Corona

  • Heute habe ich meine erste öffentliche Veranstaltung zu Corona-Zeiten mitgemacht.


    Zunächst einmal finde ich es gut, dass Kirche im Gegensatz zur Politik sehr vorsichtig beginnt. Tatsächlich waren die Beschränkungen heute zu gross, da kann und wird man eine grössere Lockerung vornehmen.


    In großen Räumen (Kirchen - Konzertsäle - Kinos) halte ich bei Bestuhlung eine Veranstaltung mit einer Kapazität irgendwo zwischen 30% und 40% für möglich. Man braucht aber eine gute Organisation, Einweisung und Disziplin der Teilnehmer. Mundschutz ist sicherlich eine Frage der Teilnehmerzahl und des Programms.


    Die Aktion auf der Bühne - im Altarraum ist eigentlich ziemlich unproblematisch: Klavier - drei Sänger - ein Lektor... also im Prinzip eine kleine Band.


    Die Atmosphäre war richtig schön, das Improvisieren lockert so eine Veranstaltung durchaus auf. Allerdings wird man wohl zeitliche Beschränkungen brauchen, um nicht durch Toilettenbesuche pp. doch Probleme mit den Abstandsregeln bekommt. Genügend Gänge braucht es auch, ist aber bei Veranstaltungsräumen mit nicht fester Bestuhlung sicherlich gut machbar.


    Insgesamt wüsste ich also nicht, was gegen solche Veranstaltungen sprechen sollte - allerdings könnte das wohl ein finanzielles Problem für die Veranstalter werden aufgrund der geringen Zuschauerzahl.

  • Nach dem von Schneppe auf der letzten Seite verlinkten Bericht von Spektrum liest es sich für mich momentan so, dass Aerosole das größte Problem sind, und zwar in geschlossenen Räumen und auch dann, wenn dort bei Einhaltung selbst größerer Abstände und Mundschutz nur geatmet wird.


    Ergo wären Veranstaltungen > 15 min (mal geschätzt) in jedem Fall gefährlich. Natürlich dann auch Gottesdienste und Theaterveranstaltungen.

  • das war coronabedingt meine erste online chat geburtstagsparty. eigentlich besser, als live losgehen. liegste zu hause schön auf dem sofa, musst dich nicht aufhübschen, kannst dir am sack kraulen ohne das es einen stört und zum rauchen brauchste auch nicht raus.

    werde dieses konzept weiter verfolgen.

    Jepp, war sogar so gut, dass die Fürstin der Finsternis gerade ne Konter-Cola brauchte...

  • Nach dem von Schneppe auf der letzten Seite verlinkten Bericht von Spektrum liest es sich für mich momentan so, dass Aerosole das größte Problem sind, und zwar in geschlossenen Räumen und auch dann, wenn dort bei Einhaltung selbst größerer Abstände und Mundschutz nur geatmet wird.


    Ergo wären Veranstaltungen > 15 min (mal geschätzt) in jedem Fall gefährlich. Natürlich dann auch Gottesdienste und Theaterveranstaltungen.

    Dann kannst Du alle Veranstaltungen in Innenräumen vergessen: Restaurants, Gerichtsverhandlungen, Mitgliederversammlungen pp.


    Das wirst Du nicht schaffen.

  • Ich behaupte mal, kein einziger Gott hat etwas dagegen, wenn unter freiem Himmel der Dienst verrichtet wird.

    Das stimmt,allerdings gilt das dann letztendlich für alle von mir genannten Veranstaltungen - ich bin aber nicht sicher, dass das mehrheitsfähig wäre....

  • Nach dem von Schneppe auf der letzten Seite verlinkten Bericht von Spektrum liest es sich für mich momentan so, dass Aerosole das größte Problem sind, und zwar in geschlossenen Räumen und auch dann, wenn dort bei Einhaltung selbst größerer Abstände und Mundschutz nur geatmet wird.


    Ergo wären Veranstaltungen > 15 min (mal geschätzt) in jedem Fall gefährlich. Natürlich dann auch Gottesdienste und Theaterveranstaltungen.

    Ist auch das Gefährlichste.

    Ich werde Veranstaltungen mit vielen Menschen auf jeden Fall nicht besuchen.

  • Dann kannst Du alle Veranstaltungen in Innenräumen vergessen: Restaurants, Gerichtsverhandlungen, Mitgliederversammlungen pp.


    Das wirst Du nicht schaffen.

    Das Problem ist aber, dass ich mich einigen Dingen davon nicht entziehen kann. Ich bin gezwungen, an Gerichtsverhandlungen teilzunehmen, weil manche Richter meinen, nicht im schriftlichen Verfahren verhandeln zu wollen, weil sie die Pandemie persönlich (!) für nicht so schlimm halten.


    Wenn ich mich dann aber ohnehin gesundheitlichen Risiken aussetzen muss, bei denen es zwar vielleicht einen glimpflichen Verlauf gibt, wenn ich mich z.B. an Corona infiziere, u. U. aber auch einen schweren bis tödlichen Verlauf oder Folge-/Spätschäden, dann kann ich doch auch gleich sagen, lecko mio, ich mache jetzt alles das, was mir gefällt. Ich infiziere mich halt lieber im Sauna-Club als bei einem OLG-Senat.


    Wenn das jeder für sich so entscheiden kann, verstehe ich die Maßnahmen der letzten Wochen und Monate nicht.

    Warum sollten dann in Restaurants, Gottesdiensten und kleineren und größeren Bühnen überhaupt Beschränkungen erfolgen? Dann doch bitte jeder auf eigene Gefahr, wenn alle Maßnahmen eh keinen nennenswerten Effekt haben.

  • Ums Einkaufen und ums Gericht kommen wir nunmal nicht drumrum, um Theater und Kirche schon irgendwie eine Zeitlang. Erkenne deine Systemrelevanz! :D

  • Ich bin gespannt ob sich das noch dreht wegen vermutete Saisonalität. Singepur war ja auch erst Gewinner und jetzt Hotspot.


    Ich drücke den Neuseeländern die Daumen, dass das mit der Saisonalität nicht einer der entscheidensten Punkte ist. Uns übrigens auch für den nächsten Herbst.

  • Im Presseclub meinten sie heute die Pandemie würde uns eine Billion Euro kosten. Schon Wahnsinn, 2 bis 3 Monate lang dicht machen kostet uns so viel Geld.

  • Hedemann

    Jetzt bin ich bisschen verwirrt:


    Ich bin ja nun hier nicht gerade bekannt dafür, besonders viele Lockerungen zu befürworten, was mir ja auch jede Menge Gegenwind bis hin zu spott- und hasserfüllten Kommentaren eingebracht hat.


    Aber selbst ich sehe ja ein, dass wir große Teile des gesellschaftlichen Lebens wieder zulassen müssen, und zwar auch "nicht systemrelevante" Teile. und dies muss stattfinden in Abwägung des jeweiligen Risikos.


    Darum ging es mir.


    Und letztendlich wird man zum einen nicht 96% unserer Aktivitäten nach draussen verlegen können, und zum anderen abwägen müssen, welches Risika man wofür eingeht. Dabei am Rande: eine Supermarkkassiererin kann sich auch nicht einfach aussuchen, ob sie arbeiten geht oder nicht - und die hat sicherlich mehr Kontakte in geschlossenen Räumen als wir.

  • Zitat

    Wie Deutschland die Corona-Gefahr unterschätzt hat

    In Deutschland hat die Politik lange gezögert, in den ersten Wochen 2020 zur Bekämpfung des Coronavirus harte Entscheidungen zu fällen. Das geht aus Dokumenten hervor, die BR und "Welt am Sonntag" ausgewertet haben.

    https://www.dw.com/de/wie-deut…h%C3%A4tzt-hat/a-53472614


    In der Retrospektive meine ich, man hätte wesentlich schon früher Maßnahmen in Richtung Lockdown ergreifen müssen.

    Allerdings dachte ich Mitte Februar auch noch, dass das glimpflich laufen könnte. Gut, ich bin nur gemeiner Bürger, medizinischer Laie und hatte natürlich nicht die Möglichkeiten der Regierung für ein Lagebild. Deshalb ist die Frage, ob die Politik zu spät gehandelt hat, selbstverständlich berechtigt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Schneppe ()

  • Da ist dann wohl laut Maas das Ende der generellen Reisewarnung nach dem 15. Juni. Der Tourismusrubel soll also langsam auch wieder rollen ...


    Dann flieg ich mit meinem Kind halt nach Malle oder Griechenland. Betreut wird es hier zu der Zeit ja dann wahrscheinlich eh noch nicht :hochnäsig:

  • Hätte nicht gedacht dass ich der Wagenknecht mal zustimmen würde, dass eine von den Linken sich für mehr Diskussionskultur einsetzt. Der Lauterbach ist dagegen so wie er nun mal ist...

  • Im Senegal führt Corona nun zu ganz neuem Verhalten des Staates/der Bürokratie, also zumindest in der Gegend meines Mannes ist es so.


    In dieser unterentwickelten Region müssen nun die, die in der näheren Vergangenheit zu mehr Wohlstand kamen und diesen auch während Corona halten oder mehren konnten/können, nun nachweisen, dass dies nicht auf illegalen Weg geschah. Also, wo hatten sie Mittel her dafür her.


    Das steht wohl auch in dem Zusammenhang mit den diversen Diebstählen.


    Derzeit haben viele in den Dörfern wieder nur eine Möglichkeit, Einkommen zu generieren. Holzkohle.

    Die Männer ziehen also wieder in die Wälder und köhlern.


    Allerdings wird nun nicht mehr nur an den Hauptstraßen und auf Märkten kontrolliert, ob sie überhaupt entsprechende Lizenzen haben, nun wird auch direkt in den Wäldern kontrolliert.

  • Bei uns geht der Pöbel wieder auf die Straßen. Man beschwert sich doch glatt über fehlende Jobs und wachsenden Hunger. Die Mittel dieser Beschwerden und die Reaktion des Staates sind die gewohnten: Steine, Molotowcocktails und Barrikaden auf der einen Seite. Tränengas und Gummigeschosse auf der anderen. Auf die 1.5 Meter Sicherheitsabstand wurde nicht geachtet, als Militär und Polizei auf die Demonstranten einprügelten. Man braucht wohl längere Knüppel.