Corona

  • Für dich mag das monatelang ohne sozialen Kontakt gehen..

    Bei mir geht das nicht..

    Meine Perspektive aktuell wär bei dem Szenario: Jeden Tag die maximal erlaubte Zeit von 10h arbeiten (Das wird bei uns lange nötig sein), dann vielleicht noch ein bisschen einkaufen und dann zuhause sitzen..

    Und das monatelang?

    Da springe ich lieber aus dem Fenster meines Büros (6.OG) (und das ist jetzt kein Witz!), zumal ich eh die Tendenz zu Depressionen habe, die ich in normalen Zeiten aber unter Kontrolle habe.. In dem geschilderten Szenario sicherlich nicht mehr!

    Insane, ich habe das Gefühl, dass Du nicht verstanden hast, dass ich genau darauf hinaus will. Dass wir uns jetzt Zeit kaufen, in der wir gezielt überlegen, wie wir die nächsten Monate erträglich gestalten. Auch in Deinem Sinne.


    Vielleicht überzeugt Dich dabei, dass ich alleine lebe. Ich bin weder abgebrüht noch soziophob. Je eher ich wieder richtig unter Leute kann (Familie, Freundinnen und Freunde, Kolleginnen und Kollegen), desto besser für mich. Homeoffice mache ich durchaus mal für einen Tag, wenn es mir z.B. eine Umgebung für konzentriertes Arbeiten schafft. Für Wochen ist das aber nichts, was ich freiwillig tun würde. (Und zugleich ist mir klar, dass ich damit immer noch ziemlich privilegiert bin.)


    Mein Ansatz soll genau dahin gehen, dass es eben nicht über Monate so weiterläuft. Und ich erwarte gleichzeitig nicht von jeder und jedem, an Lösungen mitzuarbeiten. Das kann nicht jeder und das muss nicht jeder. Aber ich sehe auch keinen Grund, nicht zur Lösungssuche zu ermutigen und die Suchenden zu unterstützen.


    Ich habe absolutes Verständnis, wenn Menschen unter der Lage leiden (das tue ich ja auch ein Stück weit) und den Ausblick pessimistisch sehen. Aus der Lage raus kommen wir aus meiner Sicht nur, wenn andere -- die, die das können -- jetzt für alle Lösungen suchen und entwickeln und darüber berichten. Und damit hoffentlich vielen weiteren Menschen Mut machen und Kraft zum Durchhalten geben.


    Was ich tatsächlich nicht hilfreich finde (und damit meine ich nicht Dich), sind apokalyptische Szenarien, Schüren von Panik und Ängsten und Verbreiten von unbewiesenen Behauptungen/Gerüchten. Kritik, vor allem konstruktive, meine ich damit übrigens nicht. Die bleibt wichtig.

  • Ich glaub unser geschätzter stscherer ist auch von einem Virus erfasst, wo die eigenen Abwehrkräfte nicht mehr gegen ankommen, schade.

    Aber auf jeden Fall gute Besserung dir.

    Einmal editiert, zuletzt von mustermann ()

  • Na dann wünsch ich euch viel Spaß, wenn es dann hier aussieht wie in Italien und ihr dann um die Häuser zieht, weil ihr es zu Hause ja nicht mehr aushaltet 🤦‍♂️ Aber dann bitte den anderen keinen Beatmungsplatz wegnehmen. Das wäre reichlich asozial.
    Wenn man nach nem Unfall ein halbes Jahr in einem scheiss Reha Zimmer liegt, dann kann man auch schreien wie man will und es bringt nix. Was soll hier das rumgemaule jetzt bringen?

    Manche fühlen sich immer noch viel zu sicher. Die brauchen anscheinend eine sichtbare Gefahr um zu verstehen, dass es ernst ist. Und gerade bei einem Total-Kollaps würde es noch viel mehr Jüngere treffen, die bei genügend Plätzen noch intensivmedizinisch hätten gerettet werden können.

    Und sich jetzt Gedanken darüber zu machen, was in 2 Monaten ist, bringt einen momentan kaum weiter. Auch dann muss der Total-Kollaps vermieden werden (der ethisch und moralisch null vertretbar ist und genauso verheerende Auswirkungen auf die Wirtschaft hätte). Helfen können nur Medikamente oder ein Impfstoff. Keine Ahnung wann es die gibt. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass das in diesem Fall keine zwei Jahre dauern wird. Drosten munkelte ja schon was von beschleunigten Verfahren...


    https://images.app.goo.gl/Us8YxL9g4kEx4f3JA

    Einmal editiert, zuletzt von Muffe ()

  • ich habe gerade mal was in den Rechner getippt:

    Wenn es in Deutschland mit der derzeitigen Infektionsrate weiterGINGE (Verdopplung etwa alle 2,5 Tage) dann wären in 30 Tagen 90 Mio (also komplett Deutschland) infiziert.

    Spätestens dann könnte man sämtliche Restriktionen aufheben. Der kleine Beigeschmack ist, daß in diesem Fall mindestens mit einer Sterblichkeitsrate wie in Italien zu rechnen wäre, also 9%. Wären also 8 Mio Tote.

    Ich weiß, daß es da tausend "aber" dazu gibt, deshalb nicht zerpflücken, sondern nur grob im Hinterkopf behalten.

    Für "richtige" Berechnungen bei RKI oder ähnlichem nachschauen.

  • Ich glaub unser geschätzter stscherer ist auch von einem Virus erfasst, wo die eigenen Abwehrkräfte nicht mehr gegen ankommen, schade.

    Aber auf jeden Fall gute Besserung dir.

    Das glaube ich eher nicht... ;)


    Es ging mir nur darum, mal wieder auf den derzeitigen Kern zu kommen.


    Übrigens gehe ich davon aus, dass wir derzeit auf dem Stand von Italien am 03.03. sind und dass die Italiener deswegen die Kurve nicht abflachen können, weil sie nur 10-15% der Infizierten überhaupt erfassen.


    Wenn ich mir die deutschen Zahlen ansehe, dann bin ich vorsichtig optimistisch. Aber wir werden bis zur Entwicklung wenigstens einer Therapie, besser noch eines Impfstoffs sehr, sehr streng vorgehen müssen.


    PS: Kurzarbeitergeldregelung gilt rückwirkend ab 01.03. und nächste Woche werden in Niedersachsen die Voraussetzungen zur Auszahlung der Sofortkredite geschaffen.

    2 Mal editiert, zuletzt von stscherer ()

  • Ich glaube, dass generell die Erfahrung der Machtlosigkeit und des Kontrollverlustes, die die aktuelle Situation auf vielen Ebenen mit sich bringt, psychisch für viele Menschen weitreichende Folgen haben wird - ganz unabhängig davon, wie das alles ausgeht.

    Genau das!


    Bei Ausgangsbeschränkungen würde ich wie andere hier auch zu bedenken geben, dass man sehr genau abwägen sollte, was man tut -- und abwägen kann man auch in relativ kurzer Zeit. Aber Menschen unterlaufen ja selbst totale Ausgangssperren, die mit Standrecht verbunden sind. Die Motive sind dann andere, zumeist existenziellere, aber grundsätzlich passiert es. Insofern bin ich bei allen, die hinterfragen, wieviel Nutzen so eine Maßnahme tatsächlich noch zusätzlich bringt. Erst wenn ich das weiß, kann ich endgültig entscheiden, ob ich dafür oder dagegen bin. Selbst wenn man Ausgangssperren jetzt präventiv verhängt (und auch dafür mag es gute Gründe geben), sollte man sie permanent überprüfen und bei fehlendem Nutzen sofort wieder lockern.

    Danke!


    Ich begreife auch nicht wirklich, was es da noch zu diskutieren gibt.

    Kein Problem, ich erkläre es dir gerne. Ich halte diskutieren in den meisten Fällen für angemessen, denn es sorgt für einen Austausch von Argumenten der Pro- und Kontra-Seite. In einer offenen Diskussion können diese erörtert werden und mit etwas Glück für Verständnis der Positionen der jeweiligen Gegenseite und auch der getroffenen Maßnahmen führen.


    Ich habe nun drei Mal ausführlich etwaige Probleme ins Feld geführt, die ein kompletter Lockdown wie auch eine längere Durchführung der derzeitigen Maßnahmen mit sich bringen könnten, bisher ist hier nicht einer konkret darauf eingegangen. Nach meinem ersten längeren Beitrag habe ich die sozialen und politischen Aspekte weg gelassen und mich auf das Medizinische beschränkt, aber immer noch null Reaktion.


    Ich habe vorgestern geschrieben, dass ich die bisherigen Maßnahmen für richtig und umungänglich erachte, dazu stehe ich auch heute noch. Trotzdem sollte sich Gedanken über die negativen Auswirkungen gemacht werden, und zwar optimalerweise bevor diese zum Tragen kommen.


    Ich wiederhole mich gebetsmühlenartig wenn ich schreibe, dass ich die Sorgen aller verstehen kann, sei es um sich selbst oder ihre Familie, egal ob jung oder alt. Diese Sorgen sind vollkommen berechtigt und nichts liegt mir ferner als jemandem das Gefühl zu geben, mir wären diese Sorgen egal. Ich habe in einem persönlichen Beispiel meine eigenen Sorgen um ein Familienmitglied angeführt.


    Es sollte aber bedacht werden, dass auch wenn Covid19 momentan alles überschattet, dies nicht die einzige Erkrankung ist, an der man sterben kann. Ich mache mir sowohl Sorgen, dass mein vorerkrankter Vater sich infizieren könnte, aber ebenso mache ich mir Sorgen, dass die Langeweile und das Nichtstun ihm alleine schon physisch mehr zu schaffen machen, als es Covid19 tun könnte. Ich kenne ihn und weiß, dass er etwas um die Hand braucht und ich weiß ebenso, dass die Ärzte ihm nach seinen Herzinfarkten viel Bewegung empfohlen haben. Ich habe eine scheiß Angst und lese hier (von einigen wenigen!) überheblich-arrogante Beitrage von wegen, man solle sich mal nicht so anstellen. Ich schrieb es schon einmal: Nicht jeder ist ein Wohnungsmensch und hat sein Wohnung und seinen Alltag auf dauerhaftes Drinbleiben eingerichtet. Nicht jeder hat zu Hause eine Familie und die damit vorhandenen Sozialkontakte, nicht jeder kann mit Netflix & Chill etwas anfangen, noch nichtmal jeder hat eine funktionierende Küche.


    Die psychischen Probleme und deren Folgen, die nicht wenige davontragen werden, werden mir viel zu sehr verharmlost und teilweise ins Lächerliche gezogen. Wir haben knapp 10.000 Suizide jährlich in Deutschland und um die 100.000 Versuche. Viele sind jetzt fernab von Familie allein in ihrer Wohnung, hinzu kommen eventuelle Existenzängste. Die Zahl der Therapieplätze wird in den nächsten Monaten eher nicht zunehmen, eher im Gegenteil. Vielleicht bin ich viel zu pessimistisch, aber mir schwant böses.


    Um es noch einmal deutlich zu machen: Ich bin durchaus der Meinung, dass die jetzt akut getroffenen Maßnahmen richtig und wichtig sind und mich regt die Leichtfertigkeit einiger genauso sehr auf wie euch auch. Aber bedenkt bitte auch, dass die Maßnahmen auch Nachteile mit sich bringen, die spätestens mittelfristig viele(n) Probleme bereiten wird und diese Probleme den Nutzen überwiegen könnten.



    Ich denke allerdings auch, dass man den aktuellen Prozess der Politik kritisch begleiten sollte dahingehend, dass man von den politisch Verantwortlichen fordert, deutlicher zu machen, dass es sich um kurzfristig außer Kraft gesetzte Grundrechte handelt und dieser Akt einer absoluten Ausnahmesituation geschuldet ist. Sonst wäre das, was aktuell geschieht, z. B. eine Steilvorlage für eine Regierung unter AfD-Beteiligung.

    Genau das meinte ich in meinem ersten Beitrag. Es ist jetzt gerade notwendig, aber Grundrechtseingriffe wie diese sollten permanent kritisch und vor allem transparent evaliert werden. Und wir müssen höllisch aufpassen, dass nicht irgendwann die falschen Leute davon profitieren.


    Das ist jetzt auch wichtig, dass sie jedes Grundrecht per Liste abarbeitet, dass eingeschränkt wird.. Kirchen

    Ich verstehe was du meinst und kann mit Kirche und Religion selbst auch nicht so viel anfangen, aber bedenke bitte, dass die Kirche für viele eine Stütze ist, die in Tagen wie diesen nicht unterschätzt werden sollte. Gerade viele ältere Leute können mit Gottesdiensten im Fernsehen und Seelsorge bei Youtube nichts anfangen. Auch wenn ich einen Kirchenbesuch zur Zeit für mehr als fahrlässig halte, gerade weil dort hauptsächlich Personen aus der Risikogruppe zugegen sind, sollte man die kirchliche Arbeit nicht unterschätzen.


    Na dann wünsch ich euch viel Spaß, wenn es dann hier aussieht wie in Italien und ihr dann um die Häuser zieht, weil ihr es zu Hause ja nicht mehr aushaltet 🤦‍♂️ Aber dann bitte den anderen keinen Beatmungsplatz wegnehmen. Das wäre reichlich asozial.
    Wenn man nach nem Unfall ein halbes Jahr in einem scheiss Reha Zimmer liegt, dann kann man auch schreien wie man will und es bringt nix. Was soll hier das rumgemaule jetzt bringen?

    Genau solche Beiträge meinte ich. Stumpfes, arrogantes und vor allem ignorates Rumgepaule. Gar kein Bock jetzt, darauf irgendetwas Sachliches zu schreiben.

  • Danke 👍

    Also ich wohl allein, mir geht es psychisch auch nicht gut und hab auch keinen Freizeitpark in meiner Wohnung.

    Von daher kannst dir das mit der Arroganz sparen...

  • Auch wenn das mittlerweile etwas her ist, profitiere ich vermutlich noch von 15 Jahren jeden Sonntag (oder auch mal mehr) verkatert das Haus nicht verlassen. Das war Training.

  • Übrigens gehe ich davon aus, dass wir derzeit auf dem Stand von Italien am 03.03. sind und dass die Italiener deswegen die Kurve nicht abflachen können, weil sie nur 10-15% der Infizierten überhaupt erfassen.


    Von den Fallzahlen her sind wir gerade etwa eine Woche hinter Italien (Quelle bei twitter).

  • Gibt es eigentlich schon irgendwo auf der Welt ein Model von gezielter Durchseuchung der Fittesten, also einer Gruppe, die denen das geringste Risiko zugesprochen wird.

    Ich bin nur auf das Militär gekommen, wo sich so etwas schnell realisieren lassen würde. Die haben die Struktur für Kasernierung, und eine eigene Krankenhausversorgung.


    Ich dachte erst an Sportvereine, aber schwer umsetzbar. Gesunde Menschen, die freiwillig eine Corona Pille nehmen, mit der Perspektive in 3 Wochen immun zu sein.


    Ich finde diesen Gedanken des unbegrenzten Ohnmachtszustands so perspektivlos. Dieses wachsende Mißtrauen, gegenüber jedem, besonders gegenüber jedem der hustet, bedenklich.


    Da wäre es doch schön, wenn man junge Leute mit einem grünen Stern rumlaufen lassen könnte, als Zeichen der Hoffnung.

    Eine Kennzeichnung ist immer problematisch, ich weiß. Ist ja auch nur eine Überlegung.


    Es gibt halt keine Proaktiven Herangehensweisen, sondern nur Bremsen, und alles Runterfahren, und verzögern. Ich glaub das zermürbt auf Dauer.

  • Übrigens gehe ich davon aus, dass wir derzeit auf dem Stand von Italien am 03.03. sind und dass die Italiener deswegen die Kurve nicht abflachen können, weil sie nur 10-15% der Infizierten überhaupt erfassen.


    Von den Fallzahlen her sind wir gerade etwa eine Woche hinter Italien (Quelle bei twitter).

    Nein, das ist falsch, da die Todeszahlen in Italien etwas Anderes sagen: diejenigen von gestern in D sind vergleichbar mit denen in I am 03.03. Da hatte I aber nur 10-15% der Infektionsmeldungen wie wir. Alle bisher validen Zahlen sprechen für etwa 80% milde Verläufe (und weniger), 20% schwere und sehr schwere Verläufe und Todeszahlen unter 1%. Und genau deswegen dürften die Italiener jedenfalls Anfang März nur schwere und sehr schwere Vorfälle als Infektionen festgestellt haben.


    Hierfür spricht auch, dass man noch Anfang März in Italien zur Rettung der WIntersaison das Problem komplett ausgeblendet hat. Und deswegen ist es im wirtschaftlich starken Bereich Italiens offensichtlich zu einer sehr schnellen Durchseuchung gekommen, die dann durch die erhebliche Mobilität in dieser Zeit (Skifahren) in die Alpenregion eingetragen hat.


    Ich denke, insgesamt können wir jetzt eine Chance haben, (nord)italienische Verhältnisse in unseren Krankenhäusern gerade noch zu verhindern.


    Muffe: Kopf hoch! Wenn meine Annahmen eintreffen, dann gibt es ein bisschen Licht am Ende des Tunnels, und dann halten wir auch die ersten Wochen des LockDowns besser durch... wahrscheinlich ist es nicht der Letzte.


    Noch etwas zum Nachdenken:


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    Einmal editiert, zuletzt von stscherer ()