Kaderplanung 2020/21

  • Alle haben von den Einnahmen profitiert, deshalb sollten auch alle ihren Beitrag leisten. Wenn man gegen diese Investoren wie Hopp oder Kind ist und sich auf gesellschaftliche Akzeptanz beruft, sollte man dann nicht auch von denen etwas erwarten, die bei 96 gut bis sehr gut verdienen? Die nehmen das Geld von Kind sehr gerne und seine Politik ist denen solange egal, bis sie mit dem Zug fahren oder ihr Essen bei der Weihnachtsfeier selbst bezahlen müssen.

    Ich möchte lösen (und diesen Ausschnitt mal exemplarisch herausgreifen):


    Von den Einnahmen profitiert haben allein die Gesellschafter. Fans und Spieler profitieren davon, dass es diesen Sport gibt, und dass jemand als Unternehmen diesen Bums betreibt. Profitieren im wirtschaftlichen Sinn tut außer den Gesellschaftern niemand, und zwar auch nicht die Spieler. Vielleicht profitieren davon ein paar Unternehmungen, die sich an diesen Betrieb dranhängen, also Caterer, Zulieferer, Handwerker, Securityunternehmen, der Fiskus. Aber darauf zielte der erste Satz von MiQ ja nun ersichtlich nicht ab.

    Die hohen Gehälter der Spieler verdeutlichen nur den Stellenwert dieser Unternehmung in der Gesellschaft, und sie machen klar, was man - als Unternehmer! - in dieser Branche verdienen kann.


    Dass den Angestellten die Politik egal ist, glaube ich nicht. Das Gezicke bzgl. Gehaltsverzicht scheint etwas anderes auszusagen, nämlich dass die Angestellten gerade nicht so supi einverstanden mit der "Firmenpolitik" sind, jedenfalls augenscheinlich nicht mit dem Betriebsklima. Im übrigen dürfte es legitim sein, dass man das Geld (warum schreibst Du nicht "Gehalt"? Klingt dann nicht so fluffig, gell?) des Arbeitgebers nimmt. Man erbringt ja in der Regel auch die entsprechende Gegenleistung.


    Ich wage zu behaupten, dass man auch als Unternehmer im Bereich des Profisports gut verdienen kann. Ich wage außerdem zu behaupten, dass Herr Kind durch die verzinsliche Gewährung von Darlehn an Hannover 96 gut verdient hat. Wobei man m. E. nicht die Nebeneffekte vergessen darf, die eine unternehmerische Betätigung im Bereich des Profifußballs mit sich bringen können, nämlich eine phantastische Vernetzung in die Politik, die Wirtschaft und in den Bereich Sport und Kultur, was wiederum durchaus positive Auswirkungen auf andere Unternehmen des Inhabers haben kann und wird, etwa dass nun ganz Deutschland das Unternehmen "Kind Hörgeräte" kennt.


    Es ist nun nicht ungewöhnlich, dass ein Unternehmen mal Gewinn macht, mal Verlust, mal null. Ich weiß nur gerade nicht, warum nun nur die Angestellten die Suppe eines Minderumsatzes auslöffeln sollen? Weil sie gut bezahlt sind? Wo ist da die Grenze? Und wo ist der Beitrag des Unternehmers? In welchem Umfang setzt er die Gewinne ein, die er in der Vergangenheit erzielt hat? Wie monetarisieren wir dabei die o. g. Nebeneffekte?

    Wie bewerten wir, dass die Gesellschafter des Unternehmens ihre Anteile seinerzeit für recht schmales Geld erhalten haben? Ich denke, hier sitzt gefühlt auch ein Stachel der individuellen Situation bei Hannover 96, die schon deshalb nicht ohne weiteres auf andere Vereine oder Unternehmen übertragen werden kann.


    Ich für meinen Teil halte es für wichtig, dass alle in Krisenzeiten zusammenstehen. Aber das bedeutet für mich, dass das dann auch tatsächlich alle tun. Daher verstehe ich MiQs vehemente Forderung nach einer einseitigen Solidarität der Angestellten nicht. Natürlich müssten auch die einen gewissen Verzicht bringen, wie alle. Dass sie dies bei Hannover 96 nicht wollen, hat meines Erachtens nicht Geldgier als Hintergrund, sondern trifft eine Aussage darüber, dass man seitens der Spieler möglicherweise nicht sieht, welches die Beteiligung derjenigen ist, die ihr Vermögen in den letzten zwanzig Jahren in Verbindung mit Hannover 96 gut vermehrt haben.


    Und ja, vielleicht hätte es mehr Investoren geben können in den letzten zwanzig Jahren. Und vielleicht hätten alle noch viel mehr verdienen können. Und bessere Rücklagen bilden. Und vielleicht (bestimmt sogar...) könnte auch der e. V. heuer wirtschaftlich besser dastehen. Aber wessen "Verdienst" ist das denn? Wie kann man in solchen Zeiten ausgerechnet den Unternehmer Kind besonders in Schutz nehmen wollen?

    Wo zeigte sich der Unternehmer solidarisch und spendabel, als es der KG wirtschaftlich gut ging?

    Wie hat hat sich der Unternehmer beim Verein - aus dessen Existenz er den wirtschaftlichen Erfolg ableitet - erkenntlich gezeigt (angemessener Kaufpreis für Rechte und Anteile etwa? Rückgabe von Anteilen und Rechten?)?

    Was wurde den Fans gegeben?

    Wie wurden die Angestellten belohnt?

    Ich wage noch eine Behauptung: Profit ist letztlich schön brav in die Taschen der Gesellschafter gewandert, und nur dahin. Dieser in Hannover bestehende ausgesprochene Mangel an Solidarität führt dann dazu, dass bei anderen Vereinen/ Unternehmen recht schnell die Meldungen über Gehaltsverzichte aufpoppten, während in Hannover mal wieder etwas Einzigartiges passiert ist. Ruf Wald rein Schall raus etc.


    Ach, mir fiele noch so vieles mehr dazu ein. Dass dann immer irgendwelche geheimnisvollen Investoren kommen müssen, die alles retten (als gäbe es keine Sponsoren), Begrifflichkeiten wie "frisches Geld", und überhaupt dieses Bullshitbingo, was wir in Hannover schon so lange ertragen müssen. Und mir gehen halt solche Alleinherrscher auf die Eier, und ich kapiere nicht, was so viele Menschen daran so großartig finden.

  • Sehr schön, Hede. Ich wäre auf eine inhaltliche Replik gespannt, habe aber wenig Hoffnung, dass es die geben wird.

  • Das nennt sich eiskalt ausargumentiert. Natürlich kommt da nix. Das ist nunmal Fakt und der blanke Wahnsinn, das es immer noch Leute gibt die in "Ihm" (und den anderen Mäzen) ehrbare Leute sehen.

    Nein.

    Das sind hinterhältige, geldgeile, ausnutzende Fot*en.

  • Alles was Hedemann sagt.


    Und um den Mythos, es hätte keine anderen Investoren gegeben, auch gleich mal zu dekonstruieren:

    Es gab diese Interessenten ganz konkret (der HAZ hat die Liste vorgelegen).

    Und die waren bereit, ihr Geld auch unter Geltung von 50+1 zu geben.


    Das war das erste große Problem für Kind (und seinen Anwalt, der bekanntlich parallel Hopp und Ismaik vertritt). Denn dies hätte ja zugleich seine jahrzehntelange Kampagne gegen 50+1 unterlaufen (Wer die Kapelle bezahlt, bestimmt die Musik. Keiner, außer den altruistischen „Fangesellschaftern“ würde unter 50+1 Geld geben wollen. usw. ...)


    Das zweite Problem: Es will kaum einer kommen, solange Kind da ist, zumindest nicht, solange er das alleinige Sagen hat.


    Wie bei den Sponsoren auch, gibt es große, begründete Zweifel an den Managementfähigkeiten des Laienspielers Kind - zumindest in diesem Geschäft -, zumal der ja auch nie bereit war, Profis neben oder unter sich verantwortlich arbeiten zu lassen (nicht mal während seines monatelangen Rückzugs).

    Außerdem hatte sich rumgesprochen, dass sein Wort nichts gilt, nicht mal im Kreis der Gesellschafter (z. B. Nie wird einer die Mehrheit der Anteile und dann der Coup mit dem Mode-Strohmann).


    Das dritte Problem: Dr. Wilkening,


    der sich, wie Baum, (wider Kinds Erwarten) durch den Coup noch nicht hatte abschütteln lassen (wie die anderen), war bereit sich weiter und stärker zu engagieren, war aber nicht bereit, sich länger verarschen zu lassen.

    Der eine oder andere potentielle Investor beobachtete das interne Gerangel in der S&S mit Verwunderung und trat erstmal zurück und wartete ab, ob Kind überhaupt bereit sein würde, Macht und Anteile abzugeben.

    Der beantwortete beide Fragen mit Nein.

    Damit waren die nächsten Interessenten verprellt, die im Übrigen schon verstört zur Kenntnis genommen hatten, dass Kind sein persönliches (und vererbliches) Schnäppchen (Kauf der Mehrheit der Anteile an der alles entscheidenden Managementgesellschaft des Vereins, die unter 50+1 zu 100% dem Verein gehören muss, für weniger als 13.000 Euro), mit einem sogenannten (neuen) Grundlagenvertrag hatte flankieren lassen wollen, indem jegliche Haftung und Zahlungspflicht in Zukunft, nicht ihn, sondern allein die S&S als Gesellschaft treffen sollte.


    (Hinzu kam als weiteres Problem, dass Kind seine Anteile oder auch nur einen Teil davon, wohl auch nicht intern an andere Gesellschafter hatte abgeben wollen - um denen dann das Einwerben weiterer Gesellschafter zu überlassen. Denn dann hätte er keinen Aufschlag verlangen können/dürfen.)

    Einmal editiert, zuletzt von 94-95-96 ()

  • Danke dafür, im Prinzip genau das was wir unwissend schon konstruiert hatten.


    Und die verschissene HAZ hat nix besseres zu tun, als Ihm weiter den Arsch zu küssen und die Liste nicht nochmal auszugraben und bei den potentiellen Investoren nach nem Statement zu fragen...

  • Coole Geschichte!


    Wenn jetzt noch der ekelhafte Schatto seine Fresse hält und nicht so eine Scheiße absondert:


    "Der ehemalige Angreifer nennt den 22-Jährigen "meinen kleinen Balotelli", weil er dem italienischen Enfant terrible Mario Balotelli ähnlich sieht."


    Wie wäre es denn mal mit Bezug auf seine Fähigkeiten zu kommentieren?

  • Der Sportbuzzer munkelt, dass Weydandt ein Angebot von einem Erstligisten vorliegen habe. Da man aber nicht weiß, wer das sein könnte, spekuliert man, dass es Stuttgart sei. Äh ja, der berühmte Erstligist aus Stuttgart.

    (Mainz ist übrigens der andere Schuss ins Blaue)

  • Halte ich für plausibel. Habe gerade geschaut und keinen einzigen Stuttgarter Stürmer in der aktuellen Torjägerliste der ersten Liga gefunden. Anscheinend haben die Bedarf.

  • der ekelhafte Schatto

    Mir gehen die Nackenhaare hoch, wenn ich etwas vom ekelhaften Schatto lese. Das muss doch nicht sein. Man kann ihn für seine Aussagen kritisieren oder für sonst was, aber ekelhaft ist für mich hier wirklich zu krass. Es geht um einen Menschen.

  • “(...)

    Doch nach fussball.news-Informationen wurden alle Gespräche auf Eis gelegt! Mit Ausnahme von Trainer Kenan Kocak und dem Sportlichen Leiter Gerhard Zuber, die ihre Verträge nach Ostern erweiterten könnten, gibt es noch keine Bewegung. „Die Gespräche sind in der Endphase, und wir werden uns dann dranmachen, die Verträge fertigzustellen. Das wird zeitnah geschehen, aber nicht mehr in dieser Woche“, sagte Martin Kind der Bild-Zeitung.
    (...)”