Am heutigen Montag (14.10.2019) wird Prof. Dr. Lorenz Peiffer um 18:00 Uhr die Ausstellung "Juden im deutschen Fußball" mit seinem Vortrag "Der jüdische Fußball im Schatten von Diskriminierung und Verfolgung in der NS-Zeit" bei uns im Fanprojekt eröffnen.
Ausstellung: Kicker, Kämpfer, Legenden • Juden im deutschen Fußball
Mo, 14.10.
Di, 15.10
Do, 17.10
Fr, 18.10.
jeweils 17:00 – 20:00 Uhr
Fanprojekt Hannover
Herrenstraße 11
30159 Hannover
ZitatAlles anzeigen„Kicker, Kämpfer, Legenden –Juden im deutschen Fußball“
Jüdische Fußballer, Trainer, Journalisten und Funktionäre haben den Fußball in Deutschland populär
gemacht. Sie waren Pioniere des deutschen Fußballs. Sie wurden umjubelt, verehrt und respektiert,
galten als Vorbilder im Sinne des sportlichen Gedankens des Fairplays. Ihre revolutionären Visionen
und Methoden setzten Maßstäbe, die den deutschen Fußball lange prägten. Als z. B. der FC Bayern
München 1932 zum ersten Mal den deutschen Meistertitel erringt, werden auch der jüdische
Vereinspräsident Kurt Landauer und der jüdische Trainer Richard „Little“ Dombi wie Helden in
München gefeiert. Oder Gottfried Fuchs, den der spätere Bundestrainer Sepp Herberger „mein Idol“ und den „Franz Beckenbauer meiner Jugendzeit“
nannte? Der begnadete Mittelstürmer schoss bei den Olympischen Spielen 1912 in Stockholm in
einem Spiel gegen Russland zehn Tore -ein bis heute in Deutschland ungebrochener Rekord. Oder
was ist mit Walther Bensemann (1873-1934), der als einer der Gründerväter des deutschen Fußballs
gelten darf? Englische Mitschüler hatten ihn auf einem Internat im schweizerischen Montreux mit
dem Fußballfieber angesteckt. Zurück in Deutschland hob der Enthusiast zahlreiche Vereine aus der
Taufe, darunter die Vorläufer von Eintracht Frankfurt und FC Bayern München. Bensemann war an
der Gründung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im Jahr1900 beteiligt. Er, der an die
„Völkerversöhnung durch den Sport“ glaubte, organisierte das erste internationale Spiel in
Deutschland; damals trat eine süddeutsche Auswahl gegen ein englisches Team an. 1920 gründete
Bensemann die Fußballzeitschrift „Der Kicker“. 1933 wurden ihre erfolgreichen Karrieren dann
schlagartig beendet. Die Nationalsozialisten veranlassten, dass jüdische Sportler, Trainer und
Funktionäre aus den Vereinen ausgegrenzt und ausgeschlossen wurden. Bis zum 10. November 1938
durften Juden nur noch in jüdischen Vereinen spielen. Danach wurden alle Sportaktivitäten für sie
verboten. Sie teilten das Schicksal aller europäischen Juden, wurden verfolgt und zum Teil in
Konzentrationslager ermordet. So spiegelt die Ausstellung das Schicksal der jüdischen Fußballer
wieder. Sie zeigt das Bemühen deutscher Juden um Integration, aber auch ihre Ausgrenzung und
Ermordung in der NS-Zeit.
Zudem werden Stadion-Bilder von Situationen in dieser Ausstellung gezeigt, die es in den vergangenen Jahren in Deutschland gab.