Ja, die 15% aus den anderen Gruppen lesen sich immer solange harmlos, bis es die eigenen Freunde oder Angehörigen sind. Noch dazu, wo es sich "nur" um die Todesopfer handelt und nicht auch um die, die mit ernsthaften Folgen zu leben haben.
Ich will dieses Modell nicht verteidigen. Oder gar als bessere Alternative verkaufen (würde mir eh nicht gelingen ). Es geht mir darum mit dem Gedanken zu spielen.
Klar ist doch: es geht nicht darum diese 15% zu opfern! Sondern effektiv zu schützen! Also, das wäre zumindest mein Verständnis.
Wo ist der Unterschied zu jetzt, abgesehen von, dass man den Solidaritätsgedanken über Bord wirft?
Zunächst mal siehe oben. Wie man das findet, muss man für sich selbst klären. Der Unterschied wäre, ums mal bewusst plakativ zu formulien, dass in dem Fall 15% solidarisch Einschränkungen hinnähmen (um sich selbst zu schützen), damit 85% keine Einschränkungen hinzunehmen haben.
Aktuell nehmen 100% Einschränkungen hin, um 15% zu schützen. Für diese 15% würde sich im Übrigen im Vergleich zu heute kaum was ändern. Eher zum Positiven, wenn man den Gedanken mit Schnelltests mal zuende denkt.
Komisch, wie ich jetzt in die Rolle des Verfechters dieses Ansatzes geraten bin Glaubt mir (oder lasst es) - es wäre mir auch zu heiß. Viel zu ungewiss, was bei einer extremen Ausbreitung in "nicht-Risikogruppen" herauskäme. Vielleicht funktioniert auch "effektiver Schutz" nicht ohne Selbstschutz von Nicht-Risikogruppen. Aber wenn man einfach mal so ein paar Überlegungen dazu anstellt, lassen sich Argumente dafür finden. So geht's mir zumindest.