Den Worten des geschätzten Luzerner Kollegen va-ca-96 gibt es soweit nichts hinzuzufügen. Ich möchte daher lieber meine ersten Erlebnisse im Restaurant nach der Wiedereröffnung mit den neuen Regelungen schildern. Seit gestern sind diese ja wieder geöffnet. Wie ich vor einiger Zeit schon schrub, wollten wir das nutzen, um unseren 1. Hochzeitstag zu feiern. Sonst wären wir wohl noch nicht ins Restaurant gegangen.
Gleich aussen am Eingang standen zwei Flaschen des obligatorischen Desinfektionsmittels. Im Restaurant selbst wurden wir mit den zwei Metern Pflichtabstand begrüsst. Die Tür zum eigentlichen Gastraum stand offen und wurde auch nicht geschlossen, damit die eben erst desinfizierten Hände nicht gleich wieder auf die Klinke patschen.
Erste Veränderung drinnen war, dass uns nicht mehr aus den Jacken geholfen bzw. diese nicht abgenommen wurden, um sie an die Garderobe zu hängen. Die Garderobe war generell nicht verfügbar, so dass die Jacken auf den Nebenstuhl am Tisch gelegt wurden. Die Hälfte der Tische war entfernt, um Abstand und Höchstzahl der Gäste/Tisch einzuhalten. Zwei Drittel der so übrig gebliebenen Plätze waren besetzt., insgesamt zehn Personen.
Die (abgespeckte) Speisekarte wird für jeden Gast immer neu ausgedruckt und dann vernichtet. Ich fand das suboptimal und hab vorgeschlagen, QR-Codes mit dem Menü an der Wand neben den Tischen anzubringen oder die Karten wenigstens zu laminieren und nach Benutzung zu desinfizieren. Es ist halt für alle eine ungewohnte Situation und sie sind noch am Lernen, wie sie damit umgehen.
Auf dem Tisch fehlten Salz und Pfeffer. Die Menage wird bei Bedarf gebracht um danach gleich wieder desinfiziert zu werden.
Äusserst ungewohnt war die Serviertochter (der Begriff ist hier noch sehr gebräuchlich). Sie trug Handschuhe und ein Schild aus Plastik vor dem Gesicht, ähnlich dem Visier am Motorradhelm. Der Klang der Stimme war dadurch ziemlich dumpf.
Die Getränke wurden, bis auf den Wein, nicht eingeschenkt. Ein bisschen Stil wollte man sich wohl doch bewahren. Auch das gewohnte Vorlegen der Speisen entfiel, um die Bedienung auf Abstand zu halten. Das lief dann alles im Do it yourself ab. Unser jährliches 13-Gänge-Menü wird auf diese Weise sicher nicht stattfinden können.
Bezahlt wurde mit Karte, das mach ich aber eh immer. Trotz der gewöhnungsbedürftigen Regelungen war es ein netter und vor allem leckerer Abend. Auf Abstand wurde peinlichst geachtet. Wir sind mit niemandem in näheren Kontakt gekommen und so nicht in Gefahr gelaufen, uns zu infizieren.. Wie das allerdings in Kneipen aussieht, wenn der ein oder andere Gast einen über den Durst genommen hat, muss man dann sehen. Morgen wollen unsere Freunde zum ersten Mal in die Stammkneipe, einen gemütlichen, aber ziemlich engen Gewölbekeller. Da verzichten wir dann doch weiterhin.
Interessant war noch die Abstandslösung am Urinal im Toilettenbereich.
Edit meint, wichtig ist noch:
Namen und Telefonnummern mussten auch angegeben werden. Was uns jetzt in dem Fall eigentlich egal war, da der Inhaber des Hotels/Restaurants uns gut kennt und wir ihn.