Corona

  • Was willst Du dann machen? An Weihnachten an die Türen klopfen und kontrollieren, wieviele Personen sich im Haus oder in der Wohnung aufhalten?

    Das ist schlicht nicht durchführbar.

    Bei solchen elementaren Eingriffe wie derzeit ist man auf die Akzeptanz der Maßnahmen bei der Mehrheit der Gesellschaft angewiesen. Ich behaupte mal, daß diese eher sinkt als steigt, gerade wenn es um Weihnachten geht.


    Die Zahlen sind fortwährend hoch, obwohl die Maßnahmen seit Anfang November verschärft wurden. Zur Senkung der alltäglichen Kontakte hat man sich auf den Freizeit-/Kulturbereich eingeschossen, ohne einen Hinweis, daß diese der Grund für das Steigen der Zahlen war.


    Gleichzeitig - und das macht mich richtig sauer - finden an jedem Wochenende Demonstrationen statt, auf denen in großer Anzahl gegen die Auflagen verstossen wird und das von der Exekutive mehr oder weniger hingenommen wird. Bei der Demo in Leipzig kamen die Teilnehmer aus dem ganzen Bundesgebiet und sind nach den stundenlangen ungeschützten Kontakten inkl. Polonaise wieder zurück gefahren.

    Wenn eine Familienfeier von 50 Personen schon zum superspreader-event werden kann, was war das dann u.a. in Leipzig?

  • Der bessere Wert ist der Krankheitsbeginn (Punktschätzer) aus dem nowcast für die R-Wert-Ermittlung. Zur Ermittlung des Ansteckungstages ist davon noch die durchschnittliche Inkubationsdauer (= 5 Tage) abzuziehen. Da siehst Du dass das Maximum der Ansteckungen am 29. und 30. Oktober lag. Also bereits vor dem Lockdown "Light" war nicht nur bereits das exponentielle Wachstum gebrochen, sondern auch schon der Höhepunkt überschritten.

    Du meinst diese Tabelle? https://www.rki.de/DE/Content/…jekte_RKI/Nowcasting.html


    Den 7-Tage-R-Wert?

  • @ mettbrötchen:


    ... möglicherweise kein superspreader-event , da sich das geschehen ja im freien abspielte ?


    okay , an und abfahrt nicht, aber das ist halt schwer abzuschätzen.

  • In der letzten Woche etwa ein Drittel der Fälle in Alten- und in Pflegeheinen. Nicht ein Drittel der Toten, sondern ein Drittel aller Ansteckungen (daraus düften mehr als 90 % der an, mit und nach Covid-19 Verstorbenen resultieren).


    (...)


    Kümmert Euch um den Schutz der Alten- und Pflegeheime. Selbst bei einem nur 50 Prozent Reduzieren der momentan unfassbar hohen Fallzahlen dort, würden mehr Menschen gerettet als mit allen anderen Maßnahmen zusammen.

    Dies!

  • marcrei :

    In Niedersachsen galten und gelten die zahlenmäßigen Kontaktbeschränkungen im öffentlichen und im privaten Bereich. Ist in der geltenden Verordnung, die jetzt angepasst werden wird, nur in verschiedenen Paragraphen geregelt.

  • Freundin meiner Frau ist Heimleiterin. Vor ein oder zwei Wochen hat sie erzählt, man habe seitens des Heims sämtliche organisatorischen Maßnahmen ergriffen und alle Vorgaben erfüllt . Allerdings habe das übergeordnete BW-Sozialministerium die angekündigten Tests nicht geliefert. Die Bestellung des Ministeriums sei zu spät erfolgt; nun säße man auf dem Trockenen.

  • Es wird alles immer von aussen hereingetragen, wie denn auch sonst? Was ist das für ein Argument?


    im Sek.II-Bereich treffen sich täglich viele junge (fast Erwachsene) Menschen auf engem Raum (inkl. ÖPNV in den Stoßzeiten) und stecken sich potenziell an, das ist keine große Wissenschaft und seit Monaten einfach nur eine Abwägung.

    Äh, nein. Wenn 10 Fälle in einer Klasse auftreten, dann können sich 10 irgendwo (außerhalb der Klasse) angesteckt haben. Oder 1. Oder irgendwas dazwischen. Alle Daten zeigen, dass sich in den Klassen kaum jemand infiziert.


  • *hust* *röchel*


    Zitat von Giftzwergs zweiter Link, Seite 9

    Die COVID-19 Fälle die bei nach §36 (z.B. Pflegeeinrichtungen) Betreuten und Tätigen sowie nach §33 Betreuten (z.B. Schulen) und nach §23 (Krankenhäuser) Tätigen auftreten, werden in Abbildung 6 graphisch dargestellt. Im Vergleich zur ersten COVID-19 Welle (MW 10-19) sind viele Fälle in Schulen und Kitas zu beobachten, da es zum jetzigen Zeitpunkt, keine allgemeinen Kita- und Schulschließungen gibt. Mit der Zunahme der Gesamtfallzahlen, nehmen daher auch die Fälle in Kitas und Schulen zu.

    In KW 45 ca. 3500 Fälle im Maximum für Schüler und Kindergartenkinder in Summe, seitdem wieder leicht absinkend.


    Dann Abb. 7 auf Seite 11: Getrennte Analyse nach Ausbildungsstätte (~1,5%), Betreuungseinrichtung (~0,8%) und KiGa/Hort (~1,5%); Zahlen nach meiner Abschätzung anhand von Lineal für KW 45.


    Ja, die Zahlen sind gering im Vergleich zu Alten- und Pflegeeinrichtungen. Und ja, Lauterbach übertreibt mal wieder. Aber erzähl nicht, im Bildungsbereich gäbe es keine oder kaum Fälle. 1,5% von dort gelisteteten ~15000 Fällen sind Gott sei Dank nur 225 Fälle.

  • Der bessere Wert ist der Krankheitsbeginn (Punktschätzer) aus dem nowcast für die R-Wert-Ermittlung. Zur Ermittlung des Ansteckungstages ist davon noch die durchschnittliche Inkubationsdauer (= 5 Tage) abzuziehen. Da siehst Du dass das Maximum der Ansteckungen am 29. und 30. Oktober lag. Also bereits vor dem Lockdown "Light" war nicht nur bereits das exponentielle Wachstum gebrochen, sondern auch schon der Höhepunkt überschritten.

    Du meinst diese Tabelle? https://www.rki.de/DE/Content/…jekte_RKI/Nowcasting.html


    Den 7-Tage-R-Wert?

    Ja, diese Tabelle. Für die absolute Fallzahlen der Erkrankungsbeginne: Spalte E.

  • Und? Wie viele der (maximal 3.500) Schüler und Kika Kinder haben sich denn in Schule und Kindergarten angesteckt? Und wie viele anderswo, vor allem zu Hause. Das immer wieder gefundene Ergebnis lautet: Ganz überwiegend zu Hause. Wenn Du die Schulen schließt, stecken Diese sich immer noch an. Wahrscheiinlich sogar mehr, weil sie länger zu Hause rumhängen.

  • https://www.tagesschau.de/fakt…n-studien-corona-101.html


    In den tagesthemen sagte Rabe auf die Frage, ob dies nicht "Schönwetterzahlen" aus dem Spätsommer mit geringem Infektionsgeschehen seien, man habe auch nach den Herbstferien "nach den gleichen Methoden" Stichproben genommen, die die Ergebnisse bestätigt hätten. Wie viele Proben dies waren und nach welchen Kriterien sie erhoben wurden, konnte die Schulbehörde nicht sagen. Auf Anfrage des ARD-faktenfinder erklärte ein Sprecher: "Dazu gibt es in der Tat keine - veröffentlichten - Daten." Die Auswertung sei "noch nicht abgeschlossen".


    Die Auswertung ist noch nicht abgeschlossen und die Methodik unklar, aber schon Ergebnisse präsentieren.:grübel:

  • Übel! Ganz, ganz übel! Und ich fürchte, das ist kein Einzelfall.

  • Da sieht man mal was alles so schief läuft. Für die Politik sind aber durch die Blume gesagt immer die Bürger schuld, die sich ja nicht an die Regeln halten.

  • Der bessere Wert ist der Krankheitsbeginn (Punktschätzer) aus dem nowcast für die R-Wert-Ermittlung. Zur Ermittlung des Ansteckungstages ist davon noch die durchschnittliche Inkubationsdauer (= 5 Tage) abzuziehen. Da siehst Du dass das Maximum der Ansteckungen am 29. und 30. Oktober lag. Also bereits vor dem Lockdown "Light" war nicht nur bereits das exponentielle Wachstum gebrochen, sondern auch schon der Höhepunkt überschritten.

    Du meinst diese Tabelle? https://www.rki.de/DE/Content/…jekte_RKI/Nowcasting.html


    Den 7-Tage-R-Wert?

    Ja, diese Tabelle. Für die absolute Fallzahlen der Erkrankungsbeginne: Spalte E.

    Was schließt du daraus? Dass anhand dieser Zahlen keine Grundlage für einen Lockdown bestanden hätte?

  • was war das dann u.a. in Leipzig?

    Ich weiß es ja auch nicht besser, aber bei den Demos, die im Sommer stattfanden, haben wir, hat man ja schon einen spürbaren Anstieg erwartet. So richtig was war da aber nicht, oder?

    Ich weiß es auch nicht, wüsste es aber gerne.

    Wenn diese Demonstrationen aber keine spreader-events sind, komme ich zurück auf mein größer werdendes Akzeptanzprobleme und frage mich, warum ich morgen früh innerhalb der halben Stunde, in der ich über den Wochenmarkt husche, eine Maske tragen muss.

    Allgemein gehe ich davon aus, daß es schwierig wird, den Anstieg der Infiziertenzahlen in Zusammenhang mit den Demonstrationen zu bringen, denn ein großer Teil der Teilnehmenden stehen den staatlichen Institutionen kritisch gegenüber. Ehrliche und transparente Angaben würde ich jetzt auf Nachfrage nicht erwarten.