Corona

  • Die Eisdiele hat noch geöffnet?

    :rocken:

    :krank:


    Aber mal was Positives für unseren Bereich: nach meinen inoffiziellen Informationen gibt es hier im Leinebergland Ärzte, die massenhaft testen - weil die Kapazitäten vorhanden sind, weil wir verzweifelt um unsere kleinen Krankenhäuser gekämpft haben...


    Alle Tests der letzten Wochen sind negativ, und die kleinen Krankenhäuser haben überdurchschnittlich viele Beatmungsplätze vorrätig. Derzeit soll die lange hier tatsächlich subjektiv beängstigend normal sein. Man beschrieb mir das Bild wie in in GoT an der Mauer...


    Trotzdem bin ich weiterhin für eine Ausgangssperre wie in Österreich...

  • hinsichtlich Diskussion "Ausgangssperre":


    Wenn anscheinend derzeit schon nicht genug Personal da ist, um Maßnahmen wie "Gruppen größer 10 Personen" Sitzabstände in Cafes, Eisdielen zu kontrollieren sind verschärfende Maßnahmen völliger Quatsch.

    Es müssen erstmal die vorhanden Maßnahmen konsequent (und schmerzhaft!) durchgesetzt werden.

    Besitzer solcher Läden benötigen gegebenenfalls eine "letzte Mahnung" und im Wiederholungsfall eine Schließung. Die müssen so panisch werden, daß sie aus Angst vor Schließung aufgeregt umherrennen und für genügend Abstände ihrer uneinsichtigen Kunden sorgen.

    Und größere Hotspots wie Sauftreffs am Küchengarten oder wo auch immer müssen halt so häufig kontrolliert werden, daß die Klientel keinen Bock hat sich dort zu treffen.


    Es gilt, erstmal konsequent die beschlossenen Maßnahmen durchzusetzen, bevor man nach weiteren brüllt.

  • Man hat allerdings in den letzten Jahren im Polizeibereich gespart, so dass nicht ausreichend Personal für solche Kontrollen da ist. Deutlich und wiederholt ist an die Eigenverantwortung der Menschen appelliert worden - wenn sie die nicht ausreichend wahrnehmen, müssen zum Schutz der Schwachen eben schärfere Maßnahmen kommen. Ansonsten werden die Zahlen der Infizierten deutlich ansteigen.

  • Man hat allerdings in den letzten Jahren im Polizeibereich gespart, so dass nicht ausreichend Personal für solche Kontrollen da ist. Deutlich und wiederholt ist an die Eigenverantwortung der Menschen appelliert worden - wenn sie die nicht ausreichend wahrnehmen, müssen zum Schutz der Schwachen eben schärfere Maßnahmen kommen. Ansonsten werden die Zahlen der Infizierten deutlich ansteigen.

    Ich finde das alles nach wie vor wirklich nicht einfach so klar, weil man auch die Konsequenzen genau dieser Entscheidung ja im Auge behalten muss.


    In etwa so: Inzwischen geben ja auch die Berechnungen mehr und mehr her, was man eigentlich schon vermuten konnte: Lockdown - erstmal unabhängig, ob freiwillig oder verordnet - eher für mehrere Monate statt Wochen. Und im Grunde gar, bis endlich ein Impfstoff da ist.


    Die Grundkonstellation: Notwendige Abflachung der Infizierten-Kurve, dadurch Verlängerung des Gesamtgeschehens.


    Lockerung über den Sommer wg. gestiegener Temperaturen - eher nicht zu erwarten, da macht das Virus selbst wohl nicht mit.

    Lockerung im Herbst - auch eher sehr gefährlich, da dann der Wiederanstieg der Fälle mit den beginnenden saisonalen Erkrankungen parallel laufen würde.


    Das heißt, man kommt irgendwann eigentlich zwingend dazu, gesellschaftspolitische und pandemische Kosten und Nutzen gegeneinander aufzurechnen. Einen Lockdown bis 2021, um dann eventuell festzustellen, dass das gar nicht so klappt wie gedacht mit dem Impfstoff, halte ich wirklich für unaushaltbar. Ein Auf und Ab im Sinne von An- und wieder Abschalten der Maßnahmen je nach Fallzahlenentwicklungen quasi im Ad-hoc-Modus, s. Drostens gestrigen Podcast, dafür kann ich auch keine gesellschaftspolitische Entsprechung finden, in der das wie gewünscht klappen würde.


    Somit lässt sich eigentlich wirklich nur auf die möglichst rasche medizinische Entwicklung bauen. Hat man durch verkürzte Verfahren vielleicht sogar eher einen Impfstoff, als jetzt gedacht? Hat man die Intensivbehandlungsmöglichkeiten wirklich derart hochfahren können, dass man bereits im Sommer höhere Patientenzahlen betreuen kann? Hat man Medikamente aus anderen Bereichen ertüchtigen können, die zwar den Ausbruch des Virus nicht verhindern, aber die schlimmen Verläufe reduzieren können?


    Was der ganze Quark jetzt soll? Ich denke, man sollte auch das halt im Hinterkopf behalten, bevor man vielleicht etwas vorschnell den verordneten Lockdown einfordert. Denn der wird dann eben auch derart lange Bestand haben, denn sobald im Hochsommer gesagt wird, dass die Verordnung zurückgenommen wird, aber die Ermahnung bestehen bleibt, was wird dann wohl passieren? Alle wieder raus aus der Muffbude und hopp wird die Verordnung reaktiviert. Und spätestens dann ist man in einer Situation, die sich in Söders "Drohung" rhetorisch ja schon ankündigt, dass der Staat nicht mehr gegen einen Virus, sondern gegen sein uneinsichtiges Volk kämpft.

  • Ich verstehe wirklich nicht, wie hier die dauernt erneuerten Expertenexpertiesen der zB täglichen Tagesschau nicht ausreichen.


    Das ist ja doch irgendwie "Stand der Technik" - und was revolutionäres hat selbst Exil bisher nicht gebracht


    Zitat

    Ich will keine Panik verbreiten, aber das ist schlimmer als das Sommerloch.


    Sie haben den Wolf dichtgemacht! Das können die doch nicht machen! :weinen:



    Setze bitte jeder die Empfehlungen/Vorgaben für sich um, und wer sich in der Lage sieht davon noch Abstriche zu machen, der macht auf alle Fälle nichts verkehrt.


    Es nützt wenig Vernunftbegabt zu sein, ohne Reflektion des eigenen Handelns.

  • Wie so eine Ausgangssperre in Deutschland dann aussieht kann man ja jetzt an den Beispielen in Bayern sehen. Nix mehr mit spazieren.


    https://www.kreis-tir.de/filea…ad/Ausgangssperre_MIT.pdf


    :whip:

    Ich frage mich dabei aber nachwievor, wie man das verhindern will, dass das nicht umgangen wird? Das kann man doch niemals zu 100% kontrollieren. Wenn jemand z.B. einfach nur Spazieren gehen will, sagt er halt bei einer möglichen Kontrolle, dass er auf dem Weg zum Supermarkt, zur Post, zur Bank, zur Apotheke, whatever ist. Da findet sich doch fast überall etwas Passendes in der Nähe. Und auf dem Rückweg kann einem ja auch niemand nachweisen, dass man nicht gerade Geld abgehoben hat, eine Überweisung getätigt hat, einen Brief in der Post abgegeben hat oder was auch immer. Das schreckt sicherlich manchen ab, aber wer wirklich will, der wird sich davon leider auch nicht aufhalten lassen und Mittel und Wege finden.

  • in italien gibt es momentan ca 35000 nachgewiesene fälle mit rund 3000 toten.

    in deutschland gut 12000 fälle mit 35 opfern.

    wie kann ich mir diese doch recht heftige prozentuale differenz erklären?

    Ich habe auch nur Halbwissen. Aber zwei mögliche Ursachen fallen mir ein:


    1) Die Zahl der nachgewiesenen Fälle ist zu klein, vielleicht weil sie nicht sofort mit den Tests angefangen haben. Drosten hat im NDR-Podcast gesagt, Deutschland habe großes Glück gehabt bei den ersten Fällen im Großraum München. Da ging es um eine Firma, die eine Mitarbeiterfortbildung hatte. Dafür flog jemand aus China ein, der Sachen erklärt. Diese Person hatte Grippesymptome, nahm 'ne Pille, hielt das Referat und flog wieder zurück nach China. Dort dann die Nachricht von Corona erfahren. Sie hat sofort in München Bescheid gesagt. Der Betrieb in München hat auch sofort Bescheid gesagt. Mitarbeiter nach Hause geschickt, Tests machen lassen. Waren wohl alles milde Verläufe, aber die weitere Ausbreitung wurde so verhindert/verlangsamt. Dieses Glück hat in Italien gefehlt. Da wurde die Krankheit wohl eingeschleppt, vielleicht sogar in drei Städten gleichzeitig, wieder mit erst milden Verläufen, und dann an hunderte andere Menschen weitergetragen. Unbemerkt. Zunächst unbemerkt.


    2) Wenn sehr viele Menschen gleichzeitig erkranken, werden die Krankenhausbetten und Beatmungsgeräte knapp. Es könnte sein, daß nicht jeder die Behandlung bekommt, die nötig gewesen wäre. Akut schwer Erkrankten werden vielleicht auch nicht durchs halbe Land gefahren, wo es vielleicht noch freie Plätze gibt. Das treibt dann die Zahl der Todesfälle nach oben.

  • Zum Thema warum das da so schnell startete habe ich noch folgendes gelesen:


    https://zackzack.at/2020/02/26…tung-des-virus-beitraegt/


    Edit: Wie belastbar die Seite als Quelle ist kann ich nicht beurteilen. Hatte aber schon vorher unabhängig davon gelesen, dass es gerade in Norditalien viele illegale chinesische Fabriken geben soll. Z.B. hier:


    https://www.handelsblatt.com/u…on-seite-2/2863318-2.html

    https://www.zeit.de/2014/30/ch…-italien-textil-industrie

  • So richtig und wichtig es auch ist, an die Vernunft aller zu appellieren, bitte ich doch darum, bei der Kritik an den Unvernünftigen nicht jedes Maß zu verlieren.


    Das gilt zunächst einmal ganz besonders für eine Kritik am Verhalten von Risikogruppenangehörigen, wie alten Menschen. Die 96-jährige, die froh ist, überhaupt noch selbständig einkaufen zu können und Angst hat, diese Selbständigkeit nun dauerhaft zu verlieren. Nicht so einfach darauf hoffen kann, das jetzt Versäumte irgendwann nachzuholen. Und für die der persönliche Enkelbesuch immer noch was anderes ist als jedes bloß mediale Beisammensein. Wenn die sich ganz bewusst dafür entscheidet, das damit einhergehende Risiko für sich zu akzeptieren, kann man das wirklich verurteilen? Oder leichtfertig davon ausgehen, sie könne das Risiko nicht richtig einschätzen?


    Bliebe der Punkt, dass sie nicht nur sich, sondern auch andere gefährdet, indem sie riskiert, knappe Ressourcen des Gesundheitssystems in Anspruch zu nehmen. Indes - in den Intensivbetten dürften auch viele andere Menschen liegen, die nicht völlig unschuldig daran sind. Polemisch gesagt, da hängen Raucher und Raser an den Beatmungsgeräten (zum Glück, wenn sie sie brauchen!), aber Oma und Enkel macht man zum Vorwurf, sich besucht zu haben. Wie zynisch wäre das denn. Und nein, diesen Vorwurf hat so explizit hier glaub noch keiner formuliert, da beziehe ich mich nicht auf einen konkreten Beitrag.


    Nicht ganz so extrem, aber doch in abgeschwächter Form gilt das auch für die Kritik am Verhalten von Menschen, die keiner Risikogruppe angehören: Auch hier sollte man keine Hexenjagd veranstalten, die es bei anderem unsozialen Verhalten nicht gibt.


    Wie gesagt, positiv zur Vernunft auffordern und selber vernünftig sein, ist und bleibt berechtigt. Ebenso wie Kritik an den anderen, solange sie eben nicht selbst maßlos wird.

  • Wie so eine Ausgangssperre in Deutschland dann aussieht kann man ja jetzt an den Beispielen in Bayern sehen. Nix mehr mit spazieren.


    https://www.kreis-tir.de/filea…ad/Ausgangssperre_MIT.pdf


    :whip:

    Ich frage mich dabei aber nachwievor, wie man das verhindern will, dass das nicht umgangen wird? Das kann man doch niemals zu 100% kontrollieren. Wenn jemand z.B. einfach nur Spazieren gehen will, sagt er halt bei einer möglichen Kontrolle, dass er auf dem Weg zum Supermarkt, zur Post, zur Bank, zur Apotheke, whatever ist.

    Du musst aber in der Regel den Weg alleine machen (oder mit Familienangehörigen). Größere Menschenansammlungen werden aufgelöst - in Italien ist es zudem der nächstgelegene Supermarkt usw., auf den man beschränkt ist (man muss jeweils vorher ein Formular ausfüllen und bei sich führen); also der Bewegungsradius ist begrenzt.

    Einmal editiert, zuletzt von Dahl ()

  • Mit einem Augenzwinkern:


    Während aus Italien und Spanien aus der Traffic auf eine große (die größte?) Pornoseite teilweise um fast 60% zugenommen hat, liegt die Zunahme in Deutschland aktuell nur bei 6%. Laut Wikipedia ist der Durchschnittszuschauer männlich und 35,3 Jahren alt ... also scheint es in dieser Zielgruppe mit der soziale Isolation wirklich noch nicht so weit her :lookaround:


    Wer eine Quelle braucht sucht mal einfach mal nach insights und corona-virus und der Seite im Wikipedia Artikel.

  • Nachdem es gestern sehr ruhig war, sind vorhin wieder fünf Kinder plus die dazugehörigen Eltern auf dem Spielplatz gewesen.


    Wieso bekommen die Leute das einfach nicht in ihre Köpfe..


    Langsam sollte man wirklich über eine Ausgangssperre nachdenken. Allerdings scheint die in Frankreich auch noch keine echte Wirkung zu zeigen. Gerade bei der Tagesschau gelesen, dass die Leute sich dort auch nicht so recht dran halten.

    Wie würde so etwas überhaupt umgesetzt werden?

  • Seit der letzten Föderalismusreform ist das Bundesrecht "blind" für innerländische (?! - Du weißt, was ich meine) Zuständigkeiten. Mit anderen Worten: Das Bundesrecht kann nicht vorsehen, dass das Land oder die Landkreise oder Gemeinden zuständig sind, sondern verweist nur auf das Land und die Zuständigkeit bestimmt sich dann nach Landesrecht. Da gibt es dann ein Dickicht.

    Hm. Art. 80 GG sagt, dass durch Gesetz Landesregierungen ermächtigt werden können, Rechtsverordnungen zu erlassen und spätestens Abs. 4 stellt doch klar, dass auch Bundesgesetze die Landesregierungen entsprechend ermächtigen können. :grübel: