Corona

  • Ich finde, so ein Schnelltest macht trotz der 2/3 Sinn. Natürlich nur, wenn man danach "normal" nachtestet, um rauszufinden, welche 2/3 doch nicht Corona haben.

    Denn derzeit wird ja nicht getestet, wenn man nur Symptome hat und sich z.B. bei einem noch nicht entdeckten (deshalb nicht getesteten) angesteckt hat. Man kommt dann zwar in Quarantäne, aber seine vorherigen Kontaktpersonen können super weiter andere anstecken. (Eine mir bekannte Altenpflegerin mir genau passenden Symptomen wurde nicht getestet. Falls die Corona hat, scheppert es in Hannover ganz kräftig.)

    Würde man durch den Schnelltest viel mehr Personen als derzeit testen, senkt man meines Erachtens die Ausbreitung.

    Man wird auch nicht getestet, wenn man Kontakt zu einer infizierten Person hatte (bspw. Arbeitskollege) und selbst keine Symptome entwickelt. Ich finde das fahrlässig, denn im gleichen Atemzug wird darauf hingewiesen dass auch Menschen ohne Symptome infiziert sein können und dadurch auch andere anstecken könnten. Sind solche Tests teuer?

  • Ich weiß gar nicht ob es so sinnvoll ist, sich täglich oder gar alle paar Stunden die neuesten Zahlen anzuschauen.

    Klar, die Entscheider brauchen regelmäßig verlässliche Zahlen, aber mich interessieren eigentlich nur alle paar Tage die Zahlen. Wenn man dann auch mal aussagekräftige und vergleichbare Zahlen hat.

  • Ich persönlich finde es eigentlich am erstaunlichsten, welche Erwartungshaltung immer noch in die Politik und die Funktionsfähigkeit des Staats gesetzt wird.


    Das so eine Krise in unserer Gesellschaft mit den Strukturen und Mechanismen, die in den letzten Jahren "aufgebaut" wurden wunschgemäß gewuppt wird, damit habe ich zumindest nicht gerechnet.


    Könnte das daran liegen, dass ich nicht an die Allheilmacht von Technik und KI glaube und mehr auf menschliches Verhalten konditioniert bin, wenn ich Schlüsse über menschliches Leben ziehe?

  • Möglich. Aber die Erwartungshaltung an die erstgenannte Gruppe ist doch auf einem Nullpunkt. Nur sind das aktuell diejenigen, die überhaupt etwas machen können/dürfen. Dabei haben sie schon gezeigt dass sie z.T. zuviel machen (immer mehr billiges Geld in die Märkte pumpen und somit die Verschuldung pushen) und z.T. zu wenig bzw. gar nichts (Corona? Ach komm, das ist ein Problem in Asien, uns erstmal egal. Darauf ein Corona und ein Helau!).

  • Ich finde, so ein Schnelltest macht trotz der 2/3 Sinn. Natürlich nur, wenn man danach "normal" nachtestet, um rauszufinden, welche 2/3 doch nicht Corona haben.

    Denn derzeit wird ja nicht getestet, wenn man nur Symptome hat und sich z.B. bei einem noch nicht entdeckten (deshalb nicht getesteten) angesteckt hat. Man kommt dann zwar in Quarantäne, aber seine vorherigen Kontaktpersonen können super weiter andere anstecken. (Eine mir bekannte Altenpflegerin mir genau passenden Symptomen wurde nicht getestet. Falls die Corona hat, scheppert es in Hannover ganz kräftig.)

    Würde man durch den Schnelltest viel mehr Personen als derzeit testen, senkt man meines Erachtens die Ausbreitung.

    Es handelt sich nach meiner Einschätzung um den Schnelltest, der jetzt in den USA entwickelt worden ist, die Wirksamkeit des Kapitalismus nachweist und von Trump abgefeiert wird.


    In der derzeitigen Form wirkt er nur im Geldbeutel des Herstellers. Ansonsten ist es ein Placebo für eine völlig überforderte und in eine medizinische Katastrophe laufende amerikanische Gesellschaft.


    Es ist völlig sinnfrei, einen Test zu verwenden, der im Grunde genommen schlechtere Anhaltspunkte bietet als die Interpretation der auftretenden Symptome durch einen Arzt.


    Wenn bei mir 2 der beschriebenen Symptome und davon mindestens 1 der "klassischen" Symptome (unproduktiver starker Husten mit Halsschmerzen, Fieber) mache ich einen Test. Ist eine klare und für mich absolut nachvollziehbare Absprache mit meinem Hausarzt und sehr gutem Freund. Hintergrund ist, dass die Tests eine gewisse "Virenlast" benötigen, um den positiven Test zu erbringen.


    Zu den Zahlen: auch wenn ich gerne den angeblich positiven Trend gesehen hätte, muss man natürlich bedenken, dass wir erst seit etwa 10 Tagen überhaupt geeignete Maßnahmen zur Eindämmung getroffen haben - obwohl es mir im Angesicht meines 15Jährigen vorkommt, als wäre es vor 10 Monaten gewesen... realistisch dürfte man erste Trends erst am Ende der Woche sehen können.


    PS: Ich bin derzeit aus egoistischen Gründen sehr interessiert an der Entwicklung in Südkorea: tatsächlich kommen die dort ohne die massiven Ausgangsbeschränkungen aus, die wir hier haben. Allerdings haben die im Gegenzug die elektronische Überwachung ihrer Bevölkerung zur Perfektion getrieben. Eine interessante Frage auf der Basis, dass Südkorea ja eine ähnlich stabile Demokratie hat wie wir: was ist besser?

    2 Mal editiert, zuletzt von stscherer ()

  • Nein, wenn die Erwartungshaltung auf dem Nullpunkt wäre, würde doch keine Aufregung bestehen, dass die eigenen Wünsche zuerst mal berücksichtigt werden.


    Dann würde hier was ganz anderes abgehen. Da bin ich mir sicher. (nicht aufs Forum bezogen gemeint)


    Als ich den Scholz gestern das Gesamtpaket hochhalten sah, mit diesem ekligen, verzerrten Lachgesicht, ist mir regelrecht schlecht geworden. Da hab ich nicht den Eindruck, dass die Situation richtig erfasst wird. Mir kommt das nur wie ein schlechter Film vor.

  • Ich persönlich finde es eigentlich am erstaunlichsten, welche Erwartungshaltung immer noch in die Politik und die Funktionsfähigkeit des Staats gesetzt wird.


    Das so eine Krise in unserer Gesellschaft mit den Strukturen und Mechanismen, die in den letzten Jahren "aufgebaut" wurden wunschgemäß gewuppt wird, damit habe ich zumindest nicht gerechnet.


    Könnte das daran liegen, dass ich nicht an die Allheilmacht von Technik und KI glaube und mehr auf menschliches Verhalten konditioniert bin, wenn ich Schlüsse über menschliches Leben ziehe?

    Ich wollte ja eigentlich nicht wieder die Amts Diskussion lostreten, aber: als Bürger darf man doch erwarten, das der Apparat, der über Jahrzehnte aufgebaut worden ist mit Beamten, irgendwann Mal funktionieren muss. Das ist jetzt. Meiner Meinung nach tut er das in vielen Bereichen aktuell.


    Ob das dann irgendwelche Zahlen sind, die auch am Wochenende aktuell sein sollen, muss jeder für sich entscheiden.


    Aus meiner Sicht sind viele Sachen auf dem Ämtern aber auch verschlafen worden, Digitalisierung, "Kundenorientierung", Service usw. Erlebt man jeden Tag wenn man Mal auf die Gemeinde/Stadt muss. In der freien Wirtschaft wurde des das Unternehmen nicht mehr geben.


    Als Bürger, der ja irgendwo die Gehälter am Ende zahlt, darf man also auch eine Erwartungshaltung haben.


    Vieles was aktuell läuft, überrascht mich, weil es schneller geht als gedacht in der politik. Ob das ganze was am Ende bringt, werden wir sehen.


    Positiv ist zum Beispiel der Bürgermeister unserer Gemeinde, der mehrmals täglich aktuell auf Facebook über diverse Corona Themen informiert.

  • Aber der Apparat wurde doch seit Jahrzehnten abgebaut, aus Kostengründen in die Privatwirtschaft überführt,....


    OK, da ist sie ja, die Antwort auf meine Frage.

    Die Menschen wollten das nicht sehen, solange es sie persönlich nicht betraf.


    Nun sind sie aber betroffen. Und staunen!?

  • Ich finde, so ein Schnelltest macht trotz der 2/3 Sinn. Natürlich nur, wenn man danach "normal" nachtestet, um rauszufinden, welche 2/3 doch nicht Corona haben.

    Denn derzeit wird ja nicht getestet, wenn man nur Symptome hat und sich z.B. bei einem noch nicht entdeckten (deshalb nicht getesteten) angesteckt hat. Man kommt dann zwar in Quarantäne, aber seine vorherigen Kontaktpersonen können super weiter andere anstecken. (Eine mir bekannte Altenpflegerin mir genau passenden Symptomen wurde nicht getestet. Falls die Corona hat, scheppert es in Hannover ganz kräftig.)

    Würde man durch den Schnelltest viel mehr Personen als derzeit testen, senkt man meines Erachtens die Ausbreitung.

    Man wird auch nicht getestet, wenn man Kontakt zu einer infizierten Person hatte (bspw. Arbeitskollege) und selbst keine Symptome entwickelt. Ich finde das fahrlässig, denn im gleichen Atemzug wird darauf hingewiesen dass auch Menschen ohne Symptome infiziert sein können und dadurch auch andere anstecken könnten. Sind solche Tests teuer?


    Der Idealfall und Wunschgedanke ist, dass sich diese Leute selbst in Quarantäne begeben und freiwillig 14 Tage zu Hause bleiben. Ich weiß nicht was Tests kosten und ob die wirklich irgendwann ausgehen können... Klar wäre es wünschenswert flächendeckender und bei Kontakten 1. Grades sofort zu testen, aber das ist sicher einfach nicht ganz so leicht zu stemmen.

  • Geht ja nicht nur um die Kosten. Die Tests müssen ja auch noch ausgewertet werden, es mangelt also ggf. an Laborkapazitäten.

  • Ich kann Dich nur voll unterstützen.


    Da wird das staatliche System über Jahre planmässig geschreddert, aber in einer Notsituation soll es dann funktionieren...


    Als ich angefangen habe, lag die Aktenquote eines Amtsrichters bei 200-250 Akten pro Jahr - und damit war der ziemlich gut ausgelastet. Heute sind >400 üblich (aber dazu kann 4no1 sicher Genaueres sagen). Und dies ist nur ein Beispiel.


    Aber nach der Krise übernehmen dann Wirtschaftsunternehmen die systemrelevanten Teile endgültig, die trimmen dann die Verwaltung auf Effizienz und Alles wird gut.


    Gerade fliegt der Weihnachtsmann hier vorbei...


    PS: Wie kann es denn an Laborkapazitäten mangeln? sasa , daran kann es nicht liegen, das haben wir doch privatwirtschaftlich organisiert, da fliegt doch jetzt die Kuh... ;)

  • Frage die man stellen kann dann: war er denn mit 200-250 Akten ausgelastet. Nach meinem Gefühl ist die Effizienz ja ausbaufähig gewesen.


    Stand doch hier im Forum auch irgendwo jemand: der nur drei Mail Adressen telefonisch rausgeben musste ;).

  • Man wird auch nicht getestet, wenn man Kontakt zu einer infizierten Person hatte (bspw. Arbeitskollege) und selbst keine Symptome entwickelt. Ich finde das fahrlässig, denn im gleichen Atemzug wird darauf hingewiesen dass auch Menschen ohne Symptome infiziert sein können und dadurch auch andere anstecken könnten.

    Nein, das ist nicht fahrlässig. Die Inkubationszeit kann (kann!) bis zu 14 Tagen betragen, solange kann (kann!) es dauern, bis eine ausreichende Virenlast für eine korrekte positive Testung erreicht ist. Wenn jemand vor drei Tagen Kontakt zu einem gesichert Infizierten hatte und heute getestet würde, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass dieser Test falsch-negativ ausfiele. Das führt zu einer trügerischen Sicherheit, denn er ist ja negativ getestet worden, bläst aber trotzdem munter seine Viren in die Umgebung.


    Ich habe gestern mit meiner Schwester gesprochen, sie arbeitet in einem Labor. Auch wenn sie momentan viel zu tun haben besteht wohl noch ein bisschen Luft nach oben, was die Kapazität angeht (wobei der Eindruck aus ihrem Labor natürlich nicht repräsentativ sein muss). Für ein flächendeckendes Testen würden die Kapazitäten aber logischerweise nicht mal annähernd ausreichen, ebenso wie die vorhandenen Tests, die sich nicht mal in ein paar Tagen zig-millionenfach produzieren ließen.


    Selbst wenn das Testen der kompletten Bevölkerung hypothetisch möglich wäre, wäre aus aus o.g. Gründen sinnlos, da nicht aussagekräftig: Zu viele derjenigen, die sich erst in den letzten 14 Tagen infiziert hätten, würden falsch-negativ durchs Raster fallen. Zwar könnte man die positiv getesteten isolieren, aber die unerkannt Infizierten liefen weiter draußen rum, steckten tatsächlich Gesunde an und alles ginge von vorne los.


    Es mag in Einzelfällen zu Fehleinschätzung seitens des Gesundheitsamtes kommen, aber im Großen und Ganzen halte ich das Vorgehen bei den Testverfahren für sinnvoll.


    Ich weiß gar nicht ob es so sinnvoll ist, sich täglich oder gar alle paar Stunden die neuesten Zahlen anzuschauen.

    Klar, die Entscheider brauchen regelmäßig verlässliche Zahlen, aber mich interessieren eigentlich nur alle paar Tage die Zahlen. Wenn man dann auch mal aussagekräftige und vergleichbare Zahlen hat.

    Genau das. Jeder weiß, dass die Zahlen aufgrund der nicht einmal ansatzweise abschätzbaren Dunkelziffer keinerlei Aussagekraft des tatsächlichen Ausmaßes haben. Knapp 30.000 gesichert Infizierte soll es Stand heute Morgen geben. In Wahrheit können es aber auch 300.000 sein oder auch nur 60.000. Aus den gesicherten Zahlen wird dann u.a. die Mortalität errechnet, die dann logischerweise ebenfalls nicht aussagekräftig ist. Im internationalen Vergleich kommen dann noch die unterschiedlichen Kriterien bei der Erfassung hinzu, die einen Vergleich ad absurdum führen.

  • Frage die man stellen kann dann: war er denn mit 200-250 Akten ausgelastet. Nach meinem Gefühl ist die Effizienz ja ausbaufähig gewesen.


    Stand doch hier im Forum auch irgendwo jemand: der nur drei Mail Adressen telefonisch rausgeben musste ;).

    Und irgendwo stand auch mal, dass jemand nicht ans Telefon gegangen ist, weil er keinen Bock hatte.

    Und was sagt dir das jetzt?

  • philisco


    Ich wünsche Dir nicht, dass Du mal in die Verlegenheit kommst, mit einer für Dich wichtigen Angelegenheit zu Gericht zu müssen, um dort auf einen Richter oder eine Richterin zu treffen, der Verfahren unter Effizienzgesichtspunkten erledigen muss...


    Weißt Du, ich habe gerade eine halbe Stunde mit einer Frau telefoniert, deren Mann lungenkrank ist, der aber unbedingt bald etwas beurkunden muss, weil er nicht weiß, wie lange er das noch kann. Und da ging es nur darum, wie wir das irgendwie möglich machen. Super ineffizient, das ganze Gespräch, aber super wichtig.


    Sollten wir die derzeitigen Zeiten nicht zum Anlaß nehmen, mal darüber nachzudenken, dass es Wichtigeres gibt als Geld, Geld, Geld?


    Aber Nein, Kapitalismus rulez! Oder aus meiner Jugend: "Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt,..."

  • Ich weiß nicht, warum du so aggressiv wirst, aber das scheint ein generelles Problem bei dir zu sein - wenn man die Einträge von dir sieht.


    Und was das ganze mit Geld zu tun hat, erschließt sich mir ebenfalls nicht. Aber immer wieder schön, wie man Leute nur pieken muss, und es sprudelt so aus Ihnen heraus. Etwas Wahrheit scheint dann ja dran zu sein. Allein daran, was du ja selber schreibst, das alles sehr lange dauert, sieht man ja ,das das System nicht funktioniert und kaputt ist, bzw. kaputt gewirtschaftet wurde.

  • Ich finde meinen Beitrag in keinster Art und Weise aggressiv.


    Und ich entnehme Deinem Beitrag, dass mein System der Absprache, Beratung und Zuwendung gegenüber einer Familie, die ein massives Problem aufgrund einer lebensbedrohlichen Erkrankung hat, aufgrund des Zeitverlustes nicht funktioniert und deswegen kaputt ist.


    Vielleicht ist es wirklich schwer zu verstehen, aber wichtige Dinge der Daseinsvorsorge nach Effizienzgesichtspunkten zu organisieren, kann man machen... dann darf man sich aber nicht darüber aufregen, wenn sie im Krisenfall in kürzester Zeit kollabieren. Krankenhäuser richtet man halt nicht auf den Sonnenscheinfall aus (unter gewinnmaximierenden Gesichtspunkten), sondern für den Fall des Orkans. Gleiches gilt für Justiz, Energie, Wasser, Kindergärten.


    Apropos und nur mal so am Rande: da wir derzeit einen praktisch kompletten LockDown der Gerichtsbarkeit haben - und dies bei schon weitgehend überlasteten Richtern, insbesondere in den Ballungsräumen, wird es nach der Krise zu einer massiven Verlängerung von Gerichtsverfahren kommen... viel Spass dann, wenn Du Deine KiGa-Beiträge wiederhaben möchtest.

  • Ich finde meinen Beitrag in keinster Art und Weise aggressiv.

    Du springst auf alles an, was Du glaubst, dass es sich Dir bietet.

    Ist nicht tragisch, aber von außen betrachtet wirkt das schon ziemlich......, sagen wir grundlegend gereizt.


    Disclaimer:

    Ist mir scheißegal & nur ein Feedback, falls es Dich interessiert (manchmal ist man ja nicht so gut darin, sich selber einzuschätzen).