Corona

  • Jetzt war ich mal ein paar Tage nicht beim Netto. Echt krass, was sich da so alles geändert hat. Sicherlich ja gerade auch in allen Supermärkten und Discountern so oder so ähnlich. Ein richtig beklemmendes Einkaufserlebnis in der Summe.


    Mehrere Kunden, die draußen warten, um erstens einen Einkaufswagen zu bekommen und zweitens überhaupt den Discounter betreten zu dürfen.


    Security am Eingang. Ein Schild, dass darauf hinweist, dass nur 34 Kunden gleichzeitig den Laden betreten dürfen. Und dass jeder Kunde einen Einkaufswagen zu nutzen hat. Vermutlich daher auch abgezählte Einkaufswagen draußen. Positiver Nebeneffekt: Er dient auch als Abstandshalter, bzw. zur besseren Einschätzung des Abstands zum nächsten Kunden.


    Noch viel mehr Kunden mit Maske und noch viel mehr Kunden, die tunlichst darum bemüht sind, an niemand anderem vorbeigehen zu müssen.


    Diverse Klebestreifen in der Kassenzone, die die Abstände markieren. Plastikschutzwände für die Kassierer. Aushänge zur Aufforderung, möglichst mit Karte zu zahlen.


    Teilweise immer noch leere oder fast leere Regale oder Regalabschnitte. Mal wieder beim Toilettenpapier, Nudeln, Reis, Mehl u.s.w.


    Hinweise, dass von Toilettenpapier und Mineralwasser nur so und so viel zur Mitnahme erlaubt ist.


    Zudem, zumindest bei mir, tatsächlich schon ein schlechtes Gewissen, weil ich mir 2 Packungen Reis, 2 Flaschen Mineralwasser, 2 Flaschen anderes Trinken und 2 Packungen Seife eingepackt habe.


    Draußen wieder die Kunden, die nur darauf warten, dass man endlich den Einkauf eingepackt hat und somit der nächste Einkaufswagen frei wird und der nächste Kunde in den Laden darf. Und darauf hoffend, dass mir möglichst schnell weitere Kunden folgen mögen, die mit ihrem Einkauf fertig sind.


    Erneut ein schlechtes Gewissen, weil ich mich frage, ob ich mir zu viel Zeit im Laden gelassen habe. Das wäre sicherlich noch mal ein paar Minuten schneller gegangen. Wegen mir musste jemand draußen länger auf Einlass warten.


    Hätte mir das jemand noch vor ein paar Monaten erzählt: Ich hätte ihn gefragt, wie denn dieser "Endzeitfilm" heißt, von dem er da gerade spricht. Denn der klingt echt interessant, den muss ich unbedingt mal anschauen! Wer hätte da schon ernsthaft gedacht, dass das keine Fiktion wäre, sondern schon kurze Zeit später Realität werden würde? Und das nicht nur in Deutschland, sondern sogar weltweit? Und dass wir die Nebendarsteller sind? Mit Merkel, Trump, Söder und anderen Politikern in den Hauptrollen? Neben manchem Virologen als Experten?


    Komplett irre eigentlich und ich hätte das wirklich nie für möglich gehalten.

  • Ich hoffe inständig, dass es bald pfiffige Lösungen für alle Supermärkte gibt.


    Bin heute mit dem Auto in vier Supermärkten gewesen. Von dem was ich kaufen wollte, gab es ca. 30 Prozent.


    Ich halte das für völlig unnötig. Abgase, Zeit und vor allem die vielen Menschen, die sich auf engem Raum begegnen, um am Ende wieder ohne die gewünschten Waren aus dem Laden gehen.


    Das fühlt sich alles so dämlich an.

  • Habe Samstag bei Edeka in der Südstadt um 8 Uhr alles bekommen was auf dem Einkaufszettel stand. Min. 50 Leute waren am Regale einräumen. Habe bisher mit Supermärkten nicht so das Problem. Nudeln hab ich eigentlich eh immer genug zu Hause.

  • Der Harald wieder:


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  • SHG-Chris Deine sehr differenzierte Sicht der Dinge kann ich auch gut nachvollziehen. Mich stört eher der Einzelfall, der hier ein "Ich kann resp. will aber nicht den ganzen Sommer zu Hause bleiben" ohne jedes weitere Argument in die Diskussion wirft. Ich kann jede berechtigte Sorge rund um Ausgangsbeschränkungen und deren Folgen (für die Psyche, für die Verwandten, für die Wirtschaft, etc.) verstehen, gerade wenn aufgrund dieser Sorgen nicht gleich die Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit von Ausgangsbeschränkungen per se in Abrede gestellt wird.

    Ich glaube, man muss dafür, dass man im Sommer nicht zuhause bleiben möchte, kein Argument liefern. Die Coronakrise wird gravierende Auswirkungen auf die Psyche haben. Zwei Wochen mögen ja in Ordnung sein, aber wir sind immer noch Menschen und ein Leben ohne Kontakte möchte ich nicht führen. (Ich erinnere mich gerne an meinen Sommerurlaub, in dem ich mal nach fünf Monaten frei von Krawall und Gewalt war. Urlaub konnte nie erholsamer sein)

    Das schlimme an der aktuellen Situation ist doch, dass wir kein Ende in Sicht haben. Und mit dieser Aussicht könnten wir vielleicht auch eine recht hohe Zahl an Suiziden haben.

    Bei uns wird inzwischen darüber diskutiert, dass wir das Schuljahr wohl verlieren. Wie sollen damit Eltern und Kinder die Motivation für das Home Schooling aufrecht erhalten?

    So grausam es klingt, aber wahrscheinlich müssen wir wohl mittelfristig die Alten und Schwachen opfern, damit das Leben wieder weitergeht. Das ist natürlich leicht geschrieben und wenn ich länger daran denke, könnte ich in Tränen ausbrechen. In der Welt, in der wir leben, opfern wir allerdings auch ohne Corona täglich die Gesundheit von Millionen für die Konjunktur, insofern ist der Gedanke leider nicht abwegig.

  • Beweist mal wieder, dass der Lesch nen Depp ist. In Deutschland hat man also eine getestete Gruppe mit einem Überhang an jungen Patienten...

  • Netto auf der Limmer hatte heute Morgen Klopapier & Mai Bock. 8)

    Ich hätte den Mai Bock gehamstert. Antizyklisch hamstern ist der heiße Scheiß.


    mabuse

    Was soll es denn: da ich keine Symptome haben, reicht nach Aussage der beiden Ärzte die Virenlast sowieso nicht aus für den Test, wäre also verschwendet.


    Das große Problem bei einem Impfstoff wird werden (ebenfalls die Infos der Ärzte), dass den nur jemand bekommen wird, bei dem man verlässlich keine Antikörper feststellt... ansonsten geht die Impfung wohl nach hinten los, davon gehen die jetzt schon aus. Problem: einen verlässlichen Antikörpertest gibt es wohl auch noch nicht, über dieses Ding, dass jetzt in USA hypt (die Antwort des Kapitalismus auf Corona...) haben die nur müde belächelt; einer meinte, dass diese Schnelltests nur das Ergebnis haben, dass du einen Schnelltest gemacht hast und du danach mal einen richtigen test machen solltest...


    Die Sache mit dem Ebola-Mittel ist sehr gut beschrieben in einem Interview mit dem Leiter des schwabinger Klinikums, in dem das "Webasto-Cluster" behandelt wurde. Der steckt da tief mit drin. Es ist wohl so, dass die bei symptomatischen Patienten die Virenlast massiv gesenkt hat, wodurch die Patienten die Lungenentzündung schneller und besser überwinden konnten. Er (und nach seiner Aussage auch Prof. Drosten, mit dem er eng zusammenarbeitet) sind wohl verhalten positiv. Es wird jetzt abgestimmt weltweit getestet. Ich finde nur dieses Interview gerade nicht.

  • Ich glaube, man muss dafür, dass man im Sommer nicht zuhause bleiben möchte, kein Argument liefern.

    Hatte ich auch nirgendwo geschrieben. Ich vermute nämlich, dass möchte, aus vielerlei Gründen, niemand. Aber mit Mögen hat unser Leben in diesen Tagen eben eher wenig zu tun. Und da ist ein trotziges "Ich mach das aber nicht" für mich dann argumentativ etwas zu dünn.

  • Also ich möchte gerne im Sommer zuhause bleiben - vielleicht gerade mal in den Harz fahren. Und ich möchte das sogar gerne allein bzw. mit der Familie.


    Klingt wie Corona-Ferien?


    Nein! Ich möchte dabei einfach keine Angst davor haben, dass ich hilflos zusehen muss, wie Menschen sterben, weil unser Gesundheitssystem kollabiert... und nicht mehr paranoisch vor Menschen wegrennen müssen, dass möchte ich tatsächlich auch nicht mehr.

  • Ich glaube, man muss dafür, dass man im Sommer nicht zuhause bleiben möchte, kein Argument liefern.

    Hatte ich auch nirgendwo geschrieben. Ich vermute nämlich, dass möchte, aus vielerlei Gründen, niemand. Aber mit Mögen hat unser Leben in diesen Tagen eben eher wenig zu tun. Und da ist ein trotziges "Ich mach das aber nicht" für mich dann argumentativ etwas zu dünn.

    Wie gesagt, ein paar Tage sollte das jeder können, aber bis Mai dauert es noch. Dann wird die Gesellschaft sich nicht mehr mit Gesang am Fenster motivieren.

  • SHG-Chris Deine sehr differenzierte Sicht der Dinge kann ich auch gut nachvollziehen. Mich stört eher der Einzelfall, der hier ein "Ich kann resp. will aber nicht den ganzen Sommer zu Hause bleiben" ohne jedes weitere Argument in die Diskussion wirft. Ich kann jede berechtigte Sorge rund um Ausgangsbeschränkungen und deren Folgen (für die Psyche, für die Verwandten, für die Wirtschaft, etc.) verstehen, gerade wenn aufgrund dieser Sorgen nicht gleich die Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit von Ausgangsbeschränkungen per se in Abrede gestellt wird.

    Ich glaube, man muss dafür, dass man im Sommer nicht zuhause bleiben möchte, kein Argument liefern. Die Coronakrise wird gravierende Auswirkungen auf die Psyche haben. Zwei Wochen mögen ja in Ordnung sein, aber wir sind immer noch Menschen und ein Leben ohne Kontakte möchte ich nicht führen. (Ich erinnere mich gerne an meinen Sommerurlaub, in dem ich mal nach fünf Monaten frei von Krawall und Gewalt war. Urlaub konnte nie erholsamer sein)

    Das schlimme an der aktuellen Situation ist doch, dass wir kein Ende in Sicht haben. Und mit dieser Aussicht könnten wir vielleicht auch eine recht hohe Zahl an Suiziden haben.

    Bei uns wird inzwischen darüber diskutiert, dass wir das Schuljahr wohl verlieren. Wie sollen damit Eltern und Kinder die Motivation für das Home Schooling aufrecht erhalten?

    So grausam es klingt, aber wahrscheinlich müssen wir wohl mittelfristig die Alten und Schwachen opfern, damit das Leben wieder weitergeht. Das ist natürlich leicht geschrieben und wenn ich länger daran denke, könnte ich in Tränen ausbrechen. In der Welt, in der wir leben, opfern wir allerdings auch ohne Corona täglich die Gesundheit von Millionen für die Konjunktur, insofern ist der Gedanke leider nicht abwegig.


    Wie wäre es einfach mal mit 2-3 Wochen Füße still halten und gucken was passiert bevor jetzt Horrorszenarien gesponnen werden mit Suiziden und das wir monatelang nicht auf die Straße dürfen?

  • Jo, ist sicher nicht mit unserer Situation vergleichbar. Wissen aber sicher auch einige nichts über seinen Background und mir ist das bisschen zu viel Horror für jetzt mal 2-3 Wochen zu Hause "einsperren" und schauen wie die Welt dann aussieht.


    Ich hoffe immer noch, dass die Forschung schneller als erwartet ist und wir in absehbarer Zeit zu einem halbwegs normalen Leben zurückkehren können.

  • Gegebenenfalls hat es einfach mit Erfahrungen zu tun, von dem Ort in dem er lebt?!

    Sicherlich spielt das auch eine Rolle, jedoch auch die täglich neuen Erkenntnisse von Virologen, die unter anderem sagen, dass es erst 2021 wieder Bundesligafußball geben wird. Transparenz ist ja schön, aber wenn man, das nicht genau mit Fakten belegen kann, sollte man das nicht leichtfertig äußern.


    Überhaupt ist dieses "Wir bleiben zuhause" gar nicht so einfach. Für leider nicht wenige Kinder und Frauen sind Arbeit und Schule ein Freiraum, da sie daheim mit einem Aggressor leben müssen. Die Betroffenen haben nun keine Pause vor dem Menschen, dersie schlägt, misshandelt und vergewaltigt. So etwas gibt es auch in Deutschland. Nimmt man diesen Menschen nicht den Lebensmut, wenn man ihnen kein Ziel gibt?


    Und wie ist das eigentlich mit den Alten, die hören und lesen müssen, dass ihre Kinder und Enkel sie nicht besuchen dürfen und sie selbst auch alleine bleiben sollen? Welche Motivation haben die denn?


    Corona greift die Psyche an. Das ist leider kein Horrorszenario.

  • Ein Hoch auf den, der die Einsamkeit liebt (also mich :D)


    Mein Leben hat sich bisher kaum verändert.


    Nur, dass ich jetzt noch mehr überlege, ob ich wirklich was kaufen muss und dass ich die Dinge, die ich vorher immer weniger tat heute nicht tun kann, weil es nicht möglich, gar nicht erlaubt ist.

    Und dass ich derzeit nicht im Büro sondern zu Hause arbeite.


    Nein, ich mache mich nicht lustig über andere. Ich bin nur erstaunt darüber, dass mein vor zwei Jahren begonnene Projekt des Rückzugs auf das Nötigste zwei Ergebnisse hat.


    1. Ich kann verdammt lang ohne viele Kontakte im Privaten leben, ohne verrückt oder depressiv zu werden, wenn ich es aus freien Stücken mache und weiß, warum.


    2. Das war eine, wenn auch nicht geplante, sehr gute Vorbereitung auf das Jetzt, so dass all meine Zweifel, die mich gelegentlich fragen ließen, ob ich das Richtige tue, erstmal komplett verschwunden sind.


    OK, die Menschen, die mich gelegentlich besuchen, kommen gerad nicht und warten darauf, dass sie wieder dürfen.

  • nicht jeder kann mit Netflix & Chill etwas anfangen

    Abgesehen davon, dass es natürlich den Versuch des Social Distancing konterkariert – wer soll denn bitte damit nichts anfangen können? :grübel:

    Leute, die weder gerne Serien noch Filme gucken.


    EDIT: Ich hätt's wissen müssen wenn du dir sowas schon explizit rauspickst... Ich muss gestehen, dass mir diese Bedeutung nicht geläufig war.