Corona

  • Ist auch richtig, die Anzahl der Infizierten steigt enorm, da kann man nicht gleichzeitig ernsthaft über Masken Wegfall reden.

    Reden über sinnvolle Maßnahmen ist das eine, Rechtsvorschriften unausgewogen und maximal ausschöpfen oder darüberhinwegsetzen und trotzig den Machtverlust bedauern, ist das andere. Das Wording einer Staatskanzleisprecherin Anke Pörksen gefällt mir leider ganz und gar nicht. Ich weiß immer nicht ob das in den wöchentlichen Landes-PKs immer nur norddeutsch wortkarg flapsig rüberkommen soll, aber die Schwelle zur trotzigen Arroganz ist nicht immer erkennbar.

  • Von einer Landesregierung erwarte ich eine aktivere Rolle und wenn sie aufwendige und detailreiche Betrachtung der Situation voraussetzt. Sich dahinzusetzen und zu sagen, wir machen ab 02.04. einfach landesweit Hotspot, weil wir's können und ansonsten warten wir dann mal ab ob es gerichtsfest ist oder nicht (d.h. wir lassen lieber wieder das OVG die landespolitischen Entscheidungen treffen) kann es nicht sein. Grundsätzlich störe ich mich enorm daran, wie ÜBER die Landesbürger gesprochen wird und wenig bis kein Aufruf/Appell an die Mehrheitsgesellschaft erfolgt. Das verschafft den Eindruck des "die machen eh alles mit, die brauchen wir nicht mitnehmen, den Rest machen wir über Pflichten und Erhalt der Verpflichtungsmöglichkeiten (aka Instrumentenkasten)". Wie ich es machen würde? Wahrscheinlich würde ich darauf setzen, die neuen Voraussetzungen insoweit umzusetzen, dass die Eigenverantwortung der Bürger mehr in den Vordergrund gestellt wird im Hinblick darauf, dass derzeit wohl jeder in seinem Umfeld selbst mitbekommt, wie schnell man doch tagelang oder noch länger flach liegen kann und dass die Wahrscheinlichkeit mit zunehmender Unvorsichtigkeit steigt, sich zurzeit Omikron einzufangen. Aber nur über Top-Down ist für mich Stand 03/2022 nicht mehr zeitgemäß.

  • Das beantwortet meine Frage eher nicht, entspricht aber auch meiner derzeitigen Einschätzung: der nämlich, daß ich es auch nicht so wirklich weiss... und deswegen diejenigen, die auf Fragen Antworten geben müssen, eher nicht beneide.


    Mir ist es insoweit egal, was gilt, ich bleibe bei meinem vorsichtigen Konzept der letzten Monate.

  • Du hast ja gefragt wie ich es machen würde. Rechtssicher ausgestalten und nicht den Sinn entkernen (Hotspots auch wirklich verantwortungsvoll und zielgerichtet in Hotspots anwenden und nicht schonmal vorab ankündigen, das ganze Land als Hotspot zu erklären)

  • Ich frage mich seit Wochen warum Deutschland hochgerechnet auf die Einwohnerzahl trotz aller noch geltenden Maßnahmen doppelt so viele Todesfälle und Intensivpatienten hat wie die Schweiz. Wir sind zwar entschieden höher mit den Infektionen, was ich auch in meinem Umfeld feststelle, die haben in der Regel aber leichte Verläufe. Entscheidend ist die Inzidenz doch aber nicht mehr, wie man sieht.

    Wie erklärt sich dieser Unterschied? Denn bei den Impfungen liegen wir hier auch um ca. 10 Prozentpunkte hinter Deutschland.

  • Zählweise der Verstorbenen schätze ich. In Deutschland wird weiterhin nicht unterschieden, ob du nach Herzinfarkt, Unfall, oder oder im Krankenhaus positiv getestet wirst, oder ob du explizit aufgrund Coronabedingter Symptome ins Krankenhaus kommst. Es erfolgt explizit keine Unterscheidung, weil für jeden "positiven" erhöhter Aufwand besteht (Schutzmaßnahmen, räumliche Trennung etc.). Vielleicht zählt die Schweiz expliziter?

  • Aus meinem beruflichen Umfeld weiß ich, dass etliche Seniorenheime nun vermehrt über höhere Ansteckungszahlen bei den Bewohnern beklagen.

    Mit dem Unterschied zu vorhergegangenen Wellen, dass auch in den Seniorenheimen die Infektionen aktuell in der Regel mild verlaufen. Auch da ist aktuell der Ausfall des Pflegepersonals durch Quarantäne (selbst oder Kinder) das Hauptproblem.

  • Unsere Inzidenz wird auch nicht unter der der Schweiz liegen, vermute ich (wie ja alle nur Vermutungen anstellen können).

    Mit über 2200 irgendwie schon. Heute hatten wir 29.000 neue Fälle. Das grob mit 10 multipliziert wäre der Wert für Deutschland. Und da liegt dieses noch einiges drunter. Immer im Hinterkopf, dass es außer Maskenpflicht in Öffis und medizinischen Einrichtungen nichts weiter gibt an Einschränkungen.

    Wie sich das mit der von WDJ_Lasse genannten Zählweise der Todesfälle verhält, kann ich nicht sagen. Ich bin aber der Meinung, dass sie so wie in Deutschland ist, also an/mit Corona gestorben.


    Es bleibt dabei, wichtigste Komponente ist und bleibt die Impfung. Masken kann jeder weitertragen, wenn es nötig ist. Und es wir oft praktiziert, wie ich immer wieder beobachten kann. Wenn ich einkaufen gehe, setze ich sie bei Bedarf auch auf, sollte der Laden zu voll sein. Ansonsten genieße ich das Leben ohne Maske.

  • Ist auch richtig, die Anzahl der Infizierten steigt enorm, da kann man nicht gleichzeitig ernsthaft über Masken Wegfall reden.

    wenn man als Landesregierung weiterhin nur auf Inzidenzen schauen will und danach entscheidet, dann endet der Spaß halt nie. sie könnten ja auch wie andere Länder an der Krankheitslast orientieren. Und die liegt aktuell da, wo die saisonale Influenza liegt.


    Im übrigen. Nur weil z. B. die Maskenpflicht in bestimmten Bereichen abgeschafft wird, heißt das nicht, dass du keine Maske mehr tragen darfst

  • carpaccio - Deutschland liegt bei 1.600, aber wir testen ja nur ein Minibruchteil.

    Dann kommt dazu, daß die Schweitzer etwas voraus sind, weil sie schon etwas länger ein bißchen freizügiger sind. Uns Bei uns steigt es noch ne Weile (flatten the curve), und dann warten wir azusammen auf die nächste Scheiße. :bier:

  • Die Niederlande hat eine höhere Inzidenz, eine geringere Impfquote, weniger Krankenhaus- und Intensivbetten. Und die Niederlage hebt alle Maßnahmen auf. Aber nur Deutschland weiß es besser. Weil sie sich an Fakten und Daten orientieren. Oder etwa doch an German Angst?