Zero Waste oder der Versuch, zumindest etwas nachhaltiger zu leben

  • Ich hole das Thema mal aus zwei Gründen wieder hoch:


    1. Ich habe jetzt eine ganze Zeit "Duschbrocken" benutzt. Ich mag die Gerüche und hoffe, dass die Zusagen bzgl. Nachhaltigkeit stimmen. Insgesamt ist die Nutzung sowohl zuhause als auch unterwegs unkritisch (mit Nutzung eines Säckchens zuhause ziemlich gut und mit der mitgelieferten Dose auch unterwegs in Ordnung ohne grosse Sauereien). Versand ist natürlich ein Problem. Leider habe ich im Laden noch kein Produkt gefunden, was mich ähnlich überzeugt hat.


    2. Den Verbrauch von fossilen Energieträgern zum Heizen kann man durch Infrarotheizungen in Nebenräumen vermindern. Ich habe das in einem Badezimmer ausprobiert: die Infrarotheizung wärmt den kleinen Raum sehr schnell, durch die Direktstrahlung kommt man auch mit einer geringeren Gesamttemperatur aus und ich vermeide dort komplett das Heizen mit Gas (ist ein Innenbadezimmer, daher kühlt es nicht sehr stark aus). Zusammen mit einem Ökostromvertrag ist es ein kleiner Beitrag, den man aber vergleichsweise leicht und kostengünstig umsetzen kann: die Heizung lag preislich knapp über 100 Euro und lässt sich an einer normalen Steckdose betreiben, die im Bad vorhanden war. Und sie lässt sich natürlich jederzeit wieder entfernen und mitnehmen, was gerade in einer Mietwohnung ein Vorteil ist.

  • Duschbrocken fand ich nicht so prickelnd.

    Ich hatte den blauen und hatte das Gefühl, dass der ziemlich schnell aufgebraucht war.

    Das bisher beste (für mich) Produkt am Markt war eine Duschseife aus dem Kupfergrün-Onlineshop. Das war eine Minzseife mit Peeling. Hatte einen fantastischen Duft.

    Leider gibt es diesen Shop nicht mehr, so dass ich momentan auf das Duschstück von Alverde (Rough Nature) von dm zurückgreife.

    Das ist aber schon seeeeehr natürlich und gibt nicht so viel Frischegefühl.

    Richtig glücklich bin ich damit nicht, ich hoffe einfach, dass mir bald ein für mich besseres Produkt über den Weg laufen wird.

  • Der Duschbrocken hat extrem nachgelassen. Den ersten hatte ich so vor 5 Jahren, da waren die richtig geil. #Damals ja auch fast ohne Alternativen. Heute schnell aufgebraucht und zerbricht leicht.

    Heute gibt es ja tausend Mitbewerber. Ich nutze aktuell die Produkte von foamie

  • Für den Körper nehme ich die von lumpi angesprochene dm-Eigenmarke und bin damit im Gegensatz zu ihm sehr zufrieden, für die Haare Sante. Ob die höchsten Nachhaltigkeitsansprüchen genügen weiß ich ehrlich gesagt nicht aber sie funktionieren gut, halten lange und sind vor Ort verfügbar.

    Das einzige flüssige ist mein Bartshampoo, da habe ich noch nix passendes gefunden.

  • Duschbrocken finde ich auch total überteuert und nicht besonders. Ich hab diverse Alternativen ausprobiert, hab mir aber nie auf die Namen geachtet.

  • Ich kannte diese Duschbrocken bis jetzt überhaupt noch gar nicht. Hab erst hier davon gelesen. Man lernt im Fanmag immer wieder dazu. Und das nicht zum ersten Mal.


    Ich dusche eigentlich am liebsten nur mit klarem Wasser. Ausser wenn ich stark geschwitzt habe, nach dem Training zum Beispiel.

    • Offizieller Beitrag

    Ich kann seifenfreie Waschstücke anstelle von Seife empfehlen. Ist besser für die Haut und hinterlässt vor allem nicht diesen stumpfen Film in Duschwanne und Waschbecken. Nachdem ich zwischendurch verschiedene ausprobiert habe, bin ich nun wieder beim günstigsten von dm gelandet: https://www.dm.de/balea-med-wa…nfrei-p4058172528729.html

    Schäumt angemessen, nur ganz wenig Geruch und sehr ergiebig.

  • Gestern hab ich gehört, dass im Harz der Kunstschnee jetzt vorproduziert wird und dann mit irgendwelchen Folien aus Italien abgedeckt und gelagert wird. Das wird natürlich nicht nur den Harz betreffen. Jedenfalls ist das jetzt nur ein Fall von vielen, der mir dann doch jegliche Motivation nimmt, die Benutzung *jedes Stückes Frischhaltefolie drei mal zu überdenken. Es ist so sinnlos, weil es ein Hamsterrad ist. Man macht sich zuhause verrückt mit zero waste und anderswo werden unfassbare Mengen nur zum Spaß und zur Belustigung verballert. Kleinvieh macht auch Mist, ja, ja...


    *nur ein Beispiel

  • Es bleibt halt dabei, welchen selbstanspruch man hat. Wie du schon sagst, irgendwie macht Kleinvieh auch Mist und man hat zumindest für sich ein besseres Gefühl.

  • Kleinvieh macht auch Mist, das war ironisch gemeint. Ja, da ist was dran, aber ich hab mehr und mehr das Gefühl, man füttert hier die Industrie, die den Trend natürlich gern aufgenommen hat. Und man füttert sein Wohlgefühl, da hast du schon recht. Aber gehts darum? Es geht doch um viel mehr. Es geht um das Ganze und da kann ich nur mit dem Kopf schütteln, wenn ich solche Meldungen aufschnappe. Es ist ja nicht so, als hätte ich vor dem ganzen zero waste aktuell überhaupt nicht an die Umwelt gedacht. So kommts mir manchmal vor.

  • Es liegt an jedem selber. Ich nehme zb keine seifenfreie Waschstücke, da fehlt mir der Komfort und ich finde, dass ich damit nicht viel bewege. Aber so führt jeder für sich selbst eine Bewertung durch im privaten. Beruflich sieht es sicherlich auch noch ganz anders aus.

  • Bei uns in der Nachbarschaft hat ein Unverpackt-Laden aufgemacht. Sehr praktisch. Mit geht mit leeren Gläsern hin und lässt sie dort mit Bohnen, Salz, Reis, Nudeln usw. auffüllen.

    • Offizieller Beitrag

    Es liegt an jedem selber. Ich nehme zb keine seifenfreie Waschstücke, da fehlt mir der Komfort und ich finde, dass ich damit nicht viel bewege.

    Witzigerweise sind feste Seifen im Vergleich zu Flüssigseifen in der Ökotest gerade als Beispiel genannt worden, nach dem Flüssigseife 25x mehr umweltbelastend ist als feste Seife. Eine große Rolle spielt dabei, dass pro Handwäsche in Gramm gerechnet von Flüssigseife alleine schon sieben Mal mehr "Produkt" benötigt wird als mit fester Seife. Letztere ist also pro Gramm viel ergiebiger. Hinzu kommt eine dünne Pappverpackung anstelle von Kunststoff bei der Flüssigseife, was das nochmal potenziert (ebenso wie der Transport). Dieser Bereich ist also sogar einer, der im Verhältnis zum zu Ersetzenden recht viel bewirkt.


    Quelle ist das Forschungsprojekt Innoredux, das hier zahlreiche Veröffentlichungen hat: https://www.plastik-reduzieren…/ver%C3%B6ffentlichungen/

    Da ist auch die Veröffentlichung zur Seife (habe ich mir dort aber ehrlich gesagt noch nicht angesehen).

  • Es liegt an jedem selber. Ich nehme zb keine seifenfreie Waschstücke, da fehlt mir der Komfort und ich finde, dass ich damit nicht viel bewege.

    Witzigerweise sind feste Seifen im Vergleich zu Flüssigseifen in der Ökotest gerade als Beispiel genannt worden, nach dem Flüssigseife 25x mehr umweltbelastend ist als feste Seife. Eine große Rolle spielt dabei, dass pro Handwäsche in Gramm gerechnet von Flüssigseife alleine schon sieben Mal mehr "Produkt" benötigt wird als mit fester Seife. Letztere ist also pro Gramm viel ergiebiger. Hinzu kommt eine dünne Pappverpackung anstelle von Kunststoff bei der Flüssigseife, was das nochmal potenziert (ebenso wie der Transport). Dieser Bereich ist also sogar einer, der im Verhältnis zum zu Ersetzenden recht viel bewirkt.


    Quelle ist das Forschungsprojekt Innoredux, das hier zahlreiche Veröffentlichungen hat: https://www.plastik-reduzieren…/ver%C3%B6ffentlichungen/

    Da ist auch die Veröffentlichung zur Seife (habe ich mir dort aber ehrlich gesagt noch nicht angesehen).

    Ich hatte dich so verstanden, dass du diese Seife zum duschen nimmst. Du hattest dich ja auch auf die Duschwanne bezogen. Beim Händewaschen kann ich die Studie nachvollziehen.

  • Bin gerade ziemlich zufrieden, weil wir nun doch noch das Weihnachtsprojekt unserer Familie umsetzen können:

    Nachdem wir dieses Jahr einen ziemlich vernachlässigten kleinen Hinterhof entmüllt haben, haben wir dort eine Holzhütte errichtet, eine Wand mit Holz verkleidet und einen Insektenstreifen angelegt, der auch sehr gut angenommen worden ist. Aufgrund dieser Erfahrung werden wir nächstes Jahr die restlichen Schotterflächen renaturieren, aber das ist eine andere Geschichte.


    Nun wollen wir das Ganze noch mit einer Mini-PV-Anlage auf dem Dach "krönen". Aber das ist garnicht so einfach, denn unsere vorhandene PV-Anlage macht so eine kleine Anlage eigentlich unzulässig... deutsche Bürokratie halt.


    Gott sei Dank können wir die Minianlage jetzt i Januar aufgrund Lieferschwierigkeiten mit unserer "gewerblichen" PV-Erweiterung verbinden, und so darf sie sogar statt 600 Watt 1.200 Watt haben. Mehr geht nicht sinnvoll auf das Dach.


    Ein Kleinunternehmer, der sich in diesem Bereich gerade ein Geschäft aufbaut, hat mich (subjektiv) sehr gut beraten, aber fast konnten wir uns preislich nicht einigen. Aber jetzt hat es doch noch geklappt. Sehr schön!


    Vielleicht hat ja schon jemand ein solches Mini-PV-Kraftwerk / Balkonkraftwerk und mag mal berichten. Ist ja eine super Sache und bringt selbst bei 600 Watt so 10-20% des Verbrauchs einer Familie. Und eigentlich kann man dafür ja jeden Balkon nutzen...


    Rein theoretisch rechnet es sich bei uns auch: Renditeerwartung liegt so, dass wir in 5-7 Jahren die Investitionskosten erwirtschaftet haben müssten. Allerdings ist für uns viel spannender der Selbstaufbau und -anschluss der Anlage.


    Und gerade dieser Aufbau ist ein bisschen meine Vorbereitung auf ein grösseres Projekt, was ich mal durchdenken und dann vielleicht umsetzen möchte: wir haben noch reichlich Norddachflächen, und vielleicht lohnt sich auch dort PV, wenn wir sie mit gebrauchten PV-Modulen in Eigenarbeit belegen. Die Module wären bei 20-25% des Neupreises, da könnten wir dann auch rentabel sein, selbst wenn wir nur 40% des optimalen Ertrags hätten. Ich hoffe, dass ich nach der Installation der kleinen Anlage auch mit einer größeren Anlage klarkomme vom Verständnis des Aufbaus - und auch viel selbst machen kann, was ja am Ende die Kosten sparen soll, die derzeit einen Aufbau verhindern.


    Zero Waste in Form von Autarkie in den Bereichen Strom/Wärme/Elektromobilität werden wir wohl nie erreichen, aber mehr als bisher möchten wir eigentlich schon schaffen. Und der ins Netz eingespeicherte Ökostrom hat ja auch einen Nutzen.

    Einmal editiert, zuletzt von stscherer ()