Corona

  • Ich kenne die Situation. Aber er redet nur vom netto. Und gerade beim Marktkauf schätze ich die Chance gut ein, das man dort eher fündig wird.

    Bei Marktkauf war ich letzte Woche auch. Da sah es aber bei Nudeln und Reis auch schlecht aus. Da war zwar einiges da, aber halt nur die teureren Marken. Alles was günstig oder zumindest günstiger war, war da auch ausverkauft. Klar, es kann da zwischenzeitlich auch wieder anders aussehen, also wäre ein Versuch sicherlich mal eben diesen wert.

    So, gerade eben dann mal wieder Marktkauf versucht. Auch wenn das nachwievor leider noch gefühlt ein halber Marathon für mich ist. Aber meiner Diät schadet das natürlich nicht. :D


    Ich habe jetzt nicht alles nachgeschaut, was beim Netto die letzten Tage immer oder fast immer fehlt, aber bei den Lebensmitteln sah es im Marktkauf zumindest merklich besser aus. Im Gegensatz zu meinem Einkauf dort in der letzten Woche gab es diesmal sogar ein wenig günstige Nudeln und günstigen Reis. Da habe ich mir jetzt jeweils ein paar Packungen mitgenommen. Es war ja nicht viel da und ich wollte auch noch den nächsten 2-3 Kunden etwas übrig lassen. Und ich will mich ja nicht für mehrere Monate eindecken wie manch anderer scheinbar.


    Aber da, wo ich langgegangen bin und hingeschaut habe, gab es auch einige Lücken, teilweise auch große und z.B. die TK-Truhe bei den Pizzen war nicht wirklich gut gefüllt, aber von den meisten Sachen gab es da schon jeweils mindestens ein paar Pizzen. Von daher passt das schon. Da wird man fündig, selbst bei den meisten günstigen Pizzen.


    Erschreckend aber auch hier das Bild bei Toilettenpapier, Küchentücher, Taschentücher und Seife. Alles komplett leer.

  • Welchen Gedanken ich bis jetzt in meine Schutz Überlegungen noch nicht einfließen lassen habe, war das Problem mit den Straßenschuhen. Virologen sagten, dass der Virus beim Aushusten schnell auf den Boden fällt. Also befinden sich auch möglicherweise die Corona Viren zB. auf den Fußböden der Geschäfte, letztendlich in allen zugänglichen Innenbereichen, egal wo, wie das draußen wäre, das weiß ich nicht, der Unterschied sollte aber jedem klar sein. Nun besteht tatsächlich die Gefahr, so wie ich das intepretiere, dass der Virus an den Schuhsohlen möglicherweise bleiben und überleben könnte und wenn ich die Schuhe vor der Wohnung/ Haus nicht ausziehe, schleppe ich womöglich den Corona Virus in die Wohnbereiche.


    Nochmal: Das ist nicht wirklich unsere Sorge. Unsere Sorge, ganz bestimmt im Alltag (will heißen: In Krankenhäusern selber sieht das anders aus) ist Tröpfcheninfektion.


    Es ist immanent wichtig, sich auf die wirklichen Risiken zu konzentrieren!


    Letzte Woche wurde diese Kontakt-Infektion über Gegenstände als Sau durch's Dorf getrieben. Diese Woche sind es die Aerosole. Aber: Wie lange Viren unter welchen Bedingungen maximal überleben, heißt _nichts_ für die Übertragung über Kontaktflächen oder Aerosole. Dazu käme mindestens die Frage der Virenlast, mindestens der Weg von den Flächen auf die Schleimhäute, vor allem aber: Wir hätten deutliche Hinweise, dass das Verbreitungsmuster nicht einer Tröpfcheninfektion entspricht, sowohl in Ausmaß, als auch Muster. Das ist nicht der Fall. (Meines Wissens. Führt gerne gegenteilige Quellen an.)


    Kurz gesagt haben wir ernstzunehmende Hinweise, dass das unter Krankenhausbedingungen anders ist. Das z.b. Ansteckung über Aerosole tatsächlich auftritt für dienjenigen, die die Beamtmungsgeräte bedienen bzw. die Menschen intubieren. Dass Verbreitung via Kontaktflächen beim SARS1-Ausbruch _im Krankenhaus in Hongkong_ eine Rolle gespielt hat.


    Aber für nicht hochgradig belastete Umgebungen gibt es da nach wie vor keine Hinweise, dass Übertragung stattfindet.


    Was eine Tröpfcheninfektion ist, wissen wir alle. Wir alle haben den Umgang damit gelernt. Wir müssen das Wissen nur wieder abrufen, auffrischen und dann praktizieren, als ginge es um Leben und Tod. Abstand halten, keinen Körperkontakt, Hände waschen, etc. pipapo.

    Einmal editiert, zuletzt von ExilRoter ()

  • sasa: Äh, haben wir denn bislang auch nur ein wissenschaftlich gestütztes Argument für eine Ausgangssperre?

    Ich bin ja keinesfalls für eine Ausgangssperre. Aber wenn es so weitergeht, dass viele Menschen und Gewerbetreibende die Maßgaben und Empfehlungen ignorieren, ist eine Ausgangssperre in meinen Augen das einzige, was Menschenansammlungen am Ende verhindern kann. Leider.

  • Zum Thema Ausgangssperre folgendes Zitat:


    Zitat

    Mehrere Ärztefunktionäre warnen davor. Der Helmholtz-Chefepidemiologe Gérard Krause kritisierte, ein solch "massiver Eingriff in den gesellschaftlichen Ablauf" könne die Gesundheitsversorgung gravierend beeinträchtigen. Die Produktion von medizinischen Gütern und Medikamenten wie Insulin müsse ebenso gewährleistet bleiben wie die Versorgung mit Lebensmitteln. Und ein Einsatz staatlicher Gewalt zu Umsetzung einer Ausgangssperre "würde Probleme an anderen Stellen schaffen, die wir nicht gebrauchen können", sagte Krause der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

    Auch der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank-Ulrich Montgomery, setzt derzeit auf Aufklärung und Vernunft der Menschen.

    Quelle: https://www.tagesschau.de/inla…erre-deutschland-101.html


    Wenn wir also anfangen auf Experten zu hören, dann bitte auch hier ... alles andere ist politische "law-and-order-like-show" (siehe aktuell Söder).

  • Ja, Spring Break scheint gut zu laufen in den USA. Sollte das tatsächlich stimmen, dürfte das Land in Kürze kollabieren.

  • Ich bin ja keinesfalls für eine Ausgangssperre. Aber wenn es so weitergeht, dass viele Menschen und Gewerbetreibende die Maßgaben und Empfehlungen ignorieren, ist eine Ausgangssperre in meinen Augen das einzige, was Menschenansammlungen am Ende verhindern kann. Leider.


    Genau das ist, was ich meine, wenn ich sage: Wir haben kein wissenschaftlich-gestütztes Argument für eine Ausgangssperre. Du verzichtest hier darauf und begründest das mit dem Handlungsdruck auf der Politik.


    Meine These: Wenn die Politik sinnfreie Maßnahmen beschließt, verschlimmert das die wirkliche Gefahr.


    Heute habe ich beim Lesen des Threads das erste Mal vor Euch Angst bekommen. Diese Verselbstverständlichung von Kopflosigkeit ist sehr besorgniserregend.

  • Dein Beitrag oben ist - neben eigentlichen Stammspielern der rationalen Argumentation wie sasa und Prickel - genau das, was mir Angst macht. Und das ist keine Überspitzung.


    Du als Jurist - sogar schon als Jurastudent - legst Deine Alltagstheorie über das Verhalten von Menschen und dazu Deine Alltagstheorie über die Ausbreitung von Viren, also ein epidemiologisches Fachthema zugrunde, um Maßnahmen zu begründen.


    Was, wenn ich Dir als Sozialwissenschaftler sage, dass Dein Modell grundfalsch ist? Ich ahne die Antwort: Du wirst es als "Sache des gesunden Menschenverstandes" bezeichnen.


    Das ist der Eintrittspunkt in den kollektiven Wahnsinn. Nicht weniger. Ich habe damit hier die Linie gezogen, die mich von der Ausgangssperren-Diskussion trennt. Ich weiß, ich werde Euch nicht überzeugen können. Ich muss erstmal überlegen, ob es für mich unter diesen Umständen überhaupt noch Sinn macht, das Forum zu lesen oder ob ich nicht lieber Selbstschutz in Bezug auf geistige Gesundheit priorisieren sollte.

  • Versammlungsverbot über 5 Personen emfände ich als verhältnismäßig.

    Das deckt doch weitgehend ab was es zu unterbinden gilt, und lässt genug an sinnvollen Bewegungsspielraum.

  • Mein Rezept war im Briefkasten (und die Belege 2018 vom Finanzamt - Geld für Afrika kommt bald :)).


    Da ich Essen bräuchte, bin ich mal zu Real. Meine Hoffnung, einen mit wenig Menschen gefüllten Supermarkt vorzufinden, wurde bestätigt.

    Maximal die bediente Person vor mir und ich, egal an welchem Stand oder auch an der Kasse.


    Tissue war komplett aus (alles außer Damenbinden).

    Nudeln von Barilla satt, sonst nur Reste Realmarke. Beides nicht meins. Aber auch nicht zwingend nötig.

    Heut wird Erbseneintopf gekocht.


    Immer wieder Durchsagen bezüglich Distanzverhalten, was gerade die Alten leider so gar nicht raffen.


    An den Kassen waren sogar die Warentrenner fürs Band nicht griffbereit. Immer schön warten. Die Kassiererinnen weisen immer wieder auf Abstand hin. Der alte Mann vor mir hatte das schon nicht wirklich beherzigt, aber egal, er war vor mir, ich hielt Abstand.


    Die alte Frau nach mir war eine Dränglerin, Warum?, Es war keiner mehr hinter ihr.


    Ich musste die Kassiererin stoppen, wollte nicht für die Alte mitbezahlen. Auch mehrfache Aufforderungen der Kassiererin, zu warten, halfen nichts, ich musste mich in die äußerste Ecke der Einpackzone stellen zum Bezahlen. Und da saß sie mir sinnbildlich schon auf dem Schoß.


    Real hat eine Apotheke, das ist also erledigt Exil :D





    Und jetzt was nicht so Schönes.


    Ich bin seit ein paar Tagen (verstärkt seit gestern) tatsächlich damit beschäftigt, darüber nachzudenken, wie ich damit umgehe, dass ich meinen Mann vielleicht nie wieder leibhaftig erleben werde.

  • Ich verstehe es wirklich nicht, was die Diskussion soll:


    1. Es geht hier doch nicht um eine Ausgangssperre aufgrund politischer Unruhen pp.

    2. Genau deswegen hat uns doch Österreich schon vorgemacht, wie es gehen kann.


    Jaja, Vernunft der Menschen... die scheint sich ja erkennbar derzeit am Maschsee Bahn zu brechen... oder halt in Elze, wo sich ein Mensch, der im betreuten Wohnen lebt, morgens samt Sauerstoffgerät in den Bäcker quält, um dort in der Schlange auf den Kauf seines Brötchens zu warten, welches ihm die Betreuerin sicherlich gerne vorbeigebracht hätte...

  • Ich bin ja keinesfalls für eine Ausgangssperre. Aber wenn es so weitergeht, dass viele Menschen und Gewerbetreibende die Maßgaben und Empfehlungen ignorieren, ist eine Ausgangssperre in meinen Augen das einzige, was Menschenansammlungen am Ende verhindern kann. Leider.


    Genau das ist, was ich meine, wenn ich sage: Wir haben kein wissenschaftlich-gestütztes Argument für eine Ausgangssperre. Du verzichtest hier darauf und begründest das mit dem Handlungsdruck auf der Politik.

    Sollten wir aktuell den sozialen Kontakt minimieren?

    Funktioniert das aktuell ausreichend?

    Welche Optionen haben wir, das zu erreichen?

    Wie viel Zeit bleibt uns dafür noch?

  • Erklär mir doch mal bitte, was an meinem Modell grundfalsch ist.

  • Ich bin gestern bei der Suche nach Papern für meine Masterarbeit über folgenden Meinungsbeitrag/Artikel von John Ioannaidis, Professor in Stanford, gestolpert:


    A fiasco in the making? As the coronavirus pandemic takes hold, we are making decisions without reliable data


    Fand ihn extrem interessant und er ist sehr lesbar geschrieben, also das kann man sich wirklich mal durchlesen wenn ein bisschen Zeit, der Text ist etwas länger.


    Grundaussage des Textes ist, dass alle Maßnahmen die jetzt getroffen werden auf einer Datenlage basieren die nicht vergleichbar ist und keiner weiß ob die Maßnahmen was bringen, was sie bringen oder ob sie überhaupt notwendig sind und das Virus nicht maßlos überschätzt wird.


    Bevor mir der ExilRoter hier wieder reingrätscht ( ;) ), ich stelle den Text hier einfach mal zur Diskussion da dort interessante Punkte angesprochen werden und man sich auch diese Perspektive durchaus mal anschauen und zur Kenntnis nehmen darf. Wissenschaftlicher Diskurs halt.


    :)

  • sasa und stscherer :

    Warum blendet Ihr die Meinung komplett aus, die oben zitiert wurde? Was disqualifiziert eine Aussage von einem Chefepidemiologe und der Weltärtzeorganisation mit der Meinung "Ausgangssperre hilft nichts und macht Probleme die wir nicht brauchen" und qualifiziert Euch und Euren gesunden Menschenverstand genau das besser zu wissen?


    Ich kann Dir nicht erklären was an Deinem Model falsch ist, aber ich Maße es mir eben auch nicht an es besser zu wissen als die zitierten Experten. An anderer Stelle haltet Ihr die Flagge der Experten doch auch hoch ...

  • stscherer: Darum geht es nicht.


    Vom Prinzip her willst Du Dich jetzt als Laie wieder um ein Fachthema streiten.


    Das heißt, dass Du meinst, Fachexpertise allgemein mit "gesundem Menschenverstand" kontern zu können.


    Das war hier nur ein Beispiel. Ja, Dein Modell ist grundfalsch und zwar in dem Sinn, dass das Detail richtig sein könnte, also Dein Modell, dass Du das Modell hier aber nicht anwenden, in jedem Fall nicht verallgemeinern, kannst, weil Du mit Deiner damit begründeten Entscheidung andere Effekte produzierst, die stärker sind und die entgegengesetzt sind.


    Ich kann in dieser Diskussion als Fachwissenschaftler nur verlieren, denn Du forderst mich auf, einen fachwissenschaftlichen Diskurs mit Laien und in einem ungeeigneten Medium zu führen.


    Das ist genau das Problem: Das Überhöhen des "gesunden Menschenverstandes", der im Grunde genommen nur ein Angst-infiziertes Vehikel irrationalen Verhaltens ist.


    Als Merkel letzten Donnerstag sagte: "Wir tun ab jetzt das, was die Wissenschaftler sagen", atmete ich auf. Inzwischen sehen wir die Probleme, die daraus resultieren, dass das natürlich _gar nicht geht_. Die Politik handelt politisch. Basic Luhmann.


    Ich nehme an, das liest sich jetzt verwirrend. Die Quintessenz ist: Wir sollten uns verdammt nochmal zurückhalten, nach Maßnahmen zu rufen, deren Effekte wir überhaupt nicht verstehen. Weder medizinisch noch gesellschaftlich.

  • Grundaussage des Textes ist, dass alle Maßnahmen die jetzt getroffen werden auf einer Datenlage basieren die nicht vergleichbar ist und keiner weiß ob die Maßnahmen was bringen, was sie bringen oder ob sie überhaupt notwendig sind und das Virus nicht maßlos überschätzt wird.

    Sich nach Modellen zu orientieren ist immer noch besser als schätzen.


    Aber das ist schon ein großes Problem, diese Unsicherheit und Unklarheit.

  • sasa und stscherer :

    Warum blendet Ihr die Meinung komplett aus, die oben zitiert wurde? Was disqualifiziert eine Aussage von einem Chefepidemiologe und der Weltärtzeorganisation mit der Meinung "Ausgangssperre hilft nichts und macht Probleme die wir nicht brauchen" und qualifiziert Euch und Euren gesunden Menschenverstand genau das besser zu wissen?

    Weil ich vermute, dass die Grundannahme dieser Aussage ist, dass weniger strikte Maßnahmen funktionieren. Dann bin ich absolut dabei, wenn gesagt wird, dass eine Ausgangssperre nicht (weiter) hilft. Meine Annahme hingegen ist die, dass erst eine Ausgangssperre die Wirkung hat, die man sich von den aktuellen Maßnahmen schon verspricht. Dann wäre sie in meinen Augen leider bitter nötig, um die Ansteckungsrate in handhabbaren Größen zu halten.