Corona

  • Nur soviel : regen sich jetzt echt alle auf ,weil ein paar leute auf die treppe vorm reichstag gelaufen sind ?

    Mein Eindruck ist, dass das Thema schon seit gestern wieder durch ist. Von Aufregung und Empörung keine Spur mehr.

    Heute morgen im Radio war das weiterhin Thema und wurde "Ausschreitungen vor dem Reichstag" genannt ... Spiegel spricht auch heute noch auf der Hauptseite von Ausschreitungen. Das mag im dudentlichen Wortsinn ja nicht zwingend falsch sein, sofern man das als gehobenes Wort für "Ausschweifend" nutzt ... in Zeiten wo die öffentlich-rechtlichen das Wort "Kommentar" in "Meinung" umändern, weil "die Leute" angeblich nicht mehr verstehen was ein Kommentar ist, dürften mit dem Wort Ausschreitungen aber eher Bilder von eskalierender Gewalt assoziiert werden.


    Könnte schon ein Zeichen für anhaltende Aufregung und Empörung sein.

    Noch ein Wort zu der kurzfristigen Belagerung des ReichstagsGebäudes durch Demonstranten.


    Mich regt nicht auf, dass auf den Stufen des Reichstagsgebäudes demonstriert wird, zumal wenn dies friedlich geschieht. Sollte gegen das BefBezG verstoßen worden sein, dann wird die Staatsanwaltschaft aktiv, regt mich auch nicht besonders auf.


    Ich habe den Kaffee auf, wenn Rechte die Reichsflagge auspacken und vor dem Reichstagsgebäude Zeichen setzen wollen.

  • WDJ_Lasse


    Die Einschätzung wird bei einer anonymen Befragung unter Experten schon seit Mitte Mai nicht mehr in der Breite geteilt.

    Die Zustimmung zu den von der Bundesregierung getroffenen Maßnahmen ist gesunken und wird zum aktuellen Zeitpunkt nur noch zu 50,1 Prozent befürwortet – bei einer Erstbefragung im März waren dies noch 80,7 Prozent. Die Aussage, das öffentliche und wirtschaftliche Leben wiederherzustellen, im Alltag jedoch weitestgehend Atemmasken zu nutzen, befürworten 62,9 Prozent, bei der Erstbefragung lag diese Zahl noch bei 16,8 Prozent.

    Die Rolle der Medien wird zunehmend kritisch eingestuft und nur noch von 59 Prozent als sachlich empfunden (Erstbefragung 79,7 Prozent). Die Experten vermissen eine ausgewogene Berichterstattung (82,6 Prozent) – zu oft würden die gleichen befragt. Außerdem, so die Aussage von 62,9 Prozent, fehle eine konstruktive Fachdiskussion mit unterschiedlichen Positionen der Experten. Jeder zehnte Befragte beklagte sich zudem über eine sehr restriktive Informationspolitik einiger Universitäten, sogar ein Drittel aller Expertinnen und Experten sieht die freie Meinungsäußerung in der Wissenschaft als bedroht.

    Ich würde mir wünschen, dass die Befragung noch einmal durchgeführt würde.

  • Genau das passiert doch tagtäglich seit einem halben Jahr. Bund, Länder, Kommunen, Arbeitgeber, Soziale Träger, überall ist täglich Abwägungs-, Erklärungs-, Erfahrungsprozessprozess zu erkennen

    Ich verstehe, was Du meinst. Und in gewissem Sinne ist das auch richtig. ABER, das Ganze findet eben nur in einem festen Korridor statt. Grundsätzliche fragen "dürfen" nicht gestellt werden. Also, dürfen schon (keine Diktatur, klar!). Nur, dann läuft man eben Gefahr als Grünenkommunal-Politik-Hansel aus seiner Fraktion ausgeschlossen zu werden. In höheren (Partei-)Ämtern ist das das Ende der Karriere.


    im medizinisch-wissenschaftlichen Bereich sogar noch so transparent und für die breite Öffentlichkeit einfach erklärt wie nie zuvor.

    Das glaube ich zu großen Teilen auch. ABER, diese transparent verfügbaren Informationen werden der Öffentlichkeit eben doch vergekaut geliefert. Interpretiert durch Medien, deren Motto vielfach zu sein scheint "Bad News are Good News". Auch da: keine irgendwie politisch gesteuerte Gleichschaltung. Da gehe ich von aus. Entspringt eben der Logik des Marktes. Man könte mit gewissem Recht einwenden, die Leute mögen sich doch selbst auf Grundlage der verfügbaren, transparenten Infos ihre Meinung bilden. Dafür aber haben viel zu wenig Leute die nötigen Ressourcen (Zeit, Vorbildung - und ja, Interesse - denn sie bekommen es ja vermeintlich unabhängig mundgerecht serviert).

  • Das stimmt so nicht. Der ganze Text wird eingeleitet mit "Corona Leugern". Die sich über die falsch positiven Tests eine vermeintliche Erklärung für weiterhin sehr niedrige Todes- und Krankenhauszahlen zurechtschummeln. Das soll eine Diskreditierung sein. Sie können es bloß nicht so explizit schreiben, weil der Spiegel selber ganz genau weiß, das falsch positive Tests bei der herrschenden niedrigen Vortestwahrscheinlichkeit immer ein Thema sind. Und zwar ein Großes.


    Auf Nachfrage hat das RKI mitgeteilt, dass sie davon ausgehe, dass es in Deutschland (bis auf ganz seltene Bedienfehler beim Abstrich) keine falsch positiven Test geben würde. Steile Position, durch Nichts belegt. RKI und Drosten blenden das Thema falsch Positive genau so aus bzw. diskreditieren es aktiv wie sie es bei Antikörpern / Dunkelziffer getan haben bzw. immer noch tun. Und der Spiegel springt hier zur Seite.

    Falsch Positive haben aber nichts mit Corona-Leugnung zu tun und sind sehr wohl eine (gute) Erklärung der niedrigen Todeszahlen.


    Meinetwegen ist die Quote der falsch Positiven im Laufe der Zeit gesunken. Wie wollte man das denn überhaupt überprüfen? Bei SARS-CoV-2 gibt es doch nichts anderes als den PCR-Test. Es werden keine Erreger isoliert und es gibt - jedenfalls überwiegend - keine Krankheitssymptome. Es gibt nur den Test. Der einfachste Weg falsch Positive sehr unwahrscheinlich zu machen, ist einen positiven Fall noch einmal (und ggf. auch noch ein drittes Mal) zu testen.


    "Beispielsweise analysieren viele Tests mittlerweile das Virus in zwei Regionen seines Erbmaterials" ist definitiv falsch. Das war von Anfang an so. Eigentlich müsste man hier die Geschichte von Herrn Drosten und seinem PCR Test erzählen. Kann man ja in der Erläuterung seines Antrags an die WHO vom 21. Januar selbst nachvollziehen. Ohne dass eine wissenschaftliche Veröffentlichung vorlag, hat Drosten den Test auf Basis von drei Säulen modelliert. Erstens der sozialen Medien entnommenen Information, dass ein China ein dem (ersten) SARS ähnlicher Erreger umgeht. Zweitens einen kurzen RNA-Abschnitt, welchen Drosten für charaktetisch für das alte SARS Virus hält. Drittens (aus der selben Datenbank): Einen ebenso kurzen RNA-Abschnitt den Drosten für charakteristisch für alle Coronaviren hält.


    Die zwei RNA-Abschnitte sind immer noch in den Tests. Und zwar genau die selben beiden RNA-Abschnitte wie von Prof. Drosten beschrieben. Geht ja auch überhaupt nicht anders. Sowohl das Virus (SARS-CoV-2) als auch die Krankheit (Covid-19) sind - genau und ausschließlich - so definiert: Vorliegen eines positiven PCR-Test (nach Maßgabe Prof. Drosten). Also die beiden RNA-Sequenzen. Mutmaßlich sind es auch nicht (zumindest bei einem Teil der Tests) mehr geworden, denn man hat das Virus nach wie vor nicht isoliert und auch nicht das Genom vollständig beschrieben. Wie soll man in der Situation (weitere) differenzierende Genomsequenzen finden?


    Wie wir von dem Augsburger Labor von Anfang April wissen, fordert die WHO Labore dazu auf, die Probe als positiv zu bewerten, wenn lediglich eine der beiden RNA Sequenzen nachgewiesen wird. Auch wenn dies nur der allgemeine Coronavirus Strang ist.


    Die beiden Hauptquellen für Abweichungen sind Fehler im Handling und vor allem eine abweichende Kalibrierung, d.h. nach wie vielen Verdoppelungen misst man. Bei PCR Tests gilt aber gerade nicht: viel hilft viel. Bei hinreichrnd vielen Verdoppelungen wird (nahezu) jeder Test positiv. Es ist also gerade entscheidend am richtigen Punkt abzuschneiden.


    Zumal eine medizinische Validierung der Richtigkeit von Testergebnissen letztlich gar nicht möglich ist, solange man das Virus nicht isoliert. Es bleibt nur das nochmalige Testen als tatistisches Verfahren zur erheblichen Verringerung der Fehlerwahrscheinlichkeit. Genau das wird in Deutschland nicht gemacht (oder es wird gemacht, jedoch das Ergebnis ignoriert und die Fâlle trotz negativem zweiten Test als positiv in der Statistik belassen). Kann man jede Woche an den Detailzahlen des RKI ablesen (Anzahl der positiven Tests vs. gemeldete "Neuinfektionen").

    Einmal editiert, zuletzt von Giftzwerg ()

  • Wenn DAS ausreicht (und viel schlimmeres wird er wohl kaum gesagt haben - sonst stände ja das in so einem Artikel...), um bei den Grünen (!) in Flensburg aus der Ratsfraktion geschmissen zu werden...

    Nach meinem Verständnis war das Problem, dass er im Namen der Landtagsfraktion gesprochen hat, ohne dafür legitimiert zu sein.

    Das habe ich jetzt auch (das erste mal) gelesen. Stellt sich für mich die Frage, wie man "explizit" als Fraktionsmitglied auftritt. Wenn er das doch nun mal ist, wie könnte er nicht-explizit als solches da auftreten :ahnungslos: Soll das bei seiner Vorstellung auf der Bühne nicht gesagt werden (ehrlich gemeinte, praktische Frage).


    Abgesehen davon, der ist doch nur Ratsmitlglied in Flensburg und nicht im Landesparlament. Oder?


    Tut aber für mich alles nichts zu Sache: er ist da rausgeflogen, weil er Dinge gesagt hat, die man für "rausschmeißenswürdig" empfunden hat. Ganz offensichtlich.


    Und nun mag man den Inhalt dessen, was er gesagt hat problematisch, dumm oder sonstwas empfinden - er hat weder die Existenz der BRD geleugnet, noch irgendein Brunnenvergifter-Märchen erzählt. In meiner Welt, hält das, was er da gesagt hat eine Grüne Partei aus...

  • Und nun mag man den Inhalt dessen, was er gesagt hat problematisch, dumm oder sonstwas empfinden - er hat weder die Existenz der BRD geleugnet, noch irgendein Brunnenvergifter-Märchen erzählt. In meiner Welt, hält das, was er da gesagt hat eine Grüne Partei aus...

    Vor allem wenn man das mal im Kontrast sieht zu anderen Positionen die bei den Grünen sonst zum Teil so ausgehalten werden .... z.B. bzgl. Homöopathie.

  • Stellt sich für mich die Frage, wie man "explizit" als Fraktionsmitglied auftritt. Wenn er das doch nun mal ist, wie könnte er nicht-explizit als solches da auftreten :ahnungslos: Soll das bei seiner Vorstellung auf der Bühne nicht gesagt werden (ehrlich gemeinte, praktische Frage).


    Um mal vielleicht kurz darauf zu antworten da ich selber in einigen Gremien bei uns auf der Uni tätig bin und auch gewähltes Mitglied der Studienvertretung ( = Fachschaftsrat), man muss wirklich in den jeweiligen Gremien oder auch bei Diskussionsveranstaltungen die im öffentlichen Raum stattfinden darauf achten es klar abzugrenzen in welcher Funktion man dort auftritt/spricht.

    Klar, auf der Uni ist es meist nicht so tragisch. Aber besagter Politiker hätte einfach sagen können: "Ich spreche heute nicht im Namen meiner Fraktion/Partei zu ihnen sondern als Privatperson" oder "Dies ist meine Position zu Thema XY, die ich hier nicht im Namen meiner Fraktion/Partei vertrete".

  • Zitat

    Die Flensburger Grünen und der Landesverband distanzierten sich danach scharf von Siber. "Wer auf Demos von Verschwörungsfundis redet, zu denen AfD und NPD mobilisieren und wo später nebenan in völliger Enthemmung und unter Reichsfahnen der Deutsche Bundestag "gestürmt" werden soll, ist bei uns Grünen falsch", erklärte der Landesvorsitzende der Nord-Grünen, Steffen Regis, auf Facebook. "Wir Grünen in Flensburg und Schleswig-Holstein distanzieren uns klar und in aller Entschiedenheit von seinem Auftritt sowie den Inhalten seiner Rede", hieß es in einer Mitteilung der Grünen.

    https://www.sueddeutsche.de/po…__twitter_impression=true


    Das ist die Begründung, also das er gemeinsame Sache mit den Verschwörungsfundis gemacht hat

  • Vielleicht hilft ein Blick in die Primärquelle?


    Habe mir die Rede nicht komplett angehört, nur den Anfang.


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    Er sagt direkt am Anfang ganz klar, dass er bei seiner eigenen Partei auf taube Ohren gestoßen ist und ausgegrenzt wurde. Also ist die Aussage, dass er so getan habe als würde für die Grünen sprechen ganz eindeutig falsch.

  • andro96 Das steht aber auf äußerst tönernen Füßen, würde ich sagen. Das war übrigens auch die erste Stellungnahme dazu.


    Die aktuelle Version ist "explizit als Fraktionsmitglied gesprochen" deutlich tragfähiger - wenn auch noch immer fragwürdig.


    Edit: Absatz gelöscht, juk ist schuld ;)

  • Nicht wirklich überraschend. Die grünen haben mit den grünen vor 30 jahren nichts zu tun. Hauptsache Staatstragend, Hauptsache mitregieren , egal wo und mit wem . Das sind die widerlichsten opportunisten aller zeiten. da muss so einer natürlich entfernt werden , um niemanden in der cdu zu verschrecken etc.

  • Das sind die widerlichsten opportunisten aller zeiten.

    Ich finde es sehr gut, dass der nächste im Thread aktiv ist, der mit großer Vorliebe mit Absolutismen (egal welcher Gesinnung) um sich wirft. Das wird die Wogen glätten.

  • Die grünen haben mit den grünen vor 30 jahren nichts zu tun.

    Mit denen, die damals noch eine unscharfe Abgrenzung zu Pädos hatten? Ja, die hätte ich auch supergerne wieder.

    Ist eh wichtig, dass man stehenbleibt als Partei, wenn die Zeiten sich ändern.

  • Unvorsichtige, feierwütige Urlauber aus dem Norden Europas, die Corona erst im Urlaub aufschnappen, unter den Einheimischen verteilen und dann nach Hause schleppen? Nur so als erste Idee....

    Zu coronainfizierten Urlaubsrückkehrern und deren (fehlende) Verantwortlichkeit für die ansteugenden Zahlen hat sich heute Prof. Drosten sehr nachvollziehbar im neuen Podcast geäußert. Übrigens auch zum Sinn und Unsinn von Masken. Kann ich empfehlen...


    Heute habe ich auch im Radio von einer Umfrage gehört, nachdem weiterhin eine breite Mehrheit die Maßnahmen befürwortet und explizit das Maskentragen - nur eine Minderheit von 5% ist strikt dagegen. Außerdem ist zum wiederholten Mal die in der Wirtschaft entstandene Schadensquote korrigiert worden. Ketzerisch könnte man wohl sagen, dass einzelne Teile der Wirtschaft medial überproportional wahrgenommen werden und dadurch ein verzerrtes Bild gezeichnet wird.

    2 Mal editiert, zuletzt von stscherer ()

  • Heute Wirtschaftsminister Altmaier zu dem Thema:

    Zitat

    Der Minister geht davon aus, das ein zweiter Lockdown mit möglicherweise verheerenden Folgen für die Wirtschaft verhindert werden kann. "Steigenden Infektionszahlen wird man durch gezielte und regional begrenzte Maßnahmen entgegenwirken", sagte Altmaier. Damit könne sich die wirtschaftliche Belebung in den kommenden Monaten weiter nach und nach entfalten.

    https://www.zeit.de/wirtschaft…-prognose-bundesregierung

  • Welche Unternehmenssparten haben denn eigentlich alle von der Pandemie profitiert?

    Ich erinnere mich noch an den Fahrradhandelverbandsfuzzi, der zu Beginn von Corona wie Bäcker Bosselmann das Ende der Fahrrad-Welt betrauerte. Zwei Wochen später ging keiner der Händler mehr ans Telefon weil die Läden so voll mit Kunden waren.