Corona

  • Schon interessant, eine Reihe von Leuten regt sich auf, dass Baumärkte geschlossen sind, aber niemandenvon denen kratzt es, dass Bibliotheken und Buchhandlungen ebenfalls zu sind.

    Willst du damit einen Zusammenhang zwischen Baumarktbesuchern und deren Belesenheit herstellen? Da bin ich ja gespannt, erzähl uns gerne mehr

    Die Prioritäten scheinen eher bei den Baumärkten zu liegen - darüber weinen sich User aus, bezeichnen die Schließung als unverhältnismäßig. Das andere beklagen sie nicht.

  • Bei uns liefert der Buchhändler kostenlos aus,.


    Ja klar, hier auch. Bei gut sortierten Buchhandlungen schätze ich jedoch auch den Blick ins Regal, da stößt man auf manches, was man im Netz nicht entdeckt hat. In Berlin sind die Buchläden übrigens geöffnet. Für viele Verlage ist die Schließung jedenfalls eine Katastrophe. Amazon nimmt von den Verlagen keine Bücher mehr neu an, da der Großversand zur Zeit andere Produktschwerpunkte hat.

    Einmal editiert, zuletzt von Dahl ()

  • Den stationären Buchhandel würde ich subjektiv auch eher zur Grundversorgung zählen als stationäre Baumärkte.


    Wenn schon das ganze kulturelle Leben stillstehen muss, sollte man den Bürgern wenigstens den Zugang zu Büchern bestmöglich ermöglichen. Durch Buchpreisbindung und ermäßigten Mehrwertsteuer hat die Politik ja eigentlich auch den besonderen Wert von Büchern für unsere Gesellschaft gesetzlich festgestellt. Aber gut, das ist schon ein bisschen her. Aus einer Zeit vor Netflix usw.

    Baumarkt für Privatpersonen sehe ich nur als Beschäftigungstherapie für gelangweilte Heimwerkerkönige. Gelangweilte Leseratten stehen mir etwas näher ;)


    Okay, die handwerklichen Nachbarschaftshelfer will ich natürlich als Betroffene nicht unterschlagen. Viele Schwarzbaustellen haben die letzten zwei Wochen geruht. Die Jungs können wieder aufatmen.

  • Meinetwegen sollen sie die Bibliotheken auch wieder öffnen, dann sind die dicken bebrillten Milchgesichter wieder von der Straße.

    Wenn Dir die Baumärkte zu voll werden, kannst Du ja mal die Zeit nutzen und lesen lernen.


    BTT:

    Ich zumindest bin heilfroh, dass mein Server mit eBooks gerammelt voll ist. :king:

  • Einen Zusammenhang von Baumarkt und Buchladen kann ich immer noch nicht sehen, warum genau sollen wir uns jetzt für eines von beidem entscheiden? Ergibt doch gar keinen Sinn

  • Weil nunmal im Bereich Einzelhandel gerade gilt, dass nur das Nötigste geöffnet haben soll.

    Da kann man doch subjektiv anders empfinden, was zur Grundversorgung gehört. Für mich als Privatperson sind Bücher eher Grundversorgung als Baumaterialen. Bei Baumaterialien reicht es meines Erachtens aus, dass hier die gewerbliche Versorgung sichergestellt ist.


    Eine tatsächliche (politische) Fragestellung Baumarkt oder Buchladen gibt es doch gar nicht.

  • Die Schließung der Wertstoffhöfe habe ich von Anfang an kritisch gesehen. Die sind für mich als Entsorger genauso wichtig wie die Unternehmen der Versorgungswirtschaft.


    Natürlich sollen alle besser zu Hause bleiben, aber es ist weltfremd anzunehmen, dass da alle nur rumsitzen. Die Organisation könnte gerade auf den Höfen auch problemlos so aufgebaut werden, dass man ausreichend Abstand hat.

  • Es ging doch aber meiner Meinung nach nie um mangelnden Abstand auf den Wertstoffhöfen. Es gibt aber angeblich kein Personal für die Wertstoffhöfe, weil schon die reguläre Müllabfuhr gerade Gefahr läuft, nicht mehr komplett bedient werden zu können.

  • Einen Zusammenhang von Baumarkt und Buchladen kann ich immer noch nicht sehen, warum genau sollen wir uns jetzt für eines von beidem entscheiden? Ergibt doch gar keinen Sinn

    Es ging mir nur darum, dass Du und andere die ganze Zeit kritisieren, dass Baumärkte zu haben, aber nicht erwähnen, dass Buchhandlungen geschlossen sind. Das beinhaltet keine Aufforderung, sich für das eine iodeer andere zu entscheiden. Baumärkte scheinen aber wichtiger zu sein - kritisches Denken brauchen wir doch ebenso.

  • Was nützen einem Bücher, wenn der Abfluss mit Mehl, Hefe und Klopapier verstopft ist und man nicht an Abflussrohrspirale und Abflussfrei im Baumarkt kommt?

  • Ich für meinen Teil hatte einfach nie Probleme an Bücher zu kommen. Dafür gibt es schon seit Jahren so viele verschiedene Möglichkeiten. Diese Alternativen gab es zum Zeitpunkt der Schließung von Baumärkten nicht. Ergo beschwert man sich natürlich eher darüber. Keine Ahnung wie man daraus auf den Verlust von kritischem Denken in der Gesellschaft schließen kann

  • Nicht vergessen, dass der Baumarkt auch meist die Versorgung zu heimischem Obst und Gemüse ist.

    Könnte Sinn machen dieses Jahr mehr Wert auf Selbstversorgung mit eben diesen zu legen.


    Und nein, ich meine nicht gerade Spargel :D

  • Wenn die Leute die Angebote nicht ausnutzen würden, wäre ich auch dafür, den Baumarkt aufzumachen. Genauso wie den Wertstoffhof. Den könnte man nämlich auch mit viel weniger Personal betreiben, wenn man auf den Verstand der Leute zählen könnte. Nämlich nur die Mengen pro Tag dort abzugegeben wie vorgeschrieben und die korrekten Container zu benutzen. Wenn nur die in den Baumarkt gehen würden, die einen verstopften Abfluss oder andere Notfälle haben, wäre alles gut. Das Argument, die Leute sollen ruhig mal ein wenig dem normalen Leben (Garten bepflanzen usw) nachgehen, teile ich nicht. Nicht in dieser Situation. Da haben wir dann im Verhältnis zu viele Beschränkungen, die weitreichendere Auswirkungen auf verschiedene Teile der Bevölkerung haben. Das einzige was für den Baumarkt spricht, ist die Weitläufigkeit.


    Wie schon gesagt haben die Baumärkte zudem einen Abhol- und Lieferservice gehabt, es gab also gar kein Problem!

  • Ich wollte den Zahlen nicht mehr so hinterherlaufen, da ich die meisten sowieso nicht so aussagekräftig halte. Hier habe ich mal was zur (hoffentlich nicht) Überlastung des Gesungheitssystems.


    Gemeldete Covid-19-Patienten auf Intensivstationen

    Von insgesamt 1160 Kliniken mit Intensivstation sind aktuell Daten von 905 Kliniken in der Tabelle erfasst.


    Deutschland gesamt

    1853

    1512

    Brandenburg

    46

    32

    Berlin

    65

    49

    Baden-Württemberg

    182

    158

    Bayern

    337

    257

    Bremen

    20

    16

    Hessen

    139

    110

    Hamburg

    64

    58

    Mecklenburg-Vorpommern

    36

    27

    Niedersachsen

    136

    132

    Nordrhein-Westfalen

    445

    359

    Rheinland-Pfalz

    104

    84

    Schleswig-Holstein

    67

    55

    Saarland

    55

    48

    Sachsen

    77

    59

    Sachsen-Anhalt

    58

    50


    Die Daten oben (Stand von gestern) stimmen mich doch optimistisch, dass auch unter Berücksichtigung einer zeitlichen Verzögerung und b.a.w. (moderat) steigender Infiziertenzahlen die vorhandenen Kapazitäten nicht überschritten werden.


    EDIT. ups, irgendwie ist die Beschriftung vorschwunden. Die erste Spalte zeigt die Zahl der Corona Patienten auf Intensivstationen, die zweite wie viele davon Beatmung erhalten.

  • Die Wiedereröffnung der Baumärkte kann ich ja noch nachvollziehen. Aber Gartencenter? Wo ist dann noch der Unterschied zu Klamottenläden, Buchläden usw. Die können ebenso darauf achten, dass nicht zu viele Menschen auf einmal im Geschäft sind. Es geht doch aber darum, dass die Leute zuhause bleiben sollen. Je mehr Geschäfte geöffnet haben, desto attraktiver wird das Rausgehen doch.

  • Also ich überlege ernsthaft auf meinem Balkon Gemüse zu ziehen... in Maurerkübeln.

    Und alles was ich dafür benötige, bekomme ich wo? Im Baumarkt mit Gartencenter ;)


    Edith hofft aber, dass mir noch was mit weniger Schadstoffen einfällt ;)

  • pass aber auf, dass der Balkon aufgrund der schweren Maurerkübel nicht kurz vor der Tomatenernte abbricht.

  • Wenn die Leute die Angebote nicht ausnutzen würden, wäre ich auch dafür, den Baumarkt aufzumachen. Genauso wie den Wertstoffhof. Den könnte man nämlich auch mit viel weniger Personal betreiben, wenn man auf den Verstand der Leute zählen könnte. Nämlich nur die Mengen pro Tag dort abzugegeben wie vorgeschrieben und die korrekten Container zu benutzen. Wenn nur die in den Baumarkt gehen würden, die einen verstopften Abfluss oder andere Notfälle haben, wäre alles gut. Das Argument, die Leute sollen ruhig mal ein wenig dem normalen Leben (Garten bepflanzen usw) nachgehen, teile ich nicht. Nicht in dieser Situation. Da haben wir dann im Verhältnis zu viele Beschränkungen, die weitreichendere Auswirkungen auf verschiedene Teile der Bevölkerung haben. Das einzige was für den Baumarkt spricht, ist die Weitläufigkeit.


    Wie schon gesagt haben die Baumärkte zudem einen Abhol- und Lieferservice gehabt, es gab also gar kein Problem!


    Wenn die Leute nur das machen würden, was sie tun sollen, bräuchten wir zum einen keine schärferen Maßnahmen und zum anderen vielleicht auch keine Polizei mehr.


    Die Menschheit braucht Regeln. Die Menschheit ist leider in vielen Dingen dumm. Geh doch nur mal in einen Zoo (wenn er wieder auf hat) und guck dir mal die ganzen Hinweisschilder an. "Da nicht hichklettern", "die Tiere nicht füttern", "nicht an die Scheibe klopfen" ... es ist traurig das man Menschen in so vielen Dingen extra auf etwas hinweisen muss bzw etwas extra verbieten muss. Und selbst dann halten sich einige nicht dran. In der Region Hannover wurden jetzt in einer Woche über 100 Verstöße gegen die Maßnahmen festgestellt.