Corona

    • Offizieller Beitrag

    juk96 Nur kurz meine Gedanken zu zwei Punkten:


    Vergleich mit Südkorea bzw. Italien: Unsere Kurve ähnelt im Moment sehr der von Italien von vor zwei Wochen, nicht der von Südkorea. Daher würde ich eher davon ausgehen, dass wir mit der italienischen Entwicklung rechnen sollten.


    Vergleich zu den übrigen Jahren, wo nicht auf Vergleichbares getestet wurde: Ja, der Vergleich ist so natürlich nicht möglich. Allerdings zeigt ein Blick auf die Intensivstationen der bereits stark betroffenen Länder, dass hier doch irgendetwas anders ist als sonst. Die Leute landen da doch nicht "voreilig" aufgrund des Tests, sondern aufgrund ihres kritischen Zustandes.

  • Okay, danke (auch für das Löschen des doppelten Beitrags).


    Ich sehe die Entwicklung Deutschland - Italien anders, ich hatte das auch schon mal geschrieben. Wenn man sich die Todesziffern und die gemeldeten Infektionen ansieht, dann erfasst Italien nur die 10-20% mittel bis schwer Symptomatischen. Unsere Tests sind viel umfangreicher. Dadurch verschiebt sich das Bild komplett.

  • Guten Morgen mabuse, danke für deine Antwort!


    Erstmal muss ich gestehen, dass ich den Begriff "Lockdown" offenbar missverständlich verwendet habe. Für mich ist (war) ein (totaler) Lockdown eine komplette Ausgangssperre. Ich versuche mich zukünftig klarer auszudrücken.


    Verstehe mich bitte nicht falsch, aber offenbar hast du mich nicht richtig verstanden. Ich habe mehrfach versucht klarzustellen, dass ich die Maßnahmen soweit für vollkommen richtig halte und habe sogar die Entscheidungsträger für ihr (bisher) umsichtiges Handeln gelobt. Von daher sind wir hier eigentlich einer Meinung.


    Ich stelle weder die bisherigen Maßnahmen noch den Nutzen in Zweifel. Ich sehe nur eine weitere Verschärfung der Maßnahmen bis hin zu einer kompletten Ausgangssperre für kritisch, weil ich den Nutzen auch bezüglich einer weiteren Ausbreitung nicht sehe. Drosten (und auch andere Virologen) hat in einem seiner Interviews selbst gesagt, dass es fraglich ist, ob man wirklich mit aller Gewalt auch den letzten Uneinsichtigen von der Straße holen muss, denn daran hänge eine Ausbreitung nicht ab und die Folgen (Kollateralschäden) könnten den Nutzen überwiegen.


    Wieso kannst Du denn Deine Familie nicht sehen? Einzelpersonen dürfen doch (soweit ich das sehe) kreuz und quer in Deutschland rumjuckeln. Einzig die Inseln und Schleswig-Holstein ist dicht. Oder was sehe ich falsch?

    Auch wenn es vielleicht noch keine flächendeckenden Regelungen dazu gibt (bin mir da aber gerade nicht sicher, also korrigiert mich gerne) haben einzelne Städte bereits ein Betretungsverbot für Leute aus Risikogebieten (komplettes Ausland, Bayern, BW, NRW) ausgesprochen, zumindest für Nicht-Einwohner. Das macht familiären Besuch tatsächlich schwierig.


    Klar gibt es Skype. Meine Eltern haben jedoch noch nicht mal einen Computer.

    Sich alternativlos den Regeln zu unterwerfen, kann für jede/n einzelne/n andere Konsequenzen haben.

    Es wäre für den Grundton in dieser Debatte wichtig, dieses im Hinterkopf zu haben.

    Danke!


    das sollten die ganzen ich, ich, ichs sich auch mal durch den Kopf gehen lassen

    Es ist nicht gegen dich persönlich gerichtet, ich habe mir dieses Zitat gerade mal rausgepickt, weil es zu meinen Empfindungen passt.


    Soviele "ich, ich, ichs" lese ich hier ehrlich gesagt gar nicht. Vielen Kritikern immer weiterer Maßnahmen geht es nicht zwangsläufig darum, endlich wieder in die Disco oder ins Kino zu dürfen, sondern sie (wir) weisen darauf hin, dass diese Maßnahmen auch o.g. Kollateralschäden mit sich bringen können, die in der Gesamtbetrachtung den Nutzen überwiegen könnten.


    Ich habe nun mehrmals darum gebeten, sich zumindest mal damit auseinander zu setzen und mir argumentativ zu begegnen, bisher hat das noch niemand so wirklich gemacht. Ich habe konkrete Beispiele genannt und mich dabei auf das rein Mediziniche beschränkt, wieso die bisherigen Maßnahmen, auch wenn ich sie für den Moment für unabdingbar halte, auf Dauer sowie eine weitere Verschärfung dieser für problematisch halte, insbesondere in Hinsicht auf eine Überlastung des Gesundheitswesens und der Sterberate. Weder habe behauptet, dass ich zwingend Recht habe, noch habe ich (finde ich) irgendwelche Zweifel daran gelassen, dass es am Ende eine scheiß Situation für alle Beteiligten sein wird.


    Ich lese immer wieder (und für mich vollkommen verständlich) persönliche Beispiele aus Sorge um seine (vorgeschädigten) Verwandten vor Covid19. Ich sehe aber keine Auseinandersetzung (für mich vollkommen unverständlich) mit den medizinischen Auswirkungen durch die Maßnahmen auf der anderen Seite. Ich habe wiederholt mein Verständnis für die Sorgen der User zum Ausdruck gebracht, aber auf meine Sorgen (nicht nur für "meine" Leute) und die anderer wird abqualifizierend mit Egoismus reagiert. Das ist sicherlich von niemandem beabsichtigt, aber es fühlt sich irgendwann so an wenn man das Gefühl hat, gegen eine Wand zu reden (schreiben).


    Vielleicht ist das aber auch eine Auswirkung der schonmal angesprochenen Schwarz-Weiß-Denke, die sich gesellschaftlich und auch hier im Forum breit gemacht hat, egal zu welchem Thema. Es gibt (häufig, nicht immer) nur die eine oder andere Seite und oft nur im Extrem. Ich bin kein Gegner und noch nicht mal ein Kritiker der Maßnahmen, sondern ein kritischer Befürworter, der sich Mühe gibt, das große Ganze im Blick zu haben, also Pro und Kontra. Weder erwarte ich, dass Leute ihre Meinung schlagartig ändern noch mich mit Likes überschütten, ich wünsche mir nur Respekt für andere Meinungen und eine sachliche Auseinandersetzung damit. Das vermisse ich hier bisher.

  • SHG-Chris Deine sehr differenzierte Sicht der Dinge kann ich auch gut nachvollziehen. Mich stört eher der Einzelfall, der hier ein "Ich kann resp. will aber nicht den ganzen Sommer zu Hause bleiben" ohne jedes weitere Argument in die Diskussion wirft. Ich kann jede berechtigte Sorge rund um Ausgangsbeschränkungen und deren Folgen (für die Psyche, für die Verwandten, für die Wirtschaft, etc.) verstehen, gerade wenn aufgrund dieser Sorgen nicht gleich die Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit von Ausgangsbeschränkungen per se in Abrede gestellt wird.

  • Hui das war knapp, Bauhaus hat mich nicht mehr reingelassen, bei OBI sah es so aus als würden sie gerade die Sperrschilder fertig machen.

  • Was soll man mit der ganzen Zeit machen, wenn man nicht Mal mehr im Baumarkt herumirren darf, weil man keinen Verkäufer findet?


    Traurig übrigens die Hetzer der AfD, die Merkel jetzt das "Beste" wünschen.

  • Die aktuell beschlossenen Maßnahmen sind aus meiner Sicht sicherlich richtig. Was ich allerdings vermisse, sind öffentliche Überlegungen der Politik, ob man nicht auch andere Maßnahmen ergreifen kann, sei es alternativ oder unterstützend.
    Die WHO weist Ja beispielsweise darauf hin, dass ein deutlich erhöhtes Testaufkommen sehr wichtig wäre. Mir ist schon klar, dass man das nicht von heute auf morgen erreichen kann aber gibt es überhaupt Anstrengungen in die Richtung?

    Ähnlich ist es mit der Auswertung von Handy Daten, was ja wohl ein Schlüssel n Süd Korea war. Das ist bei uns mit der aktuellen Rechtslage nicht machbar aber wird hier drüber diskutiert, dieses für diesen Fall zu ändern?

  • Kann man nur hoffen, dass in den nächsten Wochen (was gestern schon passiert ist, aber zum Glück gibt's Online-Handel) nix im Haus kaputt geht. Für mich erste nicht wirklich mit Verstand getroffene Einschränkung.

  • Ähnlich ist es mit der Auswertung von Handy Daten, was ja wohl ein Schlüssel n Süd Korea war. Das ist bei uns mit der aktuellen Rechtslage nicht machbar aber wird hier drüber diskutiert, dieses für diesen Fall zu ändern?


    Das Thema Handydaten war doch groß in allen Diskussionen enthalten. Spahn wollte das, man hat sich bewusst dagegen entschieden. Da hat eine klare und öffentlich nachvollziehbare Abwägung stattgefunden.

    • Offizieller Beitrag

    Kann man nur hoffen, dass in den nächsten Wochen (was gestern schon passiert ist, aber zum Glück gibt's Online-Handel) nix im Haus kaputt geht. Für mich erste nicht wirklich mit Verstand getroffene Einschränkung.

    Dann muss man in den sauren Apfel beißen und einen Reparatur-Dienst beauftragen. Klar, ist blöd (könnte allerdings schwer sein, einen zu bekommen). Aber ich kann schon verstehen, dass man jetzt nicht die ganzen Heimwerker*innen und Hobbygärtner*innen gebündelt im Baumarkt haben will. Da ja quasi alles andere zu hat, könnte es bei OBI und Co. sonst entsprechend voll werden.

  • Mich stört eher der Einzelfall, der hier ein "Ich kann resp. will aber nicht den ganzen Sommer zu Hause bleiben" ohne jedes weitere Argument in die Diskussion wirft.

    Hallo sasa, danke für das Beispiel. Ich kann dich da gut verstehen, will aber trotzdem ein kleines Aber dazu einwerfen.


    Ich weiß nicht, ob wir den selben User meinen, ist aber in der Sache eigentlich auch egal. Bei einem bin ich der Meinung, aus seinen egoistisch anmutenden Beiträgen eine gewisse Sorge, um nicht zu sagen Panik ob der Dauer und der zumindest mittelfristigen Bedeutung der aktuellen Maßnahmen für das eigene psychische Wohlergehen (und Überleben) herausgelesen zu haben. Keine Ahnung, ob ich da zu viel hineininterpretiere, aber ich könnte es als selbst Betroffener jedenfalls ganz gut nachvollziehen.


    Ich habe ja bereits mehrfach die Auswirkungen auf die Psyche versucht zu thematisieren. Es wird nicht zuletzt durch die unsichere Lage einzelner Existenzen nicht nur einen deutlich Anstieg der psychiatrischen (Not-)Fälle geben, sondern auch bestehende Krankheiten werden sich früher oder später akut verschlimmern. Das sollte man nicht unterschätzen.


    Viele (vor allem aber nicht nur) Depressive haben sich jetzt durch den dunklen Winter gequält und freuen sich nun auf die wärmere und vor allem hellere Jahreszeit. Klar, das tun "Gesunde" auch, aber für Depressive sind Aktivitäten wie Urlaub, Besuche von Freizeitaktivitäten wie Kino und Volksfesten und das Treffen mit Freunden in größeren Gruppe mitunter im wahrsten Sinne des Wortes existenziell. Ich kann es an dieser Stelle schreiben: Als jetzt gerade akut Betroffener habe ich keine Ahnung, wie ich die aktuellen Maßnahmen über mehrere Monate, sofern es denn so kommt, überstehen soll und in mir macht sich nicht unbedingt Panik, aber eine gewisse düstere Stimmung breit. Um mich selbst mache ich mir in der Regel keine Sorgen, wohl aber um andere meiner Freunde und Bekannten, denen es ähnlich geht. Das sind genau die Sorgen (neben denen um die Vorerkrankten wie bspw. meinem Vater), die ich hier seit einigen Tagen versuche mitzuteilen.


    Ich kann für mich sagen, dass ich die Situation für mich persönlich ganz gut akzeptieren kann, weil ich weiß, dass sie notwendig sind. Ich bin sogar bereit, eine deutliche Verschlechterung meines eigenen Zustandes in Kauf zu nehmen, da dadurch (also durch die Einschränkungen) anderswo Leute geschützt werden. Und das ist die Abwägung, von der ich gesprochen habe: Die Maßnahmen werden je nach zu geringer oder zu hoher "Schärfe" auf verschiedenen Seiten Vor- und Nachteile erzeugen und es gilt irgendwie die Mitte zu finden, so dass möglichst viele Leute auf allen Seiten heile aus dieser Sache herauskommen.


    Kurz: Ich weiß, dass es genug vollkommen dumme Menschen (euphemisch auch als "Unwissende" bezeichnet) und totale Arschlöcher gibt, die sich entweder keine Gedanken machen (wollen), was ihre Corona-Partys für Folgen haben bzw. die es einfach nicht interessiert, wenn irgendwo Menschen an Covid19 verrecken (und das Sterben an einer bilateralen Lungenentzündung ist nichts anderes als ein elendiges Verrecken). Und es ist vielleicht auch gar nicht möglich, von außen zwischen Arschloch und Depressivem zu unterscheiden, aber ich würde mir trotzdem ein wenig mehr Verständnis und vielleicht auch Nachsicht für einen nicht geringen Anteil der Bevölkerung wünschen, für die das hier gerade die Hölle ist.


    Optimalerweise machen sich die Entscheidungsträger irgendwann Gedanken darum, wie man diese Menschen "rettet", möglichst bevor sich (zu) viele von ihnen weg gemacht haben. Ich bin nach wie vor felsenfest davon überzeugt, dass das über kurz oder lang zu einem Problem werden wird, aber vielleicht überschätze ich die quantitativen Auswirkungen auch fulminant. Würde mich freuen. Sehr sogar.

  • Kann man nur hoffen, dass in den nächsten Wochen (was gestern schon passiert ist, aber zum Glück gibt's Online-Handel) nix im Haus kaputt geht. Für mich erste nicht wirklich mit Verstand getroffene Einschränkung.

    Dann muss man in den sauren Apfel beißen und einen Reparatur-Dienst beauftragen. Klar, ist blöd (könnte allerdings schwer sein, einen zu bekommen). Aber ich kann schon verstehen, dass man jetzt nicht die ganzen Heimwerker*innen und Hobbygärtner*innen gebündelt im Baumarkt haben will. Da ja quasi alles andere zu hat, könnte es bei OBI und Co. sonst entsprechend voll werden.

    Man könnte ja ähnlich wie bei Saturn, MM u.ä. eine Online-Bestellung zur Selbstabholung anbieten (falls es das in Baumärkten nicht sowieso schon gibt) und diese Bestellungen dann an einem Tresen möglichst nah am Eingang reguliert abholen lassen.

  • Da ich in dem Bereich arbeite, bei MM/Saturn, Otto etc. Könnt ihr weiter problemlos Online bestellen. Die Geräte werden allerdings nur noch an der Haustür abgestellt. Aber wenn jetzt die Waschmaschine oder ähnliches kaputt geht, sollte dies also kein Grund zur Panik sein.