Corona

  • Auf grund einiger Neuinfektionen in der Casamance (Übertragungsort war wohl eine der wiedereröffneten Schulen), ist jetzt wieder polizeibewachte Ausgangssperre bei meinem Mann angesagt.

    Ok, dank keine Polizei vor Ort nicht direkt in Kouthia, aber in den an der N1 gelegenen Ortschaften.

  • Wie läuft das denn dort mit der Polizei ab? Hier ist das ja von Viertel zu Viertel verschieden. Bei uns im Barrio sehe ich fast nie Polizisten, in die Poblacion nebenan kommen die nur, wenn es mal wieder zu spät ist. Im Zentrum selbst sind lauter Militärs.

  • Naja, da es zur Zeit keine Unruhen wie bei euch gibt, ist es wohl eher "harmlos". Den Leuten wird gern mit Schlägen gezeigt, was sie tun sollen, wo es lang geht. Geld wird natürlich auch gern einkassiert. So das übliche Vorgehen der Polizisten in afrikanischen Ländern. Sie sind unterbezahlt und können so zu Nebeneinkünften kommen, Frust abbauen und sich wichtig und groß fühlen. Der ein oder andere darf auch ein paar Tage in Tamba im Knast verbringen. In meinem Dorf traf das wohl so 9 Leute, die partout nicht das Bethaus nicht betreten wollten.


    Insgesamt ist der Senegal aber wohl doch noch harmlos.


    Am Anfang hatte ich einige Videos aus Dakar in der Dunkelheit. Da haben sie die Taktik gehabt, fahrende Autos anzuhalten, die Tür aufzureißen, reinzuprügeln, die Tür wieder zuzuschmeißen und das Zeichen zur Weiterfahrt zu geben. So nach dem Motto, wer nicht hören will. muss fühlen. Eigentlich also ziemlich infantil das Gebaren.

  • Korrupt sind bei uns Polizei und Militär angeblich nicht m. Immerhin! Die Liebe zum Tränengas für den öffentlichen Einsatz und zum Kokain soll allerdings groß sein.

  • Geld wird natürlich auch gern einkassiert. So das übliche Vorgehen der Polizisten in afrikanischen Ländern. Sie sind unterbezahlt und können so zu Nebeneinkünften kommen,

    Aus eigenem erleben einmal in Conakry: "Carte de Vaccination s'il vous plait" - Der Polizist interessiert sich nicht wirklich für meine Gesundheit oder? Der durchaus denkbare Hintergrund wurde mir später nochmal bestätigt.


    Somit kann ich blue's Einlassung bestätigen.

  • Wenn es hart auf hart käme, wären die da auch nicht zimperlich. Die Strukturen des Landes sind ja wesentlich militärischer als hier. Überall polizeiliche Bewachung. Banken, Behörden, Museen,...

    Und sehr beliebt auch das Kolonnefahren bei wichtigen Personen. Aber da krieg ich auf dem Dorf ja nicht viel mit :)


    Der Staat ist aber derzeit schon bemüht, es nicht zu schlimmen Verhältnissen kommen zu lassen.

    So gab es auf dem Land durchaus Versorgung für Vieh und Menschen in Form von staatl. Lieferungen für die arme Landbevölkerung,


    Blöd ist da dann, wie letztens in Kouthia, die Hälfte des Viehfutters wieder mitgenommen wurde, weil die Leute anfingen, sich um das Zeug zu prügeln und keine Ruhe mehr rein kam.


    Mein Mann meinte nur: "Meine Leute sind so dumm."


    Er hatte sich das Geschehen aus der Distanz angesehen. Und natürlich waren auch Leute darunter, die es sich, genau wie mein Mann, durchaus vom Händler holen könnten.

  • Aus eigenem erleben einmal in Conakry: "Carte de Vaccination s'il vous plait" - Der Polizist interessiert sich nicht wirklich für meine Gesundheit oder? Der durchaus denkbare Hintergrund wurde mir später nochmal bestätigt.


    Somit kann ich blue's Einlassung bestätigen.

    Ich muss zugeben, meine persönlichen Erfahrungen im Senegal waren ausschließlich positiv und zuvorkommend.

    Ich war dann immer mit zwei oder mehr Männern aus meinem Umfeld zusammen, also mein Mann und mindestens ein Freund. Das Verhalten war immer von gegenseitigem Respekt gekennzeichnet.


    Ich treib mich dann ja durchaus in ziemlich armen Gegenden rum. Aber die Menschen kommen eben von da und wissen, was zu tun ist. In Dakar gibt es durchaus Gegenden, die betreten wir nicht. Das hat dann aber mehr damit zu tun, dass die Polizei das dort auch nicht tut ;)


    Aber es ist dann gut, das zu wissen.

  • Falls der folgende Link zur WDR Mediathek bereits erwähnt wurde bitte meinen Beitrag einfach ignorieren - ansonsten einfach mal 45 Minuten zurückziehen und die Bilder sowie Geschichten auf sich wirken lassen.


    Vielleicht fällt es dem ein oder anderen (m/w/d) dann wieder "leichter" hier (und in anderen Themen - ich nehme mich da übrigens auf keinen Fall heraus!) etwas entspannter mit seinen Mitmenschen umzugehen.

    Gesund bleiben!!

  • Die werden sogar vom Einsatzleiter dazu gezwungen. So hat es mir jedenfalls die Mutter eines Polizisten mal erzählt.


    In Chile zieht jetzt langsam die Zahl der Sterbefälle an. Zurzeit gibt es um die 80 Todesopfer pro Tag, was ich im Vergleich zu anderen Ländern immer noch als niedrig ansehe.

  • Der von mir aus Deinem Beitrag zitierte Teil brachte die Erinnerung an diesen Moment hervor. Ich war da etwas Perplex denn bei einer Verkehrskontrolle bei uns würde ich alles erwarten, aber nicht die Frage nach meinem Impfausweis. Die Behandlung durch die Polizisten war dabei korrekt. Auffalend waren allerdings die vielen Kontrollen. Wir waren im wesentlichen in Ratoma und mussten ein paar Kilometer zur Unterkunft fahren, da gabs dann schonmal drei Kontrollen auf dem Stück. Wie ja bereits von Dir ausgeführt liegt das aber sicher daran dass die Polizei im Gegensatz zum Militär eher knapp gehalten wird.


    War übrigens zu Zeiten von Lansana Conté.


    OT: Ungläubig guckte ich auch als wir im vollbesetztem Taxi ins Zentrum fuhren. Ich saß auf dem Beifahresitz, der Taxifahrer hielt auf ein Zeichen und ein Fahrgast wollte auch noch vorne mit einsteigen und ich schaute wohl erstmal wie ein Auto. Naja wenn man's nicht kennt.

  • Kinder könnten wieder regulär zur Schule gehen

    08:32 Uhr


    Bundesfamilienministerin Franziska Giffey stellt reguläre Schulöffnungen nach Ende der Sommerferien in Aussicht. "Ich finde es richtig, dass jetzt darüber gesprochen wird, dass wir nach dem Ende der Sommerferien wieder zu einem geregelten, normalen Betrieb zurückkehren können", sagt die SPD-Politikerin dem TV-Sender RTL. Voraussetzung sei, dass die Zahl der Infektionen so niedrig bleibe, wie derzeit. "Das Infektionsgeschehen, so wie es jetzt aussieht, lässt das zu."

    Klingt für mich gewohnt planlos. Was ändert sich nach den Sommerferien zu heute, außer dass die Gefahr der Saisonalität irgendwann Richtung Herbst und die Virenlast laut Virologen wieder steigen könnte? Gibt, und wenn ja was sind, die Instrumente/Erkenntnisse die man mit einer klugen Öffnungsstrategie entwickeln will oder könnte?


    "Ach, wir öffnen einfach die Schulen und schauen dann einfach mal so was dann der Herbst so bringt! ....alles ganz entspannt, kein Streß:high:"

  • Solange das aktuelle Infektionsgeschehen der Maßstab zur Schulöffnung ist, würde "nach den Sommerferien" wohl vor allem die angemessene Zeit bringen, um Eltern, Schüler, Lehrer und Schulen auf einen "Normalbetrieb" vorzubereiten. Das dürfte in den teils nur noch 14 Tagen vor den Sommerferien logistisch wohl kaum machbar und sinnvoll sein.

  • sasa:

    NRW schickt Grundschüler wieder täglich zum Unterricht

    10:15 Uhr


    Alle Kinder im Grundschulalter sollen in Nordrhein-Westfalen ab dem 15. Juni wieder täglich zur Schule gehen. Das kündigte das Schulministerium in Düsseldorf an. Bis zu den Sommerferien sollen die etwa 600.000 Grundschüler an allen Wochentagen die Schule besuchen. Die derzeitige Entwicklung des Infektionsgeschehens ermögliche den Weg zu einem verantwortungsvollen Regelbetrieb an den Grundschulen. Es könne wieder im normalen Klassenverband unterrichtet werden.

  • Die Kontaktbeschränkungen in der Öffentlichkeit bleiben bestehen. Unfassbar.


    Wie lange geht das noch so? Impfstoff?


    Dann müssen wir uns halt weiter im privaten Raum treffen.


    Edith sagt, wurde gerade beantwortet. Erst wenn es einen Impfstoff gibt. Also vielleicht nie?

    Ab nach Bremen oder NRW...

    Einmal editiert, zuletzt von Medved05 ()

  • Ich kann da auch gut mit leben, dennoch gewinnt man ja maximal eine Woche, in der die Kinder sonst nicht in der Schule gewesen wären. Und ohne passende Kinderbetreuung rund um die Schulzeit hilft das (berufstätigen) Eltern auch nur sehr bedingt. Ins Büro kann man da bei Vollzeit dennoch nicht gehen. Das ist alles "nett", aber am Ende mehr Effektheischerei denn planvolles Vorgehen. Das ist der Punkt, denn ich "bekloppt" finde.

    Planvoll ist es hingegen, wenn man nach den Sommerferien einen flächendeckenden normalen Schulbetrieb inkl. Kinderbetreuung bieten kann. Darauf wollte ich hinsichtlich der Bemerkung von juk96 nur hinaus.

  • sasa Ich verstehe aber weiterhin nicht wie das in Hinsicht auf die Ausbreitungsgefahr von Corona planvoll sein kann? Darauf hat sich ja meine Aussage eigentlich ausschließlich nur bezogen.