Alles anzeigenAlles anzeigenUnd wie Du schon richtig sagst, liegt am 10.04. niemand mehr intensiv, der das heute tut.
Diese Annahme kann ich mit Sicherheit in das Reich der Fabeln verweisen.
Das ist interessant, weil in dem hier irgendwo verlinkten Terra-X-Beitrag die Kapazitätsberechnung von einer Intensiv-Verweildauer von 7 Tagen ausging. Was ist denn richtig? Denn wenn die länger ist, hat das ja naheliegenderweise direkte Auswirkungen auf das Verhältnis der Kapazität zu den Neuinfizierten.
Wobei freilich gilt: Im statistischen Durchschnitt. Dass da doch noch im Einzelfall jemand wesentlich länger liegt, ggf. auch wegen irgendeiner Sekundärinfektion oder so, ist klar.
Ok im statistischen Durchschnitt mag das gelten. Wobei da noch die Frage wäre, ob es sich um einen statistischen Durchschnitt aller Intensivpatienten handelt oder nur der Corona-Patienten. Falls nur letztere: Woher sind die Daten? Von italienischen oder chinesischen Intensivstationen? Von deutschen dürfte die Datenlage zu dünn sein, einen verlässlichen Durchschnitt zu bilden.
Edit: habe die 7 Tage jetzt als Zahl aus Italien gefunden. Halte ich für mit Vorsicht zu genießen. Meine bisherige nicht sehr große Erfahrung mit Corona-Intensivpatienten deutet auf längere Zeiten hin aber 1. fehlt es wie gesagt bislang an den nötigen Fallzahlen und 2. könnte natürlich auch der Bedarf die Verweildauer beeinflussen (was Einfluss aufs Outcome haben könnte).
Ich habe dieses Papier vom Robert-Koch-Institut gefunden. Daraus:
ZitatIn den chinesischen Provinzen Shenzen und Zhejang wurden ebenfalls deutlich weniger COVID-19-Patienten beatmet (11 bzw. 2 %, s. Abb. 2, S. 6). Die mittlere Beatmungsdauer der COVID-19-Patienten war 9 Tage (Interquartils-abstand (IQR) 7 – 19 Tage, n = 13) für nicht-invasive und 17 Tage (IQR 12 – 19 Tage, n = 4) für invasive Beatmung.4 Bei den Pneumoniepatienten im ICOSARI-Sentinel war die Beatmungsdauer (nicht invasiv und invasiv) mit 2 Tagen (IQR 1 – 4, n = 303) deutlich kürzer.
17 Tage invasive Beatmung sind schon krass - wie lange dauert da alleine das anschließende Weaning? Eine Woche?
Weaning ist ja die Entwöhnung von der invasiven Beatmung ist also in den 17 Tagen mit drin. Die Dauer dürfte dabei von wenigen Tagen bis hin zum Weaningversagen mit anschließender Tracheotomie und Heimbeatmung gehen (v.a. bei Vorerkrankungen wie COPD etc.).
Die hier genannten Zahlen schätze ich als deutlich realistischer ein. Dazu sei bedacht, dass die Intensivbehandlung ja über Beginn und Ende der invasiven Beatmung hinausgeht.