Corona

  • Meinetwegen Kneipen schließen (ja, auch da hängen Existenzen dran, aber ein Grundverständnis hätte ich ob der meist baulichen Gegebenheiten und des diskutablen Zwecks einer Kneipe), aber Restaurants?

    Meinetwegen Restaurants schließen (diskutabler Zweck, essen kann man auch zuhause), aber Kneipen?


    Dünne Argumentation, sasa. ;)


  • Die "Party zuhause" besteht dann jedoch nur aus maximal zwei Haushalten.
    Und einmalig in der Deutschen Geschichte ist das Alkoholverbot auch nicht. Von 1999 bis Mitte 2006 untersagte beispielsweise das Berliner Straßengesetz den Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit. Also nicht nur einen Tag lang sondern über 6 Jahre lang. :D

    Weil sich bestimmt alle daran halten. 😂Und ein komplettes Verkaufsverbot ist noch etwas ganz anderes als ein Verbot des Konsums In Der Öffentlichkeit.

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  • Seh ich es richtig, dass Kirchen geöffnet bleiben? Ernsthaft? Nur als Beispiel, wir haben Karten für ein kleines Konzert einer uns privat recht gut bekannten Sängerin. Es existiert ein Hygienekonzept, die Zuschauer werden mit großem Abstand, Maske und Singverbot für vielleicht anderthalb Stunden zusammen kommen, um alle in die gleiche Richtung zu gucken. Man hat also dabei noch weniger Kontakt als beim als relativ ungefährlich eingestuften Restaurantbesuch, bei dem man sich ohne Maske, redend, gegenüber sitzt. Und dennoch wird beides einfach mal so verboten,?! Kirchen sind erlaubt, Schulen sollen mit ihrem schwammigen "Dann zieht euch was Warmes an, wir lüften ab und an mal, Masken können wir den Kindern aber nicht zumuten" geöffnet bleiben und Haushalte dürfen je nach Verwandheitsgrad auch in größerer Zahl zusammenkommen?

    Ich halte mich an alle Maßnahmen, ich möchte auch nicht, dass Schulen schließen oder es interfamiliäre Kontaktverbote gibt, ich wünsche mir aber langsam endgültig eine Verhältnismäßigkeit, bzw. durchdachte Konzepte!

  • Wenn es funktioniert, sehr schön.

    Leider lässt sich aber die Situation in der Altenpflege überhaupt nicht mit Schweden vergleichen. In Schweden ist das Altenheim wirklich die allerletzte Lösung. Es gibt lange nicht so viele Heime und die sind auch nicht so groß (natürlich auch der Bevölkerungsdichte geschuldet).

    Die Ausbildung der Pflegekräfte ist zehnmal professioneller als in D. Dort sieht man den Beruf akademisch an. In D kann jeder Hinz und Kunz ohne jegliche Vorkenntnisse als Pflegekraft arbeiten. Langzeitarbeitslose werden als Maßnahme ins Heim geschickt. Ob sie kognitiv dazu in der Lage sind oder das Mindestmaß an Empathie besitzen, ist erstmal Wumpe.

    Dann noch ein komplett paradiesischer Personalschlüssel da in Schweden. Von der technischen Ausstattung ganz zu schweigen.

    Das sind natürlich alles entscheidende Faktoren um das Infektionsrisiko möglichst gering zu halten.

  • Man kann an der Art und Weise, wie ein Land mit seinen Alten und Kranken umgeht, ganz gut ablesen, wie gut eine Gesellschaft funktioniert. Natürlich nicht pauschal, aber das ist schon ein ganz gutes Indiz.

  • In dem Zusammenhang finde ich solche Aussagen, wie von Weil, verwerflich, die sich auf die kommenden Verschärfungen bezieht.

    Zitat

    "Wir kämpfen jetzt darum, dass wir alle miteinander einigermaßen friedliche Weihnachten haben werden."

    Ja, der Gastronom, der nicht weiß, wie er seine laufenden Kosten bezahlen soll oder dem Kind ein Weihnachtsgeschenk finanzieren soll, der wird sich auf friedliche Weihnachten freuen. Immerhin hat er dann vielleicht sogar frei zu Weihnachten. :kotzen:

  • Wenn es zum Lockdown kommt, wird es als größter Fehler der jüngsten Geschichte eingehen.


    Meine Angst: dass Parteien wie die AfD daraus Profit schlagen

  • Wenn der komplette Gastro-Sektor mit so einer Entscheidung pauschal vernichtet wird (wenn auch "nur" 4 Wochen, aber alles was nicht "Kette" ist, wird damit in die Insolvenz getrieben), bin ich argumentativ raus. Da kann ich nicht mehr mitgehen. Da gilt meine Solidarität nicht der abstrakten "Gesellschaft" insgesamt sondern explizit denen, die mit wirksamen Konzepten, Veränderungen im Betriebsablauf etc. alles dafür getan haben, in ihren Wänden für ausreichend Infektionsschutz zu sorgen. Da scheiß ich auch auf das symbolische Ziel eines "friedlichen Weihnachtsfestes" ganz ehrlich, was auch immer das unter diesen Voraussetzungen sein soll.

  • Die Ausbildung der Pflegekräfte ist zehnmal professioneller als in D. Dort sieht man den Beruf akademisch an. In D kann jeder Hinz und Kunz ohne jegliche Vorkenntnisse als Pflegekraft arbeiten.

    Das deckt sich nicht mit der Analyse die es zu der ersten schlimmen Infektionswelle durch die Pflegeheime z.B. im Großraum Stockholm gab. Zumindest scheint dass dann nur die eine Seite der Medaille zu sein. Der Anteil von prekären "Pflegehilfsjobs" soll dort enorm hoch sein. Vor allem die somalische Community Schwedens arbeitet meist in diesen prekären und befristeten Jobs (und damit auch immer mal wieder Wohnheimwechsel bei Vertragsauslauf in einer Einrichtung). Enge Wohnverhältnisse und Sprachbarriere, keine Kohle bei Krankheitsausfall natürlich inklusive.

  • Wenn der komplette Gastro-Sektor mit so einer Entscheidung pauschal vernichtet wird (wenn auch "nur" 4 Wochen, aber alles was nicht "Kette" ist, wird damit in die Insolvenz getrieben), bin ich argumentativ raus. Da kann ich nicht mehr mitgehen. Da gilt meine Solidarität nicht der abstrakten "Gesellschaft" insgesamt sondern explizit denen, die mit wirksamen Konzepten, Veränderungen im Betriebsablauf etc. alles dafür getan haben, in ihren Wänden für ausreichend Infektionsschutz zu sorgen. Da scheiß ich auch auf das symbolische Ziel eines "friedlichen Weihnachtsfestes" ganz ehrlich, was auch immer das unter diesen Voraussetzungen sein soll.

    Ich bin ja gespannt welche "Nothilfe" (aus der Beschlussvorgabe) für die Betriebe kommen wird. Wenn ich an die Gastronomen denke, die viel Geld investiert haben (Konzepte, Software zum bestellen/zahlen, Sichtschutz zwischen den Tischen, "Heizpilze o.ä.", Zelte, Schirme, Filteranlagen, zusätzliche Tische, etc.) wird mir bange.

    Wieder nicht erwähnt werden die unzähligen Minijobs in den Branchen, die wieder/weiterhin kein Geld (+Trinkgeld) verdienen werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Bentscho ()

  • Für mich erschließt sich das überhaupt nicht!

    50 Mann in einem Schuppen mit Hygienekonzept

    VS

    50 Mann bei Kalle im Partykeller


    Die Betriebe weiter geöffnet lassen, dafür härter kontrollieren!

  • Hätten wir mal nicht so früh aufgemacht...


    Und ich bin schon wieder weg


    Inwieweit hätten längere Beschränkungen die Situation jetzt verhindert?


    Spanien, Italien hatten alle viel längere Lockdowns und haben jetzt trotzdem extrem hohe Zahlen, da gibt es anscheinend keinen Zusammenhang zwischen Lockdowndauer und Ausmaß der 2. Welle.


    Das haben halt diese Viren an sich dass die im Winter massive Fallzahlen auslösen. Vielleicht sollten wir uns von der Vorstellung verabschieden dass man das Virus wie einen Kriegsgegner "besiegen" kann. Und selbst wenn man es ein wenig eindämmt, schiebt man ja die Infektionen nur nach hinten raus.

  • Die Ausbildung der Pflegekräfte ist zehnmal professioneller als in D. Dort sieht man den Beruf akademisch an. In D kann jeder Hinz und Kunz ohne jegliche Vorkenntnisse als Pflegekraft arbeiten.

    Das deckt sich nicht mit der Analyse die es zu der ersten schlimmen Infektionswelle durch die Pflegeheime z.B. im Großraum Stockholm gab. Zumindest scheint dass dann nur die eine Seite der Medaille zu sein. Der Anteil von prekären "Pflegehilfsjobs" soll dort enorm hoch sein. Vor allem die somalische Community Schwedens arbeitet meist in diesen prekären und befristeten Jobs (und damit auch immer mal wieder Wohnheimwechsel bei Vertragsauslauf in einer Einrichtung). Enge Wohnverhältnisse und Sprachbarriere, keine Kohle bei Krankheitsausfall natürlich inklusive.

    Danke für den Hinweis. War mir in der Form noch nicht bekannt.

    Fachkräftemangel gibt es dort natürlich auch. Viele wandern nach Norwegen ab, da dort die Bezahlung noch besser ist.

    Um den Personalschlüssel zu halten sind sie natürlich auch auf Migranten angewiesen, die langsam für den Beruf qualifiziert werden sollen.

    Laut Aussage eines ehemaligen Kollegen (der nach Schweden ausgewandert ist) werden ungelernte Kräfte in den Heimen vor allem mit Reinigungsarbeiten und schweren körperlichen Aufgaben betraut. Weniger mit der direkten Pflege am Bewohner.

    Aber das kann natürlich in Ballungsräumen wie Stockholm auch anders aussehen.

  • Ich bin ja gespannt welche "Nothilfe" (aus der Beschlussvorgabe) für die Betriebe kommen wird.

    Na ja, das wird der gleiche Scheiß sein wie im Frühjahr:

    Nothilfe für die Vermieter, Versorger und Leasinggeber der Gastronomen. Die Gastronomen selbst erhalten wieder keine Hilfe zum privaten Überleben, die können sich aussuchen, ob sie


    - dicht machen und inshallah Fixkosten erstattet bekommen

    - oder Außer-Haus-Verkauf anbieten, um damit ihre Fixkosten in Teilen oder möglicherweise sogar ganz reinzuholen.


    💩

  • - oder Außer-Haus-Verkauf anbieten, um damit ihre Fixkosten in Teilen oder möglicherweise sogar ganz reinzuholen.

    Lass mich raten .... sie bekommen dann aber das Geld was der Staat zusichert nicht "on top" weil sie es selbst geschafft haben die Fixkosten zu decken und die Kohle nur für die Fixkosten genutzt werden darf? Stellen sich trotz harter Arbeit also mit jemanden gleich der nicht aufgemacht hat?