Corona

  • Pokalheld, ich denke du vermengst da zwei Dinge. Wenn die Inkubationszeit 2 Wochen beträgt, dann werden wir auch in 2 Wochen näheres zu den heute ergriffenen Maßnahmen sagen können, also über die Fallzahlstatik.

    Die Todeszahl hat mit der Beurteilung der Maßnahmen nur als Folge aus den Fallzahlen zu tun. Der eine stirbt am ersten Tag seiner Einlieferung ins Krankenhaus, der nächste vielleicht erst nach 20 oder 30 Tagen.

  • Ja aber wann hat man denn den Einzelhandel (weitgehend) lahmgelegt..? Dienstag..?

    Wann hat man die Restaurants/Cafes geschlossen..? Mittwoch..?


    Was ist denn GRAVIEREND seit der Zeit geschehen, das man jetzt die im Prinzip härteste Stufe (Ok, Augangssperre noch nicht mal für spazierengehen wäre noch denkbar) davon abgesehen zünden MUSS..?

    Die Zahlen sind doch in der Zeit in dem Rahmen gestiegen, der erwartbar war.

    Wäre Bayern nicht vorgeprescht wäre die Diskussion sicherlich auch ruhiger und man könnte der heutigen Zusammenkunft der Bundesländer auch entspannter zu verfolgen.


    Der Eindruck den man momentan in den Medien bekommt ist doch der, das die Bevölkerung sich doch weitestgehend daran hält Gruppenbildungen nicht durchzuführen bzw. zu vermeiden.

    Man darf sich von Bayern jetzt nicht zu einer Maßnahme "verführen" und treiben lassen, die unter Garantie mindestens 50% der Bundesländer nicht will/nicht für nötig erachtet.

    Und im übrigen noch nicht mal von den führenden Virologen/Medizinern. Da habe ich medial keine einheitliche Empfehlung herausgehört das man jetzt die nächste Einschränkungsmaßnahme vorschlagen will.


    Es muß doch möglich sein das in diesem unseren Lande, auch in so einer Situation, man von Bundesland zu Bundesland entscheiden kann was das "richtige" ist.

    Noch mal, ich muß hier nicht mit Regenschirm rumlaufen wenns im Süden des Landes regnet.

    Maßnahmen und weitere Regelungen/Beschränkungen kann man immer und jederzeit von jetzt auf gleich durchführen. Das muß Bundesweit NICHT JETZT sein, nur weil Söder/Bayern das für IHR Bundesland für richtig empfinden.

    Einmal editiert, zuletzt von Jose80 ()

  • Wir können aber mit weiteren Maßnahmen nicht warten, bis wir belegen können, ob die aktuellen Maßnahmen greifen und ausreichen. Wenn wir erst dann reagieren, ist es zu spät und die Entwicklung nicht mehr aufzuhalten. Also muß man jetzt, nach Beurteilung dessen, was man so hört und sieht, eine Entscheidung über weitere Maßnahmen treffen. Mein Gefühl der letzten drei Tage ist, dass die aktuellen Maßnahmen greifen und damit auch hoffentlich ausreichen. Ich habe aber davon überhaupt keine Ahnung und nur einen extrem begrenzten Einblick. Von daher gestehe ich den Experten zu, dennoch eine andere Entscheidung zu treffen. Ich glaube allerdings aktuell nicht, dass in Niedersachsen nochmal verschärft wird.

  • Bei uns geht gerade das Gerücht um, dass die Deutschen weniger an Corona sterben, weil sie viel Bier trinken. Ich glaube das einfach und halte mich an diese Empfehlung.

  • Pokalheld


    Im Endeffekt kommt es nicht auf die absoluten Zahlen an, sondern die tägliche Wachstumsrate/Zuwachsrate muss sich verlangsamen. Das können dann in absoluten Zahlen auch mehr neue Fälle als am Vortag sein, die Wachstumsrate verlangsamt sich dennoch.


    Wenn ich von 1,4 -> 1,35 -> 1,3 -> 1,25 etc. gehe, habe ich zwar immer mehr Fälle als am Vortag, aber die Wachstumsrate beginnt sich deutlich zu verlangsamen und die Kurve wird flacher.


    Für Östereich hat jemand dieses Dashboard erstellt, mit zahlreichen Auswertungen und Statistiken zum Verlauf in Österreich und da sieht man schon deutlich dass es eine positive Entwicklung gibt, auch wenn die absoluten Zahlen weiter wachsen.

  • Noch mal, ich muß hier nicht mit Regenschirm rumlaufen wenns im Süden des Landes regnet.

    es regnet aber gerade in ganz Europa, um in dem Beispiel zu bleiben. Nur mancherorts mehr oder weniger. Und es schadet doch nicht, das regionale Gesundheitswesen nicht selbst auszulasten, sondern Kapazitäten zur Verfügung zu stellen. Hat doch alles was mit Solidarität zu tun. Abgesehen davon, dass es m.e. im Moment noch zu früh für Ausnahmen ist.

    Wenn die Fallzahlen -m.e. Mitte April- sinken, wird noch schwer genug abzuwägen, bei welchen Todesraten die Maßnahmen zurück gefahren werden können. Auf null werden die Todesraten nie sinken.

  • Wir können aber mit weiteren Maßnahmen nicht warten, bis wir belegen können, ob die aktuellen Maßnahmen greifen und ausreichen. Wenn wir erst dann reagieren, ist es zu spät und die Entwicklung nicht mehr aufzuhalten. Also muß man jetzt, nach Beurteilung dessen, was man so hört und sieht, eine Entscheidung über weitere Maßnahmen treffen. Mein Gefühl der letzten drei Tage ist, dass die aktuellen Maßnahmen greifen und damit auch hoffentlich ausreichen. Ich habe aber davon überhaupt keine Ahnung und nur einen extrem begrenzten Einblick. Von daher gestehe ich den Experten zu, dennoch eine andere Entscheidung zu treffen. Ich glaube allerdings aktuell nicht, dass in Niedersachsen nochmal verschärft wird.

    Denke auch, so wie es jetzt ist wird es noch 2-3 Wochen gehen und dann schauen wir mal weiter...

  • sasa


    Es ist aber (in meinen Augen) sinnlos innerhalb von nur 5 Tagen (!) Abstand gleich die nächste drastische Maßnahme zu verkünden, ohne auch nur im Ansatz die Entwicklung der 1. getroffenen Entscheidung zu verfolgen.

    Mit anderen Worten, dann hätte man gleich "Tabularasa" machen können und Einzelhandel/Restaurants/Gaststätten/ Ausgangsbeschränkung in einem Aufwasch durchziehen können/sollen.


    Mir fehlt jetzt die Verhältnismäßigkeit. Man kann doch nicht alle 3-4 Tage immer dahergehen und solche weitreiche Entscheidungen treffen, wenn noch nicht mal die Mediziner ZU DIESEM ZEITPUNKT davon überzeugt sind.


    Laut Bild sollen sich aktuell (natürlich) auch Saarland, Sachsen, BaWü der Söderschen Linie anschließen.

    Jetzt werden in den nächsten Stunden auch noch die hartnäckigsten Verweigerer und übrigen Ministerpräsidenten weichgeklopft, sodaß die Söder-Linie urplötzlich fürs gesamte Land gilt.

  • andremd Ja und Nein. Jein. Mathematisch gesprochen ist das korrekt beschrieben, wie ein exponentielles Wachstum aufhört. Aber es kommt dennoch auf die absoluten Zahlen. Die stecken in der Nebenbedingung, die da heißt Notfallversorgung. Die Krankheitskurve muß sich doll genug abschwächen, sie muß sich früh genug abschwächen und sie muß dauerhaft unter dieser linearen Linie der Behandlungsmöglichkeiten bleiben. Ein Abflachen reicht gar nicht. Ein Abflachen ist bloß der erste Schritt hin zum Stagnieren. Wobei zu prüfen ist, ob man innerhalb der Krankenhauskapazitäten stagniert oder außerhalb.


    Oder ganz blöd gesagt: Abflachen und absinken wird die Krankheitskurve in jedem Fall. Mit und ohne Maßnahmen. Der angerichtete Schaden ist es, der sich unterscheidet. https://miro.medium.com/max/960/1*CUhgdmaW1Qhq5ByRhtLOgg.png (das Schaubild dazu)


    martin

    Kann sein. Bin mir gerade nicht sicher, was Du ganz genau meinst. Ich sprach mehr von Inkubationszeit, Du unterscheidest jetzt auch nach der Dauer des Krankenhausaufenthaltes. Wird schon passen.


    Florian

    Deine Unaufgeregtheit mit Schuß Lockerheit ist einzigartig und großartig.

  • sasa


    Es ist aber (in meinen Augen) sinnlos innerhalb von nur 5 Tagen (!) Abstand gleich die nächste drastische Maßnahme zu verkünden, ohne auch nur im Ansatz die Entwicklung der 1. getroffenen Entscheidung zu verfolgen.

    so war es ja auch nicht. Nach der Merkelrede gab es etliche Berichte, dass viele Jugendliche in Parks oder Ältere auf Märkten ungehemmt weiter Kontakte pflegen.

    Das soll sich aber massiv verbessert haben. Deshalb hoffe ich, es sind bundesweit keine strengere Auflagen erforderlich und es kommt zu keinem Überbietungswettbewerb mit Bayern.

  • sasa


    Es ist aber (in meinen Augen) sinnlos innerhalb von nur 5 Tagen (!) Abstand gleich die nächste drastische Maßnahme zu verkünden, ohne auch nur im Ansatz die Entwicklung der 1. getroffenen Entscheidung zu verfolgen.

    Nochmal: Man kann die Ergebnisse der ersten Maßnahme nicht abwarten und danach eventuell gegen steuern. Dann ist alles zu spät. Man kann nur abgleichen, ob das Verhalten der Bürger während der aktuellen Maßnahmen dem entspricht, was man sich erhofft hatte. Und dann muß man auf Basis dieser Eindrücke Entscheidungen treffen. Ich habe den Eindruck, dass genau das sehr gewissenhaft und keineswegs voreilig getan wird.