Corona

  • Zitat von SPON

    10.21 Uhr: Bei Protesten gegen Beschränkungen im Zusammenhang mit der Coronakrise hat es im westafrikanischen Guinea zahlreiche Tote gegeben. Mehrere Polizeistationen und Fahrzeuge gingen in Flammen auf. Innenminister Brima Condé sprach im Fernsehen von einer „hohen Opferzahl“, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Er sicherte eine Bestrafung der Verantwortlichen zu. Guinea mit seinem unzureichenden Gesundheitssystem hat knapp 2.300 Covid-19-Fälle gemeldet und gilt als eines der am stärksten betroffenen afrikanischen Länder. (dpa)

    sechs Tote waren es.


    Wer da als Verantwortlicher bestraft wird?


    Die Polizei sagt, sie wollten die zum Schutz vor Corona errichteten Straßensperren schützen. Die Protestierenden sagen, sie sind es leid, an den Zugängen zur Stadt von der Polizei erpresst und misshandelt zu werden.

  • Bei uns patrouillieren die Soldaten inzwischen auch tagsüber. Mit Maschinengewehren gegen die Viren. In der Regel werden aber Leute malträtiert, die versuchen durch Musik, Obstverkauf oder betteln ein bisschen Geld zu verdienen.

  • Gibt den freien Trägern (bei uns Eltern-Ini e.V.) die Verantwortung weiter mit dem unmissverständlichen Hinweis weiter für absolute Risikominimierung zu sorgen und will Vorschulkinder "als Empfehlung" der Landesregierung (dieses Wort Empfehlung ich könnt schon wieder KINDisch werden) verstanden wissen und diese weiterhin von der Notbetreuung aussparen

    Die AWO lässt die Vorschulkinder wieder in die Kita.

  • In Santiago hat der Kollaps begonnen und es wird das große Sterben erwartet. Die Hauptstadt steht ab Freitag unter kompletter Quarantäne.


    Bei uns in Concepcion ist derzeit noch alles recht ruhig. Die Zahlen halten sich in Grenzen, kann aber auch sein, dass die geschönt sind, damit die Leute glauben, die Regierung hätte alles unter Kontrolle.

  • Merkel redet heute im Bundestag von "neuen Grundregeln" die weiter gelten sollen. Genauer wird sie nicht, gemeint sind aber wahrscheinlich fortwährende Grundrechtseinschränkungen.


    Und das "die Maßnahmen" erfolgreich waren. Es geht doch gar nicht um die Mehrzahl der Maßnahmen, sondern um den Lockdown. Jeder Scheiß wird evaluiert, aber die teuerste Maßnahme der Weltgeschichte nicht. Selbst wenn es nicht darum geht, jemanden für die Vergangenheit an den Karren zu fahren, ist es doch unerlässlich, eine viel bessere Grundlage für eine evtl. erforderliche erneute Entscheidung zu schaffen. Das beinhaltet die Aspekte Wirksamkeit der Maßnahme (etwa: um wieviel drücke ich die Ansteckungsrate), Notwendigkeit (zutreffende, aktuelle Analyse der Situation, alternative Optionen), "Kosten" (im umfassenden Sinne), Verhältnismäßigkeit, Verfassungsgemäßheit etc.

    Einmal editiert, zuletzt von Giftzwerg ()

  • In Santiago hat der Kollaps begonnen und es wird das große Sterben erwartet. Die Hauptstadt steht ab Freitag unter kompletter Quarantäne.


    Bei uns in Concepcion ist derzeit noch alles recht ruhig. Die Zahlen halten sich in Grenzen, kann aber auch sein, dass die geschönt sind, damit die Leute glauben, die Regierung hätte alles unter Kontrolle.

    Das hast du schon gelesen, oder?


    Florian: Halt die Ohren steif, alter Gringo!

  • Meinst Du Giftzwerg ?


    Nein, hat er nicht.


    In Brasilien sieht es übrigens erschreckend aus.


    In Bezug auf Deutschland bin ich mir sehr unsicher: auf der einen niedrige Zahlen, auf der anderen Seite entwicklungen, die brandgefährlich sind.


    Florian, pass auf Dich und Deine Familie auf!

  • Mal abgesehen von allen Regelungen und den ganzen Fragen drumherum: Ich bezweifele, dass es auf Dauer gesellschaftlich gutgehen kann, wenn nahezu jeder andere Mensch primär als Bedrohung wahrgenommen wird.

  • Mal abgesehen von allen Regelungen und den ganzen Fragen drumherum: Ich bezweifele, dass es auf Dauer gesellschaftlich gutgehen kann, wenn nahezu jeder andere Mensch primär als Bedrohung wahrgenommen wird.

    Aber u.a. das ist mit "neuer Realität" gemeint.

  • Mal abgesehen von allen Regelungen und den ganzen Fragen drumherum: Ich bezweifele, dass es auf Dauer gesellschaftlich gutgehen kann, wenn nahezu jeder andere Mensch primär als Bedrohung wahrgenommen wird.

    Ich habe heute mit jemandem gesprochen, der mir von seinen Erfahrungen in Japan und mit Japanern erzählt hat. Besonders eindringlich war für mich die Schilderung, dass ein Japaner sogar ausdrücklich darum gebeten hat, seinen persönlichen Raum (der dort tatsächlich mit etwa 1,50 Meter definiert wird) zu repektieren.


    Ich empfinde andere Menschen weiterhin nicht als Bedrohung, sondern ich empfinde derzeit eher mehr Achtsamkeit und Respekt.


    Allerdings, und da bin ich dann bei Dir, gilt das nicht für jede Situation: gerade Supermärkte sind schon manchmal schwierig.

  • Ich empfinde andere Menschen weiterhin nicht als Bedrohung,

    Warum auch? Es gibt in der LHS Hannover aktuell 95 erkannte Infizierte, die sich hoffentlich an die Quarantäne halten und mir daher nicht über den Weg laufen werden. Dazu eine Anzahl nicht erkannt Infizierte, die das eigentliche Risiko darstellen.


    Die Wahrscheinlichkeit so jemanden nicht nur zu begegnen, sondern auch so lange mit ihm Kontakt zu haben, dass es für eine Ansteckung reicht, sind wirklich so gering, dass ich mir da gar nicht erst Gedanken rüber mache (Außer aktuell jetzt hier im Thread)

  • Zitat

    In Spanien haben sich einer Studie zufolge bisher wahrscheinlich fünf Prozent der Bevölkerung oder 2,3 Millionen Menschen mit dem neuen Coronavirus infiziert. Dies ergab die erste Runde einer Ende April gestarteten Testreihe auf Antikörper in 36.000 Haushalten mit rund 90.000 Bewohnern , wie das Gesundheitsministerium am Mittwochabend mitteilte.


    Damit ist auch in diesem Land die Dunkelziffer 10 mal höher.


    Gemessen an den bisher 27.000 Toten in Spanien ergibt sich dadurch eine Letalität von 1,17%.

  • Mal abgesehen von allen Regelungen und den ganzen Fragen drumherum: Ich bezweifele, dass es auf Dauer gesellschaftlich gutgehen kann, wenn nahezu jeder andere Mensch primär als Bedrohung wahrgenommen wird.

    Das bezweifele ich auch. Die Gefahr sehe ich aktuell im Bezug auf Corona aber nicht.

  • Spannend ist doch eigentlich wie viele nach diesem ganzen Beatmungsscheiß zwar überleben, aber so wie Bronco es geschildert hat, schwere bleibende Schäden davontragen.

    Die sollte man zur Letalität zusätzlich erfassen. Was hab ich davon, wenn zwar nur 1% stirbt, aber 5% retrospektiv lieber gestorben wären?

  • Möchte das nochmal aufgreifen.


    Durch die überwiegende Öffnung der Wirtschaft/Betriebe (inkl. Gastro) ist vielen Forderungen bereits Rechnung getragen. Ob und in welchem Ausmaß das jetzt vom Bürger/Kunden wahrgenommen wird oder nicht, obliegt nicht mehr der staatlichen Kontrolle.


    Was mir derzeit aber am meisten Sorge bereitet, ist die Sache mit der (physischen) Kontaktbeschränkungen ("auf absolutes Minimum beschränken"). Hier ist z.B. in Niedersachsen eine Anpasssung / Neu-Bewertung erst frühestens zum 05. Juni vorgesehen - in 3 Wochen also.


    Mir als Single (alleinstehend und -lebend) fällt gerade dieser Punkt unheimlich schwer. Natürlich weiß ich, dass längerer und naher Kontakt (Exposition) zu anderen Menschen die Gefahrenquelle Nr. 1 ist. Aber es ist nunmal das, was das menschliche Zusammenleben erst lebenswert macht - sich verabreden, treffen und beisammen sein. Allein die letzten sieben Wochen empfand ich dahingehend schon unglaublich schwer (weil ich mich daran weitestgehend halte, bis zum heutigen Tag).


    Ich kann mir aber definitiv nicht vorstellen, dass diese Beschränkungen noch mehr als ein paar Wochen länger gültig sein werden. Eine wie derzeit oft zitierte "neue Normalität" (bis zu einem Impfstoff) unter diesen Vorzeichen zu stricken (für Monate oder Jahre!), ist für mich ein rein theoretisches Konstrukt. Um nicht zu sagen: komplett weltfremd.


    Vielleicht kann man das auf Papier / in Verordnungen festschreiben. Aber spätestens in den Sommermonaten wird der irrationale... Nein, der menschliche Drang bei vielen durchschlagen, ihr "altes Leben" (furchtbarer Begriff!) in Geselligkeit, Freundes- und Familienkreis leben zu wollen. Das wäre definitiv nicht rational, aber verständlich in jedem Fall.

    Einmal editiert, zuletzt von Sven ()

  • Hatten wir das schon?


    Zitat

    Kawasaki-Syndrom:Wie gefährdet sind Kinder?


    Was genau das Kawasaki-Syndrom auslöst, ist nicht klar. Medizinerinnen und Mediziner vermuten unter anderem, dass dem Syndrom eine virale Infektion des Atemtraktes vorausgeht, wie auch Coronaviren sie auslösen können. Möglicherweise reagiert das Immunsystem fälschlicherweise zu stark auf diese Viren – eine überschießende Entzündungsreaktion kann die Folge sein (Pediatrics: Turner et al., 2015). Auch das neuartige Coronavirus könnte in dieses Bild passen und möglicherweise zu den beschriebenen Krankheitsverläufen bei Kindern führen, so Berner.

    Zeit.de


    Genaues ist wie bei vielem nicht bekannt, aber die Alarmglocken läuten...

  • Sven

    Zunächst einmal finde ich Dein geschildertes Verhalten: :anbeten: Für Dich (und alle, die halt noch nicht - oder nicht mehr - in gesicherten sozialen Beziehungen leben, sind die Kontaktbeschränkungen sicherlich sehr schwer. Und ich (der ja für einen viel strikteren Kurs bin als viele Andere hier) denke auch, dass sich da noch etwas ändern muss.


    Tatsächlich glaube ich auch, dass sich auf 2 Ebenen etwas ändern wird: zum Einen werden wir jede einzelne Beschränkung noch einmal auf den Prüfstand stellen müssen; dafür habe ich zwei Beispiele:


    - am Sonntag habe ich meinen ersten Gottesdienst nach dem Lockdown. Die Kirche fasst bei normaler Bestuhlung mehr als 100 Besucher, bei einem meiner Gottesdienste sind selten mehr als 30 anwesend, die sich dann sehr großzügig verteilen - also keinerlei Berührungsprobleme. Trotzdem drehen die Kirchenoberen da jetzt komplett am Rad einschließlich mehrfache Desinfektion, Führung von Namens- und Adressenlisten, Mundschutz, Singverbot und Herausnahme aller Stühle bis auf 30. Der Eindruck ist verheerend, so gut kannst Du den Gottesdienst gar nicht halten.


    - gestern erste Verhandlung vor Gericht: Mundschutzpflicht auch während der Verhandlung, obwohl sogar zwischen Partei und Anwalt Plexiglasscheiben angebracht waren: Stammheim-Atmosphäre im Familiengericht.


    So halten wir das nicht mehrere Monate und schon gar nicht mehrere Jahre aus.


    Zum Anderen werden wir uns wieder andere Umgangsformen antrainieren müssen: mehr Distanz, mehr Respekt... weniger "Party" in diesem maßlosen Sinne. Vielleicht hat das auch ein bisschen was mit "Werten" zu tun - und auch damit, dass nicht Alles immer größer und größer und größer werden muss.


    Aber - und das macht mir eigentlich Mut - wir üben ja noch in der neuen Situation: als ich gestern nach dem Termin noch durch Innenstadt gegangen bin, da fand ich schon Vieles normal, Manches sogar ganz angenehm entspannt.


    Vielleicht hilft es Dir, Sven: Verkehrsregeln werden ja auch nicht immer buchstabengetreu umgesetzt, und wenn wir die negativen Ausreißer, die die derzeitige Pandemie ja nur ins Rampenlicht bringen (Stichwort. Schlachthöfe!) jetzt angehen, werden wir sicherlich einen Weg finden, der sicherlich anders, aber vielleicht nicht nur schlechter ist. Vielleicht insgesamt entspannter


    Was uns allerdings nicht helfen wird, sind solche Leute, die jetzt nach ihrem alten Leben plärren... und dies 24/7. Schön, dass Du nicht dazu gehörst.

  • Hm, der Fachbereich hat jetzt natürlich dicht, morgen auch nur bis 11.00 Uhr geöffnet. Ich habe da jetzt mal ne E-Mail abgegeben, eventuell schaffe ich morgen aber auch einen persönlichen Besuch, ist nicht allzu weit weg. Falls was bei rumkommt, werd' ich Infos hierlassen.


    Bei uns ist es ansonsten "ähnlich": Schulvorbereitung am Nachmittag, allerdings bereits ab nächster Woche sowie dreimal wöchentlich.

    Nicht meiner, aber analoger Fall heute in der NP:


    https://www.neuepresse.de/Hann…inuten-pro-Woche-betreuen

  • Tatsächlich verstehe ich wirklich nicht, warum wir uns um jedes dahergelaufene Touristik-, Flugzeug- oder Autounternehmen kümmern, aber KiGa-, Vorschul- und Grundschulkinder komplett vergessen werden; bei denjenigen in den weiterführenden Schulen will ich mal gnädig sein, aber für die Kleinen und Kleinsten geht das derzeit gar nicht! Da merkt mal wieder: Der Kapitalismus/Markt regelt Alles!


    :kotzen:


    Und weil wir gerade dabei sind: mal sehen, wie das dann ist, wenn man in seinem dicken, stinkenden SUV sitzt... und nicht mehr ins Theater, ins Kino oder zum Konzert fahren kann - bleibt dann ja noch die Autobahn, auf der man dann mit 200 Sachen in den Sonnenuntergang knattern kann - oder nach Ischgl, vielleicht läuft da dann ja schon wieder die Corona-Party vom Band.