Corona

  • Schneppe war halt spät... Keine Ahnung wie unsauber ich da gesprochen habe. Es sollte da (in etwa) stehen.


    Und gerade bei nem PCR-Test, der lediglich winzigen Mengen RNA nachweist, kann man nicht sicher sein, ob man inaktive Viren, Reste von lange toten Viren oder irgendwelche Verschmutzungen (in dem Sinne von Verunreinigungen) misst.

  • Deshalb gibt man ja neben der Sensitivität eind Spezifität an. Diese bezeichnet ja gerade den Anteil der falsch positiven Tests.

    Wie du ja in der Folge richtig feststellst, gibt die Spezifität die Wahrscheinlichkeit an, dass ein Gesunder als gesund erkannt wird. Wenn es nun unterschiedliche Tests gibt, von denen die meisten eine höhere Spezifität aufzuweisen scheinen als der "Drosten-Test", ist das doch einmal positiv zu bewerten und spricht nicht gegen die Argumentation des Spiegel. :grübel:

  • Zitat

    Jetzt kommt die schwachsinns Argumentation des Spiegel: Weil der in Deutschland in einigen Wochen eingetretene Wert unter jenen aus dem Ringversuch liegt, ist das ganze Konzept falsch positiver Tests unglaubwürdig. Kurzum: Es gibt gar keine falsch positiven Tests. Punkt. Und wer etwas anderes behauptet ist ein Verschwörungstheoretiker und Corona-Leugner.

    Halten wir nochmal inhaltlich fest:

    Anders als Giftzwerg behauptet, stellt der Artikel die Existenz von falsch positiven Tests nicht in Frage. Lediglich stellt er in Zweifel, dass die einst in einer Studie - endlich mal eine Studie, die Giftzwerg für seriös hält und die er nicht (vermeintlich) in der Luft zerreißt - ermittelten Werte von 1,4 bis 2,2% falsch positiver Test noch haltbar sein dürften.


    Wie kann die Quote von falsch positiven Tests (die Spezifität) bei 1,4% bis 2,2% liegen, wenn bei mehreren hunderttausend Tests deutlich weniger als 1,4% der Tests positiv sind (z. B. nur insgesamt 0,59% positive Tests in KW28)?


    Im Laufe der Pandemie hat sich die Qualität der Tests nunmal verbessert. Beispielsweise analysieren viele Tests mittlerweile das Virus in zwei Regionen seines Erbmaterials. Das ist nämlich Wissenschaft. Man lehnt sich nicht zurück, weil so ein Prof. Drosten den weltweit ersten Test entwickelt hat, sondern versucht dessen Test weiterzuentwickeln oder gänzlich andere und noch genauere Testverfahren zu etablieren.


    Noch etwas dazu:

    https://www.zdf.de/nachrichten…zuverlaessigkeit-100.html

  • Unvorsichtige, feierwütige Urlauber aus dem Norden Europas, die Corona erst im Urlaub aufschnappen, unter den Einheimischen verteilen und dann nach Hause schleppen? Nur so als erste Idee....


    Nö, das wird es vermutlich nicht sein, dann wäre Malle viel eher durch die Decke gegangen.
    Ist halt auch in Spanien Urlaubszeit, das durchmischt auch dort dann stärker. Erklärt aber alles nicht den krassen Unterschied zu hier.

    Einen Teil des Unterschieds zu hier könnte man vermuten in den im Schnitt anderen Familienstrukturen und eventuell in der lockereren südländischen Art, aber das gilt beides für Italien auch und Spanien liegt in der Inzidenz etwa beim achtfachen von Italien. Wer soll das erklären.

    Unterschiedliche Virenstämme?

    Alter oder neuer gefährlicher vs erfolgreicherer/infektiöserer, aber meist asyptomatisch?

    Übertragung v a durch Superspreader kann dann für sehr heterogene Verteilung sorgen

  • Artikel zum wie und wo in Spanien (auf englisch):


    In Stichpunkten:


    1. Viele infizierte unter jungen Leuten. Vor allem nach dem Lockdown hat es die Jugendlichen wieder zusammen getrieben.

    2. Infektionsherde unter Erntehelfern (arbeiten unter schlechten Bedingungen).

    3. Schlechte Kontaktverfolgung da viel zu wenig MItarbeiter.

  • ... Einfach blind der Regierung folgen, die jegliches Ziel aus den Augen verloren hat. Scheiß egal, wie es in anderen Ländern läuft. ...

    Nur kurz hierzu: Ich bin eigentlich ganz froh, dass ich mit meiner Wohlstandsplautze nicht 3 Monate zuhause mit Kind und Kegel eingesperrt wurde und mich nur mit Passierschein einen halben Tag lang in die Supermarktkette einreihen durfte. Nur mal so zum Thema scheißegal in anderen Ländern. Ich und wohl auch der gesellschaftliche Grundkonsens fragt sich wahrscheinlich zurzeit, wer hier eigentlich tatsächlich "jegliches Ziel aus den Augen verloren hat". Ich hätte da einen Verdacht.

  • Nur soviel : regen sich jetzt echt alle auf ,weil ein paar leute auf die treppe vorm reichstag gelaufen sind ?

    Mein Eindruck ist, dass das Thema schon seit gestern wieder durch ist. Von Aufregung und Empörung keine Spur mehr.

    Heute morgen im Radio war das weiterhin Thema und wurde "Ausschreitungen vor dem Reichstag" genannt ... Spiegel spricht auch heute noch auf der Hauptseite von Ausschreitungen. Das mag im dudentlichen Wortsinn ja nicht zwingend falsch sein, sofern man das als gehobenes Wort für "Ausschweifend" nutzt ... in Zeiten wo die öffentlich-rechtlichen das Wort "Kommentar" in "Meinung" umändern, weil "die Leute" angeblich nicht mehr verstehen was ein Kommentar ist, dürften mit dem Wort Ausschreitungen aber eher Bilder von eskalierender Gewalt assoziiert werden.


    Könnte schon ein Zeichen für anhaltende Aufregung und Empörung sein.

  • Schneppe: Dann sind die tests besser als erwartet oder zeigen falsch negative ergebnisse.

    aber was soll man denn mit daten anfangen, die knapp über oder unterhalb der spezifität liegen? da ist doch nix signifikant und auf n24 läuft coronarauschen über den ticker.

  • ... Einfach blind der Regierung folgen, die jegliches Ziel aus den Augen verloren hat. Scheiß egal, wie es in anderen Ländern läuft. ...

    Nur kurz hierzu: Ich bin eigentlich ganz froh, dass ich mit meiner Wohlstandsplautze nicht 3 Monate zuhause mit Kind und Kegel eingesperrt wurde und mich nur mit Passierschein einen halben Tag lang in die Supermarktkette einreihen durfte. Nur mal so zum Thema scheißegal in anderen Ländern. Ich und wohl auch der gesellschaftliche Grundkonsens fragt sich wahrscheinlich zurzeit, wer hier eigentlich tatsächlich "jegliches Ziel aus den Augen verloren hat". Ich hätte da einen Verdacht.


    Ich wäre froh, wenn ich in Schweden oder Dänemark wohnen würde. Ist halt immer Ansichtssache, welches Land man als Beispiel nennt.

  • "jegliches Ziel aus den Augen verloren hat".

    Ich finde das alles nicht so trivial.


    Was ist denn das Ziel? Ich weiß es nicht so genau. Bzw. scheint es mir recht unterschiedliche Ziele zu geben.


    Das eine könnte sein, so gut wie möglich jegliche Infektion zu verhindern. Für Deutschland sei fairerweise hinzugefügt: und gleichzeitig relativ viel Normalität zuzulassen.


    Ein anderes könnte lauten, solange es nicht zu massiven Problemen bei der Auslastung der Krankenhäuser kommt, alle Einschränkungen aufzugeben.


    Und irgendwo dazwischen tun sich Gräben auf. Und das gar nicht zwangsläufig, weil #diemenschen nicht vernunftbegabt wären oder die #diespaltung der Gesellschaft so hoffnungslos vorangeschritten wäre. Sondern vielleicht auch deshalb, weil kein demokratischer Prozess zur Zieldefinition stattfindet. Keine zwei Meinungen im Widerstreit zugelassen werden. Es gibt, politisch im Sinne von parlamentarisch, wie medial praktisch keine Opposition. Und das ist verschafft mir großes Unbehagen.

  • ... Einfach blind der Regierung folgen, die jegliches Ziel aus den Augen verloren hat. Scheiß egal, wie es in anderen Ländern läuft. ...

    Nur kurz hierzu: Ich bin eigentlich ganz froh, dass ich mit meiner Wohlstandsplautze nicht 3 Monate zuhause mit Kind und Kegel eingesperrt wurde und mich nur mit Passierschein einen halben Tag lang in die Supermarktkette einreihen durfte. Nur mal so zum Thema scheißegal in anderen Ländern. Ich und wohl auch der gesellschaftliche Grundkonsens fragt sich wahrscheinlich zurzeit, wer hier eigentlich tatsächlich "jegliches Ziel aus den Augen verloren hat". Ich hätte da einen Verdacht.


    Ich wäre froh, wenn ich in Schweden oder Dänemark wohnen würde. Ist halt immer Ansichtssache, welches Land man als Beispiel nennt.

    Gute Reise! :winken:

    Die Skandinavier warten sicherlich schon sehnsüchtig auf dich...

  • "jegliches Ziel aus den Augen verloren hat".

    Ich finde das alles nicht so trivial.

    Eben. Allerdings gilt das ja dann für beide Seiten. Und das Maß, dass "jegliches Ziel aus den Augen verloren" wurde, wurde hier ja nun von den Kritikern der Maßnahmen und nicht von deren Befürworten aufgebracht.

  • Genau. Soll er doch nach drüben gehen, wenn ihm hier irgendwas nicht gefällt.

  • Das 9-seitige Hygienekonzept an der Schule meiner Tochter wurde erneut geändert. Es fällt zunehmend schwer, die Kids diesbezüglich bei Laune zu halten, wenn sie morgens und nachmittags in vollumfänglich überfüllten Viehtransporten äähhhhh Schulbussen hin- u. hergekarrt werden.

  • Ich habe, was den Begriff Ziel angeht etwas abstrahiert, stimmt.


    Aber um nochmal zu dem mir wichtigeren Punkt zurückzukommen: ich finde es furchtbar, dass es keine demokratische Debatte dazu gibt.


    Ich für meinen Teil (als guter Demokrat) könnte gut damit leben, wenn nach einem kritischen, aufgeklärten, medial unterstützen Abwägungsprozess parlamentarische Mehrheiten für meinetwegen noch schärfere Maßnahmen zustande kämen. Nur: genau das passiert nicht!


    "Die Stunde der Exekutive" dauert mittlerweile ein halbes Jahr an. Getragen von der ewig gleichen Schwerpunktsetzung in den Medien (Risikobetonung). Es wird Zeit zu tatsächlich demokratisch legitimiertem Vorgehen zurückzukehren. Und es wird Zeit dazu öffentlich Debatten widerstrebender Ansichten zuzulassen.


    Mehr isses erstmal garnicht, was ich mir wünsche.

  • Aber um nochmal zu dem mir wichtigeren Punkt zurückzukommen: ich finde es furchtbar, dass es keine demokratische Debatte dazu gibt.

    Mir ist das "keine" einen Tick zu hart, aber grundsätzlich gehe ich diesen Punkt voll mit. Und ich verstehe auch nicht, wieso man die Debatte nicht startet. Eventuell ist unsere demokratische Kultur dafür mittlerweile aber zu verkommen. Denn wenn man vielfach hört, was Leute mittlerweile als vermeintlich demokratisches Grundverständnis mitbringen, wird einem Angst und Bange. Allerdings wird so ein Verhalten nach meiner Meinung durch ein Ausbleiben einer Debatte nicht gemildert, sondern eher verstärkt.

  • Ja gut... "keine" ist absolut. Hast recht, wie könnte ich das auch abschließend beurteilen?


    Mir geht aber zum Beispiel der Fall dieses Grünen-Politikers nicht aus dem Kopf. Der auf der (genehmigten und in weitesten Teilen friedlichen) Demo in Berlin gesprochen hat.


    Unter Berufung auf nach eigenen Angaben wissenschaftliche Studien hatte Siber unter anderem gesagt, alle Daten verorteten die Gefährlichkeit des Coronavirus in den Bereich einer saisonalen Grippe. Weltweit würden mehr Menschen an einer Grippe und Lungenentzündung sterben als an Covid-19. „Lassen wir doch die Allgemeinheit entscheiden, ob wir eine Pandemie haben oder nicht“, sagte Siber in Bezug auf die Medien. „Wir haben keine funktionierende Opposition in Deutschland“, hieß es in Richtung der eigenen Partei.


    Wenn DAS ausreicht (und viel schlimmeres wird er wohl kaum gesagt haben - sonst stände ja das in so einem Artikel...), um bei den Grünen (!) in Flensburg aus der Ratsfraktion geschmissen zu werden... Dann mache ich mir wirklich größte Sorgen um die politische Debattenkultur. Und zwar nicht "nur in Deutschland allgemein" unter den unbedarften Doofis sondern auch und vor allem bei den Parteien.


    Um noch einen gedanklichen Schritt weiterzugehen: es gibt keine Partei, die ich guten Gewissens bei der nächsten Bundestagswahl wählen könnte. Weil keine Partei irgendwie internen Dissens, Kritik, andere Ansichten beim Thema "Corona" zuließe. (Die "AfD" lasse ich bewusst unbetrachtet, weil sie für mich niemals in Frage käme).

  • Ich für meinen Teil (als guter Demokrat) könnte gut damit leben, wenn nach einem kritischen, aufgeklärten, medial unterstützen Abwägungsprozess parlamentarische Mehrheiten für meinetwegen noch schärfere Maßnahmen zustande kämen. Nur: genau das passiert nicht!

    Das sehe ich dann doch grundlegend anders. Genau das passiert doch tagtäglich seit einem halben Jahr. Bund, Länder, Kommunen, Arbeitgeber, Soziale Träger, überall ist täglich Abwägungs-, Erklärungs-, Erfahrungsprozessprozess zu erkennen, im medizinisch-wissenschaftlichen Bereich sogar noch so transparent und für die breite Öffentlichkeit einfach erklärt wie nie zuvor. Aber man wird das Gefühl nicht los, einige wollen sich ihre "Diktatur" auch ganz gern einreden. (Damit meine ich explizit nicht dich, sondern eher die Struktur der Anti-Corona-Demonstranten)

  • Wenn DAS ausreicht (und viel schlimmeres wird er wohl kaum gesagt haben - sonst stände ja das in so einem Artikel...), um bei den Grünen (!) in Flensburg aus der Ratsfraktion geschmissen zu werden...

    Nach meinem Verständnis war das Problem, dass er im Namen der Landtagsfraktion gesprochen hat, ohne dafür legitimiert zu sein.