Ich möchte mal punktuell eine erste Lanze für Hannover brechen. Ich war eben eine gute Stunde spazieren, durch die Südstadt und am Maschsee. Ich war dabei nicht der Einzige, aber die Leute haben durchweg (!) sehr diszipliniert auf Abstand und Gruppengrößen geachtet. Mehr als drei Menschen dicht beieinander habe ich nicht gesehen, Kinder und Jugendliche nur sehr vereinzelt.
Das ist eine Momentaufnahme, die ich nicht verallgemeinern will. Wenn das aber flächendeckend und weiterhin (v.a. am Sonntag) funktioniert, sehe ich ganz vorsichtig eine Chance, die Kurve vielleicht doch noch flach genug zu bekommen, ohne den ganz großen Hammer gegen die Bewegungsfreiheit auszupacken.
Bei Ausgangsbeschränkungen würde ich wie andere hier auch zu bedenken geben, dass man sehr genau abwägen sollte, was man tut -- und abwägen kann man auch in relativ kurzer Zeit. Aber Menschen unterlaufen ja selbst totale Ausgangssperren, die mit Standrecht verbunden sind. Die Motive sind dann andere, zumeist existenziellere, aber grundsätzlich passiert es. Insofern bin ich bei allen, die hinterfragen, wieviel Nutzen so eine Maßnahme tatsächlich noch zusätzlich bringt. Erst wenn ich das weiß, kann ich endgültig entscheiden, ob ich dafür oder dagegen bin. Selbst wenn man Ausgangssperren jetzt präventiv verhängt (und auch dafür mag es gute Gründe geben), sollte man sie permanent überprüfen und bei fehlendem Nutzen sofort wieder lockern.