Corona

  • Was heisst denn "die wirksame Impfung". Es ist mehr als wahrscheinlich, dass nie eine extrem wirksame Impfung kommen wird. Diesbezüglich ist SARS-CoV-2 viel näher bei Influenza als bei Masern oder Windpocken, schon aufgrund der Saisonalität. Die Impfeffizienz bei Influenza ist extrem bescheiden. Vor allem in der eigentlichen Zielgruppe: Bei den Älteren. Das ist ein generelles Problem. Bei Denjenigen die den Schutz am dringesten brauchen (höchstes Risiko schwer zu erkranken) erlangen den geringsten Schutz. Es gibt sogar immer wieder Mal negative Impfeffizienz, d.h. es erkranken mehr Geimpfte als Ungeimpfte (an der Krankheit gegen die geimpft wird). Außerdem erkranken Geimpfte an sonstigen Krankheiten fast immer mehr.


    Weniger strenge Zulassungsanforderungen wünschen sich Drosten, Lauterbach und Spahn. Die aussichtsreichsten der Kandidaten sind genbasiert und fummeln an DNA bzw. RNA rum. Potentielles Risiko: Exorbitant hoch (auch wenn die Eintrittswahrscheinlichkeit eher gering ist, sollte bzw. muss man sich hier seiner Sache besonders sicher sein).

  • Impfen ist nun mal mit Risiken verbunden. Und wie bei allem auf der Welt muss ich die Risiken mit dem Nutzen abwägen. Entschuldigung: Wie bei allem auf der Welt mit Ausnahme Corona. Denn ohne dass man den Impfstoff kennt, weiss man schon, dass es die beste/einzige Lösung sein wird.

  • Es gibt in Zeiten der Angst eine große Bereitschaft zum Gehorsam um jeden Preis. Ein Interview in der SZ mit Schriftsteller Daniel Kehlmann zum Thema Corona. Mittlerweile leider fast vollständig hinter der Paywall, aber bei Blendle könnte man für 2,50€ erst mal kostenlos lesen...


    Einen kurzen Teil möchte ich zitieren:


    ... Aber dann sehe ich da viele, die sich als eine Art moralisch überlegene Hilfspolizei gerieren und denunzierend Menschen fotografieren, die harmlos im Park sitzen. Es gibt in Zeiten der Angst eine große Bereitschaft zum Gehorsam um jeden Preis. Die ist in Europa stärker als in den USA. Das Bild des starken Staates ist bei uns mehr verinnerlicht. ...


    Anmerken möchte ich noch, dass es ein sehr differenziertes Interview ist. Kehlmann sagt z.B. auch, dass das Virus sehr ernst zu nehmen sei. Aber er sieht eben auch die Gefahr, dass in der Hoffnung auf einen Impfstoff eine "dystopische Welt" entstehen könnte, in der alle größeren sozialen Zusammenkünfte untersagt bleiben.

  • Impfen ist nun mal mit Risiken verbunden. Und wie bei allem auf der Welt muss ich die Risiken mit dem Nutzen abwägen. (...)

    Dann sind wir ja froh, dass man das Virus Covid-19 nicht nachweisen kann, es keine Fotos davon gibt... und es auch ansonsten ganz harmlos ist...


    Dr. Seltsam oder: wie ich lernte, die Bombe das Virus zu lieben!

  • Google findet das von heute:


    "Die COVID-19-Fälle der letzten 7 Tage/100.000 Einwohner betragen für den Kreis Gütersloh 28,8 (8. Juli: 28,6), Stand 9. Juli, 0 Uhr. Von den 537 noch infizierten Personen befinden sich 520 in häuslicher Quarantäne. Laut Auskunft der vier Krankenhäuser werden derzeit 17 Patienten (8. Juli: 20) stationär behandelt. Davon werden 4 Personen (8. Juli: 4) intensivpflegerisch versorgt und 1 Person (8. Juli: 2) muss beatmet werden. Im Kreis Gütersloh sind seit Beginn der Pandemie 20 Personen verstorben, die sich mit dem Coronavirus infiziert hatten. Diese Zahl wurde in Abstimmung mit dem RKI bereits am Dienstag, 7. Juli, von 21 auf 20 korrigiert."

    https://herzeblog.de/2020/07/0…irus-im-kreis-guetersloh/

  • Danke! Mich hätte halt interessiert, wieviele "schwere Verläufe" es bei all den Fällen gegeben hat.


    Aber das lässt sich daraus nicht ganz ablesen. Höchstens "kaum welche". Das ist doch schon mal was :)

  • Danke! Mich hätte halt interessiert, wieviele "schwere Verläufe" es bei all den Fällen gegeben hat.


    Aber das lässt sich daraus nicht ganz ablesen. Höchstens "kaum welche". Das ist doch schon mal was :)

    Ich hatte das intensiv gefolgt. Über die Lokalmedien ganz gut möglich. Vor allem die Lokalzeit OWL des WDR und Radio Gütersloh.

    https://www.radioguetersloh.de…zahlen-des-kreises-1.html


    "Kurzbewertung in Abstimmung mit dem RKI: Die Zahl der positiven Tests bei Personen, bei denen zunächst kein Tönnies-Bezug erkennbar ist, bleibt weiterhin auf niedrigem Niveau. Die Mehrzahl der Personen mit positiven Tests, für die entsprechende Informationen vorliegen, ist offenbar asymptomatisch. Bei Infizierten mit Symptomen und bekanntem Erkrankungsbeginn ist weiter kein Anstieg der Erkrankungszahlen über die Zeit erkennbar."


    Zwischenzeitlich könnte man dort auch lesen, dass man bei fast allen Treffern in der sonstigen Bevõlkerung von einer Restposivität nach bereits überstanden Erkrankungen aus geht. Keine Ahnung wie man das mit einem PCR Test fest stellen kann. Vermutlich asympotisch in Verbindung mit sehr geringer Viruslast.


    Von den 54.000 Tests in der breiten Bevölkerung waren nur 0,2 Prozent positiv. (falsch?)


    Es ist Niemand (seit Bekanntwerden des Ausbruchs) gestorben. Die 20 bzw. 21 Toten im Kreis sind schon deutlich früher gestorben, fast alle in 3 Pflegeheimen in Halle, Steinhagen und Werther. Die Zahl der hospitalisierten, der intensiv betreuten und der beatmeten Patienten ist in dem Zeitraum nicht angestiegen und blieb im Bundesvergleich auch unauffällig. Die Hospitalleistungsquote war mit etwa 2 % extrem niedrig.


    Die Quarantäne wurde von zunächst zwei auf vier Wochen verlängert. Letztlich deshalb weil man mit dem Testen nicht hinterher kam und kommt. Bei den rund 10.000 hat man es überwiegend den zweiten Test noch nicht gemacht bzw. noch nicht ausgewertet (aber halt parallel 54.000 ins Leere geschossen). Die Verärgerung steigt bei den Betroffenen. Hierab 07:15 min. Auch schwer nachvollziehbar warum man gestern bei den Tönnies Mitarbeitern 25 Neuinfektionen festgestellt hat,cmach drei Wochen in Quarantäne.

    https://www1.wdr.de/mediathek/…-lokalzeit-owl---692.html

  • Auch dafür danke!


    Jetzt würde mich wirklich brennend interessieren, warum das ganze dort so glimpflich verlaufen ist. Ich hoffe, das ist oder wird Forschungsgegenstand. Wenn wir die reinen Tönniesfälle betrachten (die breite Testung in der Bevölkerung und die entsprechenden Ergebnisse erscheinen mir wirklich obskur - aber genauso untersuchenswert) ist durch diesen Ausbruch am Ende glücklicherweise niemand zu Tode gekommen. Und, wenn ich das richtig deute, praktisch auch kein schwerer Verlauf bekannt, wenn das so ist:


    Die Zahl der hospitalisierten, der intensiv betreuten und der beatmeten Patienten ist in dem Zeitraum nicht angestiegen und blieb im Bundesvergleich auch unauffällig.

    Klar, unter diesen Fällen befanden sich wohl kaum Alte und/oder Gebrechliche. Wäre ein Erklärungsansatz.

  • Jetzt würde mich wirklich brennend interessieren, warum das ganze dort so glimpflich verlaufen ist. [...]


    Klar, unter diesen Fällen befanden sich wohl kaum Alte und/oder Gebrechliche. Wäre ein Erklärungsansatz.

    Außerdem wahrscheinlich kein einziger Vegetarier. Damit ist doch schon alles gesagt.:ichmussweg:

  • Thema: Die armen niedersächsische Schlachthöfe


    Erste Massentestung wurde vom Steuerzahler bezahlt, zweite, a. Tönnies n., dann vom Betrieb ... aber keine Sorge, wer sich dort jetzt neu ausbeuten lassen möchte, muss einen aktuellen negativen Corona Test nachweisen. Dreimal dürft Ihr raten wer den bezahlen darf? Ein Tipp, der Betrieb ist es nicht :engel:

  • Steuerzahler

    Nicht ganz:


    Zitat

    (...) Die Kosten von pauschal 50,50 Euro je Test zahlt die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) - auch für Privatpatienten und Menschen ohne Krankenversicherung. Was das finanziell bedeute, hänge vom Infektionsgeschehen und der Zahl der amtlich angeordneten Tests ab, erläuterte das Ministerium. Es sei aber eine versicherungsfremde Leistung, für die der Bund einen Zuschuss aus Steuergeld leiste. Der GKV-Spitzenverband begrüßte die Test-Ausweitung, dringt aber auf eine volle Gegenfinanzierung. Der konkreten Finanzierungsverpflichtung auch für Privatversicherte und Nicht-Versicherte stehe nur "eine allgemeine Finanzierungszusage des Bundes" gegenüber, sagte GKV-Vorstandsmitglied Stefanie Stoff-Ahnis dem "Handelsblatt"

    Quelle: Chip.de/dpa


    Auch son Thema, was mir etwas zu kurz kommt. Die Verteilung der (finanziellen) Lasten...

  • Jetzt würde mich wirklich brennend interessieren, warum das ganze dort so glimpflich verlaufen ist.

    Es wurde ja schon vor ein/zwei Wochen gemutmaßt, dass das Virus aufgrund von Mutation mittlerweile zwar ansteckender ist, aber weniger schwere Verläufe produziert. Z.B. hier nachzulesen. Könnte also - abgesehen natürlich vom Fleischkonsum - damit zusammenhängen ;).