Ich wäre zwar tendenziell auch eher dafür gewesen, die Einschränkungen noch über einen gewissen Zeitraum konsequent fortzuführen (Stichwort Einzelfallverfolgung).
Dennoch halte ich dieses Gebasche gegenüber den Demonstranten für nervig. Wer der Meinung ist, dass die Quatsch erzählen, soll das doch sagen und dabei auf der inhaltlichen Ebene bleiben, aber nicht mit diesem Kontaktschuld-Blödsinn kommen (unter 5000 Personen auch "Rechte", auch "Verschwörungstheoretiker" usw.) Auf einer Demonstration vertretene Anliegen/Ansichten kann man entweder teilen oder nicht. Jedoch werden diese Anliegen nicht falsch oder richtig dadurch, dass (angeblich) "Rechte", "Spinner" oder "Verschwörungstheoretiker" teilnehmen.
Ein Problem ist allerdings auch, dass viele große (sich selbst als linksliberal begreifende) Medien inzwischen (und das beziehe ich gar nicht in erster Linie auf die Corona-Krise) derart regierungstreu agieren, dass es so erscheinen mag, als wäre Gesellschafts-, System- oder Regierungskritik etwas genuin rechtes. Zeit-Online heute tadelnd zu den Merkmalen von Verschwörungstheoretikern: "Sie misstrauen den Autoritäten."
Den Autoritäten zu misstrauen sollte allerdings ganz im Gegenteil kein Alleinstellungsmerkmal von Verschwörungstheoretikern sein, sondern würde jedem aufgeklärten Bürger gut zu Gesicht stehen und erst recht jedem sich als kritisch begreifendem Medium.