Corona

  • Weaning ist ja die Entwöhnung von der invasiven Beatmung ist also in den 17 Tagen mit drin. Die Dauer dürfte dabei von wenigen Tagen bis hin zum Weaningversagen mit anschließender Tracheotomie und Heimbeatmung gehen (v.a. bei Vorerkrankungen wie COPD etc.).


    Die hier genannten Zahlen schätze ich als deutlich realistischer ein. Dazu sei bedacht, dass die Intensivbehandlung ja über Beginn und Ende der invasiven Beatmung hinausgeht.

  • Trotz Corona: Bauarbeiter in Mainz arbeiten noch


    Zitat

    „Viele haben in den letzten Tagen zugepackt und machen das auch weiterhin. Natürlich trifft Corona auch den Bau hart. Das Abstandhalten macht die Hand-in-Hand-Arbeit nicht leichter, ist aber ein Muss. Trotzdem zeigt sich die Bauwirtschaft bislang insgesamt deutlich immuner gegen die Krise als viele andere Branchen“, sagt Rüdiger Wunderlich von der IG BAU Rheinhessen-Vorderpfalz. Damit leisteten die Beschäftigten einen entscheidenden Beitrag zur Stützung der regionalen Wirtschaft. „Es sind die Maurer und Zimmerleute, die Landschaftsgärtner, die Dachdecker und Straßenbauer. Und vor allem auch die, die für den Nachschub auf dem Bau sorgen: die Beschäftigten der Baustoff-Industrie“, so Wunderlich.


    Sie alle hielten einen zentralen Wirtschaftszweig in Mainz am Laufen. Denn wer auch in der Krise für mehr Wohnraum und funktionierende Straßen sorgt, der baue mit seinem Job ein Stück an der Zukunft. „Damit leisten Bauleute einen enorm wichtigen Beitrag für die Gesellschaft. Es ist Zeit, ihnen dafür einfach auch mal ‚Danke!‘ zu sagen“, so Wunderlich.

  • „ 15:32 Norwegen führt zufällige Tests ein +++Um ein besseres Bild von der Zahl der Coronavirus-Infektionen im Land zu erhalten, will Norwegen bald auch Menschen ohne Symptome testen. „
    das halte ich auch für sinnvoller, als das systematische Testen an der Grenze.

  • Ok im statistischen Durchschnitt mag das gelten. Wobei da noch die Frage wäre, ob es sich um einen statistischen Durchschnitt aller Intensivpatienten handelt oder nur der Corona-Patienten.

    Der Terra-X-Fritze hat mit den für Corona-Patienten verfügbaren Intensivbetten gerechnet, also nur Corona.


    Auch wenn meine Aussage, dass gestern beatmete Patienten am 10.04. (statistisch sogar häufiger als einmal) wieder raus sind, richtig war, sind 9 Tage sind aber auch schon deutlich mehr als 7. Möglicherweise trägt die in Italien höhere Sterblichkeit zu einer geringeren durchschnittlichen Beamtmungsdauer bei?

    Die 9-Tage sind NICHT-invasive Beatmung. Invasive Beatmung lag in der von Chris angeführten Quelle bei 17(!) Tagen. Das geht deutlich über den 10.04. hinaus und dann kommt noch die Verweildauer auf der Intensivstation vor Intubation und nach Extubation hinzu.

  • Das Testvorgehen in Island (breite Tests, auch ohne Symptome) zeigt, dass hauptsächlich Leute zwischen 30 und 59 infiziert sind (anscheinend aber oft ohne jegliche Symptome), während Tests in den Niederlanden (nur mit ernsten Symptomen wird man getestet) den Schwerpunkt zwischen 70 und 89 Jahren sehen. (Quelle: covid.is)


    Das bestärkt mich in der Vermutung, dass wir eine massiv höhere Infektionsrate als statistisch erhoben haben und die Krankheit vielfach unbemerkt, da ohne bemerkenswerte Symptome verläuft. Wir brauchen endlich einen Test in der Breite. Auf Viren und auf Antikörper.

  • Wenn die 7 Tage beinahe um den Faktor 3 zu wenig sind, dann ändert das indes die Rechnung ziemlich. Wobei die andererseits auch mit dem italienischen Anteil derer gerechnet haben, die solcher Behandlung bedürfen - der scheint mir hier noch niedriger zu sein.


    Wie voll ist es denn jetzt in Hannover schon auf den Intensivstationen?


    Das kannst Du tagesaktuell und krankenhausweise hier abrufen:

    https://www.divi.de/register/intensivregister


    und mit etwas mehr Überblick hier:

    https://www.divi.de/register/kartenansicht

  • sasa: Da stimme ich dir zu. Die Frage ist nur, wie das zu leisten ist. Es gibt schon jetzt keine Testmöglichkeiten in ausreichender Menge. Meine Verwandten, die vermutlich infiziert sind, werden nicht getestet, weil sie nicht zur Risikogruppe gehören.


    Ich frage mich auch, wie eine Impfung funktionieren soll, wenn der Impfstoff entwickelt ist. Es ist zu erwarten, dass die Arztpraxen/Krankenhäuser dem Ansturm kaum gewachsen sind. Ganz abgesehen davon, dass vermutlich weder genügend Impfstoff noch ausreichend Personal dafür vorhanden sein wird.


    Korrigiert mich bitte, ich mache mir wirklich Sorgen.

  • Hirschi, ich fürchte da liegst du falsch.

    Bis der Impfstoff entwickelt und getestet ist, wird angeblich noch ein Jahr vergehen. Bis dahin wird es dann wohl auf die "Herdenimmunität" hinauslaufen. Der Bedarf an Impfstoff dürfte sodann überschaubar sein.

  • Wenn die 7 Tage beinahe um den Faktor 3 zu wenig sind, dann ändert das indes die Rechnung ziemlich. Wobei die andererseits auch mit dem italienischen Anteil derer gerechnet haben, die solcher Behandlung bedürfen - der scheint mir hier noch niedriger zu sein.


    Wie voll ist es denn jetzt in Hannover schon auf den Intensivstationen?

    Derzeit ist die Auslastung der Intensivbetten wohl (soweit ich das einschätzen kann, da ich natürlich nicht die detaillierten Zahlen aller Krankenhäuser von Stadt und Region kenne) noch nicht außergewöhnlich hoch, was auch daran liegt, dass sicherheitshalber alle Operationen, die nicht unbedingt nötig sind, abgesagt wurden. Die Zahl der intensivpflichtigen Corona-Patienten steigt deutlich, wenn auch im Moment (zum Glück!) nicht exponentiell. Ich denke (persönliche nicht wissenschaftlich fundierte Einschätzung), die nächsten zwei bis vier Wochen werden zeigen, wo die Reise hingeht. Bisher zeichnet sich jedenfalls ein langer intensivmedizinischer Verlauf ab, sodass ich eher die 17 als die 7 Tage für realistisch halte. Und das - nochmal - bezieht sich nur auf die Beatmungsdauer!


    Hier kann man nachlesen, wieviele Corona-Patienten im Krankenhaus behandelt werden und wieviele davon Intensivpflichtig sind. Die Zahlen sind aber von Freitag und damit nicht mehr ganz aktuell. https://www.hannover.de/Leben-…virus-der-Region-Hannover

  • Aus Hannover scheint da (leider) nur das Siloah teilzunehmen. Die Daten der MHH sind von 2013. Oder ich bin zu blöd das zu bedienen.

  • Bronco : Danke für Dein Insiderwissen :-). Darf ich fragen wie hoch Du die Chance siehst, dass jemand bzw. vorwiegend ältere Menschen mit einem Leiden in das Krankenhaus eingeliefert wird (Sturz, Herzbeschwerden etc. pp.) und dort dann nach x-Stunden, x-Tagen verstirbt ... sich während der Zeit im KH eine Virusinfektion zuzieht. Von den Krankhauskeimen hört man das ja immer wieder. Gilt das auch ähnlich für Viren und weiß man ob und wie häufig das vor kommt? Könnte das die Statistik im aktuellen Fall verfälschen (Nachweis = Todesursache)?

  • sasa: Da stimme ich dir zu. Die Frage ist nur, wie das zu leisten ist. Es gibt schon jetzt keine Testmöglichkeiten in ausreichender Menge.

    Es wäre zu beurteilen, wie erfolgversprechend dieser (einmalige) hohe Aufwand ist. Nehmen wir mal ganz optimistisch an, dass die Tests ergeben, dass +/- 50% der Bevölkerung schon mit Corona in Kontakt gekommen sind, wären die Ausgangsbeschränkungen in absehbarer Zeit zu lockern. Eventuell wird dadurch dann viel mehr Last vom System genommen, als der Test jetzt schaffen würde. Ist aber natürlich viel laienhaftes, optimistisches Hättewärewenn...

  • Ich werfe da noch einmal die Diamond Princess in den Ring. Das war ein Eldorado für die Forschergemeinde. Leider findet man da nicht sonderlich viel drüber. Ein ganzes Schiff unter Quarantäne. Daraus lässt sich einiges ableiten. Leider konnte man zu dem Zeitpunkt nicht auf Antikörper testen.

    Jetzt gibt es ja erneut Schiffe unter Quarantäne. Da sollten doch aufschlussreiche Ergebnisse erzielbar sein, gerade in Bezug auf die Immunisierung.

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  • Bronco : Danke für Dein Insiderwissen :-). Darf ich fragen wie hoch Du die Chance siehst, dass jemand bzw. vorwiegend ältere Menschen mit einem Leiden in das Krankenhaus eingeliefert wird (Sturz, Herzbeschwerden etc. pp.) und dort dann nach x-Stunden, x-Tagen verstirbt ... sich während der Zeit im KH eine Virusinfektion zuzieht. Von den Krankhauskeimen hört man das ja immer wieder. Gilt das auch ähnlich für Viren und weiß man ob und wie häufig das vor kommt? Könnte das die Statistik im aktuellen Fall verfälschen (Nachweis = Todesursache)?

    Ich bin weder Statistiker noch Epidemiologe oder Krankenhaushygieniker und kann dir daher keine Zahlen nennen, die es sicherlich gibt, aber sicher noch nicht für Corona, da zu jung. Dass das Risiko sich an Orten (Krankenhäuser, Pflegeheimen), wo sich viele, noch dazu kranke Menschen auf engem Raum aufhalten und dabei Kontakt mit Menschen (Pflege, Ärzte) haben, die wiederum Kontakt mit vielen anderen in verschiedenster Form erkrankten Menschen haben, mit z.B. einem Virus (sei es nun Corona, Influenza oder Noro (welches dieses Jahr gefühlt sehr milde verlief, muss man sagen) anzustecken, naturgemäß deutlich erhöht ist.

    Dass auch das RKI hier ein Risiko sieht, sieht man ja daran, dass die Risikokriterien diesbezüglich geändert wurden. So ist die Reiseanamnese rausgefallen und die Tätigkeit in Krankenhaus/Arztpraxis ins Schema aufgenommen worden


  • Wir hatten ja letzte Woche schonmal über das Thema Luftqualität im Zusammenhang mit den vielen Todesfällen in der Lombardei diskutiert, ich habe mir jetzt mal die Daten für das Elsass angeschaut und die sind in Frankreich Spitzenreiter was PM2,5 angeht.

    Auch wenn deren Wert nicht so hoch ist wie in der Lombardei und nur knapp über dem in Berlin liegt, ist es schon auffällig das in zwei der am schwersten betroffenen Ländern die Schwerpunkte in den Regionen mit der höchsten PM2,5 Belastung liegen.


    Bisher gehe ich immer noch nur von einer zufälligen Korrelation aus, aber ein wenig auffällig ist das schon.


    Bronco , kann die jahrelange Belastung mit PM2,5 (Feinstaub) die Lungen derart schädigen dass diese anfälliger für Lungenerkrankungen werden?

    Geraade die ältere Bevölkerung war ja Jahrzehnte diesen Umwelteinflüssen ausgesetzt im Gegensatz zu uns "jüngeren", die schon von den Maßnahmen zur Verringerung der Luftverschmutzung profitieren.

  • Hirschi, ich fürchte da liegst du falsch.

    Bis der Impfstoff entwickelt und getestet ist, wird angeblich noch ein Jahr vergehen. Bis dahin wird es dann wohl auf die "Herdenimmunität" hinauslaufen. Der Bedarf an Impfstoff dürfte sodann überschaubar sein.

    Es ist noch nicht raus, wie lange die Immunität gegen das Virus anhält. Von daher könnte der Bedarf auch recht hoch sein.