Corona

  • Hat nicht sogar Drosten letztens gesagt, das das Risiko sich draußen, unter freien Himmel 19x kleiner ist sich anzustecken? Also sind so "Großveranstaltungen" draußen unter Umständen auch gar nicht so schlimm?

  • Rocee

    Könnte ich mir schon vorstellen. Aber nur mit Abstand zwischen den Personen, damit der Wind eine Chance hat, die Tröpfchen und Aerosole wegzupusten. Und damit man sich nicht ins Gesicht des anderen beugt für Bussis oder Gespräche ins Ohr bei Musiklautstärke oder so.


    Aktivitäten draußen sind super. Menschenansammlungen nicht so. Die "Großveranstaltungen" würde ich daher auch in Gänsefüßchen setzen. Entweder weniger Leute pro m² oder x-fache Fläche wie sonst. Ob das dann noch 'ne Großveranstaltung sein kann?

  • Bin da jetzt nicht mehr so im Thema. Aber hieß es am Anfang nicht, daß man um sich anzustecken so 15 Minuten engen Kontakt zu einer Person haben muss? Ist das noch aktuell? Weil wenn ja, wäre eine kurze Begrüßung ja nicht mehr so schlimm.

  • @Rocee, richtig, Drosten im Podcast vom 26.05.: "So eine relative Risikoanalyse sagt hier aus, es ist tatsächlich 18,7-mal wahrscheinlicher, sich drinnen zu infizieren. Das ist ein erheblicher Risiko-Unterschied. Also 19-faches Risiko."


    Unterschieden nach "Hallosagen", "BussiBussi", "15-minütiges Gespräch draußen über 19-faches Risiko drinnen", "Und alle so: Umms-umms-umms" ist da aber gewiss noch nichts...

    Einmal editiert, zuletzt von Zackzack ()

  • Tröpfchen bleiben in geschlossenen Räumen bis zu 15 Minuten als Wolke in der Luft, bevor die Schwerkraft sie zu Boden zieht. Da kommt die Empfehlung her, glaube ich? Aerosole verbleiben länger in der Luft. Draußen wird alles weggeweht. Räume lüften wird daher empfohlen. Luftzug erzeugen. Eine kurze Begrüßung mit Bussi oder Umarmung mit einer infektiösen Person sollte man demnach lieber lassen. Leider weiß die infektiöse Person oft selbst nicht mal, daß sie es hat.


    Drosten schätzte neulich, Schmierinfektionen würden rund 10% der Ansteckungswege ausmachen. Der Rest würde sich recht gleichmäßig auf Tröpfchen und Aerosole verteilen. Alles ungefähr und Pi mal Daumen. Aber vor Bargeld braucht man halt eher keine Angst zu haben, und Flächendesinfektionen können dann auch nicht viel bewirken. Abstand halten schon.

  • @Pokalheld Ich glaube, das bezog sich zudem auf die Viruslast, die nach 15 Minuten derart ansteigt, dass es mehr als genug sind, um eine Ansteckung zu gewährleisten. Ich kann das aber grad auch nur fragmenthaft und eventuell grundfalsch aus dem Gedächtnis wringen...

  • Ich habe da gerade die Sache mit Hübers im Gedächtnis. Da ging es um die ehemalige Lehrerin die nicht getestet wurde, weil sie keine 15 Minuten Kontakt mit der infizierten Schülerin hatte.

  • Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung schreibt (Stand 15.05.):

    Zitat

    In Quarantäne muss, wer ein hohes Risiko hat, sich angesteckt zu haben. Dies ist der Fall, wenn man innerhalb der letzten 14 Tage engen Kontakt zu einem laborbestätigten COVID-19-Patienten hatte. Ein enger Kontakt bedeutet, dass man mindestens 15 Minuten mit dem Erkrankten gesprochen hat, bzw. angehustet oder angeniest worden ist, während dieser ansteckend gewesen ist,

    Wenn man beispielsweise in den letzten 14 Tagen nur im gleichen Raum mit einem COVID-19-Erkrankten war und keinen engen Kontakt hatte, wird keine Quarantäne angeordnet, da dann ein geringeres Ansteckungsrisiko besteht.


    Wer Kontakt zu einer Person in der Familie, im Freundes- oder Bekanntenkreis hatte, die wiederum Kontakt zu einem im Labor bestätigten COVID-19-Patienten hatte, aber völlig gesund ist, muss ebenfalls nicht in Quarantäne. In diesem Fall ist man keine Kontaktperson und hat kein erhöhtes Risiko für eine COVID-19 Erkrankung.

    Stand Ende April:

    Zitat

    Wie bei Influenza und anderen Atemwegserkrankungen schützen Abstand zu anderen Personen (mindestens 1,5 Meter), das Einhalten der Husten- und Niesregeln und eine gute Händehygiene vor einer Übertragung des Coronavirus SARS-CoV-2. Auch auf das Händeschütteln sollte verzichtet werden.

    Zitat

    Seit Ende April 2020 gilt in allen Bundesländern für bestimmte Situationen im öffentlichen Raum die Pflicht, Mund und Nase zu bedecken (Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung). Dies betrifft insbesondere Situationen, in denen mehrere Menschen in geschlossenen Räumen zusammentreffen und der Abstand von mindestens 1,5 m zu anderen Personen nur schwer eingehalten werden kann (z. B. bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und in Einkaufssituationen). Die konkreten Umsetzungen können in den einzelnen Bundesländern etwas unterschiedlich sein.

    [...]

    Wichtig bleibt, um sich selbst und andere vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 zu schützen, das Abstandhalten von anderen Menschen (mindestens 1,5 Meter), die Selbstisolierung bei Erkrankung, eine gute Händehygiene sowie das Einhalten von Husten- und Niesregeln.


    Zitat

    Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung darf jedoch auf keinen Fall ein trügerisches Sicherheitsgefühl erzeugen.


    Die Bedeckung schützt nicht die Trägerin oder den Träger, sondern das Gegenüber. Und nach wie vor sind die wichtigsten und effektivsten Maßnahmen zum Eigen- und Fremdschutz das Einhalten der Husten- und Niesregeln, eine gute Händehygiene und das Abstandhalten (mindestens 1,5 Meter) von anderen Personen.

    Die 15 Minuten Kontakt auf 14 Minuten zu verkürzen, muß einen nicht unbedingt gesund halten. Es ist nur eine Grenze zu einer Quarantänemaßnahme. Es führt wohl kein Weg dran vorbei: Man soll tatsächlich Abstand halten. Trotz Maske. Und kein Händeschütteln, kein Bussi und keine Umarmung.

  • Manchmal frage ich mich wie die Menschen reagieren würden wenn es einen Unfall in einem Atomkraftwerk gegeben hätte und man es mit Radioaktivität zu tun hätte.

    Wäre dann die Angst vor dem ebenfalls "unsichtbaren Feind" eine andere?

    Würden wir uns anders verhalten?

  • kampi: naja, im gegensatz zum virus kann man radioaktivität ja "sichtbar" machen und nicht nur den wirt. Ausserdem wäre es dann ja gerade draussen scheisse. Und dann im essen. Aber messbar und somit schlecht vergleichbar.


    Nichtsdestotrotz, meine antwort wäre "ja".

  • Manchmal frage ich mich wie die Menschen reagieren würden wenn es einen Unfall in einem Atomkraftwerk gegeben hätte und man es mit Radioaktivität zu tun hätte.

    Wäre dann die Angst vor dem ebenfalls "unsichtbaren Feind" eine andere?

    Würden wir uns anders verhalten?

    Kennst Du Menschen die bei Wild und Pilzen auf den Herkunftstort achten bzw. das letzte Jahrzehnt darauf geachtet haben? Dann hast Du eigentlich Deine Antwort ;)

  • Wuhan meldet nach Massentests keine neuen Fälle

    15:51 Uhr


    Die Behörden in der chinesischen Millionenstadt Wuhan - Ausgangspunkt der Pandemie - haben nach eigenen Angaben bei Massentests keine neuen Covid-19-Fälle gefunden. Die Überprüfung von 9,9 Millionen Einwohnern von Mitte Mai bis Montag habe zwar 300 symptomlose Infizierte aufgespürt. Diese seien jedoch nicht ansteckend.

    Die Stadt mit insgesamt etwa elf Millionen Einwohnern in der Provinz Hubei wurde vom 23. Januar bis zum 8. April abgeriegelt. Hier wurden die meisten der 83.022 in China offiziell gemeldeten Infektionen und 4634 Todesfälle verzeichnet.

    Das von mir fett markierte würde mich interessieren. Warum sollen die nicht ansteckend sein? Auf welcher Einschätzung beruht das?