Zero Waste oder der Versuch, zumindest etwas nachhaltiger zu leben

  • Auf Rindfleisch komplett verzichten würde mir sehr schwer fallen. Auch wenn ich immer mal wieder Phasen habe, in denen ich darauf verzichte, weil mich dann alles Fleisch abstößt. Schwein und Geflügel sind weniger meins. Lamm und Pferd wären noch Alternativen.

    Trotzdem hab ich keine ganz so schlechte CO2-Bilanz. Wir kaufen meist regional, oft Bio. Klamotten ganz selten. Und fliegen dieses Jahr weniger, dafür Bahn bzw. BEV. Der CO2-Rechner von Der Zweilinksfüssler ergab bei mir 5,77 t. Ich war selbst erstaunt.

  • Esst mehr heimisches Wild, dann müsst ihr euch über Qualität und CO2 kein Kopf mehr machen.


    Wer nicht weiß, wo er es beziehen kann, dem empfehle ich die App Waldfleisch.

  • Kuhställe werden nirgends auf der Welt beheizt. Je kälter desto besser (solange das Tränkewasser nicht einfriert).

    Tierhaltung und CO2 in Verbindung mit Ernährungssicherheit ist am Ende sehr schwer zu bewerten.

    Eine vegetarische Ernährung ist natürlich ressourcenschonender als eine fleischlastige. Der Wirkungsgrad der tierischen Verdauung ist insbesondere bei Wiederkäuern nicht besonders hoch. Andererseits ist ein großer Teil der landwirtschaftlichen Nutzfläche nicht für Ackerbau geeignet. Diese Flächen sind Grünland und können nur über die Veredelung durch Wiederkäuer der menschlichen Ernährung dienen.

    Die Alternative zum schlechten Wirkungsgrad wäre also diese Flächen brach liegen zu lassen. Dann fehlt es am Ende möglicherweise absolut an Nahrungsmitteln für die Weltbevölkerung.

    Ergänzend dazu ein längerer Artikel aus der taz:

    Landwirtschaft und Klima: Klimaretterin Kuh
    Das Rind rülpst das Treibhaus voll und verdirbt dem Veganer den Appetit. Doch seine Freunde sind überzeugt: Die Tiere können dem Klima helfen.
    taz.de

  • Wobei weniger Fleisch bei Rewe und Co. auch zu großen Müllbergen führt. Das vegane Zeugs ist doch häufig in viel zu großen Plastikverpackungen verpackt. Mit Umweltschutz hat das nichts zu tun.

    Ich selber esse, worauf ich Appetit habe. Und halte das mit 3-5 Mahlzeiten am Tag so in etwa ein. Gegessen/gekocht wird saisonorientiert.

    Ich bin dazu übergegangen, den Wochenmarkt, lokale Gemüsehändler und Fleischereien zu nutzen. Ich bin mir nicht zu blöd zu sagen "zwei Scheiben Kochschinken bitte" und "das da sieht aber gut aus, bitte nur ein Stück zum Probieren", ach ja und Hackfleisch brauche noch, 80 gr/per Person. "Die Zwischenfolien brauche ich nicht."


    Eiskalt durchgerechnet: Verpackungsmüll von Wurst/Käse/Gemüse bleibt gleich da, wo er ist und wird von mir nicht mehr gekauft. Ich erhalte mehr Qualität und muss mich um die Entsorgung der Quantität nicht kümmern.


    Einer meiner Beiträge zur Energieiensparung. (Das mit dem Wohnsack hatte ich ja schon erzählt)

  • Ich meine auch das vegetarische Angebot von Rewe und nicht die vegetarische Ernährung an sich. Ich bin doch selbst Vegetarier. Mich ärgert einfach jedesmal, dass die Fleischersatzprodukte im Supermarkt so aufwendig verpackt werden. Einerseits wird einem suggeriert, dass man der Umwelt zuliebe auf Fleisch verzichten soll, gleichzeit schleppt man jede Menge Verpackungsmüll aus dem Laden. Das passt doch nicht.


    Mir fällt sowieso bei jedem Heimaturlaub auf, wie viel Müll hier entsteht, nur damit etwas schön aussieht. Wenn ich allein an die Prospekte denke, die jede Woche bei meinen Eltern landen. Dazu noch das absolute Überangebot an Sachen, die kein Mensch braucht. Nur mal als Beispiel: Es gibt da gewürfelten Käse in einer Plastikverpackung. Viel teurer als 100 Gramm im Stück und viel mehr Verpackung drumherum. Wie lange dauert es 100 Gramm Käse in Würfel zu schneiden? Klar, das ist nichts neues, aber weitere ähnliche Beispiele lassen sich schnell finden. Den Konsumenten wird durch die Wirtschaft alles mögliche abgenommen. Es gibt alles in jeder Form und Farbe. Ist das nötig, wenn man angeblich so vorbildlich mit den Ressourcen umgehen möchte?


    Ich bin nach 16 Jahren im Ausland jedenfalls immer völlig erschlagen von dem Konsumwahnsinn in Deutschland. Ich finde das in Chile schon furchtbar, aber in der alten Heimat wird das alles noch vielfach übertroffen. Wenn mir dann erzählt wird, dass es hier mit dem Wohlstand bald ein Ende habe, frage ich mich, ob man den Wohlstand oder den Überfluss meint.

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  • Dann guck mal in die Niederlande oder nach Asien, wo Du einen geschnittenen Apfel in Plastik eingeschweißt kaufen kannst oder eine Dose Cola für Automatenverkauf in Plastik eingeschweißt wird. Hier ist es schlimm. Ganz zweifellos, aber andere drehen da noch roter.

  • Und erst diese ganzen Helferlein, elektronisch und aus Plastik, Sortiersysteme, kleine Tischwaschmaschinen für gerad noch getragene Socken, ... (Asien extrem, aber USA auch).

    Ich frag mich da als erstes, wie sieht das Zeug in einem Jar aus.


    Und permanent von Einweggeschirr essen, auch zu hause mit Gästen, in Alueinwegformen braten oder backen, ...


    Ich kenn das nur aus dem Internet und bin regelmäßig geplättet.

    Bei mir löst das allerdings nur genau das Gegenteil von haben oder so machen wollen aus.

  • Für diejenigen, die den Wasserhahn aus Gewohnheit immer in der Mittelstellung starten und somit ungewollt auch immer warmes Wasser mit anfordern (das zum Beispiel beim Händewaschen bis zum Ende effektiv oft noch nicht mal ankommt) gibt es spezielle Wasserhähne, die in der Mittelstellung nur kaltes Wasser anfordern. Nennt sich dann "Kaltwasser in Mittelstellung" oder aber etwas lässiger bei einem Hersteller "coolstart". Vielleicht ist das ja für manch eine*n (bzw. dessen/deren Familie) etwas.