Saison 2019/20

  • Auch die Kommentare wie wir wollen nur ein Fussballfest feiern oder wir alle gehen doch ins Stadion, um ein gutes Spiel zu sehen zielen in die falsche Richtung.


    Es geht ja vielen doch noch um ein bisschen mehr. Und das ist auch gut so. Wird aber im Keim erstickt, wenn es denn das falsche ist.

  • Man kann aber auch Kollektivstrafen entschieden ablehnen, Strafanzeigen wegen Beleidigung, weil man im Stadion "Arschloch" oder Ähnliches gerufen wurde, daneben finden und trotzdem das Fadenkreuzbanner als menschenverachtend und damit indiskutabel erachten. Zumindest nachvollziehen, dass es so empfunden wird. Und dann soll der Schiedsrichter das Spiel gerne unterbrechen.

  • Ich muss auch gestehen, dass ich so ein Plakat in Anbetracht der letzten Tage ziemlich daneben finde. Wieso man sowas ein paar Tage nach Hanau oder- noch etwas weiter zurückblickend- nach dem Mord an Lübcke in der Art und Weise, gezielt gegen eine Person gerichtet, präsentieren muss und nicht darauf verzichten kann verstehe ich nicht.


    Letztendlich verbreitet man doch gezielt Hass gegen eine Person. In den Zeiten, wo es scheinbar immer wieder verirrte Menschen gibt die sich herausgefordert fühlen selbst im Wohle der Gesellschaft sich diesen "Problemen" anzunehmen, könnte man da meiner Meinung nach auch mal getrost drauf verzichten und seinen Protest anderweitig ausdrücken.

    Einmal editiert, zuletzt von Chillerns ()

  • Auch wenn es unmittelbar nichts mit dem Spiel auf dem Rasen zu tun hat, finde ich eine Unterbrechung deshalb alleine schon als Zeichen gerechtfertigt. Ich sehe allerdings auch, dass gegen einen Abbruch deswegen argumentiert werden könnte, damit würde den Leuten, die dieses Plakat gezeigt haben, eine viel zu große Macht gegeben; ganz davon abgesehen, dass dann auch noch manche Menschen auf die Idee kommen könnten, so ein Banner zu zeigen, um einen Abbruch zu provozieren.

  • Das unterstelle ich auch den Machern nicht. Aber zum einen das, was Chillerns sagt. Und zum anderen reicht es für mich aus, dass das Banner ein "Abknallen" jedenfalls symbolisiert, um es für inakzeptabel zu halten.

  • Ich glaube nicht das Hopp hinter dem Fadenkreuz bedeutet das man ihn abknallen will.

    Was soll das Fadenkreuz auf dem Konterfei von Hopp denn deiner Meinung nach aussagen?


    Ich sage ja nicht, dass einer von denen die den Kram gemalt haben, letztendlich wirklich den Tod von Hopp wünschen. Nur: Wie viele von den ganzen Gewalt- und Morddrohungen die aktuell regelmäßig auf allen Kanälen verbreitet werden sind denn wirklich ernst gemeint? Zum Glück ein sehr geringer Anteil. Nur der Anteil an Idioten, die das nicht nur so "aus Spaß" sagen, wird aktuell leider immer größer. Und die Gefahr, dass jemand dieses gezeigte Bild eben ernst nimmt und das dann so umsetzt wird leider nicht kleiner- siehe Lübcke. Und das bereitet mir arge Bauchschmerzen.

  • Ich muss auch gestehen, dass ich so ein Plakat in Anbetracht der letzten Tage ziemlich daneben finde. Wieso man sowas ein paar Tage nach Hanau oder- noch etwas weiter zurückblickend- nach dem Mord an Lübcke in der Art und Weise, gezielt gegen eine Person gerichtet, präsentieren muss und nicht darauf verzichten kann verstehe ich nicht.

    +1


    Das heisst jetzt nicht, dass sich an meiner Ablehnung gegenüber SAP-, VW-, RB- und ähnlichen Werksklubs irgendwas geändert hat.

  • Bin da wirklich etwas zwiegespalten. "Hurensohn" "Arschloch" usw. Sind für mich einfach nur geschmacklos, aber irgendwie doch normal im Fussballstadion. Zumindest nichts was eine Anzeige rechtfertigt. Dann könnten die Spieler auch reihenweise Anzeigen stellen.

    Beim Fadennkreuz sehe ich es ählich wie die meisten hier. Das geht gar nicht! Es ist ein riesen Unterschied, ob ich das Bild einer Person durchstreiche oder mit einem Fadenkreuz belege. Auf einem ähnlichen Level sind Plakate, wie das was mal gegen Rangnick gerichtet war „Burnout-Ralle, häng Dich auf!“. Sowas ist völlig daneben!


    Hoffenheim und Leipzig sind Scheisse und die Art und Weise wie diese Klubs groß geworden sind lehen ich zutiefst ab. Mir fehlt meist aber bei aller berechtigten Kritik irgendwie die Kreativität, bei solchen Aktionen.

  • Auch wenn es unmittelbar nichts mit dem Spiel auf dem Rasen zu tun hat, finde ich eine Unterbrechung deshalb alleine schon als Zeichen gerechtfertigt. Ich sehe allerdings auch, dass gegen einen Abbruch deswegen argumentiert werden könnte, damit würde den Leuten, die dieses Plakat gezeigt haben, eine viel zu große Macht gegeben; ganz davon abgesehen, dass dann auch noch manche Menschen auf die Idee kommen könnten, so ein Banner zu zeigen, um einen Abbruch zu provozieren.

    Eine schwierige Sache.

    Wo will man die Grenze ziehen, dass man aus moralischen/ ethischen Gründen - quasi ausnahmsweise - mal ein Zeichen setzen darf? Strafbarkeit der Meinungsäußerung? Geschmacklosigkeit? Schwere Geschmacklosigkeit? Und wer entscheidet das? Mit der Haarmann-Fahne hatten wir eine in zumindest einigen Punkten durchaus vergleichbare Situation, und da hatte es mich extrem angenervt, dass da ein Geschmackskaiser vorgegeben hat, was in dem von ihm quasi persönlich erbauten Stadion erlaubt ist und was nicht.

    Diese Erfahrung lenkt mich dahin, dass solche Plakate bei aller Geschmacklosigkeit eben in erster Linie Geschmackssache sind. Das meine ich nicht relativierend oder bagatellisierend, es ist nur halt nicht der Schiri, der dann hier irgendwie eingreifen sollte. Zugleich sollte ein solches Banner/ Plakat/ Fahne jedoch unbedingt aufgearbeitet und nachdrücklich diskutiert werden.

  • Ich stimme Dir zu, dass es schwierig ist. Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen, dass mir Strafbarkeit alleine nicht hinreichend erscheint. Aber ich finde die Strafbarkeit nichtdiskriminierender Beleidigungen per se schon fragwürdig. Gerade im Stadion verdichtet ein "Xy Du Arschloch" o.Ä. doch letztlich in der Regel nur die Ablehnung eines bestimmten Handelns der Zielperson.


    Die Haarmannfahne finde ich aus den folgenden Gründen aber nicht wirklich vergleichbar: Haarmann ist eine historische Figur, kein Angehöriger, der eins der Opfer persönlich kannte, lebt noch. Auch fehlte da m.E. jegliche Gefahr, dass sich jemand Haarmann aus welchen kruden Gedanken auch immer zum Vorbild nimmt - wohl niemand wird zum irren Serienmörder, weil ein solcher auf einer Fahne geschwenkt wird. Ferner denke ich, dass es durchaus auch gut sein kann, wenn Menschen Räume bekomen, auf am Ende harmlose Weise (Geschmacks-)grenzen zu übertreten und etwas zu provozieren. In diesen nach meinem Empfinden moralisch noch zulässigen Rahmen würde ich die Haarmannfahne einordnen und deshalb als vertretbar erachten. Das Hoppbanner aber eben nicht mehr.