Ich würde ja behaupten, dass in D irgendwas anders / besser lief als in den Industriestaaten mit signifikant höherer Übersterblichkeit ggü. den Vorjahren.
Vielleicht unsere Maßnahmen, vielleicht unser besseres Gesundheitssystem, vielleicht unsere “ungesellige Mentalität”, vielleicht sonstwas, vielleicht ‘ne günstige Mischung aus diversen Faktoren, aber in anderen Länder hat SARS-CoV-2 mutmaßlich schon ziemlich gewütet.
Ein Faktor der sich immer mehr erhärtet und wo jetzt so langsam die ersten umfangereicheren Studien zu erscheinen ist: Feinstaub (PM2,5).
In den Regionen mit hohen, langjährigen PM2,5 Werten ist die Anzahl der Todesopfer deutlich höher als in anderen Regionen. Bestes Beispiel ist dafür die Situation im Frühjahr in Italien, am schlimmsten betroffen war der die Region um Bergamo/Mailand die seit Jahrzehnten zu den (Luftqualitätsmäßig gesehen) dreckigsten Regionen Europas zählt. Im Gegensatz dazu zeigten die Regionen in Süditalien nicht solche krassen Sterblichkeitsraten.
Auch die besonders betroffenen Regionen um Straßburg im Elsass "glänzen" mit hohen Feinstaubwerten, dies trifft auch auf weitere Länder und Regionen zu und ist sicher nicht alleine die Erklärung aber ein wichtiger Baustein der in der öffentlichen Betrachtung (noch) zu kurz kommt.
In Wien hat eine Untersuchung gezeigt, dass in Bezirken mit hohen, langjährigen Feinstaubwerten die Anzahl an Covid-19 Fällen mit schweren Verläufen signifikant höher waren (sind). Dazu kommen sicher noch Soziodemographische Faktoren, aber ganz so unbedeutend ist das nicht.
Deshalb jetzt im Herbst/Winter überlegen ob man den Kamin oder Holzofen wirklich anschmeißt, könnte im Zweifelsfall Leben retten.