Corona

  • Dass die soziale Distanzierung eine Rolle - wahrscheinlich auch eine wesentliche Rolle - spielt, ist unbestritten. Allerdings deuten die Handydaten, die umfassend für sämtliche Länder verfügbar sind, deutlich darauf hin, dass eine soziale Distanzierung überall (auch in Schweden) stattgefunden hat. Allerdings ist das Maß an Distanzierung - anders als von Dir behauptet - nicht direkt proportional den Fall- und Sterbezahlen. Vielmehr haben Schweden und Italien/Spanien pro Kopf sehr ähnliche Zahlen, obwohl der Grad sozialer Distanzierung deutlich unterschiedlich ist. Deutschland liegt diesbezüglich im Mittelfeld und hat dennoch geringere Fall- und Todeszahlen. Das spricht dafür, dass andere Faktoren ebenfalls wichtig, oder sogar noch wichtiger, sind. Für Deutschland könnte das z.B. das Gesundheitsystem sein. Und damit meine ich nicht die Zahl der Intensivbetten (die waren ja nie wirklich knapp), sondern die Gesundheitsämter, die in Deutschland vermutlich eine effektivere Isolierung der Kranken und Verdachtsfälle ermöglicht haben.


    Im übrigen wird das schwedische Weg meist falsch dargestellt oder verstanden. Die haben bloss auf einen harten Lockdown verzichtet und damit ein bisschen weniger soziale Distanzierung akzeptiert. Den kompletten Gegenentwurf einer Strategie der gezielten "Durchseuchung" hat Schweden nie gefahren.

  • Ein sehr guter Beitrag mit einem klar definierten Ziel:


    Zitat


    Das Ziel könnte heißen: Ich möchte alle, und wirklich alle, Infektionsketten konsequent unter Kontrolle bringen, damit sich dann alle anderen Personen frei bewegen können. Es scheint vielleicht paradox, aber je weniger Neuinfektionen es gibt, desto einfacher lässt sich die Zahl weiter drücken. Denn je weniger unkontrollierte Infektionsketten es gibt, desto effektiver funktioniert die Kontaktnachverfolgung.


    Selbst wenn man es in Deutschland wirklich schaffen sollte: Wie geht man mit unseren Grenzen und dem Ausland um? Für immer abriegeln?

    Ich bin auch sehr dafür, aus dem "wir warten jahrelang auf einen Impfstoff" Modus herauszukommen. Dafürgibt es zwei Ansätze. Entweder man erreicht Herdenimmunität oder man rottet aus den Virus aus. Letzteres hat man bei SARS-CoV-1 vschafft. Insofern auch ein legitimer Absatz. Allerdings ist SARS-CoV-2 nicht nur exorbitant weiter verbreitet als es SARS-CoV-1 je war, sondern wird auch unter gänzlich anderen Umständen weiter gegeben. Infektiöse SARS-COV-1 Patienten waren schwerkrank. Bei SARS-COV-2 erfolgen (weit) mehr als 90 % der Ansteckungen ohne überhaupt oder bevor Krankheitssymptome auftreten. Dementsprechend verstehe ich auch nicht, wie man die Infektionsketten denn vollständig nachvollziehen will. Klar, man kann Cluster finden wie Pflegeheime oder jetzt die Schlachthöfe. Und das hilft auch die Zahl zu reduzieren. Aber damit wird man nicht auf Null kommen. Eben weil die Dunkelziffer so hoch ist (gemäß sämtlicher aktueller Untersuchungen Faktor 10 oder größer). Das heißt doch praktisch: Das Gesundheitsamt untersucht die Kontakte eines Infizierten und findet dort einen weiteren Infizierten. Es ist viel wahrscheinlicher, dass sich dieser irgendwo (bei einem nicht als infiziert Bekanntem) angesteckt hat als ausgerechnet bei Demjenigen von dem man die Suche begonnen hat.


    Insofern halte ich die komplette Ausrottung von SARS-COV-2 für extrem unrealistisch. Es reicht ja schon aus, wenn irgendwo (weltweit) ein Fall nicht entdeckt wird.

  • ...und das aus einem SPD-geführten Bundesarbeitsministerium. Ich weiß, man sollte sich nicht mehr wundern. Aber dennoch. Da bleibt mir die Spucke weg

    Stattdessen heute wieder mit der SPD-üblichen Klientelpolitik für Rentner in den Schlagzeilen.

    Grundrente, bitte ohne Bedürftigkeitsprüfung. (Begründung von Heil: zu viel Aufwand, bis 2021 nicht leistbar, also bitte Gießkanne. Scholz: Auf ne Milliarde kommt es jetzt auch nicht mehr an).


    Eltern wählen vermutlich zu oft grün ...


    PS SZ dazu https://www.sueddeutsche.de/po…r-hubertus-heil-1.4908843


    "Es ist aber tatsächlich einiges schief an der Grundrente: Sie lässt viele, die von Altersarmut bedroht sind, außen vor. Ungleiche Lebensleistungen können künftig zu gleichen, gleiche Lebensleistungen dagegen zu ungleichen Renten führen."

    Einmal editiert, zuletzt von Musuri ()

  • Ich habe mich mit dem Thema bis dato nicht eingehend beschäftigt und der Artikel aus der SZ tut das ebenfalls nicht. Immerhin transportiert er eine Meinung, ohne sie zu begründen. Das ist ziemlich sinnlos.

  • Das mit den Asthmatikern ging gestern durch die Medien. Irgendwie nehmen wir keuchenden die Viren nicht gut auf, weil uns ein Enzym fehlt.

    ACE2 heißt das Enzym. Fehlen tut das wohl nicht, ist aber weitaus weniger bei allergischen Asthmatikern vorhanden, und das Virus nutzt/braucht es als Eintrittspforte in das Gewebe. Interessanterweise ist dieses ACE2 u.a. bei Rauchern stark erhöht und dennoch geht zumindest eine Studie davon aus, dass Raucher ebenfalls eher vor einer schweren oder überhaupt symptomatischen Infektion geschützt sind. Passt also irgendwie (noch) nicht.


    Und zu Cannabis weiß ich jetzt nicht, es sei denn natürlich, es handelt sich dabei um dieses ominöse Wände haschen.

    Einmal editiert, zuletzt von Zackzack ()

  • bei rauchern könnte es so sein, dass die durch das nikotin anderweitig beschäftigt sind und keinen bock auf corona haben. Das würde schon zusammen passen.

  • Ja, wenn geht es eher ums Nikotin denn ums Rauchen. Gab jedenfalls eine entsprechende Studie in Frankreich. Da waren Nikotinpflaster ausverkauft.

  • ich glaube, es geht eher um den filter. wenn du immer ne kippe im mund hast hat man ja auch immer nen filter, der den bösen virus rausfiltert, sodaß er nicht in den rachen gelangen kann.

    manchmal steht ihr ganz schün auf dem schlauch, jungs...

  • Ich gehe davon aus, dass dann, wenn Rauchen vor Corona schützt, weil die Lunge gar keine Zeit für Corona hat, auch Saufen die Leber schützt... und VT das Gehirn...

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  • und VT das Gehirn...

    Willst du noch Verstand besitzen,

    musst Du schon nen Hut dir schnitzen.

    Also knüllen, formen, mulden,

    dein Gehirn wird es dir schulden.

    Und dann aufs Haar, damit’s was nützt,

    was drunter liegt, bleibt nun geschützt.


    Doch Obacht ich zu sagen wag,

    es erhöht gewiss nicht den Ertrag,

    sollte man statt Silber Weiß erblicken.

    Auch bei drei Lagen oder mehr,

    die Kammer voll und die Regale leer,

    kannst du das wohl ... knicken.


    Drum mach dir klar und sieh es ein,

    dieser Weg aus der Synapsen Pein,

    er wird gewiss kein leichter sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Zackzack ()

  • Ich gehe davon aus, dass dann, wenn Rauchen vor Corona schützt, weil die Lunge gar keine Zeit für Corona hat, auch Saufen die Leber schützt... und VT das Gehirn...

    Aha...mal wieder. Wovon du so alles ausgehst.


    Kompetitive hemmung heisst das stichwort aber wirklich interessieren wird es dich ja eh nicht. Vielleicht könntest du ja einen schicksalsbericht eines rauchers schicken, damit wir hier logik und allgemeine prinzipien über bord werfen können.


    Edit: das einfach als vt abzutun, schlägt dem fass eigentlich den boden aus. Du bist kein stück besser als die aluhutträger. Du trägst ihn einfach nur aus anderen gründen. Ein vtler ist nämlich nix anderes als ahnungslosigkeit sehr laut vertreten.

  • Kompetitive hemmung heisst das stichwort

    Danke, ja, dann ginge es doch überein.


    Wenn ich dann also rauchender Asthmatiker bin, habe ich quasi die normale Anzahl ACE2, die aber vom Nikotin besetzt wird. Wäre eigentlich ja die ideale Kombination :ichmussweg:


    Salomonisierend indes: Letztlich trifft das dann ja wohl nur auf ein geringeres Infektionsrisiko der Lunge zu, wenn das dann dennoch passiert, sind Raucherlungen aber natürlich trotzdem doppelt und dreifach gearscht...

  • ja. Florian kann jetzt natürlich beruhigt randymässig griffstangen in chilenischen bussen ablecken.


    Es wäre ein einziger prozess, der möglicherweise durch rauchen "positiv" beeinflusst sein könnte. Niemand empfiehlt doch jetzt mit dem rauchen zu beginnen. Aber rein aus wissenschaftlicher sicht ist das doch interessant.

  • Es wäre ein einziger prozess, der möglicherweise durch rauchen "positiv" beeinflusst sein könnte. Niemand empfiehlt doch jetzt mit dem rauchen zu beginnen. Aber rein aus wissenschaftlicher sicht ist das doch interessant.

    Wollte ich nie in Abrede stellen.