Corona

  • Es zeigt sich (hier, wie auch überall sonst, wo ich mich aufhalte) eine zunehmende Spaltung der Gesellschaft (5 EUR ins Phrasenschwein).


    Wenn meine Wahrnehmung mich nicht vollends trügt, wäre es höchste Zeit für Politik und Medien mit einer Strategie der kommunikativen Deeskalation zu reagieren. Damit meine ich hier nicht explizit "Maßnahmen lockern" (das ist ein Feld, was nochmal anderer Bearbeitung bedarf).


    Es geht mir darum, Zuversicht zu vermitteln. Beispiele:


    First and foremost: die Botschaft zu verbreiten (so oder so ähnlich sagte es einer der Interviewten in verlinkten Artereportage) "Das Ziel aller Maßnahmen ist die vollständige Abschaffung aller Maßnahmen." Wenn's denn so ist.


    Was den Impfstoff anbelangt ambitionierte Ziele vorzugeben. Nicht gleich auf die Euphoriebremse zu treten. "Oh, oh. Aber die Logistik..."


    Zu konstatieren, dass ein seit Wochen fallender R-Wert ein wirklich gutes Zeichen ist.


    Festzuhalten, dass trotz hoher Neuinfektionszahlen der letzten Wochen die Intensivstationen weit von der Kapazitätsgrenze entfernt sind.


    Auf keinen Fall noch weiter Zwietracht säen und zur Denunziation aufrufen.


    (...)


    Könnte helfen.

  • Aber jetzt eskaliert es total und macht mir Angst. Mehr als Corona selbst - einigen Leuten aus dem Forum traue ich gewaltättige Eskalationen zu (schon seit Monaten).

    Angst ist auch aus meiner Sicht die treibende Kraft. Die einen haben mehr Angst vor der Pandemie und dass sie infolge einer Ansteckung sterben könnten. Die anderen haben Angst infolge der massiven Einschränkungen ihre Lebensgrundlage und in der Folge ihren Lebensmut zu verlieren. Doch welche Angst ist gewichtiger?


    Die harte und teilweise unversöhnliche Diskussion im Forum spiegelt durchaus auch die Lage in der Gesellschaft wider. Zuhören und die Ängste der anderen verstehen ist meines Erachtens wichtiger als Fronten aufzubauen.


    In diesem Sinne habe ich keine Veranlassung, jemandem aus dem Forum eine gewalttätige Handlung zuzutrauen.

  • Ja, genau das können „die da oben“ ruhig mal machen. Da ist’s mit der Eigenverantwortung nämlich ganz schnell wieder rum.
    Mir gibt die Unselbstständigkeit einiger, die am lautesten nach „Freiheit“ krähen irgendwie zu denken.

  • Ich kenne übrigens nur ganz wenig Leute, die den Lockdown toll finden.

    ja , ein prozent , habe ich ja geschrieben . von mir aus auch 0,1 % oder 0,01%. Ich meine damit die leute , die den momentanen zustand gut finden und darin irgendeine art von "bereicherung" oder "bessere gesellschaft" sehen und damit die menschheit beglücken wollen. von diesen spinnern gibt es schon welche, auch hier im forum.


    @ andro: ja , leider nicht.

    Nenn mir mal einen dieser Spinner aus diesem Forum, die den momentanen Status Quo so geil finden, dass sie ihn für immer und ewig beibehalten wollen.

  • der beitrag von tobi trifft doch genau die entscheidenden punkte. er hat doch völlig recht .


    dein beitrag besteht hingegen leider wie so oft aus wirren plattheiten. aber immerhin hast du nach eigener aussage mit dem denken angefangen. ich bin da angesichts deiner bisherigen beiträge skeptisch.

  • @mettbrötchen

    Den Artikel auf den du dich anscheinend beziehst, habe ich weder gelesen noch gepostet.

    Entsprechend kann ich auch nichts draus machen....

  • :trösten:
    Das waren ja die bisherigen Beiträge. Jetzt habe ich angefangen zu denken. Gib mir noch etwas Zeit, bis was vernünftiges bei raus kommt. Aber ein bis zwei Beiträge waren doch wenigstens zufällig ganz okay?

    2 Mal editiert, zuletzt von Mader ()

  • Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    (Zusammen gegen Corona - Werbespot-Serie der Bundesregierung)


    Meinungen dazu?

  • blue valentine

    Du hast sicherlich recht, dass in Deutschland eigentlich immer über die globalen Probleme hinweggesehen wurde und dass Deutschland seine Coronaprobleme als die schlimmsten weltweit ansieht. Viele User aus dem Forum haben aber auch selbstlos bei meiner Spendenaktion mitgemacht, was mich überaus begeisterte. Da gibt es also den Blick über den Tellerrand.

    Dass man in Deutschland meiner Ansicht nach übertrieben jammert und ich dagegen noch immer keinen ersten Lockdown in Deutschland erkannt habe, liegt am Diskussionsumfeld. Wenn man selbst nur die deutsche Realität wirklich kennt und in den Medien permanent mit Wehklagen berieselt wird, steigt man da mit ein, obwohl einen die Restriktionen vielleicht gar nicht hart treffen. Das Wehklagen der Eltern, die mal Home Schooling machen müssen, nervt mich zum Beispiel sehr. Meine Güte, das ist doch auch eine wichtige Erfahrung für eine Familie. Dann macht man das beste draus. Ich arbeite mit meinen Kindern seit März im Home Schooling und habe in der Regel Freude dran.

    Ich stelle mir es aber sehr schwer vor, sich aus diesem Umfeld des Bedauerns rauszunehmen, denn jeder hat seine Realität und eben nicht die von anderen Ländern. Ein Blick nach Frankreich reicht ja schon.

    Wir haben seit März einen Lockdown, den Deutschland nicht eine einzige Minute hatte. Die Lebensqualität würde sich mit den deutschen Maßnahmen gewaltig steigern, aber das lässt sich eben auch nicht vergleichen. Chile hatte keine erste Welle, sondern Corona fließt hier wie ein Fluss. Die Zahlen sind recht stabil hoch. Je nach Region mal wieder höher und Donnerstag droht uns in Concepcion mal wieder die ganztägige Ausgangssperre, weil die Krankenhäuser überlastet sind. Ich komme damit klar, andere nicht und beim Fußballverein braucht man dringend Geld, weil es keine Coronahilfen gibt.

  • Ein Problem ist, dass genau die Abwägung, die ich im Umgang mit der Pandemie als wichtig erachte und begrüße, dass die Verantwortlichen sich offenkundig zumindest um sie bemühen, an ebendiesem Umgang Zweifel nährt:


    1. Die Tatsache, dass es derzeit nur einen Teillockdown gibt, zeigt, dass dem Seuchenstopp eben gerade nicht alles untergeordnet wird, sondern auch andere Gesichtspunkte in die Entscheidungsfindung einfließen. Dies halte ich für essentiell.
    2. Man kann natürlich streiten, ob die Prioritätensetzung, Einschränkungen vorrangig für die private Lebensführung vorzunehmen, einen großen Teil der Wirtschaft und Schulen etc. aber möglichst laufenzulassen, die richtige ist. Ich finde diese Wahl aber zumindest nachvollziehbar, wenn man a) bedenkt, dass gerade im privaten Umfeld Virusverbreitungen bekannt wurden und b) die mutmaßlichen negativen Folgen eines allgemeinen Wirtschaftszusammenbruchs oder von Schulschließungen etc. in den Raum stellt.
    3. Trotzdem ist diese Fokussierung auf die Privatsphäre problematisch. Zunächst sei festgestellt, dass ich bei dieser Bewertung natürlich nicht unparteiisch bin, denn diese Privateinschränkungen betreffen mich schließlich selbst. Es ist aber schon fraglich, ob der Einfluss privater Kontakte auf das Infektionsgeschehen nicht im Vergleich zu den sonstigen überschätzt wird; hierzu hat jemand (Schneppe?) neulich auch einen Artikel in diesem Faden verlinkt, der in meinen Augen plausibel z.B. darauf hinwies, dass diese Kontakte eben besonders gut nachvollziehbar seien. Darüber hinaus empfinde bestimmt nicht nur ich es bei aller vernunftmäßigen Zustimmung und Einsicht in die Notwendigkeit als besondere staatliche Gängelei, mir Vorschriften zu meiner ganz persönlichen Kontaktpflege zu machen. Zumal dann, wenn diese auch noch so detailliert ausgestaltet sind und genaue Zahlen und Verwandtschaftsgrade u.Ä. festlegen - und auch hier erkenne ich andererseits den Sinn einer solchen detailgenauen Ausgestaltung. Das Problem zeigt sich auch an der Diskussion über den richtigen Umgang mit ertappten Sündern - anzeigen oder nicht? Die Hemmschwelle davor ist doch - zum Glück! - bestimmt auch deshalb hoch, weil es um die private Lebensführung geht und Regeln nicht aus Geldgier oder vergleichbaren Motiven missachtet werden.
    4. Schließlich - und hier kommt nun der Rückschluss auf den einleitenden Satz - für so unabdingbar ich die unter 1. beschriebene Abwägung mit anderen Gesichtspunkten auch halte, alleine der Umstand, dass sie vorgenommen wird, verführt zu Gedanken folgender Art: Wenn der Pandemiestopp also ganz offensichtlich doch kein alles erschlagendes Kriterium ist, dann wären doch ihn gefährdende Regelverstöße letztlich auch nicht immer gar so schlimm. Und dabei auszublenden, dass die Abwägung ja nur für die nicht untersagten Kontakte zum Schluss geführt hat, sie seien momentan vertretbar. Der Abwägung an sich wohnt sowohl der Zweifel inne, dass sie in sich richtig geführt wurde, als auch der Zweifel, dass die Maßnahmen überhaupt gerechtfertigt sind. Dennoch darf sie nicht unterbleiben.
  • Ansprechen wäre zu viel gesagt. Der Spot erheitert mich, und ich finde es steckt sehr viel Wahres drin. Eine Serie solcher Spots sollte es geben. Müssen ja nicht alles zukünftige Rüchblicke sein.

  • Wer in irgendeiner Form Seiten die Rubikon verteidigt, der zeigt deutlich wessen Geistes Kind er ist.

    Was für ein Quatsch. Nein, das ist leider kein Quatsch, sondern höchst gefährlich. Bereitet umso schneller den Weg in die Diktatur. Ein Abschalten nur weil Einem (wem denn eigentlich? ) die Meinung oder gar die (zutreffende) Information nicht genehm ist.


    Das forderst oder befürwortet Du ernsthaft?

    Ja, ich befürworte es, dass man Rechtsradikalen/-extremen und deren Unterstützern möglichst keine Plattform bietet.

    Was die Radikalen und Extremen betrifft stimme ich zu, von Rubikon ist mir das allerdings nicht bekannt. In ihrem Shop haben sie sehr viele verschiedene T-Shirt Motive, einige sind mir zu VT like, andere eher links "Kapitalismus ist das Virus", am besten gefallen mir "Es kommt immer anders wenn man denkt" und "Bewaffnet euch mit Wissen". Ansonsten ist viel von Freiheit und Grundgesetz die Rede und das ist positiv.


    Diesen Satz finde ich prima von Calogero:

    Zitat

    du setzt die prioritäten falsch . wirklich gute freundschaften sind mehr wert als übereinstimmung in diesem aufgeheizten thema.

    Da ist was wahres dran.


    Zitat

    Angst ist auch aus meiner Sicht die treibende Kraft. Die einen haben mehr Angst vor der Pandemie und dass sie infolge einer Ansteckung sterben könnten. Die anderen haben Angst infolge der massiven Einschränkungen ihre Lebensgrundlage und in der Folge ihren Lebensmut zu verlieren. Doch welche Angst ist gewichtiger?

    Kommt wohl auf den einzelnen an. Bei mir ist es zwar keine Angst in dem Sinne aber ich leide eher unter den Maßnahmen oder sagen wir die betreffen mich mehr als ich dachte.

  • An der Uni Concepcion wurde jetzt ein Corona-Schnelltest entwickelt, der ähnlich wie die Alkoholtester durch Hineinpusten funktioniert und man nach einer Minute ein Ergebnis hat.