Das Handelsregister genießt öffentlichen Glauben. Ein dort eingetragener Geschäftsführer darf im Namen der Firma handeln. Wird dieser abberufen, ist aber noch im HR eingetragen, könnte sich jemand bei einem Vertragsabschluss darauf berufen - es sei denn, ihm wäre bewusst, dass der GF abberufen wurde.

    In unserem Fall weiß die DFL von der Weisung und kann/ darf diese deshalb nicht ignorieren.

  • Ich meine halt, das wird der DFL erstmal relativ egal sein. Die schauen zu, wie hier in Hannover gestritten wird.

    Ich schätze Martin so ein, das er auf "das letzte Gefecht" setzt, und das ganze riskiert, einfach nur weil er es will und das ja seine Lebensaufgabe ist. Bin gespannt.

    Einmal editiert, zuletzt von PM1896 ()

  • Wenn sich Kind der Weisung des e.V. als Gesellschafter der Management-GmbH widersetzt, könnte er selbst mal Gegenstand einer Verhandlung vor dem Arbeitsgericht werden. Damit würde er sehr viel riskieren. Und wofür? Eine komfortable Mehrheit der Profivereine sind m.W. sowieso gegen die Abschaffung von 50+1. Er würde den Streit in Hannover aber weiter eskalieren lassen - mit der Gefahr als GF abgesetzt zu werden. Einen solch unrühmlichen Abgang wird selbst Kind versuchen zu vermeiden. Der e.V. sitzt eindeutig am längeren Hebel. Es war lange Zeit recht ruhig, aber Kramer und Co. haben sich wie beim Schachspiel eine Gute Stellung herausgespielt. Kind ist in wenigen Zügen Schachmatt.

  • Klar ist der in einem gewissen Sinn irre, also nicht mehr in Lage seine Situation realistisch einzuschätzen.

    Mir ist noch nicht so klar, worüber abgestimmt werden soll. Gibt es einen Antrag, oder wird "nur" darüber debattiert, wie mit der Stellungnahme des Kartellamtes praktisch umgegangen werden soll.

    Bei der Debatte kann er ganz klar für die Werksclubs in die Bresche springen und für die Abschaffung von 50+1 argumentieren.

    Bei der letzten Abstimmung gab es für die Beibehaltung eine Mehrheit. Es gibt für mich keinen Anhaltspunkt, daß sich diese Mehrheit eklatant in die andere Richtung verändert hätte.

    Gesetzt den Fall, diese Mehrheit steht noch immer, werden die

    - einen etwaigen Vorstoß über eine geheime Abstimmung verhindern

    - und dann genau darauf schauen, wie Herr Kind abstimmt.


    Kind hat sich in der Vergangenheit in eine Situation - nicht nur beim e.V., sondern auch allgemein - hineinmanövriert, die ich als Einbahnstraße bezeichnen würde.

  • https://www.spox.com/de/sport/…ht-vor-zerreissprobe.html


    Darum wird es morgen gehen:


    Das Trio wiederum will seine Sonderrechte behalten, eine Klage gegen 50+1 als letzter Ausweg steht nach wie vor im Raum - was bei einem Erfolg vor Gericht zum kompletten Wegfall der Regel, massiven Verwerfungen bei den Vereinen und einem Fan-Aufstand führen würde.

    Zu der Klage wird es mit Sicherheit kommen, wenn eine Zweidrittel-Mehrheit der Klubs die Ausnahmeklausel komplett abschafft und den drei Vereinen als Folge die Lizenzverweigerung droht. Tatsächlich sollen nach Informationen des kicker einige kleine Klubs diesen Antrag ursprünglich geplant haben. Daraufhin hätten sich aber mehrere Traditionsvereine zusammengetan, um mit Vermittlungsversuchen die explosive Lage zu entschärfen.


    Offenbar vorerst mit Erfolg. "Ich würde mir eine einvernehmliche Lösung wünschen, die auf der einen Seite die Ausnahme beseitigt, aber auf der anderen Seite die Teilnahme der drei Klubs an der Bundesliga weiter möglich macht", sagte Hellmann: "Ein Modell wäre, dass ihnen durch eine mehrjährige Übergangszeit die Möglichkeit gegeben wird, ihre Rechtsform 50+1-konform anzupassen."

  • Kind hat sich in der Vergangenheit in eine Situation - nicht nur beim e.V., sondern auch allgemein - hineinmanövriert, die ich als Einbahnstraße bezeichnen würde.

    Ich stimme Dir ja vollkommen zu - aber ich befürchte eben, dass Martin das als letzte "Chance" sieht, seinen Willen durchzusetzen. Und dafür auch alles in Kauf nimmt bzw. von seinem Umfeld (Schatto u.a.) darin bestärkt wird.

  • "Das Konfliktpotenzial ist dermaßen groß, dass die DFL ein Schweigegelübde für die beste Idee hält. Wenn die Bosse der 36 Profiklubs am Mittwochmittag das heiße Eisen 50+1 anpacken, soll sich niemand die Finger verbrennen - deshalb wird nach den Plänen des Ligaverbands im Anschluss an die Versammlung kein Verantwortlicher vor die Öffentlichkeit treten."

  • "Das Konfliktpotenzial ist dermaßen groß, dass die DFL ein Schweigegelübde für die beste Idee hält. Wenn die Bosse der 36 Profiklubs am Mittwochmittag das heiße Eisen 50+1 anpacken, soll sich niemand die Finger verbrennen - deshalb wird nach den Plänen des Ligaverbands im Anschluss an die Versammlung kein Verantwortlicher vor die Öffentlichkeit treten."

    Schweigegelübde und Kind :rofl:

  • Mein Tipp sie werden "Scheinvereine" ala RB Leipzig eV gründen und durch ist das Thema.

  • Sollte man meinen, aber ich würde nicht unterschätzen, wie schwer es Menschen, die niemals das Wort "nein" gehört haben fällt, auch nur das kleinste Eingeständnis zu machen. Die gehen da mit dem Verständnis rein, dass es ihr angeborenes Recht ist, einen "Vorteil" gegenüber allen anderen Konstrukten zu haben. Selbst wenn sich effektiv nichts für sie ändern würde, die werden es nicht einsehen, warum von ihnen überhaupt etwas verlangt wird.

  • Das dürfte nicht so einfach werden, da diese Konstrukte ja auf realen Vereinen aufbauen und eben „nur“ Ausnahmegenehmigungen haben. Wenn die ihr wirtschaftsgebilde in einen anderen Verein transferieren wollten, brauchen sie sicher die Zustimmung des Muttervereins.


  • Stimmt. Eine „Fake-Vereinsgründungslösung“ kann es und wird es aus den von Dir genannten Gründen auch nicht geben.


    Das Kartellamt wird sich auch mit sonstigen kosmetischen Änderungen, die letztlich den Status Quo im Kern bewahren sollen, kaum zufrieden geben.


    Genau das macht ja eine Lösung des DFL-Dilemmas so unglaublich schwer.